Cover-Bild Der Ausflug
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 16.08.2019
  • ISBN: 9783352009235
Caroline Hulse

Der Ausflug

Ein Familienroman
Teja Schwaner (Übersetzer), Iris Hansen (Übersetzer)

Zwei Geschiedene. Ihr Kind. Ihre neuen Partner. Ein gemeinsamer Ausflug. Was kann da schon schiefgehen? Matt und Claire sind geschieden. Was natürlich nicht heißt, dass ihrer Tochter Scarlett nicht einen ganz normalen Familienalltag bieten wollen. Mit einem ganz normalen – also gemeinsamen – Ausflug, zu dem auch Matts neue Freundin Alex und Claires Freund Patrick mitkommen sollen. Schließlich sind doch alle erwachsen ... Doch je mehr Zeit die fünf an ihrem idyllischen, aber doch beengten Ausflugsziel verbringen, desto tiefer werden die Risse in der Patchwork-Harmonie. Bis die Familienfehde nicht mehr aufzuhalten ist. „Bissig und brillant.“ Sunday Mirror

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2019

"Manchmal glaube ich, wir sind keine Familie, sondern ein biologisches Experiment." (Al Bundy)

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Früher waren Matt Cutler und Claire Petersen mal ein Ehepaar, doch nun leben sie jeweils mit neuen Partnern in einer Beziehung. Allerdings verstehen sich Matt und Claire gut und kümmern sich liebevoll ...

Früher waren Matt Cutler und Claire Petersen mal ein Ehepaar, doch nun leben sie jeweils mit neuen Partnern in einer Beziehung. Allerdings verstehen sich Matt und Claire gut und kümmern sich liebevoll um die siebenjährige Tochter Scarlett. Als Matt seiner neuen Lebensgefährtin Alex den Vorschlag unterbreitet, zusammen mit Claire, deren Partner Patrick und Scarlett die Weihnachtsfeiertage gemeinsam in dem Ferienressort „Happy Forest“ zu verbringen, bricht Alex nicht gerade in Begeisterung aus, zu schräg scheint ihr die Idee zu sein, mit der Ex und dem neuen Partner in den Urlaub zu fahren. Aber nicht nur Alex hat Vorbehalte, auch Patrick ist nicht gerade im Jubeltaumel, zumal er seine eigenen halbwüchsigen Kindern über die Feiertage nun nicht zu sehen bekommt, dabei ist das Verhältnis zu seiner Exfrau schon schwierig genug. Trotzdem machen sich alle auf die Reise und treffen in „Happy Forest“ in dem gemieteten Bungalow aufeinander. Der Ferienaufenthalt ist minutiös geplant mit Wellness, Billard, Bogenschießen und dem Besuch des Weihnachtsmannes. Doch dann kommt alles ganz anders, wobei Scarlett und ihr imaginäres lila Kaninchen Posey nicht unerheblichen Anteil daran haben…
Caroline Hulse hat mit „Der Ausflug“ einen wunderbar unterhaltsamen Roman vorgelegt, der dem Leser den Spiegel vorhält und zum Nachdenken anregt. Der Erzählstil ist flüssig und lädt den Leser ein, sich schnell mit allen Protagonisten, ihren Gedanken und Gefühlen vertraut zu machen und sie bei ihrem ungewöhnlichen Ausflug zu begleiten. Durch die unterschiedlichen Perspektivwechsel werden zum einen die Stimmungen der einzelnen Ausflugsteilnehmer sehr gut eingefangen, zum anderen erfährt der Leser so einiges über die Vergangenheit und die Sichtweise der Protagonisten auf ihre Mitreisenden. Dabei treten so einige Dinge zutage, die bereits Konfliktpotential in sich bergen, die im Verlauf der Geschichte ans Tageslicht kommen. Sehr interessant sind auch die Szenen zwischen Scarlett und ihrem imaginären Freund Posey, einem lilafarbenen Kaninchen „Made in China“, die immer wieder Zwiesprache miteinander halten und für einige Missverständnisse und extremes Verhalten sorgen, was den Erwachsenen Kopfzerbrechen bereitet. Die Autorin hat in ihrer Geschichte ebenfalls aufgezeigt, wie schwierig es heutzutage ist, wo das normale Familienbild verschwindet und sich als Ersatz dafür die einzelnen Mitglieder wie bei einem Puzzle zusammensetzen, die sogenannte Patchworkfamilie. Spannend sind auch die eingeschobenen Verhörprotokolle der Polizei, die erst nach und nach Sinn ergeben. Auch die Ausschnitte aus der Werbebroschüre des Ferienressorts sind immer sehr exakt und passend zum nachfolgenden Kapitel gesetzt.
Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und in Szene gesetzt. Sie wirken sehr lebendig, glaubwürdig und authentisch, so dass der Leser sich gut mit ihnen identifizieren und ihre Sorgen und Vorbehalte nachvollziehen kann. Scarlett ist eine etwas altkluge Siebenjährige, die ihre Gedanken hauptsächlich mit Posey teilt, laut mit ihm spricht und so den Erwachsenen oftmals ein Augenrollen entlockt, wobei sie den imaginären Freund aber keinesfalls ignorieren können und dürfen. Scarlett weiß genau, auf welche Knöpfe sie drücken muss, um ihren Willen zu bekommen. Matt ist ein lockerer Typ, der irgendwie in den Tag hinein lebt und das Leben nicht zu ernst nimmt. Alex ist eine Wissenschaftlerin, die keinerlei Erfahrung mit Kindern hat. Sie ist eher pragmatisch und trinkt seit Monaten keinen Alkohol mehr. Claire ist eine Powerfrau und lässt sich nichts vormachen. Sie steht zu ihren Entscheidungen und zieht sie auch durch. Patrick ist ein unsicherer Mann, der sich nach Anerkennung sehnt und sich nach seiner gescheiterten Ehe mit Claire endlich das große Glück erhofft. Walshey ist der nichtsnutzige Freund von Matt, der ohne seine Anwesenheit eine Krise auslöst. Aber auch Nicola und Ruby haben bemerkenswerte Auftritte in dieser Geschichte.
„Der Ausflug“ ist ein wunderbarer Roman über zwischenmenschliche Beziehungen, manchmal ironisch, manchmal ans Herz gehend, manchmal gescheitert, manchmal noch enger zusammengewachsen. Ein ereignisreiches Weihnachtsfest, das zu überraschen weiß und auch nachdenklich stimmt. Toll gemacht – absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2019

