Cover-Bild Fuchsnacht
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Drachenmond Verlag GmbH
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 27.08.2017
  • ISBN: 9783959910750
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Julia Mayer

Fuchsnacht

Nimm meine Hand und sieh
Emil Matthei hat es im Leben nicht leicht. Sein Haar hat die Farbe von Karottensaft, er ist Besitzer einer mageren Hühnerbrust und wird ständig Opfer fieser Streiche. Daheim kümmert er sich um seinen an einer Psychose erkrankten Vater, nicht ahnend, dass sich sein Leben um hundertachtzig Grad drehen wird. Durch einen Unfall gerät er in einen gefährlichen Strudel, der ihn immer tiefer in die Fänge der Fuchsdoppel zieht. Schon bald muss er eine Entscheidung treffen: Wird er weiterhin davonlaufen oder sich alten und neuen Herausforderungen stellen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2018

Lass dich führen..

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Ich hatte wirklich sehr viel von diesem Buch erwartet - und diese Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Diese Geschichte geht so viel tiefer, als Klappentext und Cover es vermuten lassen und steckt ...

Ich hatte wirklich sehr viel von diesem Buch erwartet - und diese Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Diese Geschichte geht so viel tiefer, als Klappentext und Cover es vermuten lassen und steckt voller Überraschungen - die nicht immer nur schön sind. Wer dieses Buch lesen möchte, sollte sich vorher bewusst sein, dass es kein einfacher Teenie-Fantasy-Roman ist. In Fuchsnacht werden viele schwierige Themen behandelt, wie z.B. Mobbing und Psychosen, welche von der Autorin mit genau dem richtigen Feingefühl angegangen wurden. Jedoch ist auch dies nur ein Teil der Geschichte - es zeigt, wie wichtig Familie und Freunde sind, was Freundschaft wirklich bedeutet und das Liebe keine Grenzen kennt - weder bei dem Geschlecht noch sonst wie.

Der Protagonist Emil muss mit so ziemlich jedem Problem kämpfen, dass man sich vorstellen kann. Sein Vater ist krank, sein Onkel schlägt ihn, seine Mitschüler mobben ihn und er fühlt sich zu anderen Jungs hingezogen und ist sehr verunsichert. Das alles ganz alleine zu bewältigen ist schlichtweg nicht möglich. Durch die Flucht von seinem Zuhause beginnt ein neues Leben für ihn, welches jedoch nicht weniger Probleme bereitet. Emil ist alles andere als selbstbewusst, zwischendurch etwas weinerlich, was aber für sein Alter und seine Situation mehr als verständlich ist. Alles in allem war er für mich ein durchweg sympathischer Charakter, mit dem man gelitten, gelacht und geliebt hat.

Nachdem Emil sich plötzlich bei Sonnenaufgang in einen Fuchs verwandelt, trifft er auf Timon, Biggers und Kara, welche ebenfalls Fuchsdoppel sind. Timon ist zu Beginn sehr zurückhaltend, grob und geheimnisvoll. Kara hingegen wirkt wie ein strahlender Sonnenschein, sie nimmt Emil sofort in die Gruppe auf und ist wirklich sehr liebenswert. Von Biggers erfährt man anfangs nicht viel, aber er hat irgendwie einen "großer Bruder"-Charme, der ihn auch total sympathisch macht. Mit jeder Seite habe ich die ganze Bande mehr und mehr in mein Herz geschlossen und fand sie einfach toll. Hier zeigten sich die Aspekte Familie, Freundschaft und Liebe von einer schönen Seite und besonders Emil macht durch seine neuen Freunde eine große Entwicklung durch.

Nach einigen spannenden Ereignissen und dem Verschwinden einiger Fuchsdoppel, kam dann ein riesiger Hammer, der mich unerwartet getroffen und mir die Luft genommen hat. Total plötzlich nahm die Geschichte so eine heftige Wendung, dass ich meinen Mund vor staunen gar nicht mehr zubekommen habe. An dieser Stelle nochmal - Fuchsnacht ist absolut nichts für zart besaitete Personen. Im ersten Moment wollte diese Wendung in meinem Kopf nicht zu der Geschichte passen, jedoch kam hier einfach nochmal die ungeschönte Wahrheit.

