Cover-Bild Wintergeister
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 02.11.2012
  • ISBN: 9783426507759
Kate Mosse

Wintergeister

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

In einem kleinen französischen Dorf lernt Frederick die geheimnisvolle Fabrissa kennen. Vom ersten Moment an scheint etwas Besonderes zwischen ihnen zu sein – doch dann ist sie plötzlich verschwunden, und niemand kann sich an sie erinnern. In einer Höhle findet Frederick einen jahrhundertealten Brief, der eindeutig für ihn bestimmt ist …

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2019

Ein sehr angenehmes Buch

0


Frederic ist ein junger Franzose, der nie den Tod seines Bruders George verwunden hat. Beide hatten ein inniges Verhältnis, jedoch wurde George während des ersten Weltkriegs als vermisst gemeldet. Frederic ...


Frederic ist ein junger Franzose, der nie den Tod seines Bruders George verwunden hat. Beide hatten ein inniges Verhältnis, jedoch wurde George während des ersten Weltkriegs als vermisst gemeldet. Frederic war zwar in ärztlicher Behandlung, jedoch hat dies ihm nicht den gewünschten Effekt gebracht. Nachdem seine Eltern verstorben waren, unternimmt er eine Reise, bei der er in einem Dorf auf Fabrissa trifft. Als beide sich auf einem Dorffest kennen lernen, ist Frederic hin und weg. Doch das Glück ist von kurzer Dauer, denn am nächsten Tag ist Fabrissa spurlos verschwunden. Keiner der Dorfbewohner kann sich an die junge Frau erinnern. Besteht ein Zusammenhant mit dem Unfall, den Frederic am Tag zuvor hatte, und welche Rolle spielt der Brief, den Frederick einem Antiquar in Toulouse vorlegt?





Wintergeister war genau das richtige Buch für zwischendurch. Sprachlich hat Kate Mosse eine ja fast schon düstere Geschichte erschaffen. Das Dorf birgt eine eher traurige Geschichte, auf die Frederic trifft. Gleichzeitig sind seine Gefühle getrübt vom Verlust des Bruders, und seiner Rolle als zweiter Sohn. Seine Eltern gaben ihm nie das Gefühl, gleichwertig zu sein.





Diese Geschichte strotzt vor Emotionen, ohne kitschig zu wirken. Sie führt einen in eine lebhaft beschriebene Landschaft, und lässt einen sehr nah an Frederics persönliche Geschichte teilhaben, ohne aufdringlich zu wirken. Der mystische Erzählstrang wirkt nicht zu sehr abgefahren, als dass man sich nun in einem Fantasy oder Horrorbuch wiedergefunden hätte. Eher hatte dieser Erzählstrang einen gewissen Geschichtscharakter.





Ein Buch, dessen Gesellschaft ich sehr genossen habe.


Veröffentlicht am 08.01.2017

"Wintergeister" von Kate Mosse

0

Inhalt

Der junge Engländer, der endlich vergessen will. Eine Reise, die ihm eine einzigartige Begegnung beschert. Eine Begegnung die so tief ist, dass sie ihn wieder an das Leben und die Liebe glauben ...

Inhalt

Der junge Engländer, der endlich vergessen will. Eine Reise, die ihm eine einzigartige Begegnung beschert. Eine Begegnung die so tief ist, dass sie ihn wieder an das Leben und die Liebe glauben lässt - und ein Jahrhunderte alter Brief, der von diesem Zusammentreffen zeugt.

Eindruck

Aus dem Brief:
Wir sind, wer wir sind, wegen derjenigen, die wir beschließen zu lieben, und wegen derjenigen, die uns lieben.

Prima
Im Jahre des Herrn 1329

"Wintergeister" - eine mystische und sehr melancholische Reise durch Verlust, Trauer, Schmerz und Liebe. Eine magische - aber keinesfalls kitschige - Reise durch Raum und Zeit, die den Leser mitnimmt aus den 30er Jahren zurück zum Anfang des 14. Jahr-hunderts, zu den letzten Tagen der letzten Katharergemeinden.
Diese Geschichte ist so voller Verzweiflung und Schmerz, aber auch Hoffnung und Liebe, dass sie mich hineingezogen hat in einen magischen Traum, aus dem ich nicht mehr aufwachen mochte und der mein Gefühl, dass es auf der Welt - egal ob in ferner Vergangenheit, der Gegenwart oder der Zukunft - diese eine Seele gibt, die mir verwandt ist. Man muss nur die Brücke finden, über die eine Kommunikation möglich ist.

Fazit

Ein tiefgründiges Buch, für alle die fühlen, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt als wir rational erklären können und die sich fallen lassen können in das Mysterium Psyche.

Veröffentlicht am 28.09.2019

Atmosphärischer Kurzroman

0

Dass Schnee in der Literatur oft metaphorisch für einen Bewusstwerdungsprozess bzw. einen Wendepunkt steht wissen wir spätestens seit Thomas Manns „Zauberberg“. Auch der Protagonist und Ich-Erzähler des ...

Dass Schnee in der Literatur oft metaphorisch für einen Bewusstwerdungsprozess bzw. einen Wendepunkt steht wissen wir spätestens seit Thomas Manns „Zauberberg“. Auch der Protagonist und Ich-Erzähler des Kurzromans „Wintergeister“, der um 1930 spielt, findet sich nach einem Autounfall in einem verschneiten Bergdorf in den Pyrenäen wieder. Dort macht er eine innere Wandlung durch, die von der Autorin in einer leisen, anmutigen Sprache illustriert wird. Die Erlebnisse des Engländers Freddie Watson bewegen sich zwischen Traum und Wirklichkeit, Zeit und Raum. Es geht um die Frage, was im Leben real und was Fiktion ist und wie sich jeder Mensch seine eigene Geschichte retrospektiv selbst „erschreibt“, was von der geschehenen Realität im Gedächtnis bleibt und wie es uns für unser ganzes Leben prägt und zu dem macht was wir sind. Der Verlust seines Bruders im ersten Weltkrieg war das einschneidende Erlebnis in der Vergangenheit, das das Leben der Hauptfigur bestimmt. Freddie muss sich mit den Toten und den Geistern der Vergangenheit auseinandersetzen um sie schließlich hinter sich lassen zu können.

„Wintergeister“ ist ein stiller, kurzer Roman über die Beschädigungen, die ein Mensch durch Krieg und Unheil erleidet sowie über das Verarbeiten und Weiterleben danach.
Das Lesen des Romans versetzt den Leser in eine melancholisch-winterliche Stimmung. Das Buch besticht durch eine erzählerische Dichte, die sich in einem genauen Blick für Details äußert. Wenn Freddie in der Rahmenhandlung den Antiquar in Toulouse besucht, kann man den Staub auf den Büchern förmlich riechen. Auch das Fest und die zugeschneite Stimmung im Dorf werden plastisch beschrieben.
Alles in allem eine anspruchsvolle und nachdenklich stimmende sowie stellenweise traurige Lektüre für einen kalten Winterabend.