Cover-Bild Die Geschichte der getrennten Wege
Band 3 der Reihe "Neapolitanische Saga"
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 25.08.2017
  • ISBN: 9783518767979
Elena Ferrante

Die Geschichte der getrennten Wege

Roman | Das perfekte Geschenk zum Muttertag

Das letzte Mal habe ich Lila vor fünf Jahren gesehen. Wir schlenderten früh am Morgen unsere Straße, den Stradone, entlang, und wie nun schon seit Jahren gelang es uns nicht, uns miteinander wohlzufühlen.

Elena und Lila sind inzwischen erwachsene Frauen. Lila hat einen Sohn bekommen und sich von allem befreit, von der Ehe, von ihrem neuen Namen, vom Wohlstand. Sie hat ihrem alten Viertel den Rücken gekehrt, arbeitet unter entwürdigenden Bedingungen in einer Wurstfabrik und befindet sich unversehens im Zentrum politischer Tumulte. Elena hat Neapel ganz verlassen, das Studium beendet und ihren ersten Roman veröffentlicht. Als sie in eine angesehene norditalienische Familie einheiratet und ihrerseits ein Kind bekommt, hält sie ihren gesellschaftlichen Aufstieg für vollendet. Doch schon bald muss sie feststellen, dass sie ständig an Grenzen gerät.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2017

ein wunderbares Buch

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Den Lebensweg zweier Frauen zu verfolgen, und das in vier Bänden, das ist schon eine gewaltige Aufgabe. Elena Ferrante ist das bis zu diesem Band, es ist der dritte Band der Tetralogie, wunderbar gelungen. ...

Den Lebensweg zweier Frauen zu verfolgen, und das in vier Bänden, das ist schon eine gewaltige Aufgabe. Elena Ferrante ist das bis zu diesem Band, es ist der dritte Band der Tetralogie, wunderbar gelungen. In diesem Band liegt der Hauptschwerpunkt auf der unterschiedlichen Entwicklung der beiden Frauen, Lenù und Lila. Und dem Umgang mit den daraus entstehenden Gefühlen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die politische Entwicklung Italiens in den 70er bis 90er Jahren, die Zeit der Umwälzungen, der Studentenunruhen und des Aufblühen des Kommunismus. Sorgsam beschreibt Ferrante die Hoffnungen, den Glauben und die festen Überzeugungen einer ganzen Generation. Den Glauben daran, etwas verändern zu können, die Hoffnung eine bessere, gerechtere Welt erschaffen zu können, den unbedingten Willen, alles dafür zu tun, zu opfern und wenn nötig Leib und Leben zu riskieren. Ich glaube, das war die letzte Generation, die wirklich überzeugt davon war, etwas in dieser Welt verändern zu können und zwar nicht nur in Italien sondern in der ganzen Welt. Wie zynisch, ungläubig und unflexibel sind doch die nachfolgenden Generationen geworden. Zurück zu den zwei beeindruckenden Frauengestalten. Aus einem schüchternen Mädchen wird einerseits durch die Heirat und andererseits durch ihren schriftstellerischen Erfolg eine selbstsichere junge Frau. Aus einer selbstbewussten, lebenslustigen Frau wird eine unzufriedene, unglückliche, schwer arbeitende Frau, die zur Liebe kaum noch fähig ist. Selbst ihr kleiner Sohn kann ihre Liebe nicht im nötigen Umfang bekommen. Beide Frauen haben immer noch unregelmäßig Kontakt miteinander, dabei werden die gesellschaftlichen Unterschiede immer deutlicher. Ein Beispiel findet man auf Seite 236 .Lila sagt zu Lenù: Du siehst aus, als wärst du einem dieser Gemälde entsprungen, du bist die feine Dame, und ich bin das Dienstmädchen. Elena Ferrante schreibt ihre Geschichten aus feministischer Sicht. Lenù, die Ich-Erzählerin, seziert die Situation der Frauen, unabhängig davon, welcher Generation sie angehören. Aber sie handelt nicht. Alle Entscheidungen, die sie trifft, und die die Außenwirkung einer feministischen Entscheidung zeigen, sind in Wirklichkeit persönliche spontane, meist unüberlegte Entscheidungen. Lila dagegen ist sich der persönlichen Entwicklung bewusst, geht weiter laut und unbeeindruckt ihren Weg, lebt ihre Enttäuschungen fast immer ungefiltert aus, aber sie bleibt sich treu. Und wieder ist es ein Mann, der die beiden Freundinnen vermutlich auseinander bringen wird. Wie in den beiden vorherigen Romanen habe ich die genaue Sprache der Autorin sehr genossen. War begeistert von ihren Wortbildern, habe die fast cineastische Umsetzung ihrer Wortbilder geliebt. Ich freue mich sehr auf den vierten Band.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Politischer Kampf

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Elena Greco und ihre beste Freundin sind erwachsen geworden. In den siebziger Jahren versuchen sie sich in den unterschiedlichen Rollen, die ihnen nun das Leben bietet, zurechtzufinden. Und das in den ...

Elena Greco und ihre beste Freundin sind erwachsen geworden. In den siebziger Jahren versuchen sie sich in den unterschiedlichen Rollen, die ihnen nun das Leben bietet, zurechtzufinden. Und das in den gewalttätigen politischen Irrungen und Wirrungen dieser Zeit. Dabei entfernen sich die beiden Freundinnen immer mehr voneinander und ringen um das gegenseitige Verständnis ihrer Entscheidungen und Bedürfnissen.

Im dritten Teil der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante stehen vor allem die Themen Familie und Politik und Elenas Lebensgeschichte im Vordergrund. Vor allem das Politische war mir letztendlich zuviel. Ohne den richtigen Wissenshintergrund taucht man darin schwer ab. Desweiteren werden die Charakterzüge der einzelnen Hauptpersonen immer wieder wiederholt. Was auch ein Grund ist, dass die Erzählung stückweise eher wie eine Auszählung der Geschehnisse wirkt.