Cover-Bild In all deinen Farben
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 10.03.2022
  • ISBN: 9783961611317
Bolu Babalola

In all deinen Farben

Love Stories | Die schönsten Love Stories aus aller Welt frisch und modern neu erzählt
Ursula C. Sturm (Übersetzer)

»Ein subversives Korrektiv für die westliche Vorstellung davon, wer in der Liebe den Ton angibt.« NEW YORK TIMES

Bolu Babalola hat die schönsten Liebesgeschichten der Mythologie mit unglaublicher Frische und Lebendigkeit neu erzählt. Sie konzentriert sich auf die magischen Volksmärchen Westafrikas und erfindet auch griechische Mythen, alte Legenden aus dem Nahen Osten und Geschichten aus Ländern neu, die in unserer Welt nicht mehr existieren. Die Frauen in ihren Love Stories sind kämpferische Verfechterinnen ihrer Leidenschaft, verlieren aber nie den Blick darauf, dass die wichtigste Liebe von allen die Selbstliebe ist. Während in der Mythologie Frauen oft die Opfer männlicher Begierde sind, geben bei Bolu Babalola immer die Frauen den Ton an und nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand. In all deinen Farben wechselt aufregend Perspektiven, Kontinente und Stile, durchschreitet Grenzen von Zeit und Raum – und feiert die Romantik in all ihren Formen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2022

Tolle Idee, mäßig umgesetzt

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Ich habe selten ein Buch mit so gestelzter Sprache gelesen wie In all deinen Farben. Anhand der Beschreibung wollte ich es wirklich mögen: alte Geschichten neu auf eine Weise erzählt, die Frauen nicht ...

Ich habe selten ein Buch mit so gestelzter Sprache gelesen wie In all deinen Farben. Anhand der Beschreibung wollte ich es wirklich mögen: alte Geschichten neu auf eine Weise erzählt, die Frauen nicht nur als schmückendes Beiwerk oder Objekt darstellen, sondern in den Fokus der Handlung rücken. Leider habe ich schon nach den ersten zwei Geschichten gemerkt, dass es definitiv nicht mein neues Lieblingsbuch wird.

Normalerweise fällt es mir schwer, eine Anthologie wie diese – also einen Sammelband einzelner kurzer Texte – über einen Kamm zu scheren. In diesem Fall ist das aber möglich, da alle Texte von derselben Autorin stammen und sich mit wenigen vereinzelten Ausnahmen in wirklich jeder der zehn Kurzgeschichten die Punkte wiederfinden, die mir gut gefallen oder die ich absolut nicht leiden kann.

Inhalt

Ich mag – wie erwartet – das Basiskonzept von In all deinen Farben. Sheherazade, Psyche, Thisbe, Nofretete und andere Frauenfiguren aus Mythen und klassischer Literatur bekommen einen modernen Twist verliehen und in aktuelle Settings versetzt. Dabei sind sie laut und selbstbewusst und lassen sich nicht klein machen. Nur – das tun sie am Ende doch?

Sie alle werden klein und weich ihrem jeweiligen Love Interest gegenüber, himmeln ihn an, vergessen oder ignorieren ihre eigene Stärke. Klar, die Vorlage dieser Neuerzählungen gibt das irgendwie vor. Aber ich habe nicht erwartet, dass ich mich ein paar Seiten lang über willensstarke Frauen freuen würde, nur um dann auf den jeweils letzten 2 Seiten mit ansehen zu müssen, wie sie in die gleichen Muster fallen, aus denen ich sie eigentlich ausbrechen sehen wollte.

Die Nacherzählung von Psyche und Eros hat übrigens durch ihr Setting sehr an den Film Der Teufel trägt Prada erinnert (mit Psyche als Anne Hathaway), und das leider nicht auf positive Weise.

Das wäre aber alles nicht so wild, wenn die Schreibweise nicht wäre! Ich kann auch an klischeebelasteten Geschichten Freude finden, wenn sie gut geschrieben sind.

