Cover-Bild Ein Wochenende
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Identität
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 12.05.2020
  • ISBN: 9783036958255
Charlotte Wood

Ein Wochenende

Brigitte Walitzek (Übersetzer)

Unterschiedlicher hätten die Leben der vier Freundinnen kaum verlaufen können, und doch bleiben sie sich über die Jahrzehnte hinweg treu: Jude, die kultivierte Gastronomin, deren Affäre mit dem verheirateten Daniel schon fast so lange währt wie der Freundeskreis; Adele, einst gefeierte Schauspielerin, die eben von ihrer Freundin verlassen wurde; Wendy, die feministische Intellektuelle, der das Verständnis für die eigenen Kinder nicht so leichtfällt wie das Schreiben komplexer Bücher; und schließlich die warmherzige, fürsorgliche Sylvie, der Kitt der Gruppe.
Als Sylvie stirbt, wird den drei anderen klar, dass sie ohne ihre Freundin neu definieren müssen, was sie zusammenhält. An einem gemeinsamen Wochenende in Sylvies altem Strandhaus fördern allzu viel Wein und ungebetene Gäste zudem ein wohlbehütetes Geheimnis zutage, das ihre jahrelange Freundschaft auf die Probe stellt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2020

Wenn eine geht

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Klappentext:

„Unterschiedlicher hätten die Leben der vier Freundinnen kaum verlaufen können, und doch bleiben sie sich über die Jahrzehnte hinweg treu: Jude, die kultivierte Gastronomin, deren Affäre ...

Klappentext:

„Unterschiedlicher hätten die Leben der vier Freundinnen kaum verlaufen können, und doch bleiben sie sich über die Jahrzehnte hinweg treu: Jude, die kultivierte Gastronomin, deren Affäre mit dem verheirateten Daniel schon fast so lange währt wie der Freundeskreis; Adele, einst gefeierte Schauspielerin, die eben von ihrer Freundin verlassen wurde; Wendy, die feministische Intellektuelle, der das Verständnis für die eigenen Kinder nicht so leichtfällt wie das Schreiben komplexer Bücher; und schließlich die warmherzige, fürsorgliche Sylvie, der Kitt der Gruppe.

Als Sylvie stirbt, wird den drei anderen klar, dass sie ohne ihre Freundin neu definieren müssen, was sie zusammenhält. An einem gemeinsamen Wochenende in Sylvies altem Strandhaus fördern allzu viel Wein und ungebetene Gäste zudem ein wohlbehütetes Geheimnis zutage, das ihre jahrelange Freundschaft auf die Probe stellt.“



Charlotte Wood hat dieses wunderbare kleine Büchlein verfasst und eine Geschichte niedergeschrieben, die mich wirklich nachhaltig beeindruckt hat. Vier Freundinnen auf einem Haufen, teilen ihre Lebensgeschichten, ihre Erinnerungen, ihre Sorgen und Nöten, ihr Glück. Der Tot aber kommt gewiss und was erst ganz weit weg erschien, ist den Jahren immer greifbarer geworden. Als Sylvie dann gestorben ist, ist die Bande der vier Damen gefallen und sie müssen nun zu dritt ihre Freundschaft halten. Zu lesen wie sie alle damit umgehen, wie sie sich um Sylvies Nachlass kümmern, war sehr faszinierend und lesenswert. Man überlegt selbst wie man reagieren würde und vieles mehr. Der alte Hund, Sylvies Hund, mit Namen „Fin“ wird mit seinen fast 17 Jahren und seinen vielen Gebrechen, das Sinnbild für das Altern in diesem Buch. Er hat mich sehr stark berührt, denn auch ich hatte schon das Vergnügen einen Hund so lange begleiten zu dürfen....Wood hat mit Fin einen Nachfolger für Sylvie geschaffen aber auch ein Symbol und diese Vergleiche finde ich sehr gelungen. Die drei Damen kommen nun anders zusammen und decken Geschichten auf, die sie nun ja laut erzählen können, weil Sylvie ja nun nicht mehr da ist...dieses eine Wochenende, was eigentlich zum ausräumen des alten Strandhauses von Sylvie da sein sollte, wird zu etwas ganz besonderem und einmaligen.

