Cover-Bild Der Wolkenatlas
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 672
  • Ersterscheinung: 01.11.2007
  • ISBN: 9783499240362
David Mitchell

Der Wolkenatlas

Volker Oldenburg (Übersetzer)

Sechs Lebenswege, die sich unmöglich kreuzen können: darunter ein amerikanischer Anwalt, der um 1850 Ozeanien erforscht, ein britischer Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht, und ein koreanischer Klon, der in der Zukunft wegen des Verbrechens angeklagt wird, ein Mensch sein zu wollen. Und dennoch sind diese Geschichten miteinander verwoben. Mitchells originelle Menschheitsgeschichte katapultiert den Leser durch Räume, Zeiten, Genres und Erzählstile und liest sich dabei so leicht und fesselnd wie ein Abenteuerroman.
„David Mitchell nimmt den Leser mit auf eine literarische Achterbahnfahrt. Und man wünscht sich, diese Reise möge nie enden.“ (A.S. Byatt)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2017

Literarische Verknüpfung verschiedener Lebenswege

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Zuerst habe ich den Film "Der Wolkenatlas" im Kino gesehen und hatte anschließend viele Fragezeichen im Kopf. Das Buch zum Film habe ich mir danach vorgenommen und es wurden viele Unklarheiten beseitigt. ...

Zuerst habe ich den Film "Der Wolkenatlas" im Kino gesehen und hatte anschließend viele Fragezeichen im Kopf. Das Buch zum Film habe ich mir danach vorgenommen und es wurden viele Unklarheiten beseitigt. Für Nichtkenner würde ich das Buch zuerst empfehlen, da sich der rote Faden im Film leicht verknotet.
Der Sinn im Ganzen erschließt sich dem Leser erst zum Ende des Buches. Da mir die verschiedenen Charaktere vom Film her schon bekannt waren, habe ich das Buch nicht seitenweise gelesen, sondern den jeweiligen Lebensabschnitt einer Person komplett gelesen. Es ist schon eine interessante Art des Lesens, wenn die Lebensphasen der Charaktere abbrechen und eine andere Geschichte fortgeführt wird. Man ist als Leser quasi gezwungen, das Buch sehr schnell zu lesen.
Die 6 verschiedenen Einzelschicksale sind auf wunderbare Weise miteinander verbunden, es ist eine faszinierende Reise, die einem viele Denkanstöße gibt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Cloud Atlas

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„Der Wolkenatlas“ von D.Mitchell ist ein hervorragendes Buch. Der Film war sehr gut, allerdings war es ein bisschen viel für einmal schauen, also sollte man ihn vielleicht mehrmals ansehen, bevor wirklich ...

„Der Wolkenatlas“ von D.Mitchell ist ein hervorragendes Buch. Der Film war sehr gut, allerdings war es ein bisschen viel für einmal schauen, also sollte man ihn vielleicht mehrmals ansehen, bevor wirklich alles verstanden wird. Beim Buch ist das schon einfacher, klarer, strukturierter.

Das Buch beginnt mit den Aufzeichnungen von dem amerikanischen Anwalt Mr. Ewing um 1850, der Ozeanien erforscht und dabei Tagebuch führt. Die Sprache ist der Zeit angemessen, weshalb ich im Englischen Probleme hatte. ;)
Mitten drin wechselt es dann zu den Briefen vom britischen Komponist Frobisher an seinen Freund Sixsmith, in denen Frobisher über seine Zeit in Belgien bei dem berühmten Komponisten Ayrs. In den Briefen erwähnt er auch ein Buch, was er gefunden hat, aber leider unvollständig ist. Es handelt sich um das Tagebuch von Mr. Ewing.
Aber auch diese Briefe enden abrupt, und wir wechseln zu der Journalistin Luisa Rey, die zufällig Sixsmith im Fahrstuhl kennen lernt. Sixsmith bangt um sein Leben und ist untergetaucht, weil er die Wahrheit über ein Atomreaktor in der Nähe kennt und droht, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Luisa ist dem Fall auf der Spur, als Sixsmith tot aufgefunden wird. So kommt Luisa an die Briefe von Frobisher.
Es kommt wieder zu einem Wechsel und der Verleger Timothy Cavendish beschreibt seine unverhoffte Ankunft im Haus Aurora, einem Altenheim, in das sein Bruder ihn unwissentlich geschickt hat, nachdem Timothy vor Gangstern geflüchtet ist und diesen um Hilfe gebeten hat.
Als nächstes wird ein Interview mit dem Klon Sonmi-451 und einem Archivar angeführt. Dort wird der Film „Das grausige Martyrium des Tomothy Cavendish“ erwähnt.
Zum Schluss kommen wir zu Zachry, einem Talmann aus der Zukunft, dessen Familie die Prescients Meronym als Gast aufnimmt. Die Talmenschen auf Ha-Why beten Sonmi an, die, was allerdings nur die Prescients wissen, genau die Sonmi aus dem Interview davor ist.
Anschließend werden alle Geschichten in umgekehrter Reihenfolge zum Ende gebracht, also erst die von Zachry und Meronym, die das Ende vom Interview mit Sonmi schauen, welche sich das Ende vom Film über Timothy Cavendish anschauen möchte, der den zweiten Teil von Luisa Reys Fall liest, die die letzten Briefe von Frobisher liest, der den Rest von Mr. Ewings Buch findet.

