Cover-Bild Das Verschwinden der Erde
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 22.01.2021
  • ISBN: 9783423438278
Julia Phillips

Das Verschwinden der Erde

Roman
Roberto de Hollanda (Übersetzer), Pociao (Übersetzer)

Über Verlust, Überleben und die Kraft der Hoffnung
An einem Sommertag an der Küste Kamtschatkas verschwinden die russischen Schwestern Sofija und Aljona. Das Verbrechen erinnert an einen Vorfall nur Monate zuvor in der indigenen Bevölkerung. Wie eine düstere Wolke hängt der ungelöste Fall fortan über Kamtschatka und beeinflusst das Leben ganz unterschiedlicher Frauen in einer gespaltenen, männerdominierten Gesellschaft. Während das Netz zwischen den Einzelschicksalen dichter wird, hält die Suche nach den Mädchen die ganze Stadt in Aufruhr.
Brillant konstruiert und einfühlsam erzählt, entführt uns der Roman in eine extreme und faszinierende Welt am Rande der Welt: in die graue Stadt Petropawlowsk, die spektakulären Weiten der Tundra und die Schatten schneebedeckter Vulkane.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2021

Eine raffiniert komponierte, interessante und unterhaltsame Gesellschaftsstudie...

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Die Autorin entführt uns mit ihrem Debütroman auf die vorwiegend von Russen, aber auch von Ureinwohnern bewohnte russische Halbinsel Kamtschatka.

Wir lernen zwei Bevölkerungsgruppen kennen, die nicht ...

Die Autorin entführt uns mit ihrem Debütroman auf die vorwiegend von Russen, aber auch von Ureinwohnern bewohnte russische Halbinsel Kamtschatka.

Wir lernen zwei Bevölkerungsgruppen kennen, die nicht immer wohlgesonnen nebeneinander her leben, sich nicht selten argwöhnisch gegenüber stehen und vor Konflikten und Vorurteilen nicht gefeit sind.

Julia Phillips erzählt, ausgehend vom Verschwinden zweier Schwestern in dieser dünn besiedelten Region, wortgewaltig einige spannende Geschichten, die mal mehr, mal weniger mit dieser Ausgangsgeschichte zu tun haben und in denen es um starke Frauen geht, die sich in der patriarchalen Gesellschaft Kamtschatkas behaupten und ihren Platz finden wollen.
Wir lesen aber auch von den Schwierigkeiten der benachteiligten Ureinwohner, von den Gefahren, denen Homosexuelle ausgesetzt sind, von emotionaler Zerrissenheit und von innerer Isolation.

Die Autorin legt verschiedene Puzzleteile auf den Tisch und lässt nach und nach ein überwiegend düsteres Bild daraus entstehen, in dem man aber auch Hoffnungsschimmer und Lichtblicke erkennen kann.
Die Geschichte der beiden Mädchen bildet dabei den Rahmen, kann aber auch als Zentrum gesehen werden, um das sich alles andere rankt.
Kunstvoll und raffiniert verwebt Julia Phillips die Einzelstücke nach und nach zu einem Ganzen.

An einem sonnigen Augustnachmittag verschwinden Sofija und Aljona spurlos, nachdem sie zu einem Fremden ins Auto gestiegen sind.
Dieses Ereignis bewegt und bestürzt die Bevölkerung und weckt Erinnerungen an ein Mädchen, das vor fast drei Jahren ebenfalls verschollen ist.
Die Ermittlungen der Polizei erscheinen nachlässig und fast schon gleichgültig.

Bereits im Prolog beweist die amerikanische Schriftstellerin, die ein Jahr lang auf dieser Halbinsel gelebt hat, ihr Feingefühl für zarteste Schwingungen und Spannungen in diesem fremden und noch jungen Staat.

Sie seziert die postsowjetische Gesellschaft am Beispiel dieser arktischen Region, die fernab der Metropole Moskau liegt und erzählt ungeschönt, klar und ohne Umschweife von den Lebensumständen ihrer Figuren und von den Besonderheiten und Strukturen dieser Kultur.

Sie zeichnet ihre Charaktere vielschichtig, so dass sie authentisch wirken und man sich ihnen nahe fühlt.

Auch die beeindruckende Landschaft mit ihrer überwältigenden Natur in der Weite der Tundra beschreibt sie anschaulich, so dass sie vor dem geistigen Auge zum Leben erweckt wird.

Ich empfehle diesen wunderbaren, herausragenden und außergewöhnlichen Debütroman der 1988 geborenen Julia Phillips sehr gerne.
Er stand auf der Shortlist des National Book Award 2019 und hat mich berührt und tief beeindruckt.

Er ist übrigens meines Erachtens bei weitem kein Thriller, eine Vermutung, die durch den Klappentext bzw. durch ein Zitat auf der Rückseite des Buches geschürt werden könnte, sondern viel eher eine fesselnde, unterhaltsame, informative und damit bereichernde Gesellschaftsstudie mit Thrillerelementen, die auf den letzten Seiten für erhebliche Spannung und Überraschung sorgen.

Es ist ein gelungenes Porträt einer männerdominierten Gesellschaft nach dem Zusammenbruch und während ihres Wiederaufbaus.
Der Zusammenbruch ist noch nicht verdaut und die Wiederherstellung bzw. Neuformation vollzieht sich mühsam und schleppend.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

eine brillant erzählte Geschichte verschiedener Frauenschicksale Kamtschatkas

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Das Verschwinden der Erde“ ist ein bemerkenswertes Debüt, dessen kraftvolle Sprache und Erzählung mich von Anfang an in den Bann gezogen hat.
Auf der Halbinsel Kamtschatka verschwinden an einen sonnigen ...

