Cover-Bild Frühjahrskollektion
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kanon Verlag Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 27.02.2025
  • ISBN: 9783985681594
Christine Koschmieder

Frühjahrskollektion

Roman

»Besser kann man die 60er-Jahre nicht zusammenfassen.« Jury, Bachmannpreis 2024

Lilo will den nächsten großen Coup landen: Bademoden für die reife Frau. Das neue elastische Gewebe soll ihr den Swimmingpool hinter dem neuen Bungalow finanzieren. Doch dann steht unerwartet die Vergangenheit in ihrer Kabine. Denn neuerdings interessiert sich die deutsche Justiz für Geschäfte, die damals im besetzten Polen gemacht worden sind. Lilo und Harry sind kein unbescholtenes Paar. Sie verbindet mehr als eine unschuldige Liebe zur Mode. Auch Josef Neckermann, für dessen Versandunternehmen Harry zu arbeiten anfängt, mag lieber nach vorn als zurück blicken. Während Harry für seinen neuen Arbeitgeber auf der Leipziger Messe Verträge aushandelt, erfährt Tochter Reni mehr über die Vergangenheit deutscher Konfektionshäuser, als ihr lieb ist. – Farbig und genau erzählt Frühjahrskollektion von einer Zeit im Wandel und von Frauen, die der Verkleidungen überdrüssig geworden sind.

»Wie eine Zeitkapsel: Ich spüre, ich schmecke, ich rieche diese Zeit.« Mithu Sanyal

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2025

288 Seiten voller 60er Jahre Leben, in guten wie in schlechten Zeiten

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Als Kind der späten 60er Jahre, kenne ich noch die Modekataloge, die von der Fa. Neckermann an die Haushalte verschickt wurden. Alleine dieses war auch der Grund, weshalb ich diesen Roman unbedingt lesen ...

Als Kind der späten 60er Jahre, kenne ich noch die Modekataloge, die von der Fa. Neckermann an die Haushalte verschickt wurden. Alleine dieses war auch der Grund, weshalb ich diesen Roman unbedingt lesen wollte.


Der Leser blickt auf die Zeit des Wirtschaftswunders und den damit verbundenen Aufstieg zum Wohlstand. All die Dinge, auf die man früher nur ein Auge werfen konnte, werden plötzlich war. Nicht nur beim Essen, sondern auch was die Mode betrifft.  So erleben wir Lilo, die stolze Besitzerin eines Modegeschäftes ist und Bademoden designt. Aber jede Medaille hat zwei Seiten. Und hier ist es die Unschöne, in dem Geschäfte mit Nazis im besetzten Polen, was der deutschen Justiz ein Dorn im Auge ist.  Dann gibt es da aber auch noch Reni, die als Mannequin ihren Weg gehen möchte. Mehr möchte ich eigentlich gar nicht erzählen, da es sich definitiv lohnt, diesen Roman zu lesen.


Es ist keine leichte bzw. einfache Geschichte und leider auch nicht der gänzlichen Fantasie der Autorin entsprungen. Dennoch versucht Christine Koschmieder dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit einzuhauchen, so dass der Roman auch sehr unterhaltend wirkt. 

Sehr bildhaft werden die einzelnen Szenen beschrieben,  und auch die Charaktere wurden gut charakterisiert, so dass man schnell Sympathien aufbauen konnte. 


Mit hat diese Geschichte sehr gut gefallen. Er ist unterhaltsam, geht aber nicht leichtfertig mit unserer Historie um. Von mir gibt es dafür eine Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 04.03.2025

Kleiner Einblick in die Wirtschaftswunderzeit

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Wer kennt sie noch, die dicken Modekataloge, die man halbjährlich im Briefkasten (bzw. daneben) liegen hatte?

Den bekannten Neckermannkatalog gab es schon in den 60ziger Jahren und genau in diesen Katalog ...

Wer kennt sie noch, die dicken Modekataloge, die man halbjährlich im Briefkasten (bzw. daneben) liegen hatte?

