Cover-Bild Die Fremde
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 15.02.2021
  • ISBN: 9783552072008
Claudia Durastanti

Die Fremde

Roman
Annette Kopetzki (Übersetzer)

„Claudia Durastantis Roman ist eine Rettungsboje in den dunklen Gewässern der Erinnerung.“ (Ocean Vuong) – Eine außergewöhnliche Familiengeschichte über das Anderssein

Claudia Durastanti erzählt in ihrem von der Kritik gefeierten Roman eine ganz besondere Familiengeschichte. Es ist ihre eigene. Beide Eltern sind gehörlos. In den sechziger Jahren sind sie nach New York ausgewandert. Claudia kommt in Brooklyn zur Welt und als kleines Mädchen zurück in ein abgelegenes Dorf in Italien. Mit Büchern bringt sie sich selbst die Sprache bei, die ihr die Eltern nicht geben können. Aus allen Facetten dieses Andersseins hat Claudia Durastanti einen außergewöhnlichen Roman gemacht. Von den euphorischen Geschichten einer wilden italoamerikanischen Familie in den Sechzigern bis ins gegenwärtige London. Dieser Roman lässt einen keine Zeile lang unberührt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2021

Gemischte Gefühle

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… hinterlässt der Roman, der eher eine Autofiktion ist, der Autorin Claudia Durastanti. Überall liest man schiere Begeisterungswellen über „Die Fremde“, auch der Klappentext verspricht Einblicke in das ...

… hinterlässt der Roman, der eher eine Autofiktion ist, der Autorin Claudia Durastanti. Überall liest man schiere Begeisterungswellen über „Die Fremde“, auch der Klappentext verspricht Einblicke in das ungewöhnliche Leben einer Frau, deren beider Eltern gehörlos sind. Für mich als jemand, der damit noch keine Berührungspunkte hatte, eine Bereicherung, dachte ich. Doch Claudia katapultierte mich in ein hochkomplexes Gerüst aus hochtrabender Sprache, beinah psychedelisch anmutender Wahrnehmung sowie einer Woge aus Enttäuschung, da alles an mir nur vorbeizog, während die Autorin gefühlt mit sich und dem Leben kämpfte.

Natürlich war nicht alles umsonst. Das doch recht schmale Buch strotzt nur so von klugen Sätzen, die sicher für den einen oder anderen Leser bereichernd sind, je nachdem, welche Station man im Leben passiert. Wer sich gern Zitate in sein Lesetagebuch notiert, wird hier auf jeden Fall fündig. Die Autorin lässt den Leser an einigen Stationen ihres Lebens teilhaben, beginnend bei der Zeit vor ihrer Entstehung, also der Kennenlerngeschichte ihrer Eltern, über die Kindheit, die Schul- und Studienzeit sowie das Arbeits- und Liebesleben. Auch ein paar Länder darf der Leser mit ihr bereisen und auch ganz persönliche Eindrücke über dieses dauerhafte Verlorensein der Autorin abholen. Leider überträgt sich das auch auf das Leseerlebnis. Ich musste oft das Buch zur Seite legen, Abschnitte mehrfach lesen oder Wörter nachschlagen. Ich lese gern anspruchsvolle Literatur, doch hier war mir der Cocktail „zu stark“. Schade!

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Eine etwas wirre Geschichte, die mich leider nicht wirklich mitnehmen konnte.

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Cover: Das Cover ist auf alle Fälle mal auffällig. Mit dem Rotton hat es etwas Gefährliches / Bedrohliches, da rot auch so etwas wie "Achtung" signalisiert. Die Frau mit dem Kopf an der Wand hat etwas ...

Cover: Das Cover ist auf alle Fälle mal auffällig. Mit dem Rotton hat es etwas Gefährliches / Bedrohliches, da rot auch so etwas wie "Achtung" signalisiert. Die Frau mit dem Kopf an der Wand hat etwas Verzweifeltes / Trauriges. Also sehr positiv wirkt das Cover auf jeden Fall erst einmal nicht.

Schreibstil: Generell ist der Schreibstil gut zu lesen. Allerdings wird meiner Meinung nach oft gesprungen und teilweise musste ich mich sehr auf das Lesen konzentrieren.

