Sehr gut
Unterhaltsamer und spannender Krimi
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Unterhaltsamer und spannender Krimi
Capitaine Roger Blanc und die Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre, deren Ehemann Blancs Karriere ruiniert hat, treffen sich zu einem heimlichen Rendezvous in Arles. Doch die Affäre nimmt eine ...
Capitaine Roger Blanc und die Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre, deren Ehemann Blancs Karriere ruiniert hat, treffen sich zu einem heimlichen Rendezvous in Arles. Doch die Affäre nimmt eine unvorhergesehene Wendung: Mitten im Amphitheater von Arles wird ein Mann ermordet und die Tasche der Untersuchungsrichterin, die brisantes Material enthält, gestohlen. Aveline muss diese Unterlagen um jeden Preis der Welt wiederbekommen, und zwar binnen 36 Stunden.
Damit beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, der wegen der nicht vorhandenen Befugnis von Roger um einiges schwieriger ist als üblich. Der Tote aus dem Amphitheater wird nicht der einzige Tote bleiben. Allen gemeinsam ist, dass der örtliche Polizist Lizarey die Verbrechen unter den Tisch kehrt. Doch der hat nicht mit Capitaine Blanc gerechnet. Allerdings ist der Handlungsspielraum denkbar knapp, vor allem weil die Affäre ja nicht bekannt werden darf. Als Blanc dann noch seinen Mitarbeiter Marius, den er auf einer Entziehungskur wähnt, in Arles begegnet, weiß das Liebespaar nicht, wem es noch trauen kann.
Meine Meinung:
Dieser 5. Fall für Capitaine Roger Blanc ist für mich nicht der beste Krimi aus Cay Rademachers Feder. Ich finde, der sonst so analytische Roger Blanc lässt sich von Aveline viel zu sehr am Gängelband führen. Gut gefallen mir allerdings seine spritzigen Dialoge mit der Kettenraucherin, wie zum Beispiel dieser Wortwechsel:
"Vor fünf Monaten war ich noch Korruptionsermittler in Paris. Und jetzt klaue ich einen Clio in Arles!"
"Es ist doch immer schön, wenn man sich beruflich verbessern kann, mon Capitaine." (S. 189).
Ist das wirklich erst 5 Monate her, dass Jean-Charles Vialaron-Allègre Roger Blancs Karriere zerstört hat? Für mich sind hier schon Jahre vergangen, so vertraut ist mir Capitaine Blanc.
Hier spürt man ein bisschen den Fatalismus, der sich der beiden in der aussichtlosen Situation bemächtigt. Abseits seiner Mitarbeiter muss Blanc einiges selbst erledigen. So kommt er einem groß angelegten Betrug mit antiken Statuen auf die Spur, in den auch die Kulturchefin der Region, Hélène Pelherbes, verwickelt ist. Insgesamt ist hier viel von familiärem Klüngel und Vetternwirtschaft zu entdecken. Sehr aufschlussreich und beklemmend ist die Unterwanderung der Exekutive mit Fans und Unterstützern des Front Nationale von Marine Le Pen.
Wie in seinen Krimis üblich, legt der Autor viel Wert auf die politische Situation in Frankreich. Dass dem Leser hierbei angst und bang werden kann, ist vermutlich durchaus beabsichtigt.
Die diversen Hetzjagden durch die Straßen und Keller von Arles haben mich ein wenig ermüdet, was aber vielleicht daran liegen mag, dass ich die Stadt nicht kenne.
Der Fall wird wieder elegant und eloquent zu Ende geführt.
Ich bin schon gespannt, ob und wie sich die Affäre mit Aveline Vialaron-Allègre weiterentwickelt. Wie lange werden sich die beiden trotz der heißen Affäre noch Siezen? Als reine Vorsichtmaßnahme, um sich bei einem zufälligen offiziellen Treffen nicht zu verquatschen, eine kluge Taktik. Aber, Madame le Juge ist ja eine fantasievolle Frau.
