Cover-Bild Eine kurze Geschichte queerer Frauen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 235
  • Ersterscheinung: 15.05.2024
  • ISBN: 9783351042349
Kirsty Loehr

Eine kurze Geschichte queerer Frauen

Janine Malz (Übersetzer)

Eine wilde Achterbahnfahrt durch die Geschichte queerer Frauen 

Ob bekannte Namen wie Virginia Woolf, Marlene Dietrich und Hildegard von Bingen oder bisher (zu Unrecht) unbekanntere wie die der andalusischen Prinzessin Wallāda bint al-Mustakfī, der:des Womanizer:in Catterina Vizzani, der chinesischen Intellektuellen Wu Zao oder der trans* Aktivistin Marsha P. Johnson, die am Stonewall-Aufstand beteiligt war: Kirsty Loehr versammelt sie und noch viele weitere queere Frauen in ihrem außergewöhnlichen Buch feministischer Geschichtsschreibung. Nach der Lektüre sehen wir die Welt in ihrem über Jahrhunderte stramm gezogenen heteronormativen Korsett mit neuen Augen. Witzig und frech im Ton spannt Kirsty Loehr einen kritischen Bogen von der Steinzeit bis heute – und eröffnet uns ein unglaubliches Panorama an queeren Frauen, die es unbedingt zu entdecken gilt.

»Rasant, unterhaltsam und herrlich anzüglich.« Kate Lister, Autorin von »Sex – Die ganze Geschichte«

»Herzergreifend und urkomisch und voller Liebe. Ein wahrhaft geistreicher Volltreffer queerer Geschichte – es zu lesen ist, als würde man ein Geheimnis lüften. Es ist schockierend, romantisch, wütend, und all das schreit aus den Seiten mit dem Bedürfnis, endlich gehört zu werden.« Connie Glyn

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2024

Queere Geschichten

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Inhalt: Eine wilde Achterbahnfahrt durch die Geschichte queerer Frauen.Queere Frauen gibt es schon immer, aber sie wurden seit, nun ja, schon immer aus der Geschichte herausgeschrieben. Historiker gibt ...

Inhalt: Eine wilde Achterbahnfahrt durch die Geschichte queerer Frauen.Queere Frauen gibt es schon immer, aber sie wurden seit, nun ja, schon immer aus der Geschichte herausgeschrieben. Historiker gibt es auch schon eine Weile, und die längste Zeit waren sie, nun ja, Männer. Daraus folgt: Männer schrieben die Geschichte auf, die sie für wichtig hielten – und das war meist ihre eigene. Wie Frauen die Geschichte prägten, wurde als unwichtig abgetan, und dass queere Frauen überhaupt existierten, wollte auch niemand zugeben. Gut, dass Kirsty Loehr es besser weiß: Sie hat die Geschichte durchforstet nach Frauen, die Frauen liebten, und die nicht »nur Freundinnen« waren. Ihr Buch lässt uns queere Frauen entdecken, die in ihrer Zeit das Patriarchat herausforderten, und bringt uns dazu, die uns vertraute Geschichtsschreibung komplett über Bord zu werfen.Von Virginia Woolf, Marlene Dietrich und Hildegard von Bingen bis zur andalusischen Prinzessin Wallada bint al-Mustakfi und der lesbischen Jüdin Annette Eick»Rasant, unterhaltsam und herrlich anzüglich.« Kate Lister, Autorin von »Sex – Die ganze Geschichte«»Herzergreifend und urkomisch und voller Liebe. Ein wahrhaft geistreicher Volltreffer queerer Geschichte – es zu lesen ist, als würde man ein Geheimnis lüften. Es ist schockierend, romantisch, wütend, und all das schreit aus den Seiten mit dem Bedürfnis, endlich gehört zu werden.« Connie Glyn

Passend zum Pride Month ... sehr interessant und schön mal gelesen zu haben. Jeder, der Interesse an diesem Thema hat sollte sich das Buch unbedingt kaufen.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Gedanken zum Pride Month

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Kirsty Loehr erzählt in diesem 155 Seiten umfassenden Buch einige mehr oder weniger bekannte Lebensgeschichten gleichgeschlechtlich liebender Frauen. Sie spannt den Bogen von der Antike bis zur Gegenwart. ...

Kirsty Loehr erzählt in diesem 155 Seiten umfassenden Buch einige mehr oder weniger bekannte Lebensgeschichten gleichgeschlechtlich liebender Frauen. Sie spannt den Bogen von der Antike bis zur Gegenwart. Doch zuvor gibt es noch einen Exkurs in die Steinzeit, von der es mangels schriftlicher Aufzeichnungen keine echten Quellen gibt. Apropos Quellen: die und links zu weiterführender Literatur sind im Anhang zu finden.

