Cover-Bild Deichfürst
Band 1 der Reihe "Ein Fall für Kommissar Möllenkamp"
(21)
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11,00
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  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 25.02.2022
  • ISBN: 9783404185306
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Heike van Hoorn

Deichfürst

Der reiche Bauer Tadeus de Vries wird ermordet aufgefunden - jämmerlich erstickt in einem Holzsarg! Mögliche Täter gibt es einige, denn Tadeus hat sein Leben lang die Menschen um sich herum gedemütigt und schikaniert. Kein einfacher Fall für Stephan Möllenkamp, den neuen Hauptkommissar bei der Kripo Leer in Ostfriesland. Zum Glück stehen ihm seine patente Frau Maike und die resolute Lokalreporterin Gertrud Boekhoff bei den Ermittlungen tatkräftig zur Seite ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2022

Rache für die Vergangenheit

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Ende 1999 wird der vermögende Großbauer de Vries ermordet aufgefunden. Da der Tote sein Leben lang alle Menschen in seiner Umgebung verletzt und schikaniert hat ist es schwierig einen Verdächtigen zu finden. ...

Ende 1999 wird der vermögende Großbauer de Vries ermordet aufgefunden. Da der Tote sein Leben lang alle Menschen in seiner Umgebung verletzt und schikaniert hat ist es schwierig einen Verdächtigen zu finden. Für Hauptkommissar Möllenkamp keine leichte Aufgabe.
Ein Cover, passend zum Titel und der Klappentext der mich neugierig machte ließen mich mal wieder einen Krimi lesen.
Während der schleppend laufenden Ermittlungen gibt es immer wieder Einfügungen aus der Vergangenheit, der Zeit nach dem Krieg. Hier fügen sich zum Ende beide Erzählstränge zur Lösung zusammen.
Leider konnte mich die Aufklärung des Falles nicht fesseln. Die Lokalreporterin Gertrud bemüht sich, schießt in ihrer Art aber durchaus übers Ziel hinaus. Möllenkamp muss sich noch mit einem inkompetenten Vorgesetzen abplagen und einem Landrat der klischeehaft dargestellt wird. Ein wenig privates und anderes wird eingefügt. Wohl um die Geschichte aufzulockern, doch ich empfand das nicht als positiv für die Geschichte. Es wirkte zu ge-wollt, nicht richtig ausgereift. Das Setting ist gut und mir war bei dem Wetter dann auch mal richtig unangenehm zumute. Doch mir fehlte, dass ich von der Aufklärung des Mordes gefesselt wurde und mir die Charaktere bildhaft vorstellen konnte.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Jedes Thema spannend, alle zusammen ist zuviel

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Ich hatte mich sehr auf den Roman gefreut, da ich Küstenkrimis mag - auch aufgrund des Lokakolorits.

Die Handlung beginnt spannend, der Polderbauer Tadeus de Vries wird ermordet aufgefunden, lebendig ...

Ich hatte mich sehr auf den Roman gefreut, da ich Küstenkrimis mag - auch aufgrund des Lokakolorits.

Die Handlung beginnt spannend, der Polderbauer Tadeus de Vries wird ermordet aufgefunden, lebendig begraben in einem gut verschlossenen "Sarg". Der Ermittler Möllenkamp und sein Team ermitteln, unterstützt von der Lokalreporterin.
So weit so gut, hätte es ein spannender Roman werden können, wenn man sich auf ein zentrales Thema konzentriert hätte.
Zugegeben er ist nicht schlecht geschrieben, aber für jemanden, der diesen Roman nicht in einem Rutsch durchliest, führt es dazu, dass man oft zurückblättert oder aufgrund der zahlreichen Zeitsprünge den roten Faden verliert und länger braucht um wieder reinzukommen.Das hat mich persönlich, neben z.T. viel zu langen Sätzen arg gestört, da ich den Roman neben der Arbeit zwischendurch gelesen habe.
Insgesamt ein schon nicht uninteressantes Thema, auch das Thema Umwelt und Emssperrwerk, aber vielleicht sind es einfach zu viel Themen nebeneinander (Sperrwerk, Geschichte, Landschaft, Vorstellung der Personen etc.etc.).

