Cover-Bild Die Geschichte einer unerhörten Frau
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 08.03.2021
  • ISBN: 9783442315635
Hanne Hippe

Die Geschichte einer unerhörten Frau

Das faszinierende Porträt einer jungen Frau, die bereit ist, für ihre Würde alle Sicherheiten preiszugeben.

Verheiratet, zwei wohlgeratene Kinder, perfekte Ehefrau und Mutter: Gussy Fink führt ein Leben, wie man es in den Fünfzigerjahren von einer Frau erwartet. Doch das ändert sich, als sie feststellt, dass ihr Mann in dubiose Geschäfte verwickelt ist und sie hintergangen hat. Für Gussy liegt nicht nur ihre Ehe, sondern auch ihre Zukunft in Scherben. In ihrer Verzweiflung wagt die eigentlich schüchterne Frau einen kühnen Schritt – sie reicht die Scheidung ein. Aus der angepassten Mustergattin wird eine von der Gesellschaft argwöhnisch beobachtete Außenseiterin. Doch Gussy ist entschlossen, für ein neues und selbstbestimmtes Leben zu kämpfen – ohne jeden Kompromiss.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2021

Eine Willensstarke Frau die für ihre Rechte kämpft

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Die Geschichte einer unerhörten Frau
Inhaltsangabe: Quelle Goldmann Verlag

Verheiratet, zwei wohlgeratene Kinder, perfekte Ehefrau und Mutter: Gussy Fink führt ein Leben, wie man es in den Fünfzigerjahren ...

Die Geschichte einer unerhörten Frau
Inhaltsangabe: Quelle Goldmann Verlag

Verheiratet, zwei wohlgeratene Kinder, perfekte Ehefrau und Mutter: Gussy Fink führt ein Leben, wie man es in den Fünfzigerjahren von einer Frau erwartet. Doch das ändert sich, als sie feststellt, dass ihr Mann in dubiose Geschäfte verwickelt ist und sie hintergangen hat. Für Gussy liegt nicht nur ihre Ehe, sondern auch ihre Zukunft in Scherben. In ihrer Verzweiflung wagt die eigentlich schüchterne Frau einen kühnen Schritt – sie reicht die Scheidung ein. Aus der angepassten Mustergattin wird eine von der Gesellschaft argwöhnisch beobachtete Außenseiterin. Doch Gussy ist entschlossen, für ein neues und selbstbestimmtes Leben zu kämpfen – ohne jeden Kompromiss.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erster Roman von Hanne Hippe und sie hat mich mehr als begeistert. Beim Lesen wurden so viele Kindheits Erinnerungen wieder wach die ich längst vergessen hatte. Ich bin 1952 geboren, vielleicht passt deshalb diese Geschichte so gut zu mir. Es ist kein Autobiografischer Roman, aber doch basiert er auf der Geschichte der eigenen Familie. Diese Emanzipation Geschichte über ihre junge und auch so mutige Mutter, sie habe ich sogleich in mein Herz geschlossen, genauso ihre beiden Kinder Evchen und Volker. Man kann sich nicht von ihnen entziehen. Alles ist so Bildhaft erzählt, das man das Gefühl hat Teil dieser Geschichte zu sein. Wie schreibt sie: „Etwas Ernstes muss nicht traurig erzählt werden, damit man es glaubt.“ Ein sehr interessanter , realer und doch amüsanter Roman, ich musste oft schmunzeln beim Lesen, auch wenn es Ernst war, Gussy war schon eine sehr kühne Frau, für die damalige Zeit, wo wir Frauen eigentlich unter dem Pantoffel der Männer standen. Es war wunderschön Gussy von 1945-1965 zu begleiten. Ich habe mit ihnen gelacht und geweint.
Dieser Satz von Gussy von Seite 55 passt zu ihr und ich fragte mich wie Bitter Herrmann , das aufstoßen musste als sie dieses sagte: „ Er hat die Zukunft, das Leben seiner Kinder verprasst, versoffen und verraten. „ Es traf den Nagel auf den Kopf.

