Cover-Bild Allein unter seinesgleichen
15,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Himmelstürmer
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Apokalypse
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy & Science Fiction
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 30.06.2016
  • ISBN: 9783863615642
Christian Kurz

Allein unter seinesgleichen

Nach dem erfolgreichen Sieg der Nazis im großen Krieg wurde die Welt nach ihren Werten geformt. Die Weltsprache ist deutsch, unerwünschte Menschen gibt es nicht mehr und Schwule gelten ebenfalls als ausgerottet. Jedoch existieren sie weiterhin, wenngleich auch nur im Verborgenen. Aufgrund der Nicht-Information hat der junge Wolfgang Volkmer deswegen keine Ahnung, was es bedeutet, dass er sich in seinen Klassenkameraden Nils verliebt hat. Wolfgang weiß nur, dass es nicht richtig sein kann, dass er diese Gefühle für seinen Freund empfindet. Erst als er in einem Buchladen mit der verbotenen Winkel-Literatur in Kontakt kommt, lernt er das Wort „schwul“ kennen. Endlich beginnt er zu begreifen, wer er ist – ein Schwuler und damit ungewollt ein Volksfeind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Schon jetzt eines meiner Jahreshighlights

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Dieses Buch hat mich umgehauen. Es klingt nicht nur nach einem schweren Thema, es ist auch eins. Vor allem ist es durch den Aufschwung für die AfD und ihre feindlichen Parolen, die sich nicht nur gegen ...

Dieses Buch hat mich umgehauen. Es klingt nicht nur nach einem schweren Thema, es ist auch eins. Vor allem ist es durch den Aufschwung für die AfD und ihre feindlichen Parolen, die sich nicht nur gegen Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund richten, sondern auch gegen Frauen und Homosexuelle, eine sehr aktuelle Geschichte.

Was wäre wenn... dass fragen sich heute sicherlich viele. Was wäre wenn Parteien wie die AfD ihre Vorhaben umsetzen könnten?

Herr Kurz gibt in seinem Roman eine deutliche Antwort darauf und spielt das Was wäre wenn - Szenario aus und was die feindlichen Einstellungen der Menschen, gegen alles was fremd ist, anstellen können.

Der Roman mag nicht viele Seiten haben, aber das macht er mit Inhalt wieder weg. Ich brauchte lange, um das Buch durchzulesen. Es regt den Leser auf, schockiert, lässt einen mit dem Kopf schütteln und auch daran erinnern, dass es beinahe wirklich soweit gekommen wäre. Eine absolut erschreckende Vorstellung.

In der Welt, die Christian Kurz hier aufzeigt, möchte ich nicht leben.

Diese Buch gehört schon jetzt zu meinen Jahreshighlights!

Bewertung:

Unglaublich intensiv, schockierend, erschreckend und doch so gut. Dieses Buch ist wichtig und sollte mehr Beachtung bekommen. Lange hat mich ein Buch nicht so wachgerüttelt und schockiert. Teilweise wurde ich über die Ansichten der Charaktere wütend und konnte nur mit dem Kopf schütteln.

Von mir eine ganz klare Kaufempfehlung! Daher 5+ von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.02.2019

In Großdeutschland ist die gleichgeschlechtliche Liebe verboten

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INHALT
Wolfgang bemerkt beim Schulabschluss, das er mehr für seinen Schulfreund Nils empfindet als gut ist. Doch er redet sich ein das es keine Liebe sein kann, denn er wird ihnen beigebracht, das es Liebe ...

INHALT
Wolfgang bemerkt beim Schulabschluss, das er mehr für seinen Schulfreund Nils empfindet als gut ist. Doch er redet sich ein das es keine Liebe sein kann, denn er wird ihnen beigebracht, das es Liebe nur zwischen Mann und Frau gibt.

Nils ging zum Militär und dort traf er auf Bruckner, Bruckner steht auch auf Männer, aber er kann es mit derben Sprüchen mit den anderen Offizieren gut vertuschen.

MEINE MEINUNG
Bei diesem Werk wird man gleich zu Beginn mit dem konfrontiert um was es hier geht, ums Schwulsein.
Man musste vorsichtig sein, denn wenn einen die Staatspolizei erwischte, wurde man getötet.