Ich finde sehr schön, dass sich dieser rote Faden so offensichtlich durch das gesamte Buch zieht. Ich finde das ist im Film etwas verloren gegangen. Außerdem, aber das ist mehr so eine Nebensache, wird das Muttermal in Form eines Kometen ab und zu erwähnt, sowohl im Buch als auch im Film. Im Buch ist es auch deutlicher, dass alle Hauptpersonen dieses Muttermal haben. Das ging im Film ein wenig unter. Oder ich muss ihn einfach noch ein zwei mal schauen ;) Auch das Thema „Wolkenatlas“, also warum das Buch überhaupt so heißt, wird aufgegriffen. Aber wie, das müsst ihr schon selber herausfinden. ;)

Veröffentlicht am 04.08.2018

Ein Meisterwerk

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Ein amerikanischer Notar der 1850 einen Auftrag am anderen Ende der Welt hat. Ein Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht. Eine Journalisten, die 1975 einen Skandal um einen Atomreaktor ...

Ein amerikanischer Notar der 1850 einen Auftrag am anderen Ende der Welt hat. Ein Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht. Eine Journalisten, die 1975 einen Skandal um einen Atomreaktor aufklären möchte. Ein Verleger, der in der heutigen Zeit in ein Altenheim kommt. Ein Klon, der in einer fernen Zukunft angeklagt wird und ein Ziegenhirt, der in einer noch weit entfernteren Zukunft am Feuer seine Geschichte erzählt.
Ein Querschnitt durch die Jahrtausende. Aber was ist die Verbindung?

Das Cover gefällt mir sehr gut. Denn obwohl es recht unruhig wirkt, passt es einfach zur Geschichte.
Dieses Buch ist etwas ganz besonderes. David Mitchell hat einen tollen Erzählstil und passt seine Erzählweise grandios der jeweiligen Zeit und dem jeweiligen Erzähler an.
Sei es Adam, der natürlich 1850 noch ganz anders geschrieben hat als der Verleger erzählen würde. Oder auch Zachry, der alles in einer sehr einfachen Sprache erzählt.
Alles klingt wirklich, als würde jemand anders die Geschichte erzählen. Ich habe es geliebt, die Verbindungen dieser Geschichten zu entdecken. Und sehr oft tat sich immer noch eine neue Verbindung zur Vorgängergeschichte auf. Diese leichten Verwebungen hat David Mitchell ganz wunderbar hinbekommen.
Allerdings war es auch nicht immer leicht, diese unterschiedlichen Erzählweisen zu lesen und zu verstehen. Besonders Zachry hat mir beim Lesen etwas Schwierigkeiten bereitet, weil dieser Text so geschrieben ist, wie er spricht.
Dazu kommt, dass David Mitchell sehr plastisch erzählen kann, sodass diese unterschiedlichen Welten vor meinem geistigen Auge ganz einfach entstehen konnten.
In der ersten Runde, endet jede Geschichte erstmal unvollendet und die nächste offenbart ein klein wenig von der vorangegangenen. Und dann rollt der Autor alles nochmal von hinten auf und man erfährt alles und kann sich dieses komplexe Bild zusammensetzen.
Die Charaktere sind wie die Geschichten, mal nett und mal weniger nett. Aber meistens handeln sie nicht Ichbezogen, sondern freigebig.
Obwohl das Thema dem der Roman zugrunde liegt nicht sehr hoffnungsvoll ist, denn es geht viel um Macht und wie die Menschen mit dieser umgehen bzw. sie einsetzen und wie sie diese verdirbt. Nicht unbedingt die Protagonisten, sondern eher die anderen Personen, aber sie ist ein großer Bestandteil der Erzählungen.
Am meisten hat mich Somni, der Klon, beeindruckt. Ihre Geschichte ist ein Protokoll, das nach ihrer Gefangennahme für die Archive aufgenommen wurde.
Sie zeigt, was ein Mensch leisten kann um einmal Freiheit erleben zu können. Eine wirklich beeindruckende Persönlichkeit, die aus diesem tollen Buch noch heraussticht.
Einziges Manko fand ich, dass mir leider so gar nicht klar geworden ist, wie der Wolkenatlas, ein Musikstück, in dieser Geschichten passt. Klar wird er erwähnt, aber warum er so wichtig ist, das er sogar titelgebend ist, wurde nicht ersichtlich.