Obwohl die Autorin einen wunderschönen, poetischen Schreibstil hat, waren diese Szenen einfach heftig, brutal und unglaublich spannend. Julia Mayer hat in jeder Situation, egal ob schön, traurig oder brutal, immer die richtige Wortwahl getroffen und mich als Leserin durch unfassbar viele Themen geführt, die mich noch lange danach beschäftigt haben..
Fuchsnacht werde ich auf jeden Fall noch sehr, sehr lange in Erinnerung behalten. Diese Mischung aus ernsten Themen und einer bitter-schönen Fantasygeschichte lässt einen nicht mehr so schnell los. Julia Mayer ist eine begabte, junge Autorin, die meiner Meinung nach noch viel erreichen kann. Ich bin einfach nur begeistert von diesem Buch, der Idee, der Umsetzung und Julias Feinfühligkeit, jedes Thema in den richtigen Worten zu verpacken.

Veröffentlicht am 01.10.2017

Sehr bewegend

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In Fuchsnacht begleitet man Emil durch seinen tristen Alltag als Ausgestoßener, als Opfer. Er muss sich nicht nur gegen Mobber in der Schule, sondern auch seinen Onkel und seiner Tante gegenüber verteidigen. ...

In Fuchsnacht begleitet man Emil durch seinen tristen Alltag als Ausgestoßener, als Opfer. Er muss sich nicht nur gegen Mobber in der Schule, sondern auch seinen Onkel und seiner Tante gegenüber verteidigen. Sein bisheriges Leben verlief alles andere als rosig und dann passiert ein alles verändernder Unfall.

**Achtung, ab hier könntet ihr gespoilert werden! Es ist echt schwer hier spoilerfrei zu bleiben, verzeiht*

Emil muss mit den Tücken, die dieser Unfall mit sich bringt völlig alleine klar kommen und lernt auf diesem Weg die Truppe um Timon kennen. Als die beiden sich immer mehr annähern, dachte ich bereits, dass ich schon eine Ahnung habe, in welche Richtung sich die ganze Geschichte entwickelt, aber weit gefehlt.

*Spoilergefahr vorbei**

Die Autorin versteht es durchaus, durch verschiedene Plottwists, die Handlung immer wieder aufs neue in eine Richtung zu lenken, die sehr faszinierend ist. Sie beschreibt Emils innere Gedanken, seine Zerrissenheit mit sich selbst und auch die Situationen so bildhaft, dass ich beim Lesen ein eher bedrückendes Gefühl hatte. Was gut war. Denn hier wurde nichts beschönigt, sondern das Leben so dargestellt, wie es nun mal sein kann. Auch mit Fantasyaspekt. Hier werden Themen, wie Homosexualität, Mobbing und Gewalt in der Familie stark aufgegriffen und so vermittelt, dass man das Bedürfnis hat, Emil einfach mal unter die Arme greifen zu können.

"Wenn ich ganz fest meine Augen schließe, kann ich die Welt sehen, wie sie sein sollte. Voller Gnade, voller Zuneigung und ohne den Hass, der wie Teer unsere Venen verstopft."

Trotz dieser vielen eher negativen Aspekte, kommen natürlich auch die Liebe und Freude nicht zu kurz. Emil wächst nach und nach über sich hinaus und schafft es, sich immer wieder seinen neu gegeben Situationen anzupassen. Er ist ein faszinierender Charakter.

Einziges Manko: Ich hätte mir am Ende gewünscht, dass die beklemmende Stimmung, die die ganze Zeit im Buch herrscht, hier aufgelöst wird. Der Abschluss war dennoch klasse, sodass ich es immer wieder gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 01.11.2017

[Rezension] Fuchsnacht von Julia Mayer

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Wissenswertes:
Autor: Julia Mayer
Titel: Fuchsnacht – Nimm meine Hand und sieh
Gattung: Fantasy (Male/Male)
Erscheinungsdatum: 27.08.2017
Verlag: Drachenmondverlag
ISBN: 978-3-95991-075-0
Preis: 14,90 ...