Den bekannten Neckermannkatalog gab es schon in den 60ziger Jahren und genau in diesen Katalog will Lilo ihre Bademode unterbringen. Doch wie kommt man an die richtigen Leute, die dies ermöglichen könnten? Lilo ist eine geschäftstüchtige Frau, die einen Modeladen erfolgreich führt und sehr zielstrebig ihre Ideen verfolgt. Sie entwickelt Bademoden für reife Frauen. Doch schon bald muss sie mit einem unangenehmen Besuch zurecht kommen, der sie an die Vergangenheit erinnert, die sie so gut verdrängt hatte.

Ihrem Mann vermittelt sie eine Stelle bei Neckermann (nicht ganz ohne Hintergedanken). Während sie nach vorn prescht, hadert er mit seinem neuen Job. Er reist in die DDR, um Verträge auszuhandeln oder zu kündigen. Kein leichtes Unterfangen, da sein Gewissen ihn immer wieder blockiert.

Je weiter man in den Roman eintaucht, desto mehr dunkle Flecken tauchen auf der weißen Weste des Ehepaares auf. Auch der Arbeitgeber von Harry steht im Fokus der Ermittlungen.

Die Autorin verwebt fiktive Charaktere mit wahren Begebenheiten und erschafft damit einen Roman, der einerseits unterhält und andererseits etwas Gänsehaut entstehen lässt. Der Schreibstil ist sehr schön und so gleitet man durch die Seiten und kann abtauchen in die 60ziger Jahre, wo das Wirtschaftswunder blühte, aber die Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet war.

Veröffentlicht am 27.02.2025

Erschütternde Wahrheiten zerstören das Bild der Familie!

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Der Roman Frühjahrskollektion von Christine Koschmieder erscheint im Kanon Verlag.

1964: Deutschlands Wirtschaftswunder bringt endlich den ersehnten Wohlstand und auch die Mode entwickelt sich weiter. ...

Der Roman Frühjahrskollektion von Christine Koschmieder erscheint im Kanon Verlag.

1964: Deutschlands Wirtschaftswunder bringt endlich den ersehnten Wohlstand und auch die Mode entwickelt sich weiter. Lilo hat als Chefin eines Modegeschäfts beruflichen Erfolg und erzählt davon in einem Interview, gleichzeitig sorgt das für Werbung ihrer neuen Bademodenkollektion. Doch sie verschweigt bewusst einige unangenehme Fakten über Geschäfte mit den Nazis im besetzten Polen, wofür sich die deutsche Justiz sehr interessiert. Auch Ehemann Harry hat in diesen Geschäften eine entscheidende Rolle gespielt.
Ihre Tochter Reni lebt mit Freund Fred zusammen, sie ist Mannequin und führt Mode der deutschen Konfektionshäuser vor, ihr Plan ist jedoch ein Platz auf den großen Laufstegen Amerikas.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Lilo, Harry und Reni erzählt, so taucht man in ihre Gedankenwelt ein und kommt ihnen näher. Das Leben der kleinen Familie wirkt nach außen perfekt, sie bewohnen einen komfortablen Bungalow. Lilos Boutique läuft gut, sie möchte ihre neue Bademodenkollektion bei großen Firmen fertigen lassen, um damit mehr Umsatz zu machen. Ihr Mann Harry ist Busfahrer und unternimmt Fahrten von Kriegswitwen zu den Gräbern ihrer verstorbenen Männer. Folgt man jedoch der Handlung, werden nach und nach immer mehr schmutzige Geschäfte aus der Vergangenheit enthüllt, die bei der Entnazifizierung aufgeklärt werden.

In diesem Roman widmet sich Christine Koschmieder den 60er Jahren, einer Zeit, die vordergründig die den erwachenden Modegeist der Frauen, ein neues Zeitgefühl, den Konsum und den Wohlstand feiert. In bunten Bildern beschreibt Koschmieder die unterschiedlichen Stoffe, Farben und Trends und man erfährt viel über die Herstellung und den Vertrieb der Mode. Doch die Handlung ist nicht so oberflächlich wie es auf den ersten Blick scheint, denn sie lässt auch die Schattenseiten der politischen Vorgeschichte in der Nachkriegszeit in ihre Handlung einfließen. Viele Entnazifizierungen sind noch nicht abgeschlossen.

