Intensive Geschichte
1990 in einem kleinen Dorf in Thüringen. Hier lebt die 16-jährige Maria bei ihrem Freund Johannes und dessen Familie auf deren Hof. Sie schwänzt die Schule, liest stattdessen lieber in ihren Büchern und ...
1990 in einem kleinen Dorf in Thüringen. Hier lebt die 16-jährige Maria bei ihrem Freund Johannes und dessen Familie auf deren Hof. Sie schwänzt die Schule, liest stattdessen lieber in ihren Büchern und hilft auf dem Hof. Eines Tages lernt sie den 40-jährigen Henner vom Nachbarhof kennen, der im Dorf als Sonderling verschrien und dem Alkohol sehr zugeneigt ist. Die beiden fühlen sich seltsam voneinander angezogen und beginnen eine heimliche Beziehung, die durch teilweise übergriffiges, gewalttätiges Verhalten geprägt ist.
Erzählt wird die Geschichte von Maria als Ich-Erzählerin. Dadurch kann man sich gut in sie hineinversetzen und ihre Gedanken und Gefühle verstehen und nachvollziehen.
Nebenbei erfährt man auch so einiges über die Stimmung in der Wendezeit. Einerseits herrscht Aufbruchsstimmung, neue Chancen tun sich auf, anderseits ist da aber auch viel Unsicherheit, wie es weitergehen wird, manche Menschen bleiben auf der Strecke.
„Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ ist nicht das erste Buch, das ich von Daniela Krien lese, auch wenn es ihr Debütroman ist. Ihr Erzählstil ist so intensiv, kraftvoll und schnörkellos, wie ich es auch aus ihren anderen Büchern kenne.
Ich habe das Buch gern gelesen, einmal mehr hat mich Daniela Krien sprachlich als auch inhaltlich überzeugt!