Cover-Bild Scherbenmädchen
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9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 24.04.2017
  • ISBN: 9783404175185
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Liz Coley

Scherbenmädchen

Thriller .
Drei Jahre war Angie verschwunden. Drei Jahre haben alle geglaubt, dass sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Als sie plötzlich wieder auftaucht, kann sich an nichts erinnern. Sie weiß nicht, wo sie die vergangenen Jahre war oder woher die Narben an ihren Fußgelenken stammen. Kleine Frau, Pfadfinderin und Engel könnten ihr helfen, die Vergangenheit Stück für Stück wieder zusammenzusetzen. Denn sie alle tragen einen kleinen Teil von Angies dunklem Geheimnis in sich. Doch sie wissen, dass Angie das gesamte Ausmaß des Erlebten nicht ertragen könnte. Sie würde zerbrechen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2019

Fesselnd!

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Das Cover zeigt sich sehr ausdrucksstark in Grau und Schwarz und mit einem Mädchen darauf. Irgendwie wirkt es geheimnisvoll, was eine gute Beschreibung für den Inhalt des Buches ist. Den Klappentext fand ...

Das Cover zeigt sich sehr ausdrucksstark in Grau und Schwarz und mit einem Mädchen darauf. Irgendwie wirkt es geheimnisvoll, was eine gute Beschreibung für den Inhalt des Buches ist. Den Klappentext fand ich sehr interessant und war gespannt, was hinter Angies Amnesie stecken würde.

Zu Beginn kommt Angie nach Hause, weiß aber selbst nicht mehr, dass sie drei Jahre lang weg war. Ohne jede Spur verschwand sie damals aus ihrem Zeltlager. Plötzlich steht sie wieder in ihrem Elternhaus und es wird klar, dass sie sich an nichts erinnern kann.

"Angie, wo … wo bist du gewesen?" "Das weißt du doch". Wieder zog sich ihr Magen schmerzhaft zusammen. "Zelten?" Die Art, wie ihre Eltern sie anstarrten, machte ihr das Atmen schwer. "Zelten", sagte sie noch einmal entschlossen. Dad kam die Treppe herunter. "Zelten", wiederholte er. "Zelten?". Seine Stimme wurde schrill. "Drei Jahre lang?" S. 16

Es ist schwer, etwas über den Inhalt des Buches und die eigentliche Thematik zu sagen, ohne zu spoilern. Das Tempo der Erzählungen ist schnell, der Spannungsbogen hoch, wobei ich einräumen muss, dass es sich nicht um einen Thriller handelt, sondern eher um einen psychologischen Spannungsroman. Zwar klärt sich die Frage, was mit Angie passiert ist, relativ schnell auf, dadurch steigt die Spannung aber nur noch weiter. Ich habe das Buch an einem Tag gelesen, weil ich so neugierig auf die Auflösung war. Wie ist es möglich, drei Jahre seines Lebens komplett zu vergessen? Was ist mit Angie passiert? Wo war sie? Wie geht sie in der Realität mit der neuen Situation um, in der sie plötzlich drei Jahre älter ist, als sie sich fühlt?

Angies Gedanken und Empfindungen werden treffend und tiefgründig beschrieben, so dass ich schnell mit ihr mitgefühlt habe und sie mir sympathisch wurde. Die anderen Charaktere, Angies Eltern und ihre Therapeutin, mit deren Hilfe sie mit der Vergangenheit aufräumen möchte, sind auch gut gezeichnet, jedoch lange nicht so tiefgehend. Es war mir aber niemand unsympathisch, im Gegenteil, die Charaktere ergänzen sich und passen gut zusammen. So waren zum Beispiel die Wut und Hilflosigkeit von Angies Vater, der seiner tot geglaubten Tochter skeptisch gegenübersteht, für mich deutlich spürbar und nachvollziehbar. Auch das Thema Liebe hat im Buch seinen Raum, denn Angie entdeckt ihre ersten Gefühle und setzt sich damit auseinander.

Persönliches Fazit: Insgesamt hat mich „Scherbenmädchen“ von Liz Coley sehr berührt, gefesselt und mein Wissen über eine Thematik vergrößert, die ich hier noch nicht verraten möchte, damit jeder Leser die Spannung selbst erleben kann. Eine klare Leseempfehlung für Leser psychologischer Spannungsromane ohne viel Blut und Gewalt.

© Rezension, 2019, Eva, Recensio Online

Veröffentlicht am 18.10.2018

Ein Leben in Scherben...

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Jugendbücher zählen zu meinem bevorzugten Genre und da der Klappentext so spannend klang und ich von der Autorin noch nichts gelesen hatte, begann ich ohne großartige Erwartungen zu lesen. Doch was man ...

Jugendbücher zählen zu meinem bevorzugten Genre und da der Klappentext so spannend klang und ich von der Autorin noch nichts gelesen hatte, begann ich ohne großartige Erwartungen zu lesen. Doch was man hier als Leser geboten bekommt kann man kaum in Worte fassen.

