Cover-Bild Die Welt zum Zittern bringen, nur weil man da ist
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 27.08.2022
  • ISBN: 9783522202657
Brinx/Kömmerling

Die Welt zum Zittern bringen, nur weil man da ist

Ein emotionaler Jugendroman

Fesselnd, mitreißend und emotional: ein Jugendroman mit Tiefgang über ein Mädchen, das sich der Vergangenheit stellen muss. 

Marie lebt in den Bäumen, will den Boden nicht berühren. Denn seit dem Tag, an dem ihr Stiefvater gestorben ist, ist da das Rot. Es brüllt, tobt und bedroht Marie, die sich bloß in den Bäumen halbwegs sicher fühlt. Nur wenn Jori in der Nähe ist, ist es still. Ganz nah lässt sie den Jungen an sich ran und muss sich schließlich doch allein dem Rot stellen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2022

Sehr heftige Themen, aber wirklich gut und sehr "anders"

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Triggerwarnung: Trauma, PTBS, häusliche Gewalt!

Marie lebt in den Bäumen. Seit etwas Schreckliches passiert ist, will sie den Boden nicht mehr berühren. Ihre Mutter sitzt im Gefängnis und ihre Schwester ...

Triggerwarnung: Trauma, PTBS, häusliche Gewalt!

Marie lebt in den Bäumen. Seit etwas Schreckliches passiert ist, will sie den Boden nicht mehr berühren. Ihre Mutter sitzt im Gefängnis und ihre Schwester lebt woanders, also ist das Jugendamt für Marie zuständig und versucht sie irgendwie aus den Bäumen zu bekommen. Sie verstehen nicht. Sie verstehen Marie nicht und sie verstehen nicht, warum sie nicht weg kann. Warum sie es in geschlossenen Räumen nicht mehr aushält. Denn das Rot lauert auf Marie. Es schleicht sich an sie an und überfällt sie, nur in den Bäumen ist sie einigermaßen sicher. Dann will ihre Schwester das Haus verkaufen, das Haus wo ES passiert ist und Marie hat panische Angst, dass es noch einmal passieren wird. In Jori, dem Sohn der potenziellen Käufer findet Marie einen Verbündeten, denn Joris will auf keinen Fall in diesem Kaff wohnen.


Dieses Jugendbuch hat es wirklich in sich. Marie hat etwas zutiefst Traumatisches erlebt und fühlt sich nun nur noch in den Bäumen sicher. Aber niemand versteht das so wirklich, bis auf eine angehende Sozialarbeiterin, die wenigstens ein wenig Zeit für Marie herausschinden kann. Sie tut niemandem etwas, fällt niemandem zur Last und doch gibt es genug Leute im Ort, die absolut nicht damit umgehen können, dass Marie anders ist. Allen voran die Zwillinge, die alles tun, um Marie zu schikanieren, als ginge es ihr nicht schon schlecht genug.

Der Schreibstil ist durchaus gewöhnungsbedürftig. Marie gibt vielem andere Namen und das macht es manchmal nicht ganz leicht zwischen den Zeilen zu lesen. Unter "das Rot" kann man sich einfach nicht so viel vorstellen. Auch Menschen nennt sie nicht bei ihrem "richtigen" Namen, sondern gibt ihnen neue, wie "die Gute" oder "Pfosten". Das sagt teilweise etwas darüber aus, wie Marie zu ihnen steht, teilweise aber auch nicht. Manchmal war das insgesamt einfach etwas verwirrend.

Es werden mehrere wichtige Themen angesprochen und wie ich finde gut dargestellt und vermittelt. Allerdings sind es teilweise echt heftige Themen, die einem auch nachhängen, gerade weil sie so lebensnah sind.

