Cover-Bild Bitterer Calvados
Band 3 der Reihe "Kommissar Leblanc ermittelt"
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 16.01.2017
  • ISBN: 9783442485406
Catherine Simon

Bitterer Calvados

Kriminalroman
Deauville im Frühling. Bereits zum fünften Mal lockt der Ort mit seinem Krimi-Festival "Mord am Meer" die Besucher an. Und diesmal ist es den Organisatoren sogar gelungen, den berühmten Bestsellerautor Jean-Paul Picard für eine Lesung zu engagieren. Der Autorenabend ist ein voller Erfolg. Doch am nächsten Morgen liegt Picard tot in seiner Hotelsuite. Das Letzte, was er zu sich genommen hatte, war ein Calvados – und der hatte es in sich: Picard wurde vergiftet. Bei seinen Ermittlungen trifft Kommissar Leblanc auf missgünstige Autoren, gierige Verleger und weibliche Fans, die es faustdick hinter den Ohren haben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2017

Wunderschön geschriebener Normandiekrimi! Bitte mehr davon!

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"Wissen sie, vorstellen kann ich mir viel, ich bin Schriftsteller, die Fantasie ist mein Beruf. Aber in Wirklichkeit einen Mord begehen? Der Hass müsste so groß sein, dass er jede Moral außer Kraft setzt." ...

"Wissen sie, vorstellen kann ich mir viel, ich bin Schriftsteller, die Fantasie ist mein Beruf. Aber in Wirklichkeit einen Mord begehen? Der Hass müsste so groß sein, dass er jede Moral außer Kraft setzt." Zitat Seite 125

In diesem Krimi verschmelzen Literaturszene, Landschaft der Normandie, Esskultur und ein ruhig und besonnen ermittelnder Kommissar zu einem tollen Ganzen!

Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich kann der Handlung auch ohne Vorkenntnisse wunderbar folgen.

Leblanc findet schnell heraus, dass JPP nicht der perfekte Mensch war, für den ihn seine Fans hielten. Er war absolut narzisstisch, rücksichtslos und zudem unfähig, persönliche Bindungen aufzubauen. Geliebte kamen und gingen und wurden nur ausgenutzt.
Bei der ausführlichen polizeilichen Ermittlung geht Leblanc jeder noch so kleinen Spur nach und findet lange Zeit nichts. Das führt auch beim Leser zu einem spannenden Mitraten und allerlei Mutmassungen.

Inhaltlich wird die Literaturszene näher beleuchtet. Man erfährt, wie Bestsellerautoren aufgebaut werden und welche Konkurrenz die Bücherbranche umtreibt. Aber auch gesellschaftskritische Themen wie Polygamie oder die Problematik durch ausbeutendes Verhalten von Großkonzernen in Afrika werden inhaltlich gut mit eingebunden.


Bei diesem Krimi gibt es eine ausgewogene Mischung zwischen den Ermittlungen im Mordfall und dem Pivatleben des Kommissars. Auch wenn mir Jacques Leblanc nicht unbedingt sympathisch ist, so hat er doch eine ruhige Art, die mir gefällt. Meine Heldin ist auf jeden Fall Nadine, seine Assistentin. Sie findet bei Befragungen stets den richtigen Ton, kann sich auf die Personen einstellen und durchschaut ihren Chef wie keine andere Frau. Denn der lässt sich nur zu schnell von Frauen ablenken und einwickeln. Leblanc befindet sich in einer Midlife-Crisis und verliebt sich in eine blutjunge Frau. Nur seine Liebe zum Essen stellt fast die Liebe zu den Frauen in den Schatten. In diesem Krimi wird mit vielen köstlichen Gerichten und Produkten der der Patisserie die Esskultur der Normandie vorgestellt und das passt gut zu den landschaftlichen Beschreibungen der Gegend und der einzigartigen Stimmung dort am Meer. Catherine Simon kennt sich vor Ort gut aus und vermag dieses Flair bildhaft deutlich werden zu lassen. Ihr Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Hier wird ganz ohne großes Blutvergiessen und Brutalität eine Krimihandlung beschrieben, die mit liebevoll ausgeschmückten Details nicht nur die Szenerie der Normandie ins rechte Licht rückt, sondern auch eine fesselnde Ermittlung in den Mittelpunkt stellt.

Ein wunderbar entschleunigter Krimi mit dem Flair der Normandie und einer fesselnden verzwickten Ermittlung um einen Krimiautor. Absolut mein Geschmack!

Veröffentlicht am 15.06.2017

Mörderisches Krimifestival

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In "Bitterer Calvados" gibt es ein spannendes Wiedersehen mit Kommissar Jacques Leblanc aus Deauville in der Normandie.
Hier findet alljährlich das Krimifestival "Mord am Meer" statt, das in diesem Frühling ...