Es gab ja tatsächlich mal eine Zeit, in dem das abgetan wurde wie eine schlimme Krankheit und in dieser Zeit hatte es die gleichgeschlechtliche Liebe sehr schwer. Wenn dann musste man es heimlich machen und das war auch damals schon äußerst schwer.
Heute hat sich das ja zum Glück geändert, aber es gibt immer noch Menschen die so etwas nicht dulden und auch nicht akzeptieren.

Dieses Buch zeigt die Schwierigkeiten auf und der Autor geht dabei auch schonungslos vor. Manche würde jetzt sagen es sei vulgär, aber das kann ich hier so nicht bestätigen. Es würde bei diesem Buch nicht die Wirkung erzeugen die es so eben besitzt, wenn es ruhiger geschrieben wäre. Es handelt sich hier nicht um eine Liebesgeschichte, sondern eher um die Schwierigkeiten der Schwulen.
Es wirkt an manchen Stellen sogar dramatisch und ausweglos. Ja, es ist manchmal sogar menschenunwürdig, wie hier mit den Menschen umgegangen wird, was aber doch sehr nahe an der Realität ist.

Es gibt auch heute noch Menschen, die auf die Schwulen losgehen und ihnen das Leben schwer machen und genau das gibt dieses Buch wieder. Das muss man mit genau den Worten versehen, so wie es der Autor gemacht hat, sonst würde es die Wirkung verfehlen.

Für dieses mutige Buch vergebe ich gerne die vollen 5 Sterne, da es schon auch Mut braucht, um so ein Buch zu verfassen. Es wird mit Sicherheit seine Liebhaber finden, aber auch genauso viele Kritiker. Man sollte aber in der heutigen Zeit den Dingen gegenüber offener sein und auch einem solchen Werk eine Chance geben. Diese Geschichte ist mit Sicherheit auch nicht nur aus der Luft gegriffen und der ein oder andere Gleichgeschlechtliche hat so etwas in der Art bestimmt auch schon erlebt. Die Brutalität der Mitmenschen und ihr Unverständnis. Respekt an den Autor und großes Lob für diesen Einblick in die Welt der Gleichgeschlechtlichen.

Bluesky_13
Rosi

Veröffentlicht am 27.01.2019

Blick eines Schwulen auf das Großdeutsche Reich mit der Frage, was wäre wennn...

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Wolfgang lebt im Großdeutschen Reich und wächst mit dem Gedankengut der Partei auf. Alles läuft in geordneten Bahnen, weil es die Partei so vorsieht. Es gibt nur noch Menschen, die nach den Vorstellungen ...

Wolfgang lebt im Großdeutschen Reich und wächst mit dem Gedankengut der Partei auf. Alles läuft in geordneten Bahnen, weil es die Partei so vorsieht. Es gibt nur noch Menschen, die nach den Vorstellungen der Partei geformt sind. Schwule existieren, wenn überhaupt, nur noch im Verborgenen.
Wolfgang merkt, dass er sich zum männlichen Geschlecht hingezogen fühlt, aber wie soll er damit umgehen, wenn er doch überhaupt keine Informationen darüber bekommen kann. Erst in seiner Lehre bei einem Buchhändler entdeckt er sog Winkel-Literatur und begreift, dass er nicht nur anders liebt, sondern auch ein Volksfeind ist...

Christian Kurz spielt hier mit dem Gedanken, was wäre wenn... und setzt seine Geschichte um den jungen Wolfgang und andere Schwule im Großdeutschen Reich sehr schön um.
Lediglich die ersten 3 Kapitel sind gewöhnungsbedürftig, da sie sehr derb und obszön sind und mir einiges an Verständnis abverlangen.
Doch dann gewinnt der Roman an Fahrt, die Darsteller werden glaubhaft und so fühle ich mit, wenn sie sich in ihrem Leben aus Angst und Verstecken nur noch schemenhaft bewegen. Ein Leben, das nicht lebenswert ist, wenn man entdeckt wird. Das Anders-sein wird vom Autor nicht abwertend, sondern positiv ins Licht gerückt und ich bekomme einen Einblick, wie sich die einzelnen Personen fühlen, was sie denken und wie sie handeln, um nicht aufzufallen.
Das vorgefertigte Schubladendenken der Partei ist allgegenwärtig und hindert die Menschen an der Entfaltung ihrer Persönlichkeit.
Mit dem Auftauchen einer im Buch fiktiven Geschichte um das freie Leben von Schwulen in einer Welt, in der sie sich austoben und frei sein dürfen, den CSD und der Akzeptanz der Gesellschaft lernt Wolfgang plötzlich umzudenken und zu hinterfragen, ob das Leben im Großdeutschen Reich wirklich noch lebenswert ist.
Es gibt, gerade im letzten Kapitel, viele Stellen, die mich traurig und betroffen machen und ich bin froh, dass wir in einem Land leben, in dem jeder sein Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit genießt.
Leider ist dieses Thema momentan wieder sehr aktuell, da sich immer wieder im aktuellen politischen Geschehen manche nicht mit dem Grundsatz von Freiheit und Gleichheit anfreunden können
Eine fiktive Geschichte mit dennoch sehr aktuellen Hintergrund.

