Cover-Bild Insel der Waisen
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mixtvision
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 300
  • Ersterscheinung: 18.08.2020
  • ISBN: 9783958541467
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Laurel Snyder

Insel der Waisen

Elisa Martins (Übersetzer)

Neun Kinder leben allein auf einer paradiesischen Insel. Woher sie kommen und wohin sie gehen, wenn die Glocke ertönt, weiß niemand. Die Insel versorgt die Kinder mit allem, was sie brauchen. Jeder weiß, wofür er verantwortlich ist und es gibt klare Regeln. Doch als Jinny, die Älteste, die wichtigste Regel bricht und als zehntes Kind auf der Insel bleibt, wendet sich die Natur gegen sie ...

Ein modernes Robinson Crusoe Abenteuer voller Spannung und Rätselhaftigkeit!

Klimafreundlich und regional: Dieses Buch wurde in Deutschland gedruckt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2020

Eine Geschichte über Verantwortung und Erwachsen werden

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Auf einer Insel irgendwo im Nirgendwo leben neun Kinder, ganz alleine. Jedes Jahr, nachdem eine Glocke ertönt, taucht ein grünes Boot auf und in diesem sitzt ein Kleinkind. Während dieses Kleinkind vom ...

Auf einer Insel irgendwo im Nirgendwo leben neun Kinder, ganz alleine. Jedes Jahr, nachdem eine Glocke ertönt, taucht ein grünes Boot auf und in diesem sitzt ein Kleinkind. Während dieses Kleinkind vom neuen Ältesten der Insel betreut wird, muss der zuvor Älteste die Insel mit dem Boot verlassen. So geht es Jahr für Jahr und in diesem Jahr ist Jinny die neue Älteste und muss ihre Aufgabe annehme, das kleine Mädchen Ess zu betreuen und dieser das Leben auf der Insel zu erleichtern. Jinny fällt es schwer, sich auf die Erziehung der kleinen Ess zu konzentrieren, denn ihre Gedanken kreisen ständig darum, dass sie schon bald die Insel verlassen soll. Doch was wäre, wenn sie einfach bleiben würde?
Meine Meinung
Ein wunderschönes, sehr auffälliges Cover machte mich neugierig auf den Inhalt des Buches und der Klappentext erinnerte mich an eine moderne Form von Herr der Fliegen. Der Einstieg fällt hier ebenfalls sehr leicht, denn Laurel Snyder versteht es, ihre Leser direkt auf die ferne Insel zu versetzen. Sie schreibt leicht und gut verständlich und auch für die Zielgruppe ab zwölf Jahren dürfte es hier keinerlei Verständnisprobleme geben.
Zu Beginn lernen wir Jinny kennen und erleben gleich die Ankunft des neuen Kindes und nehmen Abschied vom Ältesten Deen. Auch wenn Deen versucht hatte, Jinny auf ihre neue Rolle als Mentorin eines Kleinkindes einzustimmen, fällt es dieser zunächst alles andere als leicht, diese überaus verantwortungsvolle Rolle zu übernehmen. Diese Darstellung ist der Autorin sehr glaubhaft gelungen, denn als Mutter weiß man, wie schwer es manchmal ist, in jeder Lage für ein kleines Kind Verantwortung zu übernehmen. Wie schwer das für ein junges Mädchen, dessen Alter ich auf ca. 12 Jahren schätze, ist, wird hier sehr gelungen gezeigt.
Ansonsten ist die Insel und ihre Bewohner sehr gut beschrieben. Jeder hat hier tägliche Aufgaben, die den Alltag erleichtern sollen und müssen. Die Kinder müssen sich aufeinander verlassen können und so manches bekommt von ihnen sogar eigene Ausdrücke, wie z. B. die Früchte der Insel. Doch Lauren Snyder lässt dem Leser eine ganze Menge Fragen offen. So hat man keinerlei Hinweise, warum die Kinder überhaupt auf der Insel sind oder ob sie wirklich Waisen sind. Nur ein paar alte Bücher, die einst einem Mädchen namens Abigail gehörten, erzählen vom Leben ausserhalb der Insel. Doch auch wenn genau diese Frage immer wieder in meinem Kopf herumspukte, gab es auch noch genügend andere Dinge, die man hier erlebte.
So erzählt die Geschichte von Verantwortung, sich selbst aber auch anderen gegenüber, von Vertrauen und Mut, von Freundschaft, aber auch vom Abschied nehmen. All diese Punkte werden hier in erster Linie durch die Protagonistin Jinny gezeigt, die hier deutlich im Mittelpunkt steht. Als Leser verfolgen wir Jinnys Gedanken und Gefühlen und beobachtet, welche Entscheidungen sie trifft. Diese kommen oftmals aus dem Bauch heraus und gerade bei Jinny spürt man deutlich, dass sie noch gar nicht so weit ist, wirklich die “Älteste” und somit die Verantwortliche zu sein.
Jinny machte mich nachdenklich, denn sie sollte noch Kind sein und doch muss sie oft wie eine Erwachsene handeln. Im Laufe der Geschichte beginnt aber auch Jinny zu reifen und auch wenn nicht immer alle Entscheidungen, die sie trifft, vernünftig sind, so sind durchaus nachvollziehbar. Neben Jinny gibt es natürlich noch die anderen Kinder auf der Insel, bei der vor allem der ruhige Ben einen bleibenden Eindruck hinterlässt und hier manches Mal älter wirkt als Jinny. Auch die kleine Ess, die völlig verstört und verängstig auf die Insel kommt, wird klar gezeichnet. Allerdings ist auch genau diese Zeichnung des Kleinkindes für mich die am wenigsten glaubwürdige, denn für das, was Jinny ihr auf der Insel beibringen soll, ist sie meiner Meinung nach einfach zu klein. Ob aber genau das der wichtige Punkt hier ist? Ich kann es gar nicht genau sagen. Aber irgendwie könnte ich mir, vor allem nach dem Ende, vorstellen, dass die Geschichte noch weiter erzählt werden könnte.
Mein Fazit
Eine sehr ungewöhnliche Geschichte über das Lernen von Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen, aber auch über Liebe dem nächsten gegenüber, Vertrauen, Freundschaft und Zusammenhalt. Insgesamt macht die Geschichte nachdenklich und lässt den Leser mit vielen Fragen zurück. Was und vor allem wer steckt hinter der Insel? Darüber wird sich der Leser wohl seine eigenen Gedanken bilden müssen.