Keiner der Charaktere ist perfekt, wenn man streng sein will, könnte man sagen, alle seien sehr egoistisch. Allerdings muss man differenzieren. Maries Mutter versucht, das Beste für ihre Töchter zu tun, auch wenn sie dafür vielleicht auch mal falsche Entscheidungen trifft. Maries Schwester ist einfach mit allem total überfordert und versucht sich deswegen komplett zu distanzieren, außerdem ist sie wütend und eifersüchtig auf Marie. Lange war sie mir unsympathisch, weil ich sie als extrem egoistisch empfand, aber man darf auch nicht vergessen, dass sie erst 19 Jahre alt ist und damit selbst noch sehr jung. Marie selbst ist auch in gewisser Weise egoistisch, aber gleichzeitig versucht sie auch andere zu beschützen vor dem, was ihrer Meinung nach geschehen könnte. Zudem darf man nicht aus den Augen verlieren, wie traumatisiert sie ist. Jori handelt oft sehr "jung". Er ist in Maries Alter, aber handelt immer wieder auch ohne nachzudenken, weil ihm etwas nicht passt oder er sich verletzt fühlt.

Mir hat die Sprache des Buches manchmal etwas Schwierigkeiten bereitet – ich spreche einfach keine Jugendsprache und hab mich in den Bereichen etwas schwergetan.


Fazit: Marie tat mir von Anfang an sehr leid. Sie ist zutiefst traumatisiert – ganz am Ende des Buches erfährt man, wodurch, obwohl man es schon teilweise erahnen konnte – und versucht nur irgendwie zurecht zu kommen. Weil sie dabei aber stark von der Norm abweicht und dem, was die Gesellschaft tolerieren will, macht man es ihr vor allem von Seiten des Jugendamtes immer wieder schwer. Klar, sie wollen ihr helfen, aber das Problem ist, dass niemand wirklich auf Marie hört. Sie ist fünfzehn und deswegen wird ihr jegliche Fähigkeit irgendetwas von Bedeutung zu entscheiden aberkannt.

Ich persönlich hatte meine Schwierigkeiten mit Maries Schwester. Für sie ist ihre kleine Schwester vor allem eine unliebsame Erinnerung an Dinge, die sie gern vergessen würde und eine Belastung, um die sie sich nicht kümmern will. Klar, sie ist überfordert, handelt aber in meinen Augen oft egoistisch. Ihre Entwicklung – und auch Maries und Joris – fand ich dafür toll.

Jori verhält sich für mich immer wieder sehr "jung" und manchmal hatte ich so meine Probleme mit ihm. Aber ich mochte ihn auch immer wieder.

Ich fand das Buch gut, es behandelt mehrere sehr wichtige, aber heftige Themen. Diese werden meiner Meinung nach sehr gut transportiert. Ich hätte mir allerdings eine Triggerwarnung gewünscht. Mich hat das Buch gepackt und Marie immer wieder berührt. Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

schwierige Thematik mit anspruchsvollen Stil

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Meinung
Dieses Buch lässt mich etwas gespalten zurück. Auf der einen Seite behandelt der Roman wichtige Thematiken, die unter die Haut gehen und leider auch der Realität in manchen "Zuhausen" entsprechen. ...


Meinung
Dieses Buch lässt mich etwas gespalten zurück. Auf der einen Seite behandelt der Roman wichtige Thematiken, die unter die Haut gehen und leider auch der Realität in manchen "Zuhausen" entsprechen. Der Stil des Buches war mir jedoch stellenweise etwas zu verworren. Auf der einen Seite stand die Jugendsprache und auf der anderen Seite hatte ich das Gefühl, als würde das Buch aus abgekürzten Sätzen und unvollendeten Gedanken bestehen.

Jeoch machte dieser Stil auch das Buch so authenthisch, denn mal ehrlich wie oft denkt man selbst in verschiedene Ecken und Kanten ohne diese final zu beenden? Doch für das Lesen an sich stellte es ein Hindernis dar, da der Lesefluss dadurch oftmals unterbrochen wurde.

Das Traumata, welches die Hauptprotagonistin hier durchlebt (hat) ging mir sehr nahe. Man kann nach und nach das Verhalten von Marie nachvollziehen.

