Cover-Bild Bretonische Brandung
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 15.09.2014
  • ISBN: 9783442479283
Jean-Luc Bannalec

Bretonische Brandung

Zehn Seemeilen vor Concarneau: Die sagenumwobenen Glénan-Inseln wirken mit ihrem weißen Sand und kristallklaren Wasser wie ein karibisches Paradies – bis eines schönen Maitages drei Leichen angespült werden. Das hat Kommissar Dupin gerade noch gefehlt: eine wackelige Bootsfahrt am frühen Morgen, ein nervtötender Präfekt, zu wenig Kaffee und keinerlei Anhaltspunkte. Wer sind die Toten? Wurden sie Opfer des heftigen nächtlichen Unwetters? Zuerst deutet alles darauf hin. Doch dann führen die Ermittlungen den Kommissar tief in die Geschichte der Inseln und ihrer eigensinnigen Bewohner und bringen eine dramatische Gewissheit ans Licht ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Viele Verdächtige ...

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Die Geschichte:
Im zweiten Teil der Reihe ermittelt Kommissar Dupin ausnahmsweise nicht auf dem Festland, sondern auf den berühmten Glénan-Inseln. Auf einer der vielen kleinen Eilande werden drei tote ...

Die Geschichte:
Im zweiten Teil der Reihe ermittelt Kommissar Dupin ausnahmsweise nicht auf dem Festland, sondern auf den berühmten Glénan-Inseln. Auf einer der vielen kleinen Eilande werden drei tote Männer gefunden, die anscheinend ertrunken sind. Der erste Eindruck ist eindeutig: es handelt sich um einen bedauernswerten Unfall, denn in der vorherigen Nacht tobte ein schlimmer Sturm und die Gegend ist auch für erfahrene Seeleute eine Herausforderung.
Trotzdem befragt Dupin die wenigen Einwohner der Inseln und bald stellt sich heraus, dass hier nicht alles so friedlich ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Am Ende hat er mehr Verdächtige als ihm lieb ist …

Meine Meinung:
Dieser Krimi ist wie ein kleiner Urlaub, zumindest was die wundervollen, atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen betrifft. Einen Reiseführer kann man sich nach dieser Lektüre eigentlich sparen, denn alles Wissenswerte über die einmalig schönen Glénan-Inseln vermittelt diese Geschichte praktisch nebenbei.

Kommissar Dupin ist ein recht sympathischer Charakter, der zwar seine Ecken und Kanten hat, aber trotzdem noch ganz umgänglich ist. Mit seinen Kollegen kommt er mehr oder weniger gut aus – wie im richtigen Leben. Überhaupt wirken alle Charaktere und das ganze Setting sehr glaubwürdig und realistisch.
In diesem Teil der Reihe spielt das Privatleben von Dupin kaum eine Rolle und lenkt damit überhaupt nicht vom eigentlichen Fall ab.

Einen Großteil der Geschichte nehmen dagegen die ausführlichen Ermittlungen ein, bei denen wir den Kommissar und sein Team begleiten dürfen. Zahllose Befragungen, viele Hintergrundrecherchen, immer wieder Bootsfahrten und dann auch noch ein schlimmer Sturm, der alles lahmlegt – es passiert sehr viel.
Manchmal war mir das dann leider auch zu viel, denn durch die zahlreichen Verdächtigen und möglichen Motive erschien mir alles etwas kompliziert und ich hatte das Gefühl, die Story dreht sich im Kreis.
Die Auflösung hat mir ganz gut gefallen, alles wirkte stimmig und es bleiben keine Fragen offen.

Fazit:
Die vielen Verdächtigen machen die Sache stellenweise etwas kompliziert, aber die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen machen diesen Krimi trotzdem zu etwas Besonderem. Urlaub für Zuhause!
3,5 Sterne

Veröffentlicht am 18.02.2018

Ein zwiespältig angelegter Ermittler

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Commissaire George Dupin lebt sich langsam aber stetig in der Bretagne ein. Die Lebensart der Bretonen, die von Wind und Wetter gegerbt, archaischen Gedankengut angehören, ist ihm nach wie vor fremd. Allerdings ...