Gussy ist wirklich die perfekte Mutter und Ehefrau, aber Ihr Herrmann der reinste Hallodrie , Ich glaube er hätte seine eigene Großmutter dem Teufel verkauft. Gussy ist von Anfang an, alleine auf sich gestellt, ob es ihre Flucht aus Breslau ist, oder ihre Ankunft in Frankfurt, sie schmeißt vorbildlich den Haushalt, ist eine wunderschöne vorzeige Ehefrau und eine bessere Mutter wie man sie sich nicht wünschen kann. Gussy strahlte so viel Liebe und Wärme aus, das man sich bei ihr sehr Wohlfühlen musste.
Ach ja die Einschulung von Eva, war wirklich nicht leicht, sie war evangelisch und durfte die katholische Schule deshalb nicht besuchen, ich kann mich auch noch daran erinnern, bei uns war es genauso, ich kann heute nur noch den Kopf darüber schütteln, denn meine beste Freundin war katholisch und wir besuchten getrennte Schulen. Aber weiter zu Gussy und Hermann, sie kommt ihm langsam auf die Schliche, er ist ein Gauner im ganz großen Stil. Gussy möchte nicht mit dieser Schande leben, und wird so kühn und mutig das sie sich von Hermann scheiden lässt. Für die damalige Zeit, war so etwas unerhört, sie zieht mit ihren Kindern nach Köln, wo ihre Mutter und die beiden Schwestern leben. Es wird deutlich wie schwer es damals als geschiedene Frau und allein Erziehende war. Die Anfeindungen die man ausgesetzt war, die Nachbarn passten auf, Neid und Missgunst waren an der Tagesordnung. Ein selbstständiges Leben als Frau war fast nicht möglich, aber unsere Gussy kämpft für ihre Träume und Emanzipation, und für eine bessere Zukunft ihrer Kinder. Sie steht Evchen bei wo es nur geht, ich habe sie bewundert für ihre Courage und Mut. Auch Eva zu begleiten hat mir sehr viel Freude bereitet, es war ja auch meine Kindheit damals.

Übrigens Hanne Hippe schreibt unter den Pseudonym Hanna O‘Brien , Kriminalromane , sie lebt in Köln und an der Mosel.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Nicht darüber reden

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Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch, was in der Nachkriegszeit spielt. Geprägt von Flucht, Ausgrenzung, Lieblosigkeit und die Hoffnung und das Wohl für die eigene Familie einzustehen.

Gussy hatte es nicht ...

Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch, was in der Nachkriegszeit spielt. Geprägt von Flucht, Ausgrenzung, Lieblosigkeit und die Hoffnung und das Wohl für die eigene Familie einzustehen.

Gussy hatte es nicht leicht, Liebe hat sie in ihrer eigenen Kindheit durch ihre Mutter nicht erfahren, dass setzt sich auch später fort. Sie wird belächelt umd kleingemacht. Doch irgendwann, spätestens als sie merkte, dass sie was kann und ihre Entscheidungen richtig waren, dann wagt sie es, Widerwort zu geben. Denn so wir ihre Familie mit ihr umgeht, dass braucht man nicht fürs eigene Wohl. Sie ist eine taffe und kämpferische Frau, die sich traut, als Alleinerziehende im Westdeutschland zu leben. Die Anfeindungen, die sie ausgesetzt ist, welchen Spießrutenlauf sie durchmachen musste, hab ich so nicht gewusst. In die teilweise autobiographische Geschichte wird viel wissenswertes über Erlaubtes und Nichterlaubtes eingebaut, egal wie komisch diese "Regeln" heute wirken. Vor allem das mit den Kniestrümpfen und Ostern.
Der Wechsel zwischen den Zeiten zum Kriegsende und den 50er und 60er Jahren hat mir sehr gut gefallen. Abwechslungsreich und spannend.

Ein Buch über den Kampf einer alleinerziehenden Frau und der Beweis, wenn man an etwas glaubt und dafür kämpft, ist es erreichbar.

Folgende Stellen haben mir im Buch sehr gut gefallen:
Am Fuß der blauen Hosen - Von Frau Bautz konnte meine Mutter allerhand lernen: dass man sich wehren darf, dass man sich als Frau – und besonders als alleinstehende – nicht alles bieten lassen muss, dass man auch mal recht haben kann, dass Zahnprothesen auch gut sitzen können, dass der Klügere nicht immer nachgibt und dass man nicht dumm ist, nur weil man keinen Mann hat. Ja, dass man unter Umständen genau deshalb keinen Mann hat.

Kapitel Köln, 11.2.1964 - Ja, als Frau musste man Akrobatik beherrschen, fuhr es Gussy durch den Kopf. Sonst tanzen einem andere auf dem Kopf herum.

Ich spreche gern eine Leseempfehlung aus.