Veröffentlicht am 20.09.2020

Insel der Waisen

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Herzlich willkommen auf der Insel der Waisen! Du hast einen schweren Abschied und eine mühsame Fahrt in diesem Boot hinter dir, aber hier wird es dir gut gehen. Auch wenn wir anderen Kinder etwas traurig ...

Herzlich willkommen auf der Insel der Waisen! Du hast einen schweren Abschied und eine mühsame Fahrt in diesem Boot hinter dir, aber hier wird es dir gut gehen. Auch wenn wir anderen Kinder etwas traurig darüber sind, dass deine Ankunft für uns mit einem schmerzhaften Abschied einhergeht. Denn wenn du das Boot verlassen hast, um zu uns auf die Insel zu kommen, muss ein anderes Kind sie wieder verlassen. Ein Kind, das hier viele Jahre verbracht hat und welches wir seit unserer Ankunft an unserer Seite hatten. Der Abschied wird nicht leicht für uns – gib uns ein paar Tage, dann werden wir dir zeigen, wie schön unsere Insel ist. Du wirst die wichtigsten Dinge lernen, die für deinen Aufenthalt wichtig sind. Und eines Tages wirst du es sein, der sich von dieser wunderschönen Insel verabschieden muss. Aber bis dahin, genieß die Zeit und die schönen Dinge, die dir das Leben und deine Kindheit hier versüßen werden.

Mit diesen Worten könnte jedes der neun Kinder auf der Insel empfangen worden sein. Auch Jinny, die wir Leser zu Beginn der Geschichte „Insel der Waisen“ in den dunkelsten Stunden ihres bisherigen Lebens kennenlernen. Als die Glocke ertönte, wusste sie, dass ihre schlimmste Befürchtung nun wahr werden wird. Denn – ein Junge und ihr bester Freund, der sie seit ihrer Ankunft begleitet hat – muss die Insel verlassen und sie wird als Älteste ein „Mündel“ erhalten. So war es immer und so wird es bleiben.


Neun Waisen auf einer Insel, allein auf der Welt. Einer mehr und der Himmel fällt …

Ich als Leserin durfte Jinny durch ihr vermeintlich letztes Jahr auf der Insel begleiten und erleben, wie sie ihre Aufgabe, sich um den Neuankömmling zu kümmern, meistert. So lernte ich die Insel und ihre Eigenheiten Stück für Stück kennen. Viel mehr noch lernte ich jedoch Jinnys Persönlichkeit und das Gruppengefüge der Gemeinschaft kennen. Für mich persönlich war es sehr erstaunlich, wie wenig Kinder benötigen, um geborgen aufzuwachsen: Eine sichere Umgebung, Nahrung (Süßigkeiten nicht vergessen!), Freunde und Bücher.