Daher hat der Roman meine persönlichen Erwartungen hier nicht erfüllt.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Mehr erhofft

1

Ich hatte mich sehr auf den Krimi gefreut. Der Plott hörte sich spannend an und auch die angeteaserte Freundschaft zwischen Polizei und Journalistin hätte interessant werden können.

Doch schon zu Beginn ...

Ich hatte mich sehr auf den Krimi gefreut. Der Plott hörte sich spannend an und auch die angeteaserte Freundschaft zwischen Polizei und Journalistin hätte interessant werden können.

Doch schon zu Beginn sind die Protagonisten eher blass gezeichnet und auch die Handlung ist recht schnell durchschaubar. Bestimmte Motive und Gegenstände werden immer wieder beschrieben und am Ende nicht aufgeklärt.

Die Freundschaft findet so, wie man es gedacht hat auch nicht statt. Am ersten Abend wird zusammen getrunken und dann eigentlich fast nur noch gegeneinander gearbeitet.

Leider war der Krimi für mich nicht gut.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Mäßig spannender Krimi mit oberflächlichen Personen

2

Als nach einer langen Zwangspause die Bauarbeiten am Emsperrweg wieder aufgenommen werden, entdecken Bauarbeiter die Leiche des perfide ermordeten Polderbauern Tadeus de Vries. Schnell entpuppt er sich, ...

Als nach einer langen Zwangspause die Bauarbeiten am Emsperrweg wieder aufgenommen werden, entdecken Bauarbeiter die Leiche des perfide ermordeten Polderbauern Tadeus de Vries. Schnell entpuppt er sich, rückblickend, als brutal und skrupellos. Auch seine Vergangenheit ist voller dunkler Flecken. So bieten sich dem leitenden Ermittler Stefan Möllenkampf zahlreiche Verdächtige. Gegner des Sperrwegs, dessen kämpferischer Befürworter der Tote war, Feinde aus der Vergangenheit, Familienangehörige, die er hintergangen hat. Die Verdächtigen sind Legion.
Und doch ahnt man recht schnell, wer der Täter war, weil früh eine Geschichte aus der Vergangenheit erzählt wird. Eine Geschichte von Flucht und Vertreibung in den letzten Zügen des NS-Regimes, bzw. unmittelbar nach Kriegsende.
Dass bereits früh auf der Hand lag, wer der Mörder ist, hemmte zwar etwas die Spannung, aber nichts desto trotz war ich beim Lesen gespannt auf die Entwicklungen und Winkelzüge, die mich zum Täter führen würden. Vor allem stellte sich die Frage, wie die Polizei auf ihn kommt.
Die Regionaljournalistin Gertrud und der leitende Ermittler gehen unterschiedliche Wege, um den Fall aufzuklären, von der Team-Arbeit, wie im Klappentext erwähnt, kann keine Rede sein.
Auch das empfand ich nicht als störend. Es war oaky, und wie sie am Ende miteinander klarkamen, Polizist und Journalistin, war auch gut dargestellt.
Und doch krankt die ganze Handlung an den äußerst oberflächlichen Figuren. Stefan Möllenkamp bleibt für mich als Person völlig uninteressant. gelegentliche Versuche, ihm mehr Tiefe durch die Darstellung seines Ehelebens zu geben, scheitern.
Ebenso blass bleibt sein ganzes Team, die Journalistin, und der herrschsüchtige Chef selbst wird zum Krimi-Klischee. Kein Krimi ohne einen nervtötenden Vorgesetzten, der alles zu wissen glaubt und dauernd auf die Außenwirkung der Polizeiarbeit hinweist.
Richtig lästig waren die ganzen, in Dialekten/Platt gesprochenen Sätze. Meistens Plattdeutsch, oft auch hessisch. Sie störten den Lesefluss wahnsinnig, da nutzten auch die Fußnoten nichts, im Gegenteil.
Die Verweise auf die Zeit, in der die Handlung spielt, wirken gekünstelt. Der Weiberabend von Möllenkamps Frau, an dem der Jugoslawienkrieg explizit thematisiert wird, wirkt bemüht.
Aber dennoch: Es bleibt ein klassischer Krimi, von dem ich wissen wollte, wie und auf welchem Wege er endet. Nach und nach fallen Puzzlestücke an Informationen hinab, man dreht und guckt, wie sie passen, bis sie ein endgültiges Bild ergeben.
Als solcher funktioniert das Buch. Zudem lebt es von den Kapiteln, die die Vergangenheit schildern. Die Flucht, das Drama, das schließlich zur Ermordung de Vries' Jahrzehnte danach führen. Die Kapiteln sind auch deutlich weniger blass, die Figuren, insbesondere der Täter, verfügen über mehr Tiefe.
Außerdem gefiel mir das Ende ausnehmend gut.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Für Freunde leichter Krimikost