Wood hat in dieser kurzen Geschichte einen wunderbaren bissigen Schreibstil benutzt, der auf das Alter der Damen und die Situation passt. Sie schreibt klug, verständnisvoll und bedingt einfühlsam....allein dafür gibt 5 von 5 Sterne für diese wunderbare Geschichte

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Ein unterhaltsamer Roman über die Freundschaft

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Ein Roman über vier Freundinnen. Jude, Wendy, Adele und Silvie. Und es ist definitiv kein „Frauenbuch“, auch wenn es um vier Freundinnen geht. Es ist ein Buch für uns alle.

Ja man erfährt eine ganze Menge ...

Ein Roman über vier Freundinnen. Jude, Wendy, Adele und Silvie. Und es ist definitiv kein „Frauenbuch“, auch wenn es um vier Freundinnen geht. Es ist ein Buch für uns alle.

Ja man erfährt eine ganze Menge über Frauen, aber vielmehr noch erfahren wir hier in dem Buch von Charlotte Wood viel über die Freundschaft.

Eine Freundschaft, die seit über vierzig Jahren anhält, und nun müssen drei von ihnen sich treffen um das Strandhaus der verstorbenen Silvie für den Verkauf zu entrümpeln.

Silvie war auch diejenige, die diese Freundschaft solange zusammengehalten hat. Aber nun ist Silvie gestorben und langsam bricht nun diese Freundschaft Stück für Stück auf sehr brachiale Art und Weise auseinander.

Dramatisch aber durchaus mit Witz erzählt Charlotte Wood in ihrem Buch von diesem „Entrümpelungswochenende“ und dies tut sie, sehr clever, aus den drei unterschiedlichen Perspektiven der drei verbliebenen Frauen.

Die Frage die sich wirklich stellt ist: „was ist Freundschaft eigentlich wert und wie erhält man diese?“

Es ist eine Geschichte, die die Freundschaft auf die Probe stellt. Die vier Freundinnen sind, bevor Silvie gestorben ist, zusammen durch dick und dünn gegangen. Aber nur durch Silvies Art und Weise haben sie gar nicht gemerkt, wie sie sich gegenseitig aufreiben, wie sie die Macken und Kanten der anderen extrem genervt haben.

Aber wer sind diese drei Frauen um die 70 überhaupt.

Da ist Adele, eine Schauspielerin ohne Engagement, die von ihrer lesbischen Freundin gerade verlassen wurde.

Die Zweite ist Jude, eine erfolgreiche Gastronomin, die seit vierzig Jahren mit einem verheirateten Mann ein Verhältnis hat und immer noch glaubt, er würde seine Frau für sie verlassen.

Und dann ist da noch die Dritte im Bunde: Wendy, eine erfolgreiche Autorin, für die Schreiben immer wichtiger war als Familie und Kinder und sie hat einen extrem kranken und ewig sabbernden Hund dabei, was alle extrem an diesem Wochenende gewaltig nervt und das Fass zum überlaufen bringt.

Der Ärger ist also vorprogrammiert und es knallt an allen Ecken. Aber man sieht daran sehr gut, dass eben gerade in Freundschaften nicht immer nur Sonnenschein herrscht, sondern das es harte Arbeit ist eine Freundschaft am Leben zu erhalten.

Ein unterhaltsamer Roman, von Freundschaft, der aus meiner Sicht dadurch besticht, dass man die Frauen jeweils durch die drei verschiedenen Perspektiven der einzelnen Frauen betrachtet kann. Es gibt absurde Szenen, die aber doch, beim genaueren Hinschauen wirklich dicht am Leben dran sind. Und nun müssen die drei Freundinnen teilweise mit Humor, aber auch mit Wehmut und Verzweiflung das Wochenende zusammen überstehen.