Wissenswertes:
Autor: Julia Mayer
Titel: Fuchsnacht – Nimm meine Hand und sieh
Gattung: Fantasy (Male/Male)
Erscheinungsdatum: 27.08.2017
Verlag: Drachenmondverlag
ISBN: 978-3-95991-075-0
Preis: 14,90 € (Taschenbuch)
Seitenzahl: 320 Seiten

Inhalt:
Emil Matthei hat es im Leben nicht leicht. Sein Haar hat die Farbe von Karottensaft, er ist Besitzer einer mageren Hühnerbrust und hat sich in der Schule mit seiner Rolle als Mobbingopfer abgefunden. Daheim kümmert er sich um seinen an einer Psychose erkrankten Vater, in der ständigen Angst, zu seinem brutalen Onkel abgeschoben zu werden. Doch alles ändert sich, als Emil nach einem Unfall in der Leichenhalle wieder erwacht: Nachts ein Mensch, tagsüber ein Fuchs, nehmen ihn drei andere Fuchsdoppel unter ihre Fittiche, damit er sich nicht einer der rivalisierenden Gangs anschließen muss. Besonders zu Timon entwickelt sich eine Verbindung, die weit über Freundschaft hinausgeht, und zum ersten Mal fühlt Emil sich dazugehörig und verstanden.
Doch als mehr und mehr ihresgleichen spurlos verschwinden, steht nicht nur Emils Leben, sondern auch die Zukunft aller Fuchsdoppel auf dem Spiel, und schon bald muss er eine Entscheidung treffen: Wird er weiterhin davonlaufen oder sich alten und neuen Herausforderungen stellen?

Cover:
Obwohl dieses Cover im Gegensatz zu einigen anderen aus demselben Verlag eher durch unauffälligere Farben glänzt, finde ich es mehr als gelungen. Die goldene Schrift, der aus Linien bestehende Fuchs oder auch die ganzen kleinen Details in den Ecken und am Rand. Also ein rundum gelungenes Cover!

Charaktere:
Zum Hauptprotagonisten Emil lässt sich sagen, dass eigentlich von Beginn an klar war, dass er niemand ist, der sich sonderlich gut zur Wehr setzten kann. Er geht lieber Streitigkeiten aus dem Weg, auch um keine Aufmerksamkeit auf sich oder seinen geistig labilen Vater zu lenken. Zudem hält Emil von sich selbst auch nicht sehr viel, dennoch versucht er immer und wo er nur kann zu helfen, vor allem gegenüber seinem Vater und später auch seinen Freunden beweist Emil jede Menge Feinfühligkeit. Aber gegen Ende des Buches merkt man trotz Emils Schweigsamkeit, dass ihn seine Gefangenschaft definitiv stärker gemacht hat, wobei möglicherweise auch die Tatsache mitspielt, dass er nun endlich mit Timon zusammen sein kann.
Im Kontrast zu Emil nimmt Timon durchaus eine der Anführerrollen wahr, auch wenn er damit in Vergangenheit keine sonderlich guten Erfahrungen gemacht hat. Wie bei vielen männlichen Wesen, ist auch Timon eigentlich zu stolz und daran gewöhnt alles alleine zu machen, doch auch hier beweist Timon, dass er mehr ist als nur ein dummes Tier, denn letztlich verlässt er sich auf fremde Hilfe und schafft es so sogar Emil und allen anderen zu helfen.

Fazit:
Letztlich lässt sich von meiner Seite aus sagen, dass Fuchsnacht ein magisches und wundervolles Buch ist, dass vor allem durch ein traumhaftes Cover und Protagonisten glänzt, die man eben nicht sofort durchschaut. Auch eine solche Geschichte ist mir so noch nie untergekommen und zeigt wie eigentlich alle Fantasy Bücher, dass der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.
Was mich allerdingt minimal gestört hat, ist die Tatsache, dass – besonders gegen Ende des Buches – in meinen Augen die frische Beziehung der beiden doch eine recht kleine Rolle einnimmt und somit auch irgendwo die Romantik und die Liebe verloren gegangen sind.

