Cover-Bild Shuggie Bain
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: OSTERWOLDaudio
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 01.09.2021
  • ISBN: 9783869525204
Douglas Stuart

Shuggie Bain

3 CDs
Mark Waschke (Sprecher), Sophie Zeitz (Übersetzer)

Douglas Stuart gewinnt mit »Shuggie Bain« den Booker Prize 2020

»Ein Debüt, das sich wie ein Meisterwerk liest.« The Washington Post

Shuggie ist anders, zart, fantasievoll und feminin, und das ausgerechnet in der Tristesse und Armut einer Arbeiterfamilie im Glasgow der 1980er-Jahre, mit einem Vater, der virile Potenz über alles stellt. Shuggies Herz gehört der Mutter, Agnes, die ihn versteht und der grauen Welt energisch ihre Schönheit entgegensetzt, Haltung mit makellosem Make-up, strahlend weißen Kunstzähnen und glamouröser Kleidung zeigt – und doch Trost immer mehr im Alkohol sucht. Sie zu retten ist Shuggies Mission, eine Aufgabe, die er mit absoluter Hingabe und unerschütterlicher Liebe Jahr um Jahr erfüllt, bis er schließlich daran scheitern muss.

Schauspieler Mark Wascke interpretiert die Geschichte über das Elend der Armut und die Beharrlichkeit der Liebe – tieftraurig und zugleich von ergreifender Zärtlichkeit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2021

Shuggie

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Meine Meinung und Inhalt

Was für ein unglaublich tolles Hörerlebnis. Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen! Bewegend, ergreifend und erzählt mit einer großartigen Erzählerstimme.

Man erfährt ...

Meine Meinung und Inhalt

Was für ein unglaublich tolles Hörerlebnis. Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen! Bewegend, ergreifend und erzählt mit einer großartigen Erzählerstimme.

Man erfährt nach und nach mehr von dem Protagonisten Shuggie.

Dieser ist anders. Zart, fantasievoll und feminin, und das ausgerechnet in der Tristesse und Armut einer Arbeiterfamilie im Glasgow der 1980er-Jahre, mit einem Vater, der virile Potenz über alles stellt. Margaret Thatchers Wirtschaftsreformen haben soeben ganze Stadtviertel in die Arbeitslosigkeit entlassen, Alkoholismus und Depression greifen um sich, die Selbstmordraten steigen dramatisch. Die Szenerie ist gelungen und authentisch dargestellt.

Shuggies Herz gehört der Mutter, Agnes, die ihn versteht und der grauen Welt energisch ihre Schönheit entgegensetzt, Haltung mit makellosem Make-up, strahlend weißen Kunstzähnen und glamouröser Kleidung zeigt – und doch Trost immer mehr im Alkohol sucht. Sie zu retten ist Shuggies Mission, eine Aufgabe, die er mit absoluter Hingabe und unerschütterlicher Liebe Jahr um Jahr erfüllt, bis er schließlich daran scheitern muss. Ich musste während des Lesens bei vielen Szenen mehrmals schlucken, denn die Verletzungen und Erniedrigungen, denen die Protagonisten hier ausgesetzt sind, sind tragisch.

Douglas Stuart stammt aus einer Arbeiterfamilie und wuchs in Glasgow bei seiner Mutter auf. Nach dem Tod seiner Mutter lebte er eine Zeit lang bei seinem älteren Bruder und später auf sich allein gestellt in einem Boardinghouse. In der Schule führten ihn seine Lehrer an die Literatur von Armistead Maupin und Tennessee Williams heran. Er studierte Modedesign am Royal College of Art in London und machte seinen Master. Nach seinem Abschluss zog er nach New York, wo er als Modedesigner für unter anderem Calvin Klein, Ralph Lauren und Gap arbeitete. Seine Texte erschienen im New Yorker und auf Literary Hub. Für seinen ersten Roman, Shuggie Bain, wurde er mit dem Booker Preis 2020 ausgezeichnet. Stuart ist verheiratet und lebt in New York.