Die zahlreichen Beispiele, in denen Religionen, die gleichgeschlechtliche Liebe zwischen Frauen (und Männern) verdammten und drakonische Strafen verhängten, zeigt deutlich, dass nicht nur in der katholischen Kirche kein Platz für queere Gläubige war(?)/ist. Ob Christentum, Judentum oder Islam (um nur drei der großen Weltreligionen zu nennen) - frau hat sich fortzupflanzen. Punktum!

Immer wieder schlüpfen Frauen in Männerkleider, um z.B. auf die Universität gehen zu dürfen oder als nicht existenter Sohn zu gelten. Daraus kann nicht unbedingt geschlossen werden, dass sie gleichgeschlechtliche Liebe bevorzugt hätten.

Viel Platz wird Berlin in den „Goldenen Zwanzigerjahren“, das als Eldorado der queeren Community gefeiert wird, bevor die NS-Diktatur dem ein schreckliches Ende bereitet.

Das Kapitel „Forsche Sexualforscher“, ja männlich besetzt, zeigt deutlich, wie „gut“ sich Männer mit der weiblichen Psyche und dem weiblichen Körper auskennen. Frauen sind keine penislosen Männer!

Schmunzeln musste ich über den „Selbst-Check“ von Krafft-Ebbing „Wie viel pervertierter Mann (invertierte Frau) steckt in dir?“

Nach diesem Selbsttest bin ich schwerst gefährdet. Warum? Ich selbst trage seit rund 30 Jahren einen Messerhaarschnitt, einfach weil er praktischer ist. Und ich mag weder Lidschatten noch Make-up. Blöderweise habe ich einen Männerberuf. Heißt das nun, ich bin lesbisch? Halt, nein, meine tägliche Morgentoilette (sprich duschen) rettet mich vor diesem Etikett. Oh, nein doch nicht, denn Staub wischen und ähnliche Hausarbeiten mag ich gar nicht. (Das überlasse ich gerne der Putzfrau.)

Das Buch lässt sich leicht lesen und bietet einen bunten Mix aus Fakten und Fiktion. An manchen Stellen wirkt es ein wenig unstrukturiert, weil es zwischen Raum und Zeit ein wenig herumspringt. Aber, das ist vielleicht gewollt.
Der Schreibstil (und die Übersetzung) sind stellenweise sarkastisch. In diesem Sinne darf/muss folgenden Aussage unterschrieben werden.

„Ich habe das unveräußerliche Recht homosexuell zu sein.“ Ja, eh!

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Buch 4 Sterne.

Veröffentlicht am 26.05.2024

vergnüglich erzählte Geschichte der queeren Frauen

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Kirsty Loehr hat einen witzigen, sarkastischen Schreibstil und schafft es auch, diesen vollumfänglich in einem Sachbuch zu nutzen. Das kann sehr vergnüglich sein, ist für den/die ein oder andere Leser:inaber ...

Kirsty Loehr hat einen witzigen, sarkastischen Schreibstil und schafft es auch, diesen vollumfänglich in einem Sachbuch zu nutzen. Das kann sehr vergnüglich sein, ist für den/die ein oder andere Leser:inaber sicher auch ein wenig anstrengend. es ist wie ein Gespräch mit einer temperamentvollen Freundin, die absolut für ihr Thema brennt und das auch in jedem Satz deutlich macht.

Auf vergnügliche, etwas überdrehte Art erfahren wir hier wirklich viel und auch interessante Geschichten über queere Frauen. Einiges war mir, auch als nicht queere Frau bekannt, vieles war aber auch durchaus neu. Sappho, Hildegard von Bingen, Virginia Woolf und viele weitere werden so herrlich erfrischend dargestellt, dass man beim Lesen unweigerlich laut lachen muss.

Ein wirklich empfehlenswertes Büchlein für alle, ob queer oder nicht. Denn über queere Menschen der Geschichte weiß man einfach viel zu wenig.

Veröffentlicht am 30.05.2024

Mix aus Fakt & Fiktion mit Augenzwinkern

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Das Cover hat mich direkt angesprochen, allerdings wirkt das Buch damit auf den ersten Blick seriöser als der darin verpackte Inhalt.
In einem Mix aus Fakten und Fiktion erzählt Kirsty Loehr die mehr oder ...