Dennoch gibt es von mir 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.01.2021

Wieder ein gelungenes Werk der Autorin

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Inhalt

Emil Matthei hat es im Leben nicht leicht. Sein Haar hat die Farbe von Karottensaft, er ist Besitzer einer mageren Hühnerbrust und hat sich in der Schule mit seiner Rolle als Mobbingopfer abgefunden. ...

Inhalt

Emil Matthei hat es im Leben nicht leicht. Sein Haar hat die Farbe von Karottensaft, er ist Besitzer einer mageren Hühnerbrust und hat sich in der Schule mit seiner Rolle als Mobbingopfer abgefunden. Daheim kümmert er sich um seinen an einer Psychose erkrankten Vater, in der ständigen Angst, zu seinem brutalen Onkel abgeschoben zu werden. Doch alles ändert sich, als Emil nach einem Unfall in der Leichenhalle wieder erwacht: Nachts ein Mensch, tagsüber ein Fuchs, nehmen ihn drei andere Fuchsdoppel unter ihre Fittiche, damit er sich nicht einer der rivalisierenden Gangs anschließen muss. Besonders zu Timon entwickelt sich eine Verbindung, die weit über Freundschaft hinausgeht, und zum ersten Mal fühlt Emil sich dazugehörig und verstanden.
Doch als mehr und mehr ihresgleichen spurlos verschwinden, steht nicht nur Emils Leben, sondern auch die Zukunft aller Fuchsdoppel auf dem Spiel, und schon bald muss er eine Entscheidung treffen: Wird er weiterhin davonlaufen oder sich alten und neuen Herausforderungen stellen?
Quelle: amazon.de

Mein Senf dazu

Ich habe schon ein anderes Buch aus dieser Welt gelesen und mich daher sehr darauf gefreut. Allerdings konnte es mich zuerst nicht so packen, da man lange aus Emils Leben und dann aus seinem neuen Leben liest, ohne dass etwas passiert. Ich fand es auch etwas unrealistisch, dass Emil nicht mehr nachgefragt hat, nachdem er die Fuchsdoppel kennen lernt, er nimmt einfach alles so hin. Sobald die Story aber Fahrt aufgenommen hat, geht es Schlag auf Schlag und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Man muss nur am Anfang ein wenig durchbeißen.

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Veröffentlicht am 24.10.2017

Fantasievoll, aber auch düster und bedrückend

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Peter Pan nimmt meine Hand und führt mich fort ind das Land, in dem Träume blühen und in dem niemand jemals erwachsen werden muss. Ich sehe die wiegenden Kronen der Bäume unter mir hinweg ziehen, als wäre ...

Peter Pan nimmt meine Hand und führt mich fort ind das Land, in dem Träume blühen und in dem niemand jemals erwachsen werden muss. Ich sehe die wiegenden Kronen der Bäume unter mir hinweg ziehen, als wäre ich ein Adler, der seine weiten Schwingen ausbreitet. Endlich legt sich die Nacht wie eine Decke über mich und wickelt mich in einen Kokon.
Zum ersten Mal in meinem Leben lauern in der rabenschwarzen Nacht weder Schnäbel noch Krallen, die sich in mein Fleisch bohren. Samtweich treibe ich im Nichts. Jeder Funke Erwartung und Druck fällt von mir ab, meine Knochen lösen sich auf, mein Körper zerfließt in tausend Staubkörner. Nichts spielt mehr eine Rolle - friedvolle Gleichtgültigkeit hält in mir Einzug.
Sterben ist zu leicht. Es ist das Leben, das unendlich viel wiegt.
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INHALT:
Emil ist ein schmächtiger Teenager von 15 Jahren ohne Freunde und mit einem psychisch kranken Vater, um den er sich kümmern muss. Als wäre das nicht schon schlimm genug, versuchen sich auch noch sein Onkel und seine Tante in sein Leben einzumischen. Eines Tages hält er es nicht mehr aus und beschließt, wegzulaufen und seine Mutter zu suchen, die die Familie vor vielen Jahren im Stich gelassen hat. Doch in einer U-Bahn-Unterführung kommt es zu einem tragischen Unfall, und Emil stirbt. Nicht für lange allerdings - denn er erwacht als Fuchsdoppel: Bei Nacht ist er Mensch, tagsüber ein Fuchs. Mit dieser neuen Realität muss er sich erst einmal abfinden. Neue Freunde, ebenfalls Fuchsdoppel, helfen ihm dabei. Aber als einer von ihnen verschwindet, wird deutlich, dass im Dunkeln eine unbekannte Bedrohung lauert...