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Veröffentlicht am 09.11.2021

Verlorene Kindheit, verlorene Träume

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Ich weiß nicht wann ich zuletzt ein Buch gelesen habe, das mich derart aufgewühlt hat. Ich war mehrfach kurz davor das Hörbuch abzubrechen. War wütend und traurig. Dachte, dass ich so Shuggies Geschichte ...

Ich weiß nicht wann ich zuletzt ein Buch gelesen habe, das mich derart aufgewühlt hat. Ich war mehrfach kurz davor das Hörbuch abzubrechen. War wütend und traurig. Dachte, dass ich so Shuggies Geschichte ungeschehen machen könnte, indem ich sie einfach ignoriere. Harte Worte, ich weiß, denn Shuggie sollte unbedingt gehört werden. Seine Geschichte und sein Schicksal müssen erzählt werden. Shuggie Bain ist ein Buch, das mich an meine emotionalen Grenzen gebracht hat. Sehr schmerzhaft und hoffnungslos und doch fesselnd. Eine Triggerwarnung wäre aber auf jeden Fall angebracht gewesen.

Glasgow, 80er Jahre: Douglas Stuart erzählt die Geschichte des jungen Shuggie Bain, der in der Monotonie und Tristesse der Arbeitersiedlung aufwächst. Es ist eine Zeit geprägt von Arbeitslosigkeit und Armut, in der Menschen wie der herzensgute Shuggie und seine alkoholkranke Mutter Agnes von der Gesellschaft ausgegrenzt werden, weil sie in ihr schlichtweg keinen Platz haben. Während Shuggies Vater jedem Rockzipfel der Stadt nachjagd und seine Familie vernachlässigt ist es Shuggie selbst, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, seine wunderschöne Mutter zu retten.

Douglas Stuart verarbeitet in seinem Drama auch seine eigene Familiengeschichte und Kindheit. Der Autor schildert schonungslos und ohne beschönigende Worte die furchtbare und zu Tränen rührende Situation, in der sich der zarte und feminine Shuggie befindet. In der Schule wird Shuggie schwer wegen seines "Anderssein" gemobbt. Gewalt steht an der Tagesordnung. Zu Hause muss Shuggie beobachten, wie sich seine Mutter erniedrigt, um an Geld zu kommen und dabei immer mehr in einem Sumpf aus Alkohol und Depression versinkt. Und trotz allem ist Shuggies Liebe zu seiner Mutter unerschütterlich. Es ist eine ganz besondere Mutter-Sohn-Beziehung, an der uns Douglas Stuart über einen Zeitraum von 10 Jahren teilhaben lässt. Ein jahrelanges Auf und Ab, ein Wandeln zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Aufwühlend, berührend und traurig.

Zum Schluss möchte ich noch den besonderen Schreibstil von Douglas Stuart bzw. die gelungene Übersetzung ins Deutsche hervorheben. Der verwendete schottische Arbeiterslang verleiht der Erzählung eine unglaubliche Authentizität. Hier muss ich auch ein großes Lob an Mark Waschke, welcher das Hörbuch eingelesen hat, aussprechen. Ich habe zwar eine Zeit lang gebraucht, um mich an den verwendeten Dialekt zu gewöhnen, fand das Hörbuch dadurch aber unglaublich intensiv und mitreißend.


Fazit:

Gewalt, Mobbing, Missbrauch, Depression
Alkoholsucht, Arbeitslosigkeit und die Perspektivlosigkeit in Schottlands 80er Jahren. Shuggie Bain ist Milieustudie und Familiendrama in gleichem Maß. Douglas Stuart erzählt schonungslos und mit einer unglaublichen Intensität die Geschichte des jungen Shuggie Bain, der selbst als "Schwuchtel" gemobbt, verzweifelt versucht seine geliebte, alkoholkranke Mutter Agnes zu retten.