Die Handlung verläuft sehr bedächtig, jedoch habe ich mich in keinem Kapitel gelangweilt. Sehr gerne habe ich Jinny durch ihre verbleibende Zeit auf der Insel und in ihrem Prozess des Erwachsenwerdens begleitet. Sie sträubt sich dagegen, die Insel zu verlassen. Metaphorisch gesehen ist der Abschied von der Insel, ein Abschied von der eigenen unbeschwerten Kindheit. Und Jinny selbst möchte den Zeitpunkt bestimmen, wann sie zu diesem Abschied bereit ist.

Wer in dieser Geschichte auf der Suche nach konkreten Antworten ist, wird sie erfolglos beenden müssen. Vielmehr muss man zwischen den Zeilen lesen, philosophieren und vieles selbst interpretieren. Das kann für den einen oder anderen jüngeren Leser aufreibend sein. Jedoch werden sich alle Leser auf der „Insel der Waisen“ sehr wohlfühlen. Auch ich habe dort viele schöne Lesestunden verbracht und zusammen mit Jinny die Schönheit eines jeden Tags genießen dürfen.

https://kathrineverdeen.de/

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Fantastische Inselwelt mit Schwächen

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Das Cover ist sehr schön gemacht und gibt schon ein Gefühl von tropischer Insel. Auf so einer Insel, ohne Wetterveränderung und gefährliche Tiere, leben 9 Kinder. Altersmäßig sind sie immer ein Jahr voneinander ...

Das Cover ist sehr schön gemacht und gibt schon ein Gefühl von tropischer Insel. Auf so einer Insel, ohne Wetterveränderung und gefährliche Tiere, leben 9 Kinder. Altersmäßig sind sie immer ein Jahr voneinander entfernt, immer abwechselnd ein Junge und ein Mädchen. Wie aus dem Nichts kommt jedes Jahr ein grünes Boot an, in dem Boot sitzt ein Kleinkind. Das älteste Kind, in diesem Jahr Denn, setzt sich dafür in das Boot und verschwindet. Damit ist Jinny nun die Älteste. Das angekommene Mädchen Ess ist ihr Mündel. Das bedeutet, dass Jinny für sie zuständig ist. Denn die Kleine muss innerhalb eines Jahres z.B. schwimmen und lesen lernen. Keine einfache Aufgabe, wenn man wie Jinny nicht immer bereit ist die Regeln der Insel einzuhalten. So gibt es einen Spruch „Neun Waisen auf einer Insel, allein auf der Welt, einer mehr und der Himmel fällt.“ Was wird geschehen, wenn sie nicht in das Boot steigt, wenn es nach einem Jahr kommt?
Der erste Teil der Geschichte erzählt vom Leben auf der Insel, alles wirkt wie im Paradies. Die neun Kinder lesen ohne Sorgen und Probleme. Aber Jinny hat manchmal Zweifel, ob die Kinder wirklich Waisen sind. Wer ist die geheimnisvolle Abigail, der die Bücher gehörten, die die Kinder lesen? Im zweiten Teil wird es spannend und wir erleben den Konflikt Jinnys, die ihre Probleme mit niemanden teilen kann.
Ich finde manche Dinge in diesem Buch nicht logisch, die kleinen Neuankömmlinge benutzen schon die Toilette, die gehen „Plätschern“, können aber sehr schlecht sprechen. Dagegen lernen sie schon in dem Jahr lesen und schwimmen. Da die Kinder wohl bei Geschlechtsreife gehen müssen, müssten die Kleinen ca. 3 Jahre alt sein. Kinder können aber wohl erst mit 5 Jahren lesen lernen. Zudem leben die Kinder in schrecklichen hygienischen Verhältnissen. Wenn sie sich riechen können, gehen sie mit Kleidung, die nachher am Körper trocknet, ins Wasser zum Säubern. Für mich sind viele Fragen unbeantwortet, aber wahrscheinlich ist das so gedacht.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Positive Überraschung

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Inhalt:

Jinny lebt gemeinsam mit acht weiteren Kindern auf einer kleinen paradisischen Insel.