Veröffentlicht am 07.03.2019

Was wäre, wenn...

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Das Buch „Allein unter seinesgleichen“ von Christian Kurz ist 2016 im Bundeslurch Verlag erschienen. Vorweg möchte ich sagen, dass der Bundeslurch Verlag „alternative“ Bücher auf den Markt bringt, die ...

Das Buch „Allein unter seinesgleichen“ von Christian Kurz ist 2016 im Bundeslurch Verlag erschienen. Vorweg möchte ich sagen, dass der Bundeslurch Verlag „alternative“ Bücher auf den Markt bringt, die sich oft homosexuellen Themen widmen und auch in „Allein unter seinesgleichen“ soll ein Homosexueller die Hauptrolle spielen.
Die Nazis haben den Krieg gewonnen. Deutsch fungiert als Weltsprache und unerwünschte Menschen, sowie „Schwule“ gelten als nicht lebenswürdig und sind laut Angaben der Politik bereits ausgerottet. Im Verborgenen existieren sie jedoch weiterhin. Der junge Wolfgang Volkmer verliebt sich in seinen Klassenkameraden Nils und kann zunächst nichts mit seinen Gefühlen anfangen. Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf! Erst als er in einem Buchladen mit der verbotenen Winkel-Literatur in Kontakt kommt, lernt er das Wort „schwul“ kennen und schnell wird ihm klar, er ist ein „Volksfeind“.
Der Schreibstil von Christian Kurz ist zeitweise vulgär und brutal. Beim Lesen musste ich mehrmals das Buch absenken und kurz innehalten. Die Sprache passt meiner Meinung nach aber sehr gut zum „Was wäre wenn…“-Charakter des Buches und ist den vielen Dialogen der einzelnen Protagonisten geschuldet. Ich finde die Thematik des Buches gut gewählt, der Schreibstil und die vielen Wiederholungen lassen mich das Buch aber nicht uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Wenn gleichgeschlechtliche Liebe verboten ist

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Wie sähe Deutschland aus, hätte Hitler den Krieg gewonnen? Der Autor Christian Kurz hat darauf eine Antwort und diese in einen bedrückenden Roman gepackt.
Im Großdeutschen Reich gibt es zwar keinen Hitler ...