Stil

Und da ich die deutsche Ausgabe von In all deinen Farben gelesen habe, kann ich nicht genau sagen, ob es am Originaltext der Autorin Bolu Babalola oder an der Übersetzung von Ursula C. Sturm liegt. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich fast jeden Satz mehrfach lesen musste, um nicht nur die Worte zu lesen, sondern auch zu verstehen, was mir da gerade erzählt wird. Nicht, weil sie zu kompliziert wären. Ich behaupte guten Gewissens, dass ich in meinem Germanistikstudium sehr viel Komplexeres gelesen habe. Aber die Sprache ist so gestelzt, so voll von altmodischen, fast antiquierten Begriffen, dass es mir kaum Spaß machte, die Kurzgeschichten zu lesen.

Gut gefallen hat mir, dass jede Kurgeschichte irgendwie anders war. Es wurde nicht jeder Mythos in dieselbe Moderne versetzt, sondern es gab immer ein vollkommen anderes Szenario. Die Autorin hat sich also definitiv Gedanken gemacht, was am besten zur Vorlage passt. Leider hat das manchmal zu Verwirrung geführt. Ich kann auch nach langem Überlegen nicht genau sagen, was die erste Geschichte von Ọṣun mir eigentlich erzählen will. Spielt sie in der heutigen Zeit? Oder in einer nicht konkret benannten Vergangenheit?

Diese Unklarheiten hätten durch konkrete Schreibweisen vermieden werden können, stattdessen macht In allen deinen Farben das, was mich so sehr stört, dass jede noch so tolle Geschichte kaum mehr eine Chance bei mir hat: das Buch beschreibt jeden Grashalm und sagt mit unfassbar vielen Worten rein gar nichts.

Fazit

Insgesamt bin ich mehr von der leider mäßigen Umsetzung dieser tollen Idee verwirrt als begeistert von den einzelnen Geschichten. Das finde ich enorm schade, da ich mir viel von dieser Anthologie erhofft hatte. Naja, es können nicht alle Bücher immer gut sein.

Wenn ich das Buch nicht als Rezensionsexemplar erhalten hätte, hätte ich es wahrscheinlich nach wenigen Kurzgeschichten abgebrochen.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Ich habe mehr erwartet

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Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich finde es echt schön und ansprechend. Außerdem hatte es sofort meine Neugier geweckt.

Von dem Buch bin ich leider sehr enttäuscht. Die Kurzgeschichten haben mir fast ...

Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich finde es echt schön und ansprechend. Außerdem hatte es sofort meine Neugier geweckt.

Von dem Buch bin ich leider sehr enttäuscht. Die Kurzgeschichten haben mir fast ausnahmslos nicht gefallen. Es ließ sich nicht schön lesen.
Die Geschichten waren gleichzeitig zu langatmig, aber auch zu kurz. Die Charaktere hatten keine Tiefe, waren farblos und mir fremd. Die jeweiligen Handlungen waren zumeist langweilig und nicht schön. Mir hat eindeutig der Bezug zu den literarischen Vorlagen gefällt. Außer dass die Charaktere die gleichen Namen haben, hatten sie aus meiner Sicht nichts mit den literarischen Vorlagen gemeinsam. Demnach ist es für mich auch keine Neuerzählung, die die Frauen stärker darstellt, sondern einfach neue Erzählungen. Zudem waren mir die Frauen in den meisten Geschichten tatsächlich sehr unsympathisch, was in Anbetracht des 'Ziels' dieses Buches wirklich schade ist.
Das Buch wird als neue Darstellung der Liebe angepriesen und dass die Frauen vor allem an sich denken wird hervorgehoben, aber ich finde an den Kurzgeschichten leider nichts neu oder dass die Frauen besonders Selbstliebe ausstrahlen.

Das Nachwort der Autorin fand ich sehr interessant. Sie hat ein paar Vergleiche gezogen, was in den literarischen Vorlagen passiert und wie sie dies in ihren Erzählungen umgewandelt hat. Die Erklärungen haben mir sehr geholfen die Geschichten besser verstehen zu können, weswegen ich mir das zu jeder Geschichte gewünscht hätte. Wenn man die literarischen Vorlagen nicht so genau kennt, wie die Autorin zum Beispiel, kann man mit den Erzählungen nur wenig anfangen.