Mein Fazit: Ein Meisterwerk der Erzählkunst. David Mitchell hat mit Der Wolkenatlas einen großartigen Roman geschaffen, der einen quer durch die Jahrtausende rasen lässt. Mit viel Liebe zum Detail und zu den verschiedenen Zeiten, erlebt man jede Geschichte anders. Und auch wenn man vielleicht denkt, man könnte sie einzeln lesen, ergibt sich erst mit allen Teilen ein Gesamtbild. Wirklich empfehlenswert!

Veröffentlicht am 05.10.2022

Tolles Konzept, schwierig zu lesen und zu verstehen

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Der Wolkenatlas erzählt eine Geschichte in Parabelform - verschiedene Schauplätze in verschiedenen Zeitaltern, Personen, die sich immer wieder begegnen. Ich finde das Konzept wirklich super spannend und ...

Der Wolkenatlas erzählt eine Geschichte in Parabelform - verschiedene Schauplätze in verschiedenen Zeitaltern, Personen, die sich immer wieder begegnen. Ich finde das Konzept wirklich super spannend und es werden auch viele wichtige Themen angesprochen - Homosexualität im frühen 20. Jahrhundert, Rechte von humanoiden Robotern...
Leider sind die Zusammenhänge zumindest beim ersten Lesen nicht gut greifbar, vieles versteht man kaum. Die mittleren Kapitel in einer sehr postapokalyptischen Welt sind dazu in einer vereinfachten Sprache verfasst - was einerseits Sinn ergibt, andererseits für den Leser aus der heutigen Zeit kaum zu entziffern ist.

Wer auch den Film anschauen möchte, sollte das Buch wirklich vorher lesen - den Film versteht man sonst kaum, wenn man das Buch gelesen hat, hilft er einem aber, alles etwas besser zu verstehen.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Kreative Idee lahm umgesetzt

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Dieser Roman umfasst gleich sechs Geschichten, die zu verschiedenen Zeiten spielen und mit verschiedenen Protagonisten besetzt sind.
Sie befassen sich mit einem amerikanischen Notar, der um 1850 von den ...

Dieser Roman umfasst gleich sechs Geschichten, die zu verschiedenen Zeiten spielen und mit verschiedenen Protagonisten besetzt sind.
Sie befassen sich mit einem amerikanischen Notar, der um 1850 von den Chathaminseln nach Hawaii reist und dabei mit widrigen Bedingungen konfrontiert ist und diversen unterschiedlichen Menschen begegnet, mit einem stark verschuldeten jungen Mann, der 1931 als Assistent eines schwer kranken Komponisten anheuert, mit einer Journalistin, die Mitte der 1970er Jahre einen Skandal um ein Atomkraftwerk aufdeckt, mit einem alternden Verleger, der auf der Flucht vor seinen Widersachern vom Regen in die Traufe gerät, mit einer „Duplikantin“, die in der Zukunft als Bedienerin arbeitet, jedoch beginnt, ihr Dasein zu hinterfragen, und mit einem Burschen aus einer weiter entfernten Zukunft, dessen Volk den Untergang der Zivilisation überlebt hat.

Von der letzten abgesehen sind die Geschichten in zwei Teile aufgespalten. Zunächst werden die ersten Teile in zeitlich aufsteigender (von der Vergangenheit in die Zukunft), dann die zweiten Teile in absteigender Reihenfolge erzählt.
Die Idee dahinter ist kreativ, die Umsetzung hat mir jedoch weniger gefallen.
Vor allem die erste Hälfte ist ziemlich langatmig und kaum hatte ich einigermaßen in eine Geschichte hineingefunden, wurde sie schon unterbrochen und von der nächsten abgelöst. Der zweite Besuch an den Schauplätzen ist dann meist ein bisschen spannender, wirklich fesseln konnte er mich aber selten.
Die einzelnen Geschichten für sich betrachtet sind von unterschiedlicher Qualität, immerhin abwechslungsreich gestaltet, aber häufig auch mit Ungereimtheiten gespickt.

Die Art der Zusammenstellung macht das Ganze zwar etwas interessanter, die Verbindungen zwischen den Handlungssträngen sind jedoch nur lose. Sie alle haben auf die eine oder andere Weise mit Freiheit und Unterdrückung bzw Sklaverei zu tun. Auch die Folgen des Fortschritts, der Umgang mit weniger entwickelten Völkern oder religiöse Vorstellungen werden immer wieder thematisiert.
Obwohl dies bisweilen doch zum Nachdenken anregt und es auch sonst ein paar gute Ansätze gibt, konnte mich das Buch in seiner Gesamtheit leider nicht überzeugen.

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