1

Das Titelbild gibt das Credo des Romans vor: Der titelgebende Deichfürst wirft einen langen Schatten. Und wie schon zu erahnen ist, dieser Deichfürst de Vries ist alles andere als ein netter Zeitgenosse. ...

Das Titelbild gibt das Credo des Romans vor: Der titelgebende Deichfürst wirft einen langen Schatten. Und wie schon zu erahnen ist, dieser Deichfürst de Vries ist alles andere als ein netter Zeitgenosse. Rücksichts- und skrupellos, von sich eingenommen, durch die Gnade der Geburt und windige Geschäfte gesellschaftlich ganz oben und doch von niemandem anerkannt und selbst von seiner Familie ungeliebt, ja sogar verhasst - schnell wird klar, hier hat‘s scheinbar keinen Unschuldigen getroffen. Kein Wunder, dass man de Vries in einem Grab auf der Baustelle eines umstrittenen Sperrwerks auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen will -was natürlich nicht gelingt.

Auf Tätersuche gehen gleich zwei: Kommissar Möllenkamp mit seinem Team und die derbe Lokalreporterin Gertrud. Er ganz neu in der Region und noch unbeleckt, was Landstrich und Menschen betrifft, sie die Kennerin von Land & Leuten, geschätzt von allen Nachbarn und Bekannten, aber ohne Partner. An potenziellen Tätern mangelt es nicht: Waren es Sperrwerks-Gegner oder liegt das Motiv doch eher im persönlichen Bereich?

Die Lösung des Falls ist für den Leser kaum eine Überraschung, zu sehr ist das Motiv des Täters und dessen Geschichte bereits in Rückblenden beleuchtet worden. Wer diese Person nun wirklich ist, spielt kaum eine Rolle, wenngleich dessen Geschichte zum Ende hin noch einen durchaus versöhnlichen Abschluss findet. Die Protagonisten bleiben blass, es scheint fast so, als würde selbst die Autorin ihre Figuren kaum ernst nehmen. Und was den Figuren an Charakterzeichnung fehlt, wird mit mehr Schauplätzen und mehr Figuren aufgefüllt, ohne dass die Geschichte nennenswert Fahrt aufnimmt. Den Leser erwartet eine leicht lesbare Story, die Potential zu mehr gehabt hätte. Eine klarere Figurenzeichnung der Protagonisten, eine deutlichere Fokussierung auf die wirklich relevanten Ereignisse und Personen, ein Hauch mehr Überraschung hätten dem Buch gut getan. Was bleibt, ist leichte Krimikost mit einem ungleichen Team aus Kommissar und Reporterin, die auch in ihren Jobs kaum ein Ruhmesblatt abgeben. Eine Fortsetzung hat deutlich Luft nach oben - und die Autorin braucht durchaus Leser, die bereit sind, den Figuren eine zweite Chance zu geben. Dann aber sollte etwas mehr herauskommen als die wenig überraschende Geschichte. Eine Leiche, ein Ermittlerduo, ein beschaulicher Tatort, etwas Lokalkolorit - es braucht dann doch etwas mehr für einen richtig guten Krimi.

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