Aber trotz oder gerade wegen den vielen lächerlichen Unzulänglichkeiten, den eigenen Eitelkeiten und dem ständig sabbernden Hund droht das ganze Unterfangen kläglich zu scheitern.

Ein unterhaltsames, kurzweiliges Buch mit einer Botschaft über die Freundschaft.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Alte Freunde

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Vier Australierinnen sind seit Jahrzehnten miteinander befreundet, und inzwischen sind sie alle in ihren 70ern als eine von ihnen stirbt. Sylvie war ein bisschen die Ausgleichende zwischen den doch sehr ...

Vier Australierinnen sind seit Jahrzehnten miteinander befreundet, und inzwischen sind sie alle in ihren 70ern als eine von ihnen stirbt. Sylvie war ein bisschen die Ausgleichende zwischen den doch sehr unterschiedlichen Charakteren. Sie hatte sich gewünscht, dass sich die Frauen in ihrem Ferienhaus an der Küste treffen sollten, um sich aus ihren Sachen vielleicht noch etwas herauszusuchen, bevor es von Sylvie's Tochter verkauft werden würde. Jude, Adele und Wendy sollen auch gründlich auszumisten. Die an ein Kammerspiel erinnernde Erzählung spielt an Weihnachten und ist in Australien ein sehr heiße Zeit. Ich habe es eigentlich von Sylvie's Tochter ein bisschen als Zumutung empfunden, 3 alte Damen an Weihnachten das Haus entrümpeln zu lassen.

Schon die Anreise gestaltet sich schwierig. Die penible Jude ist als erstes da, während Wendy die mit ihrem alterschwachen Hund anreist noch eine Autopanne hat und Adele sich erwartungsgemäß mit dem Zug als letzte einfindet. Die Charaktere werden von Charlotte Wood sehr ausführlich beschrieben, indem sie ständig die Perspektive wechselt und damit immer wieder von der Eigenbetrachtung wechselt auf die Sicht der Freundinnen untereinander. So entsteht eine sehr komplexe Charakterstudie, durchaus mit Humor erzählt, die wirklich gnadenlos ins Eingemachte geht. Konflikte brechen auf ,aber genauso ist immer wieder Verständnis füreinander da. Die Frauen sind schließlich seit 40 Jahren miteinander befreundet. Da liebt man sich und kann vieles auch verzeihen. Die Sprache und Erzählweise der Autorin mochte ich sehr. Das Thema Alter und Freundschaft spielt in ihrem Roman eine zentrale Rolle. Gegen Ende häufen sich allerdings die Katastrophen, und auch wenn die letzten Seiten wieder versöhnlicher stimmen, hat das Ende für mich nicht so richtig gepasst.

Das schmale Buch mit gerade einmal 288 Seiten ist schnell gelesen, erzählt sehr einfühlsam und voller Tiefe von einem Lebensabschnitt, von dem man sonst eher weniger liest ud hat mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Ein wundervolles Buch

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Sehr humorvoll und gleichzeitig so tragisch - mitten aus dem Leben gegriffen

Drei ältere Frauen mit ihren Erinnerungen an ihre gemeinsame, aber leider kürzlich verstorbene lesbische Freundin Sylvie, sehen ...

Sehr humorvoll und gleichzeitig so tragisch - mitten aus dem Leben gegriffen

Drei ältere Frauen mit ihren Erinnerungen an ihre gemeinsame, aber leider kürzlich verstorbene lesbische Freundin Sylvie, sehen sich nach längerer Zeit wieder. Nicht zu vergessen Finn, der sehr alter Hund von Wendy, der Intellektuellen unter den vier Frauen. Den Hund hätte man schon lange einschläfern müssen, aber Wendy hängt an ihm, da er sie nach dem Tod ihres heißgeliebten Mannes aus ihrer schweren Depression riss. Jude, die ehemalige Restaurantbesitzerin und ein absoluter Kontroll- und Putzfreak, hasst den stinkenden Hund. Und Adele, die ehemalige Schauspielerin, lebt in ihrer eigenen Welt und wandelt zwischen den beiden Freundinnen als - so sieht sie sich jedenfalls- Lichtgestalt. Ihr Verhältnis zu Finn bleibt unklar, ist sie doch so sehr mit sich selbst und ihren Existenzängsten beschäftigt, dass sie nur sehr beschränkt wahrnimmt, was wirklich um sie herum geschieht.