Das Verschwinden der Erde“ ist ein bemerkenswertes Debüt, dessen kraftvolle Sprache und Erzählung mich von Anfang an in den Bann gezogen hat.
Auf der Halbinsel Kamtschatka verschwinden an einen sonnigen Augustnachmittag die Schwestern Sofija und Aljona spurlos. Es gibt keinen Hinweis auf ihren Verbleib, ihre Geschichte bewegt einen großen Teil der Bevölkerung und weckt bei einigen Erinnerungen an einen ähnlichen Fall, bei dem knapp 3 Jahre zuvor weiter im Norden ein etwas älteres Mädchen verschwunden ist.
Das Schicksal der beiden Mädchen bildet den roten Faden des Romans, um den Julia Phillips verschiedene Geschichten rankt, die mal mehr mal weniger mit diesem verknüpft wird. Im Mittelpunkt stehen jeweils starke Frauen aus unterschiedlichen Bevölkerungsschichten und unterschiedlichen Alters, die in der von Männern dominierten Gesellschaft Kamtschatkas ihren Platz suchen. Bisweilen fragt man sich, was einige dieser Episoden mit dem Verschwinden der Schwestern zu tun haben, doch nach und nach schließt sich der Kreis und lose Fäden finden zusammen.
Der Klappentext hatte schnell meine Neugier geweckt, dennoch war ich skeptisch, wie eine Amerikanerin die Stimmung in dieser fernen Gegend einfangen kann. Nicht nur der Prolog, sondern auch die Erzählung selbst zeugen jedoch von einem feinsinnigen Gespür der Autorin für die Spannungen innerhalb der Bevölkerung und der oft schwierigen Situation insbesondere der Frauen in diesem noch jungen Staat. Ich wusste bisher nicht viel über das Land, beim Lesen hat sich ein deutliches Bild entfaltet von dieser weiten und faszinierenden Landschaft, die ihren Bewohnern einiges abverlangt.
Die Geschichte ist geschickt konstruiert und fesselnd, die Sprache schafft eine Nähe zu den Hauptfiguren und wirkt brillant an deren Charaktere und Situationen angepasst.
Für mich ist dies ein Roman, der sehr positiv aus der Masse hervorsticht.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Entführung

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Das verschwinden der Erde, ist der erste Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin
Julia Phillips.

Der Schauplatz ist Kamtschatka. Dort leben Russen und Einheimische.
Die russischen Schwestern Sofija ...


Das verschwinden der Erde, ist der erste Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin
Julia Phillips.

Der Schauplatz ist Kamtschatka. Dort leben Russen und Einheimische.
Die russischen Schwestern Sofija und Aljona müssen sich die Tage selbst beschäftigen, da ihre Mutter arbeiten muss.
Eines Tages sind sie an der Küste, da treffen sie einen Mann, der sich verletzt haben will.
Sie lassen sich von ihm nach Hause fahren, da kommen sie nicht an.

Gut, ähnliches habe ich schon oft gelesen.
Hier erleben wir die Angst der Mutter. Sie trifft dann noch eine Einheimische, den Tochter schon vorher verschwunden war.

Das Ende wurde von der Autorin gut konstruiert und war brillant. Sie hat den ganzen Roman mit melodiöser einfühlsamer Stimme geschrieben.

Veröffentlicht am 22.01.2021

Sehr ungewöhnliches Buch

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Zum Inhalt:

Nachdem die beiden Schwestern Sofija und Aljona an der Küste Kamschatkas verschwinden, ist nichts mehr wie vorher. Sind die beiden ertrunken? Weg gelaufen? Entführt worden? Das Verschwinden ...

Zum Inhalt:

Nachdem die beiden Schwestern Sofija und Aljona an der Küste Kamschatkas verschwinden, ist nichts mehr wie vorher. Sind die beiden ertrunken? Weg gelaufen? Entführt worden? Das Verschwinden hängt wie eine düstere Glocke über ganz Kamschatka und beeinflusst die Leben vieler Frauen auf ganz unterschiedliche Art.

Meine Meinung:

Das ist schon ein Buch der besonderer Art. Gefühlt geht es weite Strecken überhaupt nicht mehr um die verschwundenen Mädchen, doch das Schicksal der beiden beeinflusst dennoch jede Menge Menschen und verändert sie und ihre Sichtweise. Das Buch ist ungewöhnlich und hat mich schon irgendwie beeindruckt. Besonders fand ich tatsächlich auch den Schreibstil, der besonders war, ohne dass ich genau benennen könnte, was das Besondere daran war. Ich würde eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Fazit:

Sehr ungewöhnliches Buch

Veröffentlicht am 04.01.2021

Poetisch

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Als die russischen Schwestern Sofia und Aljona verschwinden, hält das die ganze Gegend in Atem. Der Fall erinnert an ein ähnliches Ereignis nur wenige Monate zuvor. Rund um den Fall werden die beeindruckende ...

Als die russischen Schwestern Sofia und Aljona verschwinden, hält das die ganze Gegend in Atem. Der Fall erinnert an ein ähnliches Ereignis nur wenige Monate zuvor. Rund um den Fall werden die beeindruckende Gegend und viele Einzelschicksale erörtert und vor Augen geführt, was das Verschwinden mit den Menschen macht. Mir. hat die Geschichte sehr gut gefallen. Sie ist poetisch und hat ein wunderbares Tempo. Das Verschwinden der Mädchen macht neugierig. Der Schreibstil ist sehr schön und auch die Figuren sind authentisch und haben Tiefe. Ein sehr empfehlenswertes Buch!

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