Exotische Früchte hängen an den Bäumen, es gibt keine gefährlichen Tiere, jeder Bewohner hat seine Aufgabe, ...

Inhalt:

Jinny lebt gemeinsam mit acht weiteren Kindern auf einer kleinen paradisischen Insel.

Exotische Früchte hängen an den Bäumen, es gibt keine gefährlichen Tiere, jeder Bewohner hat seine Aufgabe, die zum täglichen Überleben der Gemeinschaft beiträgt. Kurzum: Ein kleiner Garten Eden, dessen Gesellschaft jedoch einmal im Jahr in ihren Grundfesten erschüttert - und gefordert wird.

An diesem einen Tag im Jahr legt ein grünes Boot mit einem Kind an Bord am Strand an. Das ist der Zeitpunkt, an dem es für einen der Inselbewohner – nämlich den Ältesten der Gruppe - Abschiednehmen heißt. Ein Austausch findet statt, bei dem ein neuer Ältester gekürt wird, der sich fortan um das in eben diesem Boot angespülte Kleinkind kümmern muss.

In diesem Jahr ist Jinny an der Reihe ihren Job als Mentor anzutreten. Als sie das erste Mal einen Blick auf das weinende Mädchen, das sich kurzerhand als Ess vorstellt, wirft, überkommen sie ihre Emotionen. Nicht nur, dass sie den Verlust ihres besten Freundes zu beklagen hat, auch muss sie nun, selbst noch ein Kind, die Verantwortung für eine andere Person übernehmen.



Meinung:

Laurel Snyder greift in ihrem Buch „Insel der Waisen“ einige sehr interessante Themen auf. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Jinny, die von einem Tag auf den anderen lernen muss, wie es ist, sich um ein kleines Kind kümmern zu müssen. Die kleine Ess wirkt bei ihrer Ankunft verstört, verwirrt und verängstigt. Hinzu kommt, dass sie die wichtigsten Regeln, die jeder Inselbewohner kennen sollte, noch nicht verinnerlicht hat. Jinny muss dem Kind also einiges beibringen und gerät dabei nicht selten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.

Der Fokus des Buches liegt ganz eindeutig auf der Thematik Kindererziehung. Jinny durchlebt während der Erziehung ihres Mündels jedoch ebenfalls eine innere Entwicklung. Sie lernt ihre eigene Ungeduld zu zügeln und somit zugleich auch über sich hinauszuwachsen. Das alles arbeitet Laurel Snyder schlüssig und gut nachvollziehbar heraus.

Laura Snyder beleuchtet das Motiv des „Abschied-Nehmens“ aus verschiedenen Perspektiven. So muss Jinny sich fragen, ob sie bereit ist, ihrem Mentor Deen (der Letzte, der gegangen ist) nachzueifern. Möchte sie die Menschen, die sie liebgewonnen hat, verlassen oder bleiben. Letzteres um den Preis, die vorgegebenen Regeln, die auf der Insel herrschen, zu durchbrechen. Welche Folgen könnte solch eine Entscheidung mit sich bringen? Jinny muss das Für und Wider ihrer Handlungsalternativen abwägen.

Während der Erziehung von Ess lernt Jinny, dass vor allem Freundschaft, Mitgefühl, Willensstärke und Teamwork wichtig für eine gute Gruppe sind. So wird Jinny stets von ihren Freunden begleitet, die immer dann einspringen, wenn das Mädchen an ihre Grenzen gerät.

Letztendlich überzeugen auch bei diesem Buch die sympathische Charaktere.

Die zielorientierte und pragmatisch denkende Joon, der stoische Ben. Und über allen, die kleine Ess, die vor allem durch ihren liebenswerten Charakter begeistert.

Mit dem Ende des Buches setzt Laurel Snyder ein Highlight, der das Buch zu einem Schatz im Bücherregal werden lässt.



Fazit:

Laurel Snyder schreibt mit „Insel der Waisen“ ohne religiösen Tenor eine moderne Variante der biblischen Vertreibung aus dem Paradies. Dabei schafft es die Autorin, nicht nur glaubhafte und sympathische Charaktere zu zeichnen, sondern auch authentisch Gruppendynamiken zu thematisieren.

Das Ende ist von unglaublicher Eindringlichkeit, die nachwirkt und festhält.

Für mich eine Empfehlung für Menschen, die sich für frühkindliche Entwicklung interessieren oder mit dem Thema Abschiednehmen konfrontiert sind.

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