Das Cover hat mich direkt angesprochen, allerdings wirkt das Buch damit auf den ersten Blick seriöser als der darin verpackte Inhalt.
In einem Mix aus Fakten und Fiktion erzählt Kirsty Loehr die mehr oder weniger bekannten Lebensgeschichten queerer Frauen von der Steinzeit bis heute. Dabei kommt eine ordentliche Portion Sarkasmus zum Einsatz, was das Buch zu einem unterhaltsamen und gut lesbaren Einführungswerk macht. Kommentiert wird all das mithilfe einer persönlichen Ebene, die für meinen Geschmack aber etwas zu viele s3xuelle Anspielungen enthielt.
Dieses kurze Büchlein möchte auf wenigen Seiten sehr viel. So kam es, dass ich anfangs hellauf begeistert war, irgendwann aber von Namen erschlagen wurde. Dazu kam die etwas wirre Erzählstruktur. Da ich im akademischen Bereich arbeite, ist mir vor allen der – bewusst gewählte – Verzicht auf Nachweise aufgefallen.
Während ich viele Details wie die eingebauten zeitgenössisch inspirierten Selbsttests grandios fand, stoßen mir manche Punkte doch etwas übel auf. Beispielsweise, wenn vom Aussehen einer Person auf deren S3xualität geschlossen wird. Außerdem bleibt natürlich die Frage, inwieweit moderne Geschlechtsidentitäten sich auf die Menschen der Vergangenheit übertragen lassen.
Doch nicht nur mutmachende, augenöffnende oder erschreckende Einzelschicksale spielen eine Rolle: Es geht auch um eine wütende Abrechnung mit dem Patriarchat und dessen heteronormativen Wertvorstellungen, Rassismus sowie Konflikte innerhalb der queeren Community. Ein hochaktuelles Werk also, dessen Fokus aber eindeutig auf der Unterhaltung der Lesenden liegt und das Interesse an der weiteren Beschäftigung mit den genannten Personen wecken möchte. Beides ist in jedem Fall gelungen.
Insgesamt ein wichtiges Buch mit vielversprechenden Ansätzen, dennoch werde ich mich wohl in Richtung der etwas seriösen Literaturvorschläge orientieren. Wer sich auf mitreißende Art und Weise mit queerer Geschichte beschäftigen möchte, sollte jedoch unbedingt einmal reinlesen.

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Veröffentlicht am 25.01.2025

Ein aufschlussreiches und wichtiges Buch - jedoch ohne viel sprachliches und thematisches Feingefühl

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Nachdem ich im letzten Jahr „Beklaute Frauen“ gelesen haben, erschien es mir nur logisch, anknüpfend nochmal einen Gang durch die Geschichte zu lesen, der sich nicht nur auf übersehene Frauenfiguren, sondern ...

Nachdem ich im letzten Jahr „Beklaute Frauen“ gelesen haben, erschien es mir nur logisch, anknüpfend nochmal einen Gang durch die Geschichte zu lesen, der sich nicht nur auf übersehene Frauenfiguren, sondern speziell Frauen mit queeren Identitäten konzentriert. Diese Perspektive ist eine interessante und wichtige Ergänzung, denn während Frauen in der Geschichte generell weniger sichtbar sind, trifft dies auf queere Frauen umso stärker zu.

Anders als erwartet stellt Autorin Kristy Loehr in "Eine kurze Geschichte queerer Frauen" nicht im Porträtstil die Biografien queerer Frauen vor, sondern nimmt uns stattdessen auf einen chronologischen Gang durch die Geschichte mit und greift auf dem Weg einzelne Beispiele auf, die sie mal mit Anekdoten, mal mit Fakten oder Zitaten zum Leben erweckt. Die Zeitreise beginnt bei Sappho (ca. 630–570 v.u.Z.) und führt uns durch das Mittelalter, das viktorianische Zeitalter und das 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dabei geht die Autorin auf über 130 Personen ein, weshalb ich das Buch nicht unbedingt als Hörbuch empfehlen kann - aufgrund der Vielzahl an Namen und Informationen fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten.

Ebenfalls überraschend ist der sehr lockere und humorvolle Erzählton, den die Autorin hier anschlägt. Obwohl ich eine lebendige Aufbereitung bei Sachbüchern grundsätzlich sehr schätze, empfand ich die Sprache an einigen Stellen jedoch als zu provokant oder flapsig für ein aufklärendes Sachbuch, was vielleicht an der Übersetzung liegen könnte. Möglicherweise wurde im Original eine bessere Balance zwischen Unterhaltung und Seriosität gefunden. So waren durchaus sehr unterhaltsame Passagen dabei, an manchen Stellen fand ich die oft derben Ausdrücke oder stark sexualisierte Anspielungen aber etwas daneben. Kritisch hervorheben muss ich außerdem, dass das Buch zwar im Titel mit „queer“ überschrieben ist, sich jedoch überwiegend mit lesbischen Frauen beschäftigt. Andere Identitäten werden zwar erwähnt, oft jedoch nicht differenziert. Das ist insofern nachvollziehbar, als dass viele der heute bekannten Begriffe und Labels in der jeweiligen historischen Zeit noch nicht existierten. Dennoch hätte eine differenziertere Herangehensweise das Thema noch stärker bereichern können.


Das Urteil


"Eine kurze Geschichte queerer Frauen" ist ein aufschlussreiches und wichtiges Buch, das jedoch mit etwas mehr sprachlicher und thematischer Feingefühl noch überzeugender hätte sein können.