Shuggies Geschichte verdient es gehört zu werden, dennoch kann ich nur eine eingeschränkte Empfehlung aussprechen. Es sind bedrückende Themen, die hier angesprochen werden und die durchaus triggern können.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Emotional und tief bewegend

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Auf dieses Hörbuch bin ich durch Zufall aufmerksam geworden. Die Beschreibung klang unglaublich gut und die Tatsache dass Douglas Stuart mit seinem Debüt den Booker Prize 2020 gewonnen hat überzeugte mich ...

Auf dieses Hörbuch bin ich durch Zufall aufmerksam geworden. Die Beschreibung klang unglaublich gut und die Tatsache dass Douglas Stuart mit seinem Debüt den Booker Prize 2020 gewonnen hat überzeugte mich schließlich vollends.

Dieses Buch hat mir einiges abverlangt. Eindringlich und tiefgründig schildert der Autor das Leben von Shuggie Bain.
Shuggie ist anders doch das wird ihm immer wieder zum Verhängnis. Er ist ein Einzelgänger und hat keine Freunde. Zu seiner Mutter Agnes hat er ein inniges Verhältnis.
Obwohl Agnes wirklich nicht einfach ist. Sie fühlt sich verraten. Trost sucht sie immer öfter im Alkohol.

Das Ganze mitzuerleben war unglaublich hart. Der Zerfall einer einst so stolzen Frau, das war sehr bedrückend.
Shuggie macht alles um seiner Mutter zu helfen. Doch was kann ein kleiner Junge schon tun? Der Alkohol ist stärker als er.

Mark Wascke hat das Ganze unglaublich gut wiedergegeben. Er schaffte es die Emotionen gut rüber zu bringen außerdem mochte ich seine Stimme sehr.

Die Charaktere wurden authentisch und greifbar gezeichnet. Shuggie hat mein Herz sofort erobert. Ein tapferer kleiner Junge den die meisten vergessen oder ignorieren.
Er gibt seine Kindheit auf um für seine Mutter da zu sein. Tja und mein Herz brach mit jeder Seite.

Dieses Buch ging mir wirklich an die Nieren. Zudem fühlte ich mich hilflos. Gleichzeitig wurde ich unglaublich wütend und kurz darauf war ich einfach nur traurig.
Dieses Buch hat mich emotional gesehen sehr bewegt, es berührte meine Seele und ich werde es so schnell nicht vergessen. Auch jetzt kreisen meine Gedanken ständig um Shuggie.


Fazit:

Mit "Shuggie Bain" gelingt Douglas Stuart ein tiefgründiger, emotionaler und herzzerreißender Roman der völlig überzeugen konnte. Ein Debüt welches zurecht den Booker Prize gewonnen hat. Einfach großartig!

Veröffentlicht am 30.10.2021

Ein Leben mit einer alkoholkranken Mutter

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Douglas Stuart veröffentlichte 2020 seinen Debütroman, indem er über seine Kindheit mit seiner alkoholkranken Mutter schreibt. 2020 erhielt der Roman den Booker Prize – dem wichtigsten britischen Literaturpreis. ...

Douglas Stuart veröffentlichte 2020 seinen Debütroman, indem er über seine Kindheit mit seiner alkoholkranken Mutter schreibt. 2020 erhielt der Roman den Booker Prize – dem wichtigsten britischen Literaturpreis. Er ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch erfolgreicher Modedesigner für u.a. Calvin Klein und Ralph Lauren.
Der Roman beginnt im Jahre 1981 und begleitet Shuggie Bain vom fünften bis zum 15. Lebensjahr mit seiner an Alkoholsucht erkrankten Mutter Agnes, seinem Vater Shug sowie seinen drei älteren Geschwistern. Es beschreibt die unermüdliche Liebe von Shuggie zu seiner Mutter, die kaum noch fähig ist ihr Leben zu leben. Von großer Bedeutung ist Shug – er schafft es Agnes immer weiter ins seelische Verderben zu treiben und bestimmt somit auch die Zukunft von Shuggie und seinen Geschwistern.

