#ConfessionRoom: Wenn Anonymität zur Waffe wird
Meine Meinung und Inhalt
Mir ist "Confession Room" auf der Leipziger Buchmesse sofort augrund des auffallenden Covers ins Auge gestochen. Der Klappentext hatte danach weiter mein Thrillerherz höher schlagen ...
Meine Meinung und Inhalt
Mir ist "Confession Room" auf der Leipziger Buchmesse sofort augrund des auffallenden Covers ins Auge gestochen. Der Klappentext hatte danach weiter mein Thrillerherz höher schlagen lassen.
Nachdem Lesen konnte ich klar sagen, dass meine Erwartungen an diesen Thriller übertroffen wurden. Die Autorin Lia Middleton verwebt eine düstere, hochaktuelle Story mit psychologischer Tiefe und einem Tempo, das einem kaum Zeit zum Atmen lässt. Was sie hier geschaffen hat, ist nicht bloß ein Krimi – es ist ein Spiegel unserer Zeit, in der das Internet Zuflucht, Bühne und manchmal Abgrund zugleich ist.
Im Zentrum steht die Protagonistin und ehemalige Polizistin Emilia Haines. Nachdem ihre Schwester gestorben ist, zieht sie sich mehr und mehr in sich zurück – bis sie auf ein mysteriöses Online-Forum stößt, den sogenannten „Confession Room“. Dort beichten Fremde anonym ihre tiefsten Geheimnisse. Doch als eine Person einen Mord gesteht, beginnt ein nervenaufreibendes Spiel mit der Wahrheit. Und was, wenn das nächste Opfer schon feststeht?
Was mich besonders fasziniert hat, ist Middletons Gespür für Atmosphäre. Die Spannung kommt nicht mit der Brechstange, sondern schleicht sich langsam unter die Haut – Seite für Seite. Auch das moralische Spannungsfeld ist klug gesetzt: Wann wird ein Geständnis zur Beweislage? Und was passiert, wenn man nur zusehen kann, obwohl man weiß, dass etwas Schreckliches passieren wird?
Besonders gefallen hat mir der komplexe Aufbau des Buches sowie der Mut der Protagonistin. Der Mut, unbequeme Fragen zu stellen – etwa über Schuld, Kontrolle und die (Un-)Macht der Wahrheit im digitalen Zeitalter. Was mich aber noch mehr überzeugt hat, ist, wie authentisch ihre Hauptfigur gezeichnet ist. Emilia ist keine perfekte Heldin. Sie trifft Fehler, zweifelt, scheitert – genau das macht sie so glaubwürdig.
Auch der Schreibstil verdient ein Lob: flüssig, aber nicht oberflächlich. Middleton spielt mit Perspektiven, wechselt gekonnt das Tempo und baut dabei konstant Spannung auf.
Confession Room ist ein nervenaufreibender, klug erzählter Thriller, der durch Tiefe, Tempo und Themenrelevanz besticht. Für mich ein echtes Highlight des Genres – intensiv, beunruhigend, brillant. Und definitiv ein Buch, das man nicht so schnell vergisst mit einem unerwarteten Ende.
Klappentext
Seit Emilia im Internet auf den Confession Room gestoßen ist, ist sie fasziniert von diesem Forum. Hier kann jeder seine Geheimnisse beichten. Anonym. Und so wagt es auch Emilia, von ihrer eigenen Schuld zu schreiben. Doch je mehr auf der Seite mitmachen, desto dunkler werden die Geständnisse.
Bis eines nachts etwas Unglaubliches angekündigt wird: ein Mord, in London, dazu die Namen eines Mannes und einer Frau. Es kann sich nur um einen makabren Scherz handeln, oder? Obwohl Emilia seit dem Tod ihrer jüngeren Schwester nicht mehr bei der Polizei arbeitet, beginnt sie fieberhaft zu recherchieren, um die Morde verhindern.
Zu spät: Die Polizei findet zwei Leichen – und eine weitere Mordankündigung wird im Confession Room veröffentlicht. Wer steckt hinter all dem? Und wie werden die Opfer ausgewählt? Emilia taucht immer tiefer in die Welt des Confession Rooms ein. Nicht ahnend, dass sie bereits selbst in höchster Gefahr ist ...
Über die Autorin
Lia Middleton ist Rechtsanwältin und spezialisiert auf Straf- und Gefängnisrecht. Vor einigen Jahren begann sie mit dem Schreiben und zählt heute zu den erfolgreichsten und spannendsten Thriller-Autor:innen Großbritanniens. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Buckinghamshire.