Wie sähe Deutschland aus, hätte Hitler den Krieg gewonnen? Der Autor Christian Kurz hat darauf eine Antwort und diese in einen bedrückenden Roman gepackt.
Im Großdeutschen Reich gibt es zwar keinen Hitler mehr, aber seine Ideologien leben weiter. Die Partei vertritt die einzig gültige Wahrheit und sie steckt ganz enge Grenzen für sämtliche Mitbürger. Die Menschen haben zu funktionieren und nichts zu hinterfragen, das Gedankengut der Partei sieht keine Schwulen vor bzw. hat diese angeblich gänzlich ausgerottet. Doch im Geheimen gibt es diese Männer sehr wohl, auch wenn sie damit täglich ihr Leben riskieren. Sei es der kleine Autor Karl, der heimlich Geschichten für und über Männerliebe schreibt oder der Drucker, der sie als so genannte Winkel-Literatur herausgibt. Der junge Wolfgang lebt in diesem streng reglementierten Reich und wundert sich, dass er sich zu seinem Mitschüler und Kumpel Nils hingezogen fühlt. Doch er kann mit niemanden darüber reden und wird sich erst über seine „Neigung“ bewusst, als er bei seinem Lehrherrn, einem Buchhändler, auf Schwulenmagazine aufmerksam wird. Auch wenn er nun weiß, dass es noch mehr Männer gibt, die sich zueinander hingezogen fühlen, so packt ihn die Angst, denn sein Leben steht auf dem Spiel. Die Staatspolizei verbreitet Angst und Schrecken und ein selbstbestimmtes Leben ist für niemanden unter diesem System möglich.
Was wäre, wenn …? Dieser zentralen Frage geht Christian Kurz mit einer sehr derben, obszönen Sprache und ohne große Gefühle nach. Das war zunächst ganz ungewohnt für mich und ließ mich zweifeln, ob ich auf Dauer damit klar kommen würde. In einem System, das die Menschen im Allgemeinen und „Nicht-Arier“ im Besonderen nur verachtet und in ihrer Lebensweise einschränkt und jede Kleinigkeit maßregelt, kann die Sprache wohl kaum liebevoll sein. Es ist erschreckend, wie die Welt nach einem Sieg Hitlers aussehen würde. Lebenswert? Wohl kaum! Als ich das für mich begriffen habe, kam ich auch mit der Sprache besser klar. Womit ich allerdings immer wieder meine Schwierigkeiten hatte, waren die gebetsmühlenartigen Wiederholungen von Gedanken und Bedenken bzgl. der Vorgaben der Partei. Das unterbricht den Lesefluss und langweilt auf Dauer.
Der Schreibstil kam mir manchmal sehr unbeholfen vor und die Rechtschreib- und Grammatikfehler fielen mir unangenehm auf. Mit der Zeit habe ich mich jedoch auf die Geschichte eingelassen und die Charaktere nahmen immer mehr Gestalt an, wurden glaubhaft und verdienten sich immer mehr mein Mitgefühl. Vor allem mit Wolfgang konnte ich mich anfreunden. Wie muss es für diesen jungen Mann sein, wenn er feststellt, dass er keine Chance hat, sich in diesem Reich zu entfalten? Der keine Zukunft für sich in Großdeutschland sieht und sich nicht einmal seinen Eltern anvertrauen kann? Und Karl, der in eine prekäre Situation gerät und unter Druck gesetzt wird? Wie sehr kann sich ein Mensch verbiegen und selbst verleugnen, bis er daran zerbricht? Die Entwicklung, die Wolfgang im Laufe des Romans durchmacht, ist schön zu beobachten, absolut nachvollziehbar und gibt ein wenig Hoffnung. Als in einem von Karl geschriebenen Werk eine Alternativwelt, angelehnt an unsere, auftaucht, wird erst das Ausmaß der Schreckensherrschaft sicht- und spürbar. Die Vorstellung, dass Hitler den Krieg gewonnen hat und sein „Lebenswerk“ fortgeführt wird, ist beängstigend. Großdeutschland, D-S-A, Deutsch als Weltsprache und die Verbreitung der alleinigen Wahrheit der Partei stehen hier im Mittelpunkt. Erschreckend ist zudem der Drill in der Kompanie und wie die Kadetten einen Mann auf Befehl totschlagen als wäre er ein Stück Holz. Die Menschlichkeit kommt hier völlig abhanden und das Denken wird den Menschen sowieso abgenommen. Für mich eine absolute Horrorvorstellung! Immer mehr zeigt sich, was passiert, wenn die Mächtigen den Untergebenen ein Leben vorgeben und alles verbieten, was ihnen nicht in den Kram passt. Volkslieder, die langweilig und abgedroschen sind; immer gleiche Handlungen in Heimatfilmen; Verachtung für jegliche andere Lebenseinstellung; absolute Gleichheit und Hörigkeit der Partei gegenüber; Einschränkungen, Reglementierungen und eine einzige Kultur; Auslöschen der Vergangenheit, sogar der eigenen; Gehorsam bis zum Tod und vor allem kein selbständiges Denken. Für mich eine absolut grauenvolle Vorstellung! Das Buch lässt mich betroffen und traurig zurück, denn auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt, ist der Bezug zur heutigen Zeit durchaus gegeben. Immer wieder wird die Freiheit und Gleichheit aller Menschen eingeschränkt und verleugnet. Auch heute noch kann es gefährlich sein, gegen den Strom zu schwimmen oder seine Meinung ernsthaft zu vertreten. Der Titel „Allein unter seinesgleichen“ ist absolut passend gewählt. Das „Anderssein“ macht einsam, auch neben all den anderen, die sich verstellen und eine Fassade aufrechterhalten müssen.