Meinung: Im Allgemeinen wurde in diesem Buch bei der Erzählung immer wieder gesprungen, weshalb es teilweise etwas schwerer war zu folgen. Auch war alles sehr persönlich geschildert, als wäre es alles aus einem Tagebuch, in das man ja auch einfach seine Gedanken/Verwunderungen/Ereignisse hineinschreibt, ohne einen roten Faden wirklich zu verfolgen. Das Buch hatte für mich Höhen und Tiefen und ich habe mich zumeist nicht von der Autorin/Geschichte mitgenommen gefühlt. Der erste Teil beschreibt die Kindheit, Jugend und Ehe der Eltern, wobei auch das junge Leben von Claudia und ihrem Bruder thematisiert werden. Da die Eltern beide gehörlos sind, haben sie es nicht so leicht. Die Eltern sind mir jedoch beide sehr unsympathisch gewesen, vor allem der Vater. Diesen Teil fand ich am interessantesten an dem Buch, wobei er durch die erschreckenden, "unnormalen" Taten/Gedanken/Ereignisse eben für mich wahrscheinlich vor allem interessant durch seine Ungewohntheit und Andersartigkeit war. Den zweiten Teil über die Reisen bzw. verschiedenen Wohnorte empfand ich als etwas langatmig und ich musste mich immer wieder auf das Buch konzentrieren. Den dritten Teil über die Gesundheit empfand ich wieder als interessanter. Da wirklich viele verschiedene Krankheitsbilder und Personen beleuchtet wurden. Im vierten Teil ging es um Arbeit und Geld. Damit einhergehend auch mit Klassenunterschieden und Armut. Diesen Teil fand ich auch wieder etwas interessanter. Im fünften Teil ging es um die Liebe und diesen fand ich wieder weniger interessant und bin oft abgeschweift. Der kürzeste sechste Teil war über ihr Sternzeichen und wirklich sehr schnell gelesen und für mich auch nicht wirklich interessant. Insgesamt also ein irgendwie schon immer wieder interessantes Buch, das mich aber nicht wirklich mitnehmen konnte.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Woher komme ich, wohin gehe ich?

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Einen Roman über sich selbst und ihr nächstes Umfeld, ihre Familie, hat die Italienerin Claudia Durastani verfasst. Zumindest stimmt der Rahmen - die Tochter taubstummer Eltern ist gemeinsam mit ihrem ...

Einen Roman über sich selbst und ihr nächstes Umfeld, ihre Familie, hat die Italienerin Claudia Durastani verfasst. Zumindest stimmt der Rahmen - die Tochter taubstummer Eltern ist gemeinsam mit ihrem Bruder in Italien und in den Vereinigten Staaten aufgewachsen, als Erwachsene hat sie sich London als Wahlheimat ausgesucht.

Doch für mich scheint sie lebenslang - zumindest bis jetzt, als Mitte der 1980er Geborene hat sie hoffentlich noch viele Jahre vor sich - eine Suchende zu sein, eine Getriebene, die durch die komplizierten und komplexen Eltern - zeitweise scheint es, dass die Taubstummheit das Geringste war, was sie ausmachte - nicht zur Ruhe fand bzw. findet. Und natürlich auch durch die Lebensumstände.

Sie ist kein Flüchtling, aber ihr Lebensstil ist nicht weit entfernt von dem der Flüchtenden. Ihre Eltern werden darstellt als ziemlich schrilles Paar, das da zueinander findet.Claudias Vater ist stets Mittelpunkt jeder Gesellschaft ungeachtet seiner Einschränkungen, sie machen sich gegenseitig unglücklich, schon lange, bevor sie sich trennen.

Claudia. Ist es sie selbst, die sie uns vorstellt, oder einfach eine beliebige Frau, deren Erfahrungen in einigen Aspekten mit den Ihrigen überein stimmen? Da sie ihr Werk als Roman bezeichnet, kann sie im Prinzip derart Beliebiges einbringen - denn ein Roman bedeutet Fiktion in Gegensatz zu einem Sachbuch, das reale Fakten präsentieren sollte. Jedenfalls wird diese Claudia als Person dargestellt, die sich mehr und mehr in sich selbst verliert. Eine Suchende. Keine Findende.

Ein Roman, der mir immer rätselhafter wurde, den ich zudem als wenig unterhaltsam empfand. Wenn ich doch wenigstens einen Gewinn daraus gezogen hätte. So jedoch bleibt es für mich ein sehr verwirrendes Werk, das ich nicht weiter empfehlen möchte.

Veröffentlicht am 17.03.2021

Undurchdringlich für mich

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In ihrem autofiktionalen Roman erzählt uns Claudia Durastanti von sich und ihrer Familie. Dreh- und Angelpunkt der Fremden sind die gehörlosen Eltern, doch die Geschichte beginnt schon viel früher mit ...

In ihrem autofiktionalen Roman erzählt uns Claudia Durastanti von sich und ihrer Familie. Dreh- und Angelpunkt der Fremden sind die gehörlosen Eltern, doch die Geschichte beginnt schon viel früher mit den provinziell geprägten Großeltern, die in Teilen recht überfordert mit der körperlichen Einschränkung ihrer Kinder sind. So lernen die Eltern der Protagonistin lediglich ein eingeschränkt normales Familienleben kennen, aus dem folgerichtig die unstete Familiensituation der Protagonistin resultiert.