Schöne Weihnachten mit der Familie

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Eine schöne Zeit mit der Familie sollte es werden: Claire und Matt mit ihren jeweils neuen Partnern und der gemeinsamen Tochter Scarlett. Doch schnell wird klar, dass es viel zu viel Ungesagtes gibt, sowohl ...

Eine schöne Zeit mit der Familie sollte es werden: Claire und Matt mit ihren jeweils neuen Partnern und der gemeinsamen Tochter Scarlett. Doch schnell wird klar, dass es viel zu viel Ungesagtes gibt, sowohl zwischen den ehemaligen wie auch den aktuellen Paaren. Das Ganze steuert auf einen verhängnisvollen Höhepunkt zu.
Zwar ist gleich zu Beginn klar, dass dieser Höhepunkt ein dramatisches Unglück ist, aber das nun Folgende lässt allmählich leichte Zweifel daran aufkommen. Geschickt nutzt die Autorin verschiedene Zeitebenen wie auch Perspektiven, die immer wieder in den Hauptstrang der Geschichte eingeflochten werden. Während man als Lesende die Tage mit der Patchwork-Familie verbringt, werden immer wieder kurze Protokolle eingeschoben in denen Zeugen schildern, was vor dem Unglück geschah bzw. welchen Eindruck diese von der Familie haben. Kurz gesagt: Es sind nicht die Besten. Auch die Rückblicke, die man durch die einzelnen Mitglieder der 'Familie' erhält, bereiten einen darauf vor, dass es im Laufe der Ferientage noch zu einem heftigen Knall kommen wird, von dem bereits auf den ersten Seiten zu lesen ist.
Hier geht es nicht um ein heimtückisches Verbrechen oder Intrigen und Geheimnistuerei, aber trotzdem empfand ich diese Lektüre als so spannend, dass ich dreiviertel des Buches (rund 330 Seiten) in einem Rutsch durchgelesen habe um zu erfahren, wie es zu dem Unglück am Anfang kam. Je deutlicher die Charaktere der vier Hauptfiguren wurden (insbesondere ihre Schwierigkeiten), desto weniger klar schien plötzlich alles.
Es mag vielleicht keine große Literatur sein, aber für mich war es eine sehr gelungene Unterhaltung. Familiendrama, Liebesgeschichte und ein bisschen Krimifeeling - ein richtig geglückte Mischung!

Veröffentlicht am 14.09.2019

Entspricht nicht meinen Erwartungen

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Für „unglaublich komisch“, wie das Buch in dem Klappentext beschrieben wird, halte ich es überhaupt nicht. Ich kann mich nicht erinnern, beim Lesen einmal gelacht oder auch nur geschmunzelt zu haben.
Inhaltlich ...

Für „unglaublich komisch“, wie das Buch in dem Klappentext beschrieben wird, halte ich es überhaupt nicht. Ich kann mich nicht erinnern, beim Lesen einmal gelacht oder auch nur geschmunzelt zu haben.
Inhaltlich geht es um den gemeinsamen Weihnachtsurlaub einer Patchwork-Familie. Matt und Claire sind geschieden und haben beide neue Partner. Ihrer siebenjährigen Tochter zuliebe verbringen alle gemeinsam ein langes Wochenende in einem Ferienpark auf dem Land.
Die Geschichte beginnt mit einer Werbeanzeige dieses Parks, gefolgt von der Aufzeichnung eines Notrufs, wonach jemand auf einem Bogenschießplatz von einem Pfeil angeschossen worden sein soll. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, wer geschossen hat und wer angeschossen wurde. Im Folgenden werden dann aus der Rückschau die Ereignisse dargestellt, die zu dem Vorfall geführt haben. Für mich bleibt alles zu unspektakulär mit vor sich hin dümpelnden, seichten Dialogen. Beabsichtigt war wohl, dass der Leser herausfinden sollte, wer das Opfer und wer der Täter war. Ich jedoch war mehr an der Frage interessiert, welches von den Pärchen am Ende des Ausflugs noch zusammen sein wird, denn, wie kann es bei solch einer Konstellation auch anders sein, beherrschen rasch Misstrauen, Missverständnisse und Lügen die Situation.
Eine leichte Lektüre, die man lesen kann oder auch nicht.