MEINE MEINUNG:
In Julia Mayers erstem Buch rund um die Tierdoppel, damals noch bei Amazons CreateSpace erschienen, ging es um Rehe. "Fuchsnacht" hat nun ein Zuhause im Drachenmond-Verlag gefunden, und dieses Zuhause kann sich sehen lassen. Dieser Band rund um die Fuchsdoppel kann komplett unabhängig gelesen werden, trotzdem würde ich jedem auch die berührende Geschichte aus "Rehruf" ans Herz legen. Deutlich wird jedoch von Anfang an, dass sich der Schreibstil der Autorin seit 2015 weiter entwickelt hat - die Formulierungen sind noch etwas sauberer geworden und die Dialoge glaubwürdiger. Die Beschreibungen und Geschehnisse sind oftmals so traurig und bedrückend wie im Vorgänger, aber es gibt auch lichte Momente.

Emil ist als männlicher Protagonist ein ungewöhnlich schwacher Charakter. Er ist noch sehr jung, was man ihm auch anmerkt, und er hat es nicht leicht mit seinem psychisch kranken Vater und dem gewalttätigen Onkel. Seine Unsicherheiten sind daher durchaus nachzuvollziehen. Allerdings hat er mir trotzdem zu viel geweint - selbst nachdem er seine Stärke gefunden und angefangen hat, für sich zu kämpfen, bricht er extrem oft in Tränen aus. Dafür konnten mich die anderen drei Fuchsdoppel, mit denen er sich anfreundet, sehr begeistern: Timon ist anfangs nicht begeistert davon, einen Frischling durchzufüttern, zeigt aber bald seine weiche Seite. Kara ist wunderbar liebevoll und eine echte Sympathieträgerin. Biggers bleibt zwar blass, weil er so schweigsam ist, aber wer gut kochen kann, den mag ich sowieso.

Obwohl "Fuchsnacht" ein Fantasy-Roman ist, geht es auch sehr viel um zwischenmenschliche Probleme und wie schon im Vorgänger um Verlust und Tod. Die erste Hälfte dreht sich überwiegend um Emils Versuch, sich mit dem neuen Leben anzufreunden und um seine erste Liebe - eine homosexuelle, die sehr sensibel und gefühlvoll aufbereitet wird. Danach jedoch wird das Buch überraschend düster und teilweise schon geradezu brutal, denn nicht alle Fuchsdoppel haben nur Gutes im Sinn. Das Motiv der Gegenspieler ist mir nicht recht klar gewesen, aber nichtsdestotrotz entsteht eine bedrückende Atmosphäre, die nicht loslässt. Zwei größere Kontinuitätsfehler (in denen beispielsweise davon gesprochen wird, in zwei Stunden ginge die Sonne auf, nur um dann noch eine vierstündige Fahrt plus mehrere Stunden Schlaf bis dahin verstreichen zu lassen) und ein paar Logiklücken stören ein wenig den Lesefluss, aber die Pluspunkte überwiegen. Am Ende ist nicht alles gut, was sehr realistisch wirkt und zur Geschichte passt - auch wenn ich mir vielleicht ein paar mehr Lichtblicke gewünscht hätte.

FAZIT:
Julia Mayers zweiter Roman ihrer Fuchsdoppel-Reihe dreht sich nun um einen männlichen Protagonisten, der es in seinem Leben bisher nicht einfach hatte - und auf den auch nach seiner Verwandlung zum Tierdoppel noch einige Gefahren warten. "Fuchsnacht" wird zum Ende hin überraschen düster, verpackt dies aber zumeist düster und fesselnd. Knappe 4 Punkte.