Beinah unterhaltsam taucht man bei der Lektüre in die 60er Jahre ein, erlebt das kleine Glück der Lilo Kowatz und wird dann genau wie Reni von einer familiären Lüge überrascht. Ein altes Familienfoto wird als Lebenslüge enttarnt und es kommen Details über enteignete Juden und zu Geschäften ihrer Eltern an Tageslicht, die Lilo zu einem Schritt ins eigene Leben ermutigen.

Der Blick in die Gefühlswelt der Figuren ist der Autorin gut gelungen, sie spiegelt den Zeitgeist und die Lebensvorstellungen dieser Zeit gekonnt wieder. Womit ich nicht so gut klar kam,

Die Erzählweise ist sehr bildhaft, die Autorin beschreibt sehr detailreich die Modewelt und schildert eingehend die Lebensumstände der Figuren. Diese Ausführungen sind insgesamt sehr ausführlich geraten, worunter leider die Spannung etwas verloren geht. Für mich war Reni die Figur, mit der ich mitgefiebert habe und es war erschreckend zu sehen, wie ihre Welt nicht mehr das war, was sie lange Zeit schien.

Ein interessanter Roman, der ungeschönt in die 60er Jahre blicken lässt und die Verbrechen deutscher Geschichte in Erinnerung ruft.

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Veröffentlicht am 19.05.2025

Hatte mir mehr erhofft

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Dies war der erste Roman, den ich von Christine Koschmieder gelesen habe. Nach dem ich den Klappentext gelesen habe, erwartete ich eine interessante Story über die Welt der Mode.
Leider kam ich jedoch ...

Dies war der erste Roman, den ich von Christine Koschmieder gelesen habe. Nach dem ich den Klappentext gelesen habe, erwartete ich eine interessante Story über die Welt der Mode.
Leider kam ich jedoch nicht so richtig in die Geschichte hinein. Der Schreibstil der Autorin war für mich sehr gewöhnungsbedürftig.
Lilo ist eine junge Frau, die mit ihrer Mode schon für Aufsehen gesorgt hat und dass in der Wirtschaftswunderzeit. Alle möchten die vergangenen Kriegsjahre vergessen. Jetzt möchte sie jedoch mit einem neuen, elastischen Badeanzug für die reifere Frau durchstarten. Bei einem Interview erzählt sie von ihrem neuen Label “LiLoBa”. Sie erzählt von der großen Gala, wo ihre Mode vorgestellt wird. Lilos Ehemann Harry arbeitet zu der Zeit für einen Fahrdienst. Er kutschiert ältere Witwen, die die Gräber ihrer Verstorbenen besuchen möchten.
Doch Lilo strebt zu größerem. Durch ihre Freundin schafft sie es, Harry bei Neckermann unterzubringen. Natürlich mit dem Hintergedanken, eventuell ihre neue Bademode im nächsten Neckermann-Katalog abgebildet zu sehen.
Die Tochter der Beiden, Reni, arbeitet als Mannequin und träumt davon, irgendwann in Amerika groß rauszukommen.

Fazit:

Wie ich oben schon geschrieben habe, kam ich aufgrund des Schreibstils nicht so richtig in die Geschichte rein. Der Roman ist aus Sicht von drei Protagonisten geschrieben. Die Autorin hat immer über den Kapiteln notiert, um welchen Protagonisten es sich handelt, sowie dass Datum und der Örtlichkeiten. Das machte es einfacher, der Story zu folgen.
Allerdings empfand ich die ständigen Wiederholungen und der sehr ausschweifende Schreibstil, als sehr anstrengend. Ich konnte mich nicht so richtig in die Geschichte fallen lassen.
Von mir bekommt der Roman 3 von 5 Sterne.
https://www.nadys-buecherwelt.de

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Veröffentlicht am 04.04.2025

Es gibt bessere Romane für diese Zeitepoche

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Ich muss gestehen, dass ich etwas brauchte, bis ich in die Geschichte gefunden habe. Es lag am Schreibstil der Autorin, mit dem ich mich etwas schwer getan habe. Erst nach den ersten hundert Seiten hat ...