In "Bitterer Calvados" gibt es ein spannendes Wiedersehen mit Kommissar Jacques Leblanc aus Deauville in der Normandie.
Hier findet alljährlich das Krimifestival "Mord am Meer" statt, das in diesem Frühling mit einer besonderen Attraktivität aufwartet: Jean-Paul Picard, kurz JPP genannt, seines Zeichens Bestsellerautor einer Reihe von brisanten Kriminalromanen und Frauenschwarm, hat sein Erscheinen angekündigt!
Doch unglücklicherweise wird er bereits kurz nach seiner aufsehenerregenden Lesung tot im Hotelzimmer gefunden, ermordet, wie es schnell offensichtlich wird, durch Zyankali, das ihm mit einem Glas Calvados, seinem bevorzugten Getränk, verabreicht wird...
Auf Kommissar Leblanc und seine Assistentin Nadine kommen sich mühsam gestaltende Ermittlungen zu, in deren Verlauf sich eine Szenerie aus Habgier, Neid, Skrupellosigkeit und Rache entfaltet, die den Leser bis zur Auflösung zum Mitdenken und Miträtseln auffordert.

"Wer Erholung von blutig-düsteren Schweden-Krimis braucht, findet sie in der Normandie" liest man auf dem Klappentext!
Eine treffende Charakterisierung des Romans, wie ich zu meiner Freude bald feststellen konnte!
Der Fall, mit dem es der lebensfrohe Jacques Leblanc zu tun hat, entbehrt dabei keineswegs der Spannung, was wieder einmal beweist, dass ein guter Kriminalroman auch durch andere Elemente fesseln kann als durch blutige, möglichst grausame Details und irre Mörder, deren kranke Phantasie auf mich persönlich eher abstoßend wirkt.

Catherine Simon erzeugt Spannung auf eben jene subtile Art, die ich an einem guten Krimi besonders schätze - auf psychologischer Ebene nämlich!
Leblanc möchte vor allem verstehen, was für eine Art Mensch der Ermordete war und was seinen Mörder veranlasste, ihn zu töten.
Dabei durchleuchtet er JPPs Umfeld, schaut in seine Vergangenheit, geht jeder nur möglichen Spur nach, von denen nicht wenige im Sande verlaufen, beginnt wieder von Neuem...
Als wenig spektakuläre akribische Kleinarbeit möchte ich seine Vorgehensweise bezeichnen.

Und genau so kommt er schließlich zur Lösung des Falles, nicht durch einen wenig glaubwürdigen Zufall, wie man das normalerweise von Kriminalromanen gewohnt ist.
Leblanc ist ein Arbeiter, kein Super-Ermittler, kein Detektiv mit fortwährenden Geistesblitzen - und gerade deshalb realistisch!
Jemanden wie ihn kann man bei der Polizei des öfteren antreffen!

Kein Zweifel - der Kommissar Leblanc ist die eigentliche Hauptfigur des Krimis! Die Handlung dreht sich um ihn, seine Persönlichkeit, seine Befindlichkeiten, seine Beziehungen zu den Menschen in seinem Umfeld.
Auch als Person ist Leblanc angenehm durchschnittlich, doch gleichzeitig sympathisch mitsamt dem Wirrwarr in seinem Gefühlsleben, dem schwierigen Verhältnis zu seiner exzentrischen Mutter, seiner Unentschlossenheit in Bezug auf Frauen und Bindung.
Wie wohltuend, es mit einem so alltäglichen Charakter zu tun zu haben!

Das Stück Erde, in der der Roman spielt, die Normandie, unspektakulär im Vergleich zur Provence, aber mit einem ganz eigenen Zauber, trägt schließlich in nicht geringem Maße dazu bei, dass man gerne in Deauville, bei Leblanc und seinen Freunden verweilen möchte!
Angenehm zurückhaltend, beinahe beiläufig und ohne Zuhilfenahme der Superlative, die oft gebraucht werden, wenn Schriftsteller das besondere Flair Frankreichs zu beschreiben versuchen, gelingt es Catherine Simon dennoch mühelos, genau dieses Flair dem Leser zu vermitteln und Bilder zu erzeugen, die mich mitnehmen an die raue Atlantikküste und zum Bleiben einladen.
Ein schöner, empfehlenswerter Kriminalroman, - fürwahr!

Veröffentlicht am 04.02.2017

Mord am Meer macht Lust auf mehr :-)

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Das Buch von Catherine Simon entführt uns zum Krimi-Festival "Mord am Meer", welches bereits zum fünften Mal in der Normandie stattfindet.
Den Organisatoren ist es diesmal sogar gelungen, den Bestseller-Autor ...

