Cover-Bild Willkommen in der Provence
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 13.06.2017
  • ISBN: 9783453359512
Brigitte Guggisberg

Willkommen in der Provence

Roman
Vivianne fällt aus allen Wolken, als ihr Mann Victor nach fünfundzwanzig Ehejahren einfach verschwindet und sie in ihrem Haus in Aix-en-Provence auf einem Berg Schulden sitzen lässt. Aus der Not macht sie eine Tugend, aus dem verwaisten Schlafzimmer eine Gästeunterkunft. Doch gerade als Chez Madame Vivianne zum heißen Tipp für Touristen wird und Vivianne dem gut aussehenden Félix begegnet, taucht Victor wieder auf …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2017

Probleme auf Französisch

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Vivianne lebt mit ihrem Ehemann Victor, einem Bankdirektor, in einem großen Haus in Aix-en-Provence. Die beiden sind seit 25 Jahren verheiratet. Alles ist wie immer, als sie Victor morgens verabschiedet. ...

Vivianne lebt mit ihrem Ehemann Victor, einem Bankdirektor, in einem großen Haus in Aix-en-Provence. Die beiden sind seit 25 Jahren verheiratet. Alles ist wie immer, als sie Victor morgens verabschiedet. Doch Victor kommt nicht mehr nach Hause. Nachdem sie ihn telefonisch nicht erreichen kann, weil er sein Handy abgestellt hat, meldet Vivianne ihn im Büro als schwerkrank ab und wird bei einem Mittagessen mit Victors Kollegen Emile darüber informiert, dass ihr Mann sie mit einem Berg an Schulden sitzengelassen hat: er hat sämtliche Konten leergeräumt und auch noch eine Traumwohnung in Paris gekauft. Was soll Vivianne jetzt machen ohne Geld und mit jeder Menge Schulden? Nach dem Schock erst mal ein Hèrmes-Täschchen kaufen und dann auf Freundin Aline hören, die sie sofort bei Airbnb anmeldet und Zimmer in ihrem Wohnhaus für Touristen öffnet. Ab jetzt hat Vivianne Begegnungen mit Gästen unterschiedlichster Couleur und lernt währenddessen auch noch den netten Arzt Felix kennen, der ihr Herz höher schlagen lässt. Vivianne hat sich schon fast mit ihrer Situation als „Neu-Single“ angefreundet, da platzt auf einmal Victor wieder in ihr Leben…

Brigitte Guggisberg hat mit ihrem Buch „Willkommen in der Provence“ ihren Debütroman vorgelegt. Der Schreibstil ist locker und flüssig, ab und an blitzt ein wenig Humor hervor. Die Handlung wird aus der Perspektive von Vivianne in der Ich-Form erzählt. Die Beschreibungen der Umgebung von Aix-en-Provence sind bildhaft und lassen vor dem inneren Auge diese wunderschöne Landschaft mit ihrer Vielfalt an Gerüchen, Farben und Eindrücken, die das Gefühl von Urlaubsstimmung hochkommen lassen. Der Spannungsbogen, der kurz nach Beginn gelegt wird, steigert sich im weiteren Verlauf nicht sehr und lassen die Handlung so vor sich her plätschern bis zum offenen Ende.

Die Charaktere sind unterschiedlich ausgestaltet und innerhalb der Handlung platziert worden. Vivianne ist nicht gerade eine sympathische Protagonistin, ihre Oberflächlichkeit ist oftmals regelrecht unerträglich. Sie schaut arrogant auf andere herab und dafür gibt es eigentlich keinen Grund. Sie wirkt wie die gelangweilte reiche Ehefrau, die nicht weiß, was sie mit sich anfangen soll. Auch ihre Freundinnen behandelt sie nicht immer nett, wobei die Frage ist, wie man in diesen Kreisen Freundschaft definiert. Da wird gelogen und versteckt, damit die anderen nicht erfahren, was einem gerade widerfahren ist. Victor ist auch nicht gerade eine Leuchte, er ist auf Selbstfindungstrip und denkt erst einmal nur an sich selbst, was ihn auch nicht gerade sympathisch macht. Dafür sind die Freundinnen Aline, Dodo, Eloise und Marcelle menschlicher als Vivianne wirkt. Die eine schreibt einen Sexroman, die andere leistet sich das eine oder andere Fettnäpfchen, eine will ihren Traum verwirklichen und die letzte ist Karrierefrau mit guten Ideen. Aber bei ihnen allen stimmt die Bezeichnung „Freundin“. Emile ist ein schmieriger Kerl, der sich einen Vorteil verschaffen will, wie auch immer. Und Felix ist ein netter Mann, der aber leider einfach zu blass bleibt, um wirklich Herzklopfen zu verursachen.

„Willkommen in der Provence“ ist ein Roman über neue Chancen, alte Freundschaften, verdrängte Träume und Veränderungen. An sich alles Themen, die einen wirklich gut unterhalten können. Leider ist die Umsetzung hier nicht ganz gelungen und landet nur im Mittelfeld, vor allem aufgrund der unsympathischen Hauptprotagonistin, die nicht mitreißen konnte.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Chaos in der Provence

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Wenn der Himmel nach 25 Jahren Ehe nicht mehr voller Geigen hängt, der Ehemann plötzlich sang- und klanglos verschwindet, dann muss "frau" eben das Leben in den Griff bekommen und auf eigenen Beinen stehen.

Vivianne, ...

Wenn der Himmel nach 25 Jahren Ehe nicht mehr voller Geigen hängt, der Ehemann plötzlich sang- und klanglos verschwindet, dann muss "frau" eben das Leben in den Griff bekommen und auf eigenen Beinen stehen.

Vivianne, Schweizer Urgestein und der Liebe wegen nach Frankreich umgezogen, muss die bittere Erfahrung machen, dass der Mann, den sie zu kennen glaubte, eben nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat. Er hat nicht nur Vivianne verlassen, sondern ihr auch einen Haufen Schulden hinterlassen und das Konto leer geräumt.

Um das Haus nicht zu verlieren, beschließt sie kurzerhand, ihre Privatzimmer zu vermieten und so kommt Leben in die Bude. Die Vielfältigkeit ihrer Gäste ist eine Bereicherung für ihr Leben und sie lernt, dass sie nicht auf die Bussi-Bussi-Gesellschaft angewiesen ist, in der sie sich die ganze Zeit bewegte.

Mit viel Augenzwinkern und überspitzen Charakteren erzählt die Autorin vom Leben nach der 40 und so ist manch amüsante Szene dabei, die mich zum Lächeln brachte. Lediglich im letzten Drittel wird die Geschichte leicht nervig, da es sich nicht mehr um die Hauptperson, sondern viel mehr um das Schicksal Eloises dreht.Dieser Nebenschauplatz ist in meinen Augen vollkommen überflüssig und nimmt der tollen Geschichte um Vivianne den Wind aus den Segeln. Auch das sehr offenen Ende lässt mich mit viel zu vielen Fragen zurück.

Ich bin daher sehr zerrissen, was meine Meinung zum Buch betrifft. Der Beginn und der Mittelteil waren sehr spritzig und humorvoll, der Schluss eher zäh und zu sehr gestellt.

Daher kann ich nur 3 von 5 Sternchen vergeben