Ich muss gestehen, dass ich etwas brauchte, bis ich in die Geschichte gefunden habe. Es lag am Schreibstil der Autorin, mit dem ich mich etwas schwer getan habe. Erst nach den ersten hundert Seiten hat mich die Geschichte doch noch überzeugen können.

Lilo ist eine geschäftstüchtige Frau mit eigenem kleinen Modeunternehmen, die mit ihrem "kleinen Schwarzen" vor einiger Zeit für große Furore gesorgt hat. Nun möchte sie mit ihrer neuen elastischen Bademode für die reife Frau genauso durchstarten. In einem Interview bewirbt sie ihr neues Label "LiLoBa" und erzählt von ihren Anfängen. Auch der Termin für die große Gala steht bereits fest. Doch kurz vor der Präsentation wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt...denn Lilo und Harry sind kein unbescholtenes Paar. Ihre Verbindung reicht bis ins Ghetto nach Litzmannstadt, dem heutigen Lodz.

Harry kutschiert Kriegswitwen zu den Gräbern ihrer gefallen Familienmitglieder, doch seine Lilo ist ehrgeizig und verschafft ihm - nicht ohne Hintergedanken - einen Job bei Neckermann. Sie möchte ihre neue Badekollektion in den neuen Neckermann Katalog bringen. Dazu ist ihr jedes Mittel recht.
Tochter Reni ist Mannequin und mit Fred liiert, der für die Norddeutsche Modenschaugesellschaft unterwegs ist und Mode der deutschen Konfektionshäuser vorführt. Renis träumt davon als Model in Amerika groß heraus zukommen, obwohl sie eigentlich zu klein ist.

Die Familie lebt das neue deutsche Wirtschaftswunder. Während Lilo die Vergangenheit hinter sich gelassen hat und weiterhin über die Zeit während des Zweiten Weltkrieges schweigt, wie die meisten Menschen dieser Generation, erfährt Reni nach und nach mehr darüber. Sie möchte die Konventionen abstreifen und endlich frei sein.
Als Leser blicken wir mittels der Bekleidungsindustrie hinter die Kulissen und entdecken ehemalige Nazi-Größen, die mit neuem Namen und vertuschten Vergangenheiten weiter erfolgreich in Deutschland unternehmerisch unterwegs sind.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der drei Protagonisten erzählt. Die Kapitel sind mit Namen, Ort und Datum gekennzeichnet. Somit weiß man immer, wer gerade im Mittelpunkt steht.
Christine Koschmieder erzählt sehr ausschweifend mit vielen Details. Es gibt jede Menge Zeitgeschichte und eine Aufarbeitung der dunklen Vergangenheit.
Ihr Schreibstil war mir neben der detaillierten und wiederholenden Erzählweise zu distanziert. Mit den Charakteren konnte ich mich nicht wirklich anfreunden.

Zweimal bin ich über verschiedene Darstellungen im Text gestolpert. Einmal hieß es im Text im Englischen heißen Models Mannequins, was mich verwirrt hat und mich die Zeile nochmals lesen ließ. Etwas später stand es genau umgekehrt, was auch richtig ist. Außerdem wurde das Auto von Fred als himmelblauer Simca beschrieben, später als dunkelblau.

Außerdem gab es doch so einige Wiederholungen, was wahrscheinlich daraus geschuldet ist, dass die drei Hauptprotagonisten immer aus ihrer Sicht und manchmal eben dasselbe erzählen.

Die Bücher aus den Kanon Verlag haben eine sehr interessante Covergestaltung. Der Schutzumschlag bedeckt nur nur cirka 4/5 des Buches. Dahinter verbirgt sich ein hochwertig bedruckter Leineneinband und ergibt damit das Gesamtbild. Sehr schön!

Fazit:
Zum Thema Aufarbeitung des Zweiten Weltkrieges gibt es - Gott sei Dank - immer mehr Romane. Obwohl der Hintergrund rund um die Modewelt sehr interessant ist, hat mir der Schreibstil nicht zugesagt. "Frühjahrskollektion" gehört leider nicht zu den Büchern dieses Themas, die ich weiterempfehle.

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