Das Buch von Catherine Simon entführt uns zum Krimi-Festival "Mord am Meer", welches bereits zum fünften Mal in der Normandie stattfindet.
Den Organisatoren ist es diesmal sogar gelungen, den Bestseller-Autor JPP für dieses Festival zu gewinnen.
Und dann geschieht das Unfassbare...der Autor wird selbst ermordet- vergiftet.
War es einer seiner Fans, die ihn umschwirrten wie die Motten das Licht ? Was es gar ein Konkurrent ? Gab es bei all seinen heimlichen Liebschaften eine verschmähte Geliebte, die Rache nahm ?


Kommissar Leblanc hat viel zu tun und seine Recherchen mit Kollegin Nadine sind hervorragend ausgearbeitet.


Der Krimi lebt hauptsächlich durch die beiden Charaktere Leblanc und Nadine, die wundervoll ohne irgendwelche Allüren auskommen. Herrlich, einmal einen Krimi zu lesen, der, ganz ohne reißerische Aufmachung, die Dinge auf den Punkt bringt. Liebevolle Details (Erklärungen aus der Welt der Patisserie, Beschreibungen der Landschaft Frankreichs etc), tolle Protagonisten und nicht zuletzt eine tolle Handlung mit einem überraschenden Ende sorgten bei mir für Lesespaß pur.
Catherine Simon ist der Beweis dafür, dass gute Krimis auch mit leisen Tönen und ohne viel Blutvergießen auskommen.


Absolute Leseempfehlung !!

Veröffentlicht am 04.02.2017

Krimi-Festival in der Normandie

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Dies ist bereits der dritte Band um den französischen Kommissar Leblanc, doch man kann ihn auch gut ohne Vorkenntnisse lesen.


Im beschaulichen Küstenort Deauville findet ein Krimi-Festival statt und ...

Dies ist bereits der dritte Band um den französischen Kommissar Leblanc, doch man kann ihn auch gut ohne Vorkenntnisse lesen.


Im beschaulichen Küstenort Deauville findet ein Krimi-Festival statt und der berühmte Autor Jean-Paul Picard, von allen nur JPP genannt, hat sich angekündigt. Leblanc bekommt sogar Karten für seine erste Lesung und kann sich von JPPs anziehender Wirkung (besonders auf das weibliche Publikum) überzeugen.

Am nächsten Morgen ist JPP tot und je länger Leblanc und seine Kollegin ermitteln, desto länger wird die Liste der Verdächtigen. Es stellt sich heraus, dass JPP kein sympathischer Zeitgenosse war und sich oft unbeliebt gemacht hat. Während die meisten Verdächtigen nach und nach ausscheiden, dringen die Ermittler immer tiefer in das Privatleben des Autors vor.

Gleichzeit hat Leblanc mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen, denn im Gegensatz zu JPP, hat er kein Glück bei den Frauen.


Mich hat dieses Buch positiv überrascht, das Buch hat nicht nur viel Lokalkolorit und einen sympathischen Hauptcharakter, sondern auch eine solide Krimihandlung. Das Lesen macht Spaß und die Spannung kommt nicht zu kurz!

Veröffentlicht am 31.01.2017

Bitterer Calvados

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Der charismatische Krimiautor Jean-Paul Picard wird, nachdem er das alljährlich stattfindende Krimi-Festival erfolgreich eröffnet hat, am nächsten Morgen tot in seiner Hotelsuite aufgefunden. Schon die ...

Der charismatische Krimiautor Jean-Paul Picard wird, nachdem er das alljährlich stattfindende Krimi-Festival erfolgreich eröffnet hat, am nächsten Morgen tot in seiner Hotelsuite aufgefunden. Schon die ersten Ermittlungsergebnisse lassen den Mann in einem ganz anderen Licht erscheinen. War er wirklich derjenige für den er sich ausgegeben hat? Oder doch eher eine vom Verleger aufgebaute Ikone? Leblanc, der sich auf den Tathergang absolut keinen Reim machen kann, beginnt das Leben von Picard zu durchleuchten. Schnell zeigt sich dass dieser, moralisch gesehen, absolut nicht der Überflieger war für den ihn seine Fans gehalten haben. Im Gegenteil. Er hat seine Mitmenschen gnadenlos manipuliert und schamlos ausgenutzt. Daher ist es auch kein Wunder, dass sich Mitleid und Bestürzung über seinen Tod in überschaubaren Grenzen halten. Nachdem es zunächst so aussieht, als ob es etliche Personen aus seinem engeren Umfeld gibt, die für die Tat infrage kommen, scheidet einer nach dem anderen als Täter aus und die Ermittlungsarbeiten stecken fest. Leblanc, der sich schon immer auf sein Bauchgefühl verlassen hat, glaubt den Täter zu kennen, doch die Beweislage ist dünn und für eine Verhaftung nicht ausreichend. Aber Leblanc hat noch einen Trumpf im Ärmel…

Fazit
Ein ruhiger, unaufdringlicher Normandie-Krimi, in dem Spannung, Landschaftsimpressionen und kulinarischer Genuss perfekt miteinander verschmelzen.