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Veröffentlicht am 12.05.2025

Ein totgeweihter König geht in die Unterwelt – um seine wahre Liebe zu retten!

Ein Reich aus Dunkel und Dornen
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Der Schreibstil ist fesselnd, spannend und flüssig – man bleibt dran. Man beachte aber auch die Trigger Warnungen am Anfang.

Das Cover zeigt eine junge Frau (Maren) mit langem rotem Haar, in dem sich ...

Der Schreibstil ist fesselnd, spannend und flüssig – man bleibt dran. Man beachte aber auch die Trigger Warnungen am Anfang.

Das Cover zeigt eine junge Frau (Maren) mit langem rotem Haar, in dem sich Rosenranken befinden, die wie bei Dornröschen eine dichte Hecke bilden – ein durchkomme nicht möglich. Auch ihr Gesicht das Gesicht ist mit Dornenranken bedeckt. Im Hintergrund, der von kaltem Blau beherrscht wird, sieht man die Umrisse einer Burg – genau wie im Vordergrund. Für mich ist es sehr gut zum Romaninhalt und Handlung getroffen.

Fazit:
Band 4 schließt etwas zeitverzögert an die Geschehnisse von Band 3 an. Es wirkt, als ob Maren und Will etwas Frieden gefunden hätten auf ihrer Insel aus Silber und Eis – aber der Schein trügt! Maren hat Träume, voller Rosen und Finsternis und Will sucht in aller Heimlichkeit nach einer Heilung für seinen Fluch.
Als auf Beli allerdings ein großes Fest veranstaltet wird, verschwindet Maren plötzlich spurlos und lässt nichts als einen Pfad aus Rosenblüten zurück, dem Will bis in die Unterwelt folgt. Anstelle von Maren erwartet Will dort allerdings eine Wahrheit, die alles verändern soll.

Mach dich bereit, alles zu hinterfragen, was du über Maren und Will zu wissen glaubst.

Maren scheint es körperlich etwas besser zu gehen, sie nimmt Nahrung zu sich – wenig – aber immerhin. Aber bei jedem „Grämmchen“ das sie zunimmt meldet sich ihr Gewissen, stellt es in Frage. Ich brauche neue Kleider, wenn ich zu nehme und wird Will mich nicht unattraktiv finden. Immer noch vergleicht sie sich mit den anderen Damen von Belis und hinterfragt das nicht, sind die wirklich glücklich mit weniger Kilo auf den Rippen und sind sie freiwillig so. Sie wird ihre Essstörung nicht so überwinden! Aber auf deren anderen Seite versucht sie in ihren Träumen alles damit ein Dornenprinz (egal welcher sie mitnimmt) damit sie ihren Vater finden kann.

Also Will möchte ich schon wieder eins über den Kopf ziehen, kann er nicht mal ehrlich gegenüber Maren sein, ihr sagen das er sie so liebt wie sie ist, genau er liebt sie der „Gefühlstollpatsch“. Und warum verschweigt er ihr den Fluch und lässt sich nicht helfen – um sie zu schützen? Lieber geht er die Gefahr ein sie für immer zu verlieren, einfach unbeschreiblich. Hat er immer noch nicht gelernt, das Heimlichkeiten und Unehrlichkeit viel mehr verletzen?

In diesem Band finden die meisten Abenteuer der beiden in ihren Träumen statt wenigsten für Maren. Was werden ihr die Träume zeigen und wie wird es für sie enden? Welche Rolle spielt der Rosenkönig? Bekommt Maren endlich ihr Happyend? Euch erwarte einige spannende Entwicklungen in diesem Band. Entdeckt die Treppe in die Unterwelt und einen Handel mit fatalen Folgen.

Von mir 5 Sterne für Band 4, weil dieser Band mich abholen konnte und fesseln konnte, bittersüß und tragisch zugleich, vergebe ich 5 Sterne und freue mich auf den Finalband.

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Veröffentlicht am 10.05.2025

Ein Erbe und ein Kampf gegen das Böse – Aussichtlos oder doch Möglichkeiten!

Hexenblut
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Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, die Kapitel sind nicht zu lang oder zu kurz (das nervt mich immer etwas). Es wird einmal aus der Sicht von Piya (heute 2024) erzählt und aus der Sicht ihrer ...

Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, die Kapitel sind nicht zu lang oder zu kurz (das nervt mich immer etwas). Es wird einmal aus der Sicht von Piya (heute 2024) erzählt und aus der Sicht ihrer Vorfahrin Hedwig Krawinkel (Siegburg 1636).

Das Cover zeigt den Marktplatz von Siegburg zum Zeitpunkt einer öffentlichen Hexenverbrennung, es wirkt dunkel und düster. Die Menschen schauen einfach zu wie so oft in der Geschichte. Auch die Schrift passt zum Cover und rundet diese zu einer Gesamtheit ab – ich bin schon uf das nächste zu Band 2 gespannt.

Fazit:
Im Roman treffen wir auf die noch recht junge Priya Kobold sie ist die Nachfahrin einer mächtigen Hexe, hat aber auch teilweise indische Wurzeln. Deren Aufgabe war ein mächtiges Relikt zu bewachen. Im Laufe der Zeit ging das alte Wissen über Magie und auch das um das Relikt verloren.
Als Priya gesagt wird, du bist die Auserwählte, die das Erbe der Hexe antreten soll, ist sie zunächst verwirrt – was man ein Stückweit nachvollziehen kann.
Doch das Böse nimmt darauf keine Rücksicht. Es ist ebenfalls am Relikt interessiert und ihr auf den Fersen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, der über das Schicksal der gesamten Welt entscheiden wird.

Schon der Prolog führt uns ins Jahr 1636 nach Siegburg und so erfahren wir schon zu Anfang, was mit dem damaligen Hexen Convent geschah. Auch im weiteren verlauf wechselt die Geschichte kapitelweise immer zwischen den zwei Zeitebenen (1636 Siegburg und heute 2024)

Priya lernen wir kennen, als sie ihrem Leben ein Ende setzen will, sie unglücklich und müde, enttäuscht vom Leben. Sie sehnt sich nach Liebe, Freundschaft und Wärme, nach Anerkennung auch in ihrer eigenen Familie. Die Idee ich spring von einer Brücke und alles ist vorbei. Doch dadurch beginnt sich ihr Leben zu verändern, Magie wird ihr weiteres Leben bestimmen, der Kampf Gut gegen Böse.
Doch ihre Selbstzweifel und Unsicherheit lassen sie einen schlimmen Fehler begehen.

Ab wir lernen die Geschichte aus dem Blickwinkel des Antagonisten kennen, des Bösen. Wir als Leser/innen haben von daher einen großen Wissensvorsprung - und erkennen schnell das Gute ist in großer Gefahr!

Das Setting ist immer Siegburg allerdings einmal 1636 und 2024, was man sich anhand der Beschreibung super vorstellen kann. Hexenverfolg war an diesem Ort lebendig Geschichte, ein dunkles Kapitel im heutigen Europa.
Ich bin persönlich ein Fan von Romanen rund um Hexen, auch wenn die Hexenverfolgung (wie auch andere Verfolgungen) nicht gerade das Gute im Menschen zeigt. Wie oft ist das anders sein, vielleicht mehr Wissen, Neid und Missgunst die Denunzierung noch einfach macht und der Inquisition (die Kirche zeichnet sich auch damit mal wieder eher nicht aus) in die Hände spielte.

Ich finde den Reihenauftakt sehr gelungen, der Wechsel der Zeitebenen, der Handlungsort Siegburg (Vergangenheit und Gegenwart), die vielschichtigen Protagonisten. Der immerwährende Kampf um Gut und Böse, die Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung, der gemeinsamen Suche – rundum gelungen – und ich freue mich auf Band 2 der Trilogie. Für den Auftakt schonmal 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.05.2025

Ein Reihenauftakt der mit Tag 1 schon ein Stückweit außerhalb des Mainstreams ist!

2044 Kalte Gischt (Dystopische Urban Fantasy)
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Der Schreibstil ist actionreich und anders als gewohnt. Mehrere Perspektiven mit zwei Ich-Erzählern und einem allwissenden Erzähler – der schon alles weiß!

Fazit:
Im Roman gelangen wir ins Jahr 2044, ...

Der Schreibstil ist actionreich und anders als gewohnt. Mehrere Perspektiven mit zwei Ich-Erzählern und einem allwissenden Erzähler – der schon alles weiß!

