Das finale Duell zweier gegensätzlicher Welten - Kann Robin mit seinen Gefährten Serera und unsere Welt noch retten?
Ich möchte vielleicht eines gleich voraus schicken. "Serera - Die zwei Kriege" ist der zweite Band der Serera-Dilogie und ich kann nur empfehlen, vorher bereits den ersten Band gelesen zu haben. Ohne die ...
Ich möchte vielleicht eines gleich voraus schicken. "Serera - Die zwei Kriege" ist der zweite Band der Serera-Dilogie und ich kann nur empfehlen, vorher bereits den ersten Band gelesen zu haben. Ohne die Hintergründe aus dem ersten Band wird es dann vielleicht eher schwer werden, den roten Faden zu finden, da die Welt mit ihren Handelnden, die Bruno Hof hier beschreibt sehr vielfältig ausgestaltet ist.
Mit einem Zeitversatz von über zwei Jahren las ich diesen zweiten Band, ohne vorher nochmals den vorherigen durchgesuchtet zu haben. Das erneute Ankommen in die ganz besondere Welt von Hofs Romandebüt gelang mir ohne Umschweife. Für mich war es sogar fast so, als wäre Serera nie wirklich weg gewesen.
Am Ende des ersten Bandes merkte man bereits, dass Großes Ungemach auf Robin und seine Gefährten zukommen wird. Bruno Hofs Stil würde ich als ausführlich und opulent in der Ausgestaltung bezeichnen. Dies merkt man alleine schon am Buchumfang. Er entwirft sehr akribisch die Geschichte, die Welten und auch die Handelnden, so dass man sich fast schon in einem Film wähnt. Laufen die Bilder einmal an, so ist es eher schwer oder fast schon ausweglos, die Finger vom Buch zu lassen.
In diesem zweiten Band spitzt Hof dann gekonnt zu, erschafft nochmals sehr viel düstere Welten und die Übermacht des sprichwörtlich Bösen ist rundherum immer sehr greifbar. Ich hatte ehrlich gesagt genau mit solch einem Szenario dann gerechnet und wurde Gott sei Dank nicht enttäuscht. Man muss bei einigen Szenerien schon auch hart im Nehmen sein. Aber genau dies macht für mich den Plot erst unheimlich realistisch sowie rund.
Robin, der eher auserkorene Antiheld, muss sprichwörtlich über sich hinaus wachsen, will er den Einen/Seelenlosen und seine Schergen noch aufhalten. Dieses fast schon epische Finale war für mich persönlich absolut lesenswert und auf jeder einzelnen Seite ein richtiger Hochgenuss.
Man muss im deutschsprachigen Raum wohl lange suchen, um einen solchen tiefgründigen Plot mit Anspruch, Haltung und ganz viel Fantasy zu finden. Die Weltenarchitektur wirkt insgesamt wie aus einem Guss und ist richtig gut ausgeklügelt. Ich hatte bereits bei Band eins Parallelen zum Großmeister der Fantasy J.R.R. Tolkien gezogen und auch beim Lesen von Band zwei war ich hier und dort auch wieder sehr angetan und stark geflasht. Bruno Hof vereint wohl sehr vielfältige Talente, die er dann in einem solchen Werk wirklich grandios kanalisiert und sehr vorzüglich arrangiert. Ich würde mir vielleicht auch wünschen, die beiden Werke verfilmt zu sehen. Potenzial wäre auf alle Fälle mehr als genug da.
Die Story selbst für sich ist bereits ein richtiges Brett. Beginnt man dann zwischen den Zeilen zu lesen, wirken die Handelnden sehr real und erwachen zum Leben, die Szenerien sind gar nicht mal so unähnlich zu unserer Welt und insgesamt lässt mich diese Dilogie auch sehr nachdenklich zurück, wenn ich mir die Weltlage aktuell so ansehe.
Fans von Band eins werden hier ihre helle Freude an diesem Grande Finale haben. Allen anderen rate ich dazu, erst mal bei Band eins zu schmökern, ob das Mixed-Genre hier auch den eigenen Geschmack treffen wird. Den Autor Bruno Hof muss man sich auf alle Fälle merken. Ich persönlich wünschte mir noch mehr solcher oder ähnlicher Werke. Ich hoffe dem Autor gehen die Ideen und vor allem das Papier nie aus.
Mir bleibt hier zum Schluss einfach ein GROSSES CHAPEAU an den Autor für dieses einzig(und manchmal gar nicht so)artige Werk auf Bestsellerniveau. Für mich ist das Buch deshalb, wie auch bereits der erste Band, auch wieder ein echte Buchperle in meinem Lesejahr 2025.