Commissaire George Dupin lebt sich langsam aber stetig in der Bretagne ein. Die Lebensart der Bretonen, die von Wind und Wetter gegerbt, archaischen Gedankengut angehören, ist ihm nach wie vor fremd. Allerdings die Vorliebe für gutes Essen, vornehmlich Fisch und anderes Meeresgetier, hat er schon übernommen. Staunend betrachtet er das Farbenspiels des Atlantiks und kämpft andererseits mit der Phobie auf Boote zu steigen.
In diesem, seinem zweiten Fall muss er gleich mehrmals auf größere und kleinere Schiffe steigen, gibt es doch drei Tote auf den Glenans, den zauberhaften Inseln. Was ursprünglich wie ein Schiffsunglück während eines Sturmes aussieht, entwickelt sich zu einem veritablen Mordfall, bei dem es mehr Verdächtige gibt, als Dupin lieb ist.
Die Ermittlungen sind langwierig und stellenweise langatmig (vermutlich „normaler“ Polizeialltag). Die Auflösung des Falles kommt dann ein wenig abrupt, da die Figur des Täters bis zu seinem Geständnis nur eine marginale Nebenrolle spielt.

Bannalec hat seinen Dupin zwiespältig angelegt. Einerseits lässt er ihn sich sehr gewählt ausdrücken, verwendet Wörter, die manchmal gestelzt daherkommen, andererseits ist sein Lieblingssatz „So ein Scheiß“.

Die Vorliebe des Commissaires für starken Kaffee ist ebenso ein Markenzeichen, wie die etwas rüde Art Telefongespräche zu beenden. Der Kampf mit den schlechten Mobiltelefonverbindungen und das häufige wortlose Auflegen, sind in dieser Geschichte ein wenig inflationär. Inzwischen haben es alle Leser mitbekommen, dass die Dichte der Sendestationen in der Bretagne zu wünschen übriglässt.

Man merkt, dass er mit sich nicht im Reinen ist. Er, der „echte“ Pariser, strafversetzt in die Bretagne, deren Bewohner sich wie Asterix und Obelix gegen die Römer, gerne gegen die Franzosen und da vor allem gegen Paris, stellen. Man lässt ihn häufig auflaufen, doch trägt er durch sein schroffes Wesen auch dazu bei. Seine Mitarbeiterin Nolwenn gibt sich alle Mühe ihm nicht nur dienstliche Informationen zu geben.

Die Meinung, dass die „Bretonischen Krimis“ denen von Donna Leons Brunetti stark ähneln, teile ich nicht. Ja, es gibt hier wie dort einen Präfekten/Vice-Questore der sich mehr oder weniger geschickt in die operativen Geschehnisse einmischt. Sowohl Nolwenn und Signorina Elettra versorgen ihren Ermittler mit Informationen, aber damit hat es sich schon auch. Da gibt es eine Reihe von Krimis, die ähnlich aufgebaut sind.

Bin schon auf den nächsten Fall gespannt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider nur Mittelmaß

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In „Bretonische Brandung“, dem zweiten Band der Krimiserie um den bretonischen Kommissar George Dupin, werden auf Le Loc’h, einem Eiland das zu den Glénan-Inseln gehört, nach einem heftigen Sturm drei ...

In „Bretonische Brandung“, dem zweiten Band der Krimiserie um den bretonischen Kommissar George Dupin, werden auf Le Loc’h, einem Eiland das zu den Glénan-Inseln gehört, nach einem heftigen Sturm drei Leichen angeschwemmt. Zunächst sieht alles danach aus, als ob die anfangs noch nicht identifizierten Männer bei einem Bootsunfall infolge des Unwetters ums Leben gekommen sind. Schließlich stellt sich heraus, dass einer der Toten ein Freund des Präfekten ist und so bekommt die Aufklärung des Vorgangs Priorität. Die folgende Obduktion zeigt zum Leidwesen von Dupin, dass es Mord war. Die Ermittlungen bringen den Kommissar zu unterschiedlichen Mordmotiven, denen er nur mit der Hilfe seiner Assistenten nachkommen kann, zumal er sich hauptsächlich auf den Inseln aufhält.

Das Buch zeigt, wie bereits der erste Band, die Liebe des Autors zur Bretagne. Da ich das Buch vor Ort in Concarneau gelesen habe, kann ich bestätigen, dass er Land und Leute treffend beschrieben hat. Leider konnte mich die Story nicht fesseln. In Gedanken habe ich Dupin über die Inseln gehen gesehen, während er telefonisch seine Anweisungen erteilte, aber es fehlte mir an Spannung. Auch in Sachen Liebe gibt die Geschichte sehr wenig her. Natürlich ist das Buch ein Kriminalfall, aber etwas mehr Entwicklung hätte ich mir für den Kommissar gewünscht.

Die Charaktere sind gut beschrieben, jeder mit besonderen Eigenarten. Durch die kurze Aufklärungsdauer des Falls, die Ermittlungen dauern nur drei Tage, haben sie aber keine Zeit sich zu entwickeln. Allerdings erfährt der Leser in Verbindung mit dem Fall Wissenswertes aus der Historie der Glénan-Inseln der letzten 50 Jahre. Aufgrund der fehlenden Spannung bleibt der Krimi für mich leider nur Mittelmaß.