In einer recht sprunghaften Erzählweise versucht die Autorin die Ursache-Wirkungs-Ketten, die ihr Leben und Fühlen beeinflusst haben, den Leser*innen transparent zu machen. Wie lernt ein Kind das Sprechen, wenn die Eltern gehörlos und damit im Sprechen mindestens stark eingeschränkt sind? Was bedeutet es für so ein Kind, in ein Land mit anderer Sprache umzuziehen? Wie kann ein Kind Selbstbewusstsein entwickeln, wenn die Eltern, das was sie besonders macht, verstecken? Wie soll ein Kind Gefühle einordnen, wenn Eltern diese weder vorleben noch mit eigenen Worten erklären können? Daraus ergibt sich ein grundsätzlich interessanter Lesestoff, durch den ich als nicht Betroffene andere Lebenswirklichkeiten kennen lernen kann.

Zugegebenermaßen ist diese Autofiktion außergewöhnlich, weil für Außenstehende eigentlich unbegreiflich. Nachvollziehbar ist die Fixierung der Protagonistin auf Literatur, Film und Fernsehen, sowie Musik. Nur hier erfährt sie unverfälschte Sprache, je nach Genre auch sehr schöne Sprache. Da ihre Familie allerdings nicht nur sprachlich, sondern durch die zerrütteten Verhältnisse auch emotional eingeschränkt ist, fehlt der Protagonistin diesbezüglich Orientierung. Dahingehend eine Wahrheit medial auszumachen, finde ich extrem schwierig. So bleibt sie letztlich irgendwie verloren. Die im Klappentext angekündigten, euphorischen Geschichten einer wilden italoamerikanischen Familie in den Sechzigern bis ins gegenwärtige London konnte ich leider nicht erkennen. In meiner Wahrnehmung durchzog den Roman eine eher depressive Stimmung, versöhnlich wurde es erst zum Ende hin.

Die wechselhafte Art der Aufbereitung mit Gedankensprüngen zwischen diversen Zeitebenen, Erlebnissen, Personenkreisen und Orten machte es mir schwer, Freude beim Lesen zu empfinden. Ich konnte das dominierende Thema des Romans, fremd zu sein, spüren, hatte aber Mühe, mich zum Weiterlesen zu motivieren. Zudem war es zunehmend anstrengend, mich mit den gefühlt unendlichen Anspielungen auf Filme und Songtexte auseinanderzusetzen. Das war mir einfach zu viel, wirkte auf mich überladen.

Ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Ab wann ist man fremd?

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Dieses Buch habe ich so oft auf Social Media gesehen und da ich über Gehörlose doch sehr wenig weiß, dachte ich das könnte doch spannend werden und begann gebannt zu lesen.

Bei dem vorliegenden Buch handelt ...

Dieses Buch habe ich so oft auf Social Media gesehen und da ich über Gehörlose doch sehr wenig weiß, dachte ich das könnte doch spannend werden und begann gebannt zu lesen.

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um Autofiktion, in der die Autorin ihr Leben mit ihren gehörlosen Eltern beschreibt. Wie haben ihre Eltern zueinander gefunden? Was hat das andauernde Emigrieren mit der Familie gemacht?

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir noch recht leicht, da ich so voller Vorfreude war und die Sprache mir sehr zusagte. Leider nahm die Lesefreude immer mehr ab.

Die Geschichte liest sich in etwa wie ein nicht chronologisches Tagebuch, bei dem jeder Gedankensprung und jede Idee aufgezeichnet werden. Je mehr ich las, desto mehr habe ich den roten Faden vermisst und desto weniger interessierte mich auch das Geschriebene.

Man bekommt Einblicke in das Leben von Gehörlosen, allerdings von jenen, die ihr Schicksal nicht wirklich akzeptiert haben, weshalb diese Einschränkung für den Leser als eine Unerträglichkeit rüberkommt. Sicherlich ist jede Art der Behinderung schwer verkraftbar und es kostet Mühe und Engagement damit dennoch ein lebenswertes Leben zu führen. Die beschriebenen Eltern tun jedenfalls alles dafür, um eben nicht in der Welt klar zu kommen, was beim Lesen wehtat.

Für mich fühlte sich der Roman als Aufarbeitung eines Schicksals an, was Frau Durastanti sicher geholfen hat im weiteren Leben, aber sich leider nicht wirklich angenehm lesen lässt.

Die letzten hundert Seiten habe ich mich dann nur noch durchgekämpft und war froh als das Buch dann vorbei war.

Fazit: Schwere Kost, die man mögen muss. Ich kann leider keine Empfehlung aussprechen. Das Einzige, was es mir gebracht hat, dass ich aufgrund der Lektüre zu Gehörlosen recherchiert habe und deswegen mehr darüber weiß.

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