Fazit:
Im Roman gelangen wir ins Jahr 2044, die streng überwachte Elitezone der gesellschaftlich modifizierten Welt nach dem BigOut (Weltweiter Blackout) wird durch eine Serie rätselhafter Attentate erschüttert. Irgendwie hatte ich den Eindruck in China zu sein oder wenigsten in dieser Ecke der Welt.

Hier treffen wir auf Mizuee sie ist 20 Jahre jung und eine außergewöhnlich begabte Schwertkämpferin Außerdem als bekennende Ökoterroristin inakzeptabel für das System. Doch mit der gewaltsamen Konfrontation bei der Fahndung durch den internationalen Geheimdienst fängt der Ärger erst an. Ein milliardenschwerer Unternehmer trachtet seinerseits danach, die Rebellin mittels Magie in seine Gewalt zu bringen. Und als zudem die geheime Forschungsstation Seben Igib in den Konflikt eingreift, überschlagen sich die Ereignisse, deren wahre Hintergründe eine Intrige von ungeahnten kosmischen Dimensionen enthüllen.

Das Setting zeigt uns eine modifizierte gesellschaftliche Welt wie sie nach einem Zusammenbruch sämtlicher Strom- und Glasfasernetze aussehen könnte. Klar, werden hier auch weiter Verbrechen verübt zum Beispiel einem Assassine allein gegen den korrupten Geheimdienst und Reichen (sogenannte Elite).

Aber was haben eine drohende Hinrichtung, eine geheime Forschungsstation auf der Suche nach der verschwundenen Erbin einer mächtigen Dynastie, eine Intrige kosmischen Ausmaßes und die Vernichtung der gegenwärtigen Realität durch uralte arkane Kräfte in einem Wettlauf gegen die Zeit und das eigene Schicksal miteinander zu tun. Also in Band 1 wird es nicht komplett beantwortet (Klar, warum sonst noch 19 weitere Bände schreiben). Zu Anfang steht die Verhaftung einer Attentäterin (Mizuee Chèsuma) im Vordergrund, dass, was danach folgt vor allem aber der Dialog zwischen ihr und Jack Marcus McGaller (ISA-Fahner und MMA-Kämpfer). Die beiden sind an für sich schon sehr interessante Protagonisten, dann kommt Atkin Fénglán (Magier und Milliardär) ins Spiel.

Erst nach ca. 70% des Romaninhaltes beginnt man langsam ein wenig hinter die Geschichte des Romans zu blicken und Zusammenhänge erschließen sich – ab da wird es eigentlich erst richtig interessant – wenigstes für mich.

Der Auftaktband „Kalte Gischt“ ist ein recht interessanter Genre Mix aus Science-Fiction, Dystopie und Fantasy mit Thriller Anteilen – scheinbar der Grundstock zu einem Abenteuer der anderen Art, man sollte die Reihenteile in der richtigen Reihenfolge lesen, sie bauen aufeinander auf und können sonst nicht verstanden werden – ein Buch entspricht einem Tag). Es stellt das gegenwertige Weltbild und seine Grenzen, die Gerechtigkeit, die herrscht oder auch nicht, schonungslos in Frage. Der Roman ist actionreich, spirituell und äußerst komplex (die letzten beiden Aspekte werden ab den sogenannten 70% klarer).

Die Themen, auf die wir treffen: auserwählt mit geheimnisvoller Herkunft, Unwissenheit über die eigene Identität, Kampf gegen (korruptes) Überwachungssystem, alte Schwerter und geheimnisvolle Kampfkünste, eine verbotene Anziehung und daraus resultierende gefährliche Liebe (Enemies to Lovers), Intrigen, Geheimnisse, Zweiklassengesellschaft, Parallelwelt, fremde Zivilisation und Science-Fiction Technologie.

Ich finde ihn gelungen, aber außerhalb des Mainstreams, da sehr komplexe Handlung und Strukturen, diverse Erzählstränge, überraschend und eher unerwartet.
Die einzige Angst, die ich für die weiteren Bände habe, dass es zu abstrus wird und man als Leser/in schlechthin überfordert wird, so den Spaß an der Story verlieren wird, Von mir für den Auftaktband 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.04.2025

Ein Auftaktband der keine Wünsche offen und einen tief eintauchen lässt in die Handlung!!