Fazit:
Ein Provence-Krimi, der durch sein penibel recherchiertes Lokalkolorit besticht. Diesmal gebe ich 4 Sterne.
„Dunkles Arles“ spielt in der gleichnamigen französischen Stadt. Wieder ist Blanc der Ermittler und diesmal spielt seine verheiratete Geliebte Aveline tatsächlich auch eine große Rolle.
Leider hat mich ...
„Dunkles Arles“ spielt in der gleichnamigen französischen Stadt. Wieder ist Blanc der Ermittler und diesmal spielt seine verheiratete Geliebte Aveline tatsächlich auch eine große Rolle.
Leider hat mich das Buch überhaupt nicht fesseln können. Ich habe mich tatsächlich durchgequält. So etwas bin ich von einem Rademacher-Krimi eigentlich nicht gewohnt. Ja, die Sprache ist angenehm und das südländische Flair Frankreichs kommt gut rüber. Aber die Geschichte an sich war mir etwas zu bemüht und zu sehr auf Action getrimmt. Das hatte Blanc bis jetzt so nicht nötig und ich finde, das ist nicht unbedingt die Stärke des Autors. Dafür fehlten mir manchmal die Zwischentöne oder gar die Logik. Und die Beziehung der beiden ist an sich schon nicht ganz gesund, würde ich mal sagen und man kann öfter den Kopf über die Beiden und ihr Verhalten schütteln.
Gerade noch 3 Sterne. Ich wünsche mir wieder mehr Blanc, wie in den ersten Bänden.
Wohl das persönlichste Buch um den Ermittler aus der Provence, der diesmal selbst im Fokus der Ermittlung seines Kollegen Lizarey steht.
Ich mag die Reihe wirklich sehr, weil Rademacher mir zum einen seine ...
Wohl das persönlichste Buch um den Ermittler aus der Provence, der diesmal selbst im Fokus der Ermittlung seines Kollegen Lizarey steht.
Ich mag die Reihe wirklich sehr, weil Rademacher mir zum einen seine Wahlheimat bildlich schmackhaft macht und mit seinem Ermittlerteam ein authentisches, kantiges Trio geschaffen hat, denen es Spaß macht zu folgen.
Blanc trifft seine heimliche Geliebte, die Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre, in Arles, einem wunderschönen historischen Städtchen an der Rhone, das einmal Provinzhauptstadt des Römischen Reichs war. Doch nach nur wenigen Minuten beginnt das Fiasko, ein Mann wird von einem Turm in der Arena gestoßen, Aveline wird ihre Tasche mit wichtigen Unterlagen gestohlen und entkommt nur knapp dem Tod. Zur Polizei gehen können sie nicht, denn Avelines Mann darf nichts von der Affäre wissen und macht Blanc ohnehin seit Jahren das Leben schwer.
Ich weiß, dass ich bei Rademacher immer was lernen kann. Diesmal geht es um den Kunstfälschungen und wie viel Geld sich damit machen lässt. Die Nachfrage nach Antiken ist größer als die Menge, die zufällig irgendwo ausgebuddelt wird. Fälschen ist zwar strafbar aber immer noch billiger und ungefährlicher als in der Rhone danach zu suchen. Die Front National, die damit an legale Gelder für ihren Wahlkampf kommen kann, zieht in dem beschaulichen Städtchen die Fäden. Für die Drecksarbeit haben sie den Bloc identitaire und einem Haufen rechtsradikaler Schläger. Für ich wieder ein gutes Lehrstück, was politische Verwicklungen angeht.
Für Roger Blanc und Aveline beginnt ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel.
