Flop
Und mal wieder war ein Buch dabei, was so viel versprochen hat.
Anders als bei anderen Büchern aus dem Genre (zumindest bei denen, die ich gelesen habe), wurde das Buch die meiste Zeit aus der Ich-Perspektive ...
Und mal wieder war ein Buch dabei, was so viel versprochen hat.
Anders als bei anderen Büchern aus dem Genre (zumindest bei denen, die ich gelesen habe), wurde das Buch die meiste Zeit aus der Ich-Perspektive von Holly geschrieben. Dass dann auf einmal auch andere Sichtweisen hinzukamen, dies dann aber aus der 3. Person geschrieben, war für mich nicht ganz verständlich. Zunächst empfand ich das Buch durch die Ich-Perspektive und das Erwähnen der Pandemie als eine richtige Einordnung in unsere Zeitlinie und dadurch modern. Ich hatte die Hoffnung, dass das Buch dadurch auch krasser wirken würden. Vom Wechsel zwischen „normal“ und dem gruseligen und mysteriösen. Während sich also andere Bücher des Genres durch die Erzählweise wie ein andere Welt und aus der Zeit gerissen anfühlen, war dies hier nicht so. Leider wurde das Gruselige jedoch nicht deutlich bzw. auch einfach nicht wirklich dargestellt bis auf die letzten 100 Seiten.
Denn die Figuren waren so von sich eingenommen, dass es kaum Platz für etwas anderes gab. Alle Figuren im Buch sind im Schauspielbereich tätig: von Singen bis Stücke schreiben war alles dabei. Und dies bestimmte das ganze Buch. Jede Figur ist dermaßen egoistisch und leicht narzisstisch. Jeder denkt nur an sich und natürlich gibt es auch ein paar Geheimnisse, die aber kaum was an der Geschichte ändern. Stattdessen ist man nur genervt beim lesen. Ob die Darstellung ein Klischee der Theaterwelt ist, kann ich nicht sagen, fand es aber schon sehr ähnlich zu anderen Büchern. Statt dies aber dann immerhin zu nutzen, passieren nicht wirklich gruselige Dinge. Ok, ein paar mal tauchen komische Elemente auf, aber das wars. Die Vergangenheit des Hauses war nicht wirklich gruselig, es kam keine düstere Stimmung auf. Es ging nur um Theater und dass jede Figur die anderen eigentlich hasst (selbst wenn sie sich lieben). Man hätte das ganze so gut nutzen können. Leider Pustekuchen.
Die letzten 100 Seiten wurden dann jedoch doch noch interessanter. Es wurde gruselig, endlich kam die Stimmung und der Vibe auf, den ich davor vermisst hatte (wirklich gruselig war es dennoch nicht. Es hatten irgendwie kaum gruselige Elemente, nur ein paar Stimmen und eine Tür und dass Menschen verschwinden). Gleichzeitig konnte das für mich das restliche Buch einfach nicht aufwiegen. Ich mochte die Charaktere nicht, habe nicht mit ihnen gefürchtet, weil ich keinerlei Bindung zu diesen hatte oder sie überhaupt einen Charakter neben dem Betrügen, Dr*gen und dem Theater hatten. Ich war eher froh, dass es vorbei war.
2/5 Sterne