Das Buch spielt an einem Wochenende, an einem Weihnachtswochenende. Die drei müssen das Ferienhaus von Sylvie aufräumen und ausmisten, da es verkauft werden soll. Und aufräumen und ausmisten müssen die drei Freundinnen auch bei sich selber. Was sich in einem Leben nicht so alles ansammeln kann, neben vielen Gegenständen vor allem auch viel Unausgesprochenes. Unter diesen Voraussetzungen haben alle immer mal wieder schlechte Launen und können sich teilweise nicht ausstehen, und doch hat sie das Leben - wie es scheint - untrennbar zusammengeschweißt. Obwohl die Frauen bereits etwas älter sind, tot sind sie noch lange nicht. Im Gegenteil, das Leben sprudelt nur so in ihnen.

Der Roman spielt am Meer. Das Wetter, die Natur ist omnipräsent, was in mir eine große Sehnsucht nach diesem Ort ausgelöst hat. Und das finde ich immer eine sehr positive Leseerfahrung für mich. So kann mich ein Buch auf seine Reise einfacher mitnehmen.


Was jetzt in dieser Kurzfassung vielleicht etwas platt und oberflächlich daherkommt bietet aber das Setting für eine sehr einfühlsam geschriebene und vielschichtige Geschichte, die es sich lohnt zu lesen. Wie war das doch gleich mit dem Älterwerden, dem Zerfall und dem alles abschließenden Tod? Dies nur eines der Themen, welche in diesem Büchlein sehr facettenreich auf eine humorvolle, aber vielleicht doch eher tragisch-komische Art und Weise beleuchtet werden. Und dann ist da noch das Thema Liebe an sich, die liebe Libido und die daraus resultierenden Kinder, das Elternsein etc. Jedenfalls eine sehr anregende und dicht geschriebene Story, bei der man auch - über sich selbst- lachen und nachdenken muss.

Einziges Problem beim Lesen war für mich die Erzählperspektive . Es handelt sich nicht um keine Ich-Erzählung. Eine allwissende Erzählerin berichtet über die vier Frauen (und den Hund). Dabei wechselt sie für meinen Geschmack zu oft ohne Vorwarnung mitten im Abschnitt vom Innenleben zum Aussenleben der Akteurinnen. Dieser Perspektivenwechsel kommt oft überraschend und sorgte bei mir manchmal für Verwirrung. Aber am Ende klappt es doch irgendwie mit diesem Perspektivenspiel, und das Buch hat mich bei der Stange gehalten und in seine Welt mitgenommen. Das Buch schafft es, eine sehr spezielles Lebensgefühl auf den Punkt zu bringen. Und darum hat es mir sehr gut gefallen.

Fazit: Klare Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 20.11.2020

Wochenend und Sonnenschein?

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Nein, alles andere als das, denn bereits die Anreise der drei Freundinnnen gestaltet sich komplex und schwierig. Die drei sind übriggeblieben von einem Vierergrüppchen, dessen warmherzigstes - so scheint ...

Nein, alles andere als das, denn bereits die Anreise der drei Freundinnnen gestaltet sich komplex und schwierig. Die drei sind übriggeblieben von einem Vierergrüppchen, dessen warmherzigstes - so scheint es - Mitglied vor einem Jahr verstorben ist.

Die anderen trauern, Jede auf ihre Weise. Sie haben vor, das Haus aufzuräumen, doch müssen sie dies zunächst mit sich selbst und ihren Beziehungen untereinander tun.

Zudem spitzt es sich am Wochenende auf verschiedenerlei Art zu durch Ereignisse von Außen und es kommt zu etlichen Bewährungsproben.

Kein gelassen-eleganter Roman, sondern eher das Gegenteil. Ich bin froh, dass ich nicht solche Freundinnen habe!