So weit so gut. Aber diesmal war es nicht Rademachers bester Krimi und ich bin echt enttäuscht. Gleich zu Beginn langweilt er mich über mehrere Seiten mit einer Verfolgungsjagd, in der er quasi jedes Steinchen beschreibt, über das der liebestolle Blanc stolpert. Denn das ist er tatsächlich, sonst würde er sich nicht von Aveline überreden lassen, eine Dummheit nach der anderen zu begehen – wohlgemerkt Straftaten wie Einbruch, Autodiebstahl etc. Reagieren Männer wirklich so schwachsinnig, wenn sie in eine Frau verknallt sind? Ich habe da meine Zweifel. Gut, ich habe eh nie verstanden, wie er sich in die Frau verlieben konnte. Ich finde sie sehr unnahbar und herablassend, aber egal – wo die Liebe hinfällt. Mit zwei zugedrückten Augen habe ich die Story weiterverfolgt, zwei weitere Verfolgungsjagden überblättert und am Ende nur noch gestöhnt. Was war das denn bitte für ein Mumpitz, für ein Klamauk? Das, was die beiden da noch so alles veranstalten, nur um wieder an Avelines ominöse Tasche zu kommen, war mega unglaubhaft. Ich kam mir vor wie in einer alten Schwarz-Weiß-Krimikomödie aus den 50ern. Keine Ahnung, was der Herr Rademacher sich dabei gedacht hat.
Immerhin war es wieder supergut lesbar, denn ich mag seinen Schreibstil. Ich drücke jetzt zusätzlich die nichtvorhandenen Hühneraugen zu und hoffe, dass dies der einzige grobe Ausrutscher in der Reihe war. Denn ich freue mich wahnsinnig auf den neuen Band, der am 17.5. bei @Dumontbuchverlag erscheint.
Capitaine Roger Blanc unterhält ein gefährliches und schwieriges Verhältnis mit der Untersuchungsrichterin Aveline. Nicht nur, dass sie seine Vorgesetzte ist, ihr Mann, der Staatssekretär Vialaron-Allègre ...
Capitaine Roger Blanc unterhält ein gefährliches und schwieriges Verhältnis mit der Untersuchungsrichterin Aveline. Nicht nur, dass sie seine Vorgesetzte ist, ihr Mann, der Staatssekretär Vialaron-Allègre ist Blancs Intimfeind. Ihm hat er seine Strafversetzung zu verdanken und was passieren würde, käme seine Liaison ans Licht, möchte er sich gar nicht ausdenken. Ihre Treffen finden immer sehr heimlich statt. So auch dieses Mal für ein Wochenende in Arles. Doch dann passiert unter ihren Augen ein Mord und Aveline muss verschwinden, dabei verliert sie ihre Tasche, in der wichtige Dokumente für ihren Mann sind – so lässt sie es jedenfalls Blanc wissen.
Nun hat er also 51 Stunden um seiner Herzdame aus der Patsche zu helfen und gleichzeitig sich aus der Schusslinie zu nehmen.
Ich mag die Provence Krimis von Rademacher sehr gern lesen, sie sind spannend, haben mit Roger Blanc einen interessanten Protagonisten, der durch seine Unbestechlichkeit und seine Gradlinigkeit überzeugt. Die gefährliche Amour fou mit Aveline bringt da immer zusätzliche Würze. Obwohl ich manchmal denke, dass Roger da eher ein Spielball für ihre Leidenschaft ist.
Aber dieses Mal war mir die wilde Verfolgungsjagd durch Arles mit all den gestohlenen Autos, heimlichen Unterkünften und Nachforschungen zu sehr wie ein Hollywood Blockbuster gestaltet. Verschwörungstheorien, rechte Bruderschaften, Politikklüngel, alles ist mit in den Plot eingeflossen, dazu das rätselhafte Verhalten der Madame Aveline, bei der ich nie weiß, ob sie ein ehrliches Spiel mit ihrem Lover Blanc spielt.
Mir war diese Geschichte ein wenig zu konstruiert und erschien mir nicht immer logisch. Zwar hält das rasantes Tempo der Story die Spannung hoch und auch werden zum Ende hin, alle losen Fäden einigermaßen verknüpft, aber insgesamt war es für mich nicht das beste Buch aus der Reihe.
Trotzdem warte ich gespannt auf den nächsten Band, ich will schon wissen, wie es mit Blanc und Madame le Juge weitergeht.