1 bzw. 0 ⭐
Nach den zahlreichen begeisterten Stimmen zu "Wild Love" hatte ich hohe Erwartungen an diese Geschichte. Leider konnte das Buch diesen Erwartungen in keiner Weise gerecht werden.
Die Figuren wirkten auf ...
Nach den zahlreichen begeisterten Stimmen zu "Wild Love" hatte ich hohe Erwartungen an diese Geschichte. Leider konnte das Buch diesen Erwartungen in keiner Weise gerecht werden.
Die Figuren wirkten auf mich überraschend blass. Ford und Rosie fehlte es an Profil, Tiefe und vor allem an echter Chemie. Statt knisternder Spannung entstand eine flache Interaktion, bei der weder Konflikte noch Emotionen überzeugend dargestellt wurden. Ihre Beziehung entwickelte sich vorhersehbar und mechanisch, ohne dass ich als Leserin mitfiebern oder mitfühlen konnte.
Die Handlung selbst empfand ich als wenig durchdacht und häufig unrealistisch. Besonders der Aspekt rund um Fords plötzliche Vaterrolle erschien mir unlogisch und oberflächlich konstruiert. Die Entscheidung, ein Kind – dessen Mutter ihn nur aus dem Internet kennt – ohne tiefere Überlegungen zu ihm zu schicken, ließ mich stark an der Glaubwürdigkeit der Handlung zweifeln. Auch die Art und Weise, wie Ford seine Rolle als Vater ausfüllte, wirkte eher wie ein erzählerisches Mittel zum Zweck und nicht wie eine ernstzunehmende Auseinandersetzung mit Verantwortung, Fürsorge oder familiären Bindungen.
Hinzu kommt, dass auch Rosie keine überzeugende Protagonistin darstellt. Ihre Gedanken, Handlungen und Dialoge blieben oberflächlich, teilweise widersprüchlich und leider wenig sympathisch. Emotionale Tiefe war nicht erkennbar, sodass ich auch zu ihr keine Verbindung aufbauen konnte. Das dritte große Problem bestand für mich im Erzählrhythmus: Die Geschichte zog sich über weite Strecken ohne nennenswerte Entwicklung, während Konflikte, sobald sie auftauchten, binnen weniger Seiten aufgelöst wurden – ohne nennenswerte Konsequenzen.
Das obligatorische Drama gegen Ende wirkte zusätzlich aufgesetzt und unnötig dramatisiert. Anstatt die Charaktere wachsen zu lassen oder echte emotionale Konflikte zu bearbeiten, wurde ein klischeehafter Konflikt eingeführt, der abrupt und unglaubwürdig aufgelöst wurde.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die fehlende emotionale Dichte. Die Liebesgeschichte berührte mich zu keinem Zeitpunkt. Weder romantische noch freundschaftliche Elemente wirkten authentisch oder nachvollziehbar. Auch Nebenfiguren, wie die kleine Cora, wurden eher funktional als lebendig in die Handlung integriert – ihr Verhalten passte nicht immer zu ihrem Alter, und ihre Rolle blieb oberflächlich.
Insgesamt konnte mich Wild Love weder emotional noch inhaltlich überzeugen. Die Geschichte blieb für mich eindimensional, vorhersehbar und ohne nachhaltigen Eindruck. Ich hätte mir mehr Tiefe, glaubhaftere Entwicklungen und authentischere Beziehungen gewünscht. Somit vergebe ich 1 bzw. 0 ⭐.
Danke an NetGalley für das rezensionsexemplar!