Die Legenden der Yokai - Spiel des Feuers
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Der Schreibstil ist gut zu lesen, spannend und bildhaft, man bekommt Kopfkino pur.

Das Cover ist ganz in roten Farbtönen gehalten (Assoziation Element Feuer). Man sieht eine typische japanische Waffe ...

Der Schreibstil ist gut zu lesen, spannend und bildhaft, man bekommt Kopfkino pur.

Das Cover ist ganz in roten Farbtönen gehalten (Assoziation Element Feuer). Man sieht eine typische japanische Waffe und auch die Landschaft und das Gebäude wirken fernöstlich genau wie der Rahmen um das Cover. In großer Schrift ist der Titel zu lesen, auch die Schriftart passt sich harmonisch eiin.

Fazit:
Das Leben einer Königin, gebunden an das Reich der Flammen.
Die Seele einer Kriegerin, verdammt ein Geheimnis zu wahren, das Kontinente stürzen könnte.
Das Herz eines Drachenprinzen, getrieben von dem Wunsch nach Vergeltung für die Seinen.

In einer Welt dies sich aus Reichen zusammensetzt oder viel mehr nach dem Götterfall in jene Elemente gespalten hat: Feuer, Erde, Wasser und Luft. Unter in der Mitte das Herz Meridîans, des gewaltigen Kontinents, kämpfen die Yōkai, die Dämonen, mit dem Zerfall ihres einst gewaltigen Kontinents.

Als eine neue Königin (Asayo) des Feuerreiches gekrönt wird, beginnt für ihre Generalin Ryoko eine verzweifelte Suche. Eine Suche nach der Wahrheit und einem Drachen, um die Vergangenheit zu verstehen und der Zukunft gerecht werden zu können.
Doch dafür muss sie tief in das Reich der Monster vordringen, die die Menschen so sehr fürchten. Monster, deren Seelen weit vollkommener und sanfter sind, als die junge Kriegerin ahnt.
Parallel verfolgt der König des Wasserreichs eigene Pläne und alle anderen Reiche leiden darunter – denn das Trinkwasser wird von Tag zu Tag immer knapper. Die Balance zwischen den Reichen gerät so aus dem Gleichgewicht

Es war nur fantastisch und traumhaft in diesen Roman einzutauchen, es ist auf jedem Fall der japanischen Mythologie verbunden. Das kann man schon den Bildern nach empfinden die einem im Kopf nach der Beschreibung entstehen. Auch die Wesen die Ryoko begegnen zum Beispiel Kitsune mit mehr als einem Schwanz. Man kann tief in diese Welt eintauchen Neues entdecken sich beinahe darin verlieren, zusammen mit Ryoko die Wunder bestaunen.

Ryoko die ganz klar im ersten Band als Hauptprotagonistin auftritt, ist eine freundliche, neugierig und aufgeschlossen. Aber sie scheint wie ihre Königin ein Geheimnis zu verbergen (sag nur Kräuter jeden Tag einmal).

Deerion, der Archivar, hegt einen starken Hass gegen die Menschen und sieht in ihnen die Monster. Ryoko scheint sein Herz zu berühren, allerdings ihr Geheimnis gefährdet dies stark (Ende, Band 1).

Auch die anderen Yokai kann man nur ins Herz schließen, ja gut, bis auf die Sumpfmonster.

Und doch holt uns in diesem Fantasy Roman auch die Wirklichkeit bzw. die Realität ein. Werden doch auch hier die Themen: Vertrauen, Toleranz, Zusammenhalt und Integrität angesprochen – Themen die brandaktueller nicht sein könnten. Andersartig zu tolerieren, Vertrauen wo es schwerfällt, Zusammen zu halten auch ich schweren Zeiten, aber auch eine gewisse Machtlosigkeit zu empfinden.
Von mir 5 Sterne für den Auftaktband der Dilogie und ich bin gespannt, wie es weiter geht mit den Menschen und den Yokai.

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Veröffentlicht am 21.04.2025

Wird Prism eine Revolution oder eine Riesenfehler für Menschheit!