Fazit
Die Welt zum Zittern bringen ist eine komplexe Story mit eigenem Stil und einer schwierigen Thematik. 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Eingeschränkte Weiterempfehlung

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Inhalt:
„Marie lebt in den Bäumen, will den Boden nicht berühren. In geschlossenen Räumen hält sie es nicht aus, darum ist sie aus jedem Heim, jeder Pflegefamilie abgehauen. Denn seit dem Tag, an dem ihr ...

Inhalt:
„Marie lebt in den Bäumen, will den Boden nicht berühren. In geschlossenen Räumen hält sie es nicht aus, darum ist sie aus jedem Heim, jeder Pflegefamilie abgehauen. Denn seit dem Tag, an dem ihr Stiefvater gestorben ist, ist da das Rot. Es brüllt, tobt und bedroht Marie, die sich nur in den Bäumen halbwegs sicher fühlt. Das Rot ist die Wahrheit, der sich Marie nicht stellen kann. Dass sie es war, die zum Messer gegriffen hat, damit ihr brutaler Stiefvater ihre Mutter nicht umbringt. Doch so sehr Marie auch aneckt, sie ist nicht allein. Da ist Schlappe, die ihr Kuchen bringt, ihre Schwester Lisa, die Frau vom Jugendamt, die sich für sie einsetzt, und Jori, den Marie ganz nah an sich ranlässt. Und schließlich kann sie sich dem Rot stellen.“


Schreibstil/Art:
Ehrlich gesagt fiel es mir anfangs schwer in die Geschichte reinzukommen, denn Marie hat den Menschen, die ihr helfen wollen, Spitznamen gegeben z.B.: „Pfosten“, „Die Karierte“, „Die Gute“ oder „Die Schlappe“. Zunächst hab ich es nicht verstanden, erst später konnte auch ich die Personen auseinanderhalten. Das flüssige Lesen erschwerten mir außerdem die verschiedenen Perspektivenwechsel innerhalb eines Kapitels.

Der Schreibstil der beiden Autoren ist dennoch emphatisch sowie tiefgreifend und kann auch erwachsene Leser mit auf eine aufwühlende aber auch emotionale Lesereise mitnehmen.


Fazit:
Eine Handlung mit vielen gedankentiefen Beschreibungen und zerwühlenden Gefühlen. An manchen Stellen hätte ich mir mehr Leichtigkeit gewünscht da die Thematik an sich schon hart ist. Eine Weiterempfehlung ist daher nur schwer möglich da das ein oder andere Thema heftig triggern könnte.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Schwieriges Thema und somit nicht für jeden geeignet

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Die 15-jährige Marie lebt in den Bäumen der Stadt. Nach einem traumatischen Ereignis kann und will sie nicht mehr den Boden berühren, denn dort droht ihr die Gefahr, vom ROT erfasst zu werden.

Erst nach ...

Die 15-jährige Marie lebt in den Bäumen der Stadt. Nach einem traumatischen Ereignis kann und will sie nicht mehr den Boden berühren, denn dort droht ihr die Gefahr, vom ROT erfasst zu werden.

Erst nach und nach erfährt der Leser, um was es sich bei dem ROT handelt, was mit ihrer Mutter und ihrer Schwester passiert ist und warum sich Marie in ihre eigene Welt geflüchtet hat. Die Geschichte ist recht gut aufgebaut, doch stellenweise auch sehr verwirrend. Der Schreibstil ist manchmal anstrengend und schwierig. Vielleicht soll er so wirken, dass er an die Jugendsprache angepasst ist. Die Sätze sind nämlich manchmal verwirrend, verdreht oder eingekürzt, wie nicht zuende gedachte Gedanken. Das hat mich irritiert und mein Lesefluss wurde mehrmals unterbrochen.

Am Ende gibt es nochmal eine überraschende Wendung, deren Inhalt ich jedoch ein wenig vorhergeahnt habe.

Die Geschichte ist an sich ziemlich gut, aber ich würde das Buch nur bedingt Teenagern zum Lesen empfehlen, da es ein wirklich extremes und schwieriges Thema behandelt. Zudem fehlt eine umfangreiche Triggerwarnung im Bezug auf traumatischen Erfahrungen, häuslicher Gewalt, Mord, Drogen, Alkohol und Psychiatrie.

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