Zitat:
„Sie hatte ihn geliebt, und er hatte sie vollkommen brechen müssen, bevor er sie endgültig verließ. Agnes Bain war ein zu kostbares Exemplar, um sie der Liebe eines anderen zu überlassen. Er durfte nicht mal Scherben übrig lassen, die ein anderer später einsammeln und kleben könnte.“ (S. 131, Hardcover)

Kritik:
Auf 492 Seiten bekommt man die geballte Ladung seelischer Gewalt, Alkoholsucht sowie die Vernachlässigung von Kindern zu spüren. Insgesamt hatte ich über das gesamte Buch hinweg einen Kloß im Hals.
Ich wollte immer weiter in die Gefühlswelt von allen schauen, jedoch gab dies das Buch nicht her. Aufgrund der Erzählperspektive der dritten Person konnte man nur erahnen, wie es den Personen geht. Mir hat es gelegentlich gefehlt zu verstehen, wie die Gefühlswelten aussehen. Dafür hätte ich mir manchmal weniger von den Alkoholszenen gewünscht. Sie wiederholten sich sehr oft, wodurch ich oft dazu übergegangen bin diese zu überspringen. Mir wurde es irgendwann einfach zu viel – zu viel Schmerz, zu viel Alkohol.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Wenn der Alkohol alles zerstört

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Glasgow, in den 80er Jahren: Shuggie Bain, Lieblingskind von Agnes, der Trinkerin, wächst hier im Arbeiterviertel in Armut auf. Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit prägen das Leben der Arbeiter in ...

Glasgow, in den 80er Jahren: Shuggie Bain, Lieblingskind von Agnes, der Trinkerin, wächst hier im Arbeiterviertel in Armut auf. Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit prägen das Leben der Arbeiter in Glasgow. Huggies Vater hat schon lange die Flucht ergriffen: Anfänglich von Agnes Schönheit geblendet, hat er längst begriffen, dass er ihr nicht helfen kann. Unterhalt zahlt er nicht - und so landen Agnes, ihre zwei Kinder aus erster Ehe und dem gemeinsamen Kind Shuggie in der Sozialwohnungssiedlung. Agnes versäuft das Geld von der Stütze am ersten Tag nach Erhalt und für Essen bleibt den Kindern nichts mehr. Wenn das Geld alle ist, macht Agnes sich schön, pflegt sich, zieht ihren schönen Pelz aus alten Tagen an (der Pfandleiher wollte den nicht haben) und macht sich auf dem Weg um einen Mann zu suchen, der ihr einen Drink spendiert.
Shuggies ältere Geschwister Kath und Leek ziehen aus, und so ist es an Shuggie sich um seine Mutter zu kümmern. Er, der anders ist als andere Jungs, feminin mit weichem Gang, versucht auf seine Mutter aufzupassen. Er schwänzt die Schule, beschützt sie vor aufdringlichen Männern die an die Tür klopfen, wischt ihr Erbrochenes auf und bringt sie ins Bett. Doch Shuggie gibt nicht auf: Das Wohlbefinden seiner Mutter ist für Ihn das erste Gebot…

Es ist ein Buch über bedingungslose Liebe, Sucht und Abhängigkeit und deren Auswirkungen auf alle Familienmitglieder.

Shuggie Bain ist der Romandebüt von Douglas Stuart, der hier die eigene Geschichte seiner alkoholkranken Mutter erzählt, ausgezeichnet mit dem Booker Preis 2020.

Mir persönlich hat die tieftraurige Geschichte gut gefallen, lesenswert, aber nicht mein Lesehighlight des Jahres. Der Sprecher hat mir gut gefallen.

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