PRISM
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Der Schreibstil ist gut zu lesen obwohl immer mal wieder Begriffe aus der Spiele- oder Cyberwelt benutzt werden. Der Roman wird aus der Sicht von Penelope und dem Bot (Priscilla?) erzählt.

Das Cover ist ...

Der Schreibstil ist gut zu lesen obwohl immer mal wieder Begriffe aus der Spiele- oder Cyberwelt benutzt werden. Der Roman wird aus der Sicht von Penelope und dem Bot (Priscilla?) erzählt.

Das Cover ist schwarz mit auf dem Schriftzug „PRISM“ in Regenbogenfarben gehalten der auf einem blauen Würfel steht. Der Autorinnamen in Türkis und das OhneOhren Verlag Logo runden das Gesamtbild ab.

Fazit:
Im Roman geht es um das Thema Realität vs. Virtuelles Leben, der Versuch Chatbots zu erschaffen, die nach dem Tod von Personen ihr Leben fortschreiben würden. Im Roman soll es die Möglichkeit schaffen die letzten Minuten einer Person die ums Leben gekommen (zum Beispiel ermordet wurde) nachzuvollziehen und so den Mörder identifizieren zu können.

Der Roman beginnt 2009/2010 und endet 2028, wir lernen die Hauptprotagonisten/innen Penelope, Kader und Sofie kennen. Gemeinsam schreibt das Polykül an dem Code (PRISM, sowohl ein virtuelles Konstrukt als auch Arbeitsplatz der drei), der Ermittlungen auf Basis der Erinnerungen Verstorbener möglich macht. Was klingt wie eine wesentliche Verbesserung der Welt, gleitet rasch ab in eine düstere Zukunftsvision. Wer gewinnt, wenn die Idylle einer gefundenen Familie und die Unbarmherzigkeit des Systems aufeinandertreffen?
Erklärung (ich dachte mir wohl, was es bedeutet, kannte ab selbst nicht das Wort dafür) Als Polyküle werden Geflechte von Liebesbeziehungen bezeichnet, die sich meist mit polyamoren Menschen ergeben können und über eine Paarbeziehung hinausgehen. Polyküle können zuweilen sehr komplexe Strukturen annehmen und sind mitunter nicht völlig zu überblicken. Polyküle stellen eine Form der konsensuellen Nicht-Monogamie dar.
Der Roman hat viel Themen, die er anspricht, obwohl kurze Kapitel, abwechselnd zwischen der Sicht von Penelope und dem Bot im Programm und ein Zeitraum über 18 Jahre, kann man sich gut in die Situation der Person Penelope einfühlen. Das, was eigentlich als Idee begann, entwickelt sich zu einem eiskalten Konzern ohne jegliche Moral und nur auf Profit angelegt – Penelope ist nur noch eine Angestellte von vielen. Noch dazu wird dieser Konzern infiltriert – von einer Gruppe die Daten für ihre Machenschaften bis hin zu einem Regierungsumsturz nutzen wollen. Fatal. Auch die Frage wie ist es ein Bot zu seine in einem Spiel oder Datei gefangen zu sein – Kommunikation nur über Videotelefonie möglich, wird angesprochen. Erstrebenswert oder eine Sackgasse!

Ein weiteres Thema ist das Zusammenleben der drei Hauptprotagonisten/innen zu Anfang in einer Zeit, wo dies weder von der Gesellschaft geduldet wurde noch es die Möglichkeit Gleichgeschlechtlicher Ehen gab. Was bei Penelope auch immer wieder Ängste bezüglich ihrer Tochter Priscilla auslöst (das man sie ihr wegnimmt, genauso wie Cassandra die sie adoptieren).

Klar geht es zu Anfang des Romans um den Tod oder was danach passiert könnte. Aber vorwiegend spielt das Leben eine Rolle, als Person in einer dreier Beziehung (Polykül), als Mutter mit allen Problemen und Freunden dazu als Mitarbeiterin im Konzern (wie auch die anderen beiden). Die kleinen Dinge genießen und damit eine Liebeserklärung an das Leben trotz der Schwierigkeiten, denen sie gegenüberstehen ihr queeres Glück zu finden.

Für mich ein interessanter, spannender und bewegender Roman über Beziehungen, Gesellschaft, Moral und Ethik, große Konzerne und ihre Macht – und das kleine Glück. Von mir 5 Sterne dafür.

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