Mein Dank geht an das Team von random Testleser und den Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und die Autorin für die angenehmen Lesestunden.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Eine Geschichte über Akzeptanz in der Gesellschaft

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In dem Roman Die Geschichte einer unerhörten Frau erzählt Hanne Hippe die Geschichte von Gussy. Gussy heißt mit vollem Namen Augusta Fink, aber alle nennen sie Gussy oder Frau Fink. Denn sich mit Fremden ...

In dem Roman Die Geschichte einer unerhörten Frau erzählt Hanne Hippe die Geschichte von Gussy. Gussy heißt mit vollem Namen Augusta Fink, aber alle nennen sie Gussy oder Frau Fink. Denn sich mit Fremden oder auch nur Bekannten zu Duzen, ziemte sich nicht in den 1950er Jahren.



Ebenso war es eine Schande, als Frau geschieden zu sein. Es gehörte sich für eine Frau verheiratet zu sein, den Haushalt mustergültig zu führen und sich um die Kinder zu kümmern. - Dabei war immens viel zu beachten und das konnte - je nach Bundesland - auch mal variieren.







Glücklicherweise führte Gussy eine mustergültige Ehe und war ihrem Hermann die perfekte Ehefrau. - Bis zu dem Tag, an dem Gussy feststellen musste, dass Hermann nicht der Vorzeigeehemann war und stattdessen Geld verprasst hatte, dass ihm weder gehörte, noch dass er es aus edlem Grund genommen hatte. Da war für Gussy Schluss und sie reichte die Scheidung ein.



Beim Lesen der Geschichte erfahre ich, wie es sich anfühlen musste in den Jahren 1945 bis 1965 in Deutschland. als geschiedene Frau mit zwei kleinen Kindern zu leben. Die Herausforderung eigenes Geld zu verdienen, Verträge zu schließen und nicht alles über den Namen des Mannes abwickeln zu können - was ja üblich und damit sozusagen Gesetz war. Die Barrieren waren unverrückbar da und mussten gemeistert werden.

"Wir werden uns rächen, Mutti. Das machen sie bei Karl May auch", sagte Eva. - Seite 338

Erniedrigende Worte aus der Nachbarschaft, Bemerkungen hinter vorgehaltener Hand und Missgunst und Neid aus den eigenen Reihen sorgten für eine zusätzliche Belastung und jeder hätte es gern gesehen, wie das Vorhaben zum Scheitern verurteilt war. - Weil es sich einfach nicht gehörte.

Hanne Hippe trifft bei der Erzählung einen Ton, der nichts in der Zeit beschönigt und mich trotz aller Härte der geschilderten Erlebnisse auch Schmunzeln lässt.

Gussy habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Sie hat ein offenes Herz und einen Sinn für Recht und Ordnung, der nichts mit der nach außen getragenen Ordnung der Menschen im Ort zu tun hat. Richtig und falsch unterscheidet sie zielgerichtet und lebt nach ihrer Überzeugung, auch wenn es der Familie und den Nachbarn nicht in den Kram passt. Das mag ich so an ihr.

Die weiteren Charaktere sind ebenso ausdrucksstark und haben hohen Wiedererkennungswert durch ihre unverrückbaren Eigenschaften. So verzeihe ich es gern, wenn ich - trotz Zeitangaben in den Überschriften - manchesmal erst überlegen muss, in welcher Zeit der Geschichte wir uns gerade befinden. Die Geschichte von Gussy berichtet nicht nur von ihrer Zeit nach der Trennung von ihrem Mann, sondern auch von der Flucht nach dem Krieg, die sich trotzdem nicht nach Frieden anfühlt.

Der Verlauf der Schulzeit ihrer Tochter Eva ist manchesmal für mich zeitlich nicht klar einzuordnen und doch sind diese Momente immer spannend und unterhaltsam und so toll erzählt, dass ich mir bald darauf keine Gedanken mehr darüber mache. - An dem Geschehen kann ich es dann ohnehin schnell festmachen.



Die Geschichte einer unerhörten Frau zeigt deutlich, wie lange es in unserer Gesellschaft dauert, bis sich Neuerungen, wie etwa als Frau geschieden und womöglich alleinerziehend zu sein oder auch ein neues Kleidungsstück oder eine moderne Frisur zu tragen, durchsetzen können.

Wie ich sehe, kann mit Selbstbewusstsein, Durchsetzungskraft und Charme eine Frau durchaus ihren Mann stehen. - Auch heute noch.

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