Im Buch geht es um die 16 jährige Angie, die drei Jahre lang spurlos verschwunden war. An diese Zeit kann sie sich jedoch nicht erinnern.
Angies Eltern sind derweil total überrumpelt, haben sie doch alle Hoffnungen längst aufgegeben ihre Tochter je wiederzusehen. Gemeinsam mit einer Psychologin versucht Angie sich zu erinnern. Wird ihr dies gelingen?

Liz Coley schafft es mit ihrem liebevollen Schreibstil den Leser absolut in ihren Bann zu ziehen.

Angie als Charakter ist etwas ganz Besonderes. Man ahnt, dass ihr etwas Schlimmes widerfahren ist und dennoch ist sie so stark und mutig. Das war für mich sehr beeindruckend und ich wollte alles über sie erfahren.

Im Verlauf der Story tun sich dann die Abgründe auf, die Angie erleiden musste. Der Roman bietet immens viel Raum für Hypothesen und Mutmaßungen und letztendlich wird man dann immer wieder aufs Neue überrascht.

Der Stoff der Geschichte ist harter Tobak und nichts für Menschen mit schwachen Nerven. Nie hätte ich gedacht, dass in einem Jugendthriller so etwas verarbeitet wird.

Besonders interessant für mich war das Thema multiple Persönlichkeitsstörung. Der Autorin gelingt es davon ein eindrückliches Bild zu entwerfen.

Fazit: Ein Jugendbuch, das zum Nachdenken anregt und für alle Altersklassen lesenswert ist. Mich hat die Handlung total geflasht und ich kann eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 02.02.2018

Dieses Buch lässt einen nicht mehr los

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„Scherbenmädchen“ von der amerikanischen Autorin Liz Coley ist ein Thriller, der an die Substanz geht. Ein heftiges Buch über Entführung, Verdrängung und die Spaltung einer Persönlichkeit. Besonders in ...

„Scherbenmädchen“ von der amerikanischen Autorin Liz Coley ist ein Thriller, der an die Substanz geht. Ein heftiges Buch über Entführung, Verdrängung und die Spaltung einer Persönlichkeit. Besonders in Frankreich ein großer Bestseller. Hochgradig fesselnd und verstörend. Nichts für Zartbesaitete. Aber wahrlich eines der besten Bücher, das ich dieses Jahr gelesen habe! Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.

Angie ist 13 Jahre alt, als sie in einem Pfadfinderzeltlager morgens zum Pinkeln in den Wald geht. Sie wird nie mehr in das Lager zurückkehren. Denn im Unterholz wartet jemand auf sie, der sie zu entführen wagt. Dann plötzlich findet sich Angie auf der Straße wieder, die zum Haus ihrer Eltern führt. In der Hand hat sie eine Tüte mit Kleidungsstücken, die sie nicht kennt. Was ist passiert? Angie kann sich an nichts mehr erinnern.

„Angie, wo… Wo bist du gewesen?“ „Das weißt du doch.“ Wieder zog sich ihr Magen schmerzhaft zusammen. „Zelten?“ Die Art, wie ihre Eltern sie anstarrten, machte ihr das Atmen schwer. „Zelten“, sagte sie noch einmal entschlossen. Dad kam die Treppe herunter. „Zelten“, wiederholte er. „Zelten?“ Seine Stimme wurde schrill. „Drei Jahre lang?“ (Zitat aus “Scherbenmädchen” Seite 16).

Liz Coley ScherbenmädchenAber scheinbar sind drei Jahre vergangen. Das sagen zumindest ihre Eltern. Eine lange Zeit, an die sie sich einfach nicht erinnern kann. Das kann doch nicht sein, oder? Doch das Gesicht im Spiegel spricht da eine andere Sprache: der Körper einer 16-Jährigen schaut ihr entgegen. Erst allmählich und mit der Hilfe einer Psychologin kommt Angie dahinter, dass in ihr vier Persönlichkeiten zutage getreten sind: Pfadfinderin, Kleine Frau, Engel und Petze. Und die haben all das Schreckliche, das sie erleben musste, an das sie nach wie vor keine Erinnerung hat, ertragen. Nur jede ihrer Persönlichkeiten kennt einen Teil der Wahrheit. Aber wird Angie es ertragen, die Puzzleteile ineinander zu fügen? Oder wird sie daran zerbrechen?

„Scherbenmädchen“ beginnt mit einem Prolog, der den Leser sofort in das Geschehen hineinversetzt. Er schildert die Erlebnisse des Entführungstages. Und er endet mit der Abspaltung ihrer Persönlichkeiten:

„Zwischen deinen Schläfen breitete sich ein stechender Schmerz aus. […] Einen kurzen Augenblick lang hast du dich zu einem winzigen festen Lichtpunkt zusammengeballt und gespürt, wie du von deinem Körper abgetrennt wurdest. Du hast dich versteckt. Und wir haben dich verborgen gehalten, bis zu wieder in Sicherheit warst. Es war eine sehr lange Zeit.“ (Seite 11)

Diese außergewöhnliche Sichtweise auf eine dissoziative Störung zu erhalten, stellt den besonderen Reiz des Buches dar. Denn es wird nicht nur aus Angies Sicht, sondern auch aus der der anderen Persönlichkeiten erzählt, die zuweilen zu Wort kommen, Erklärungen liefern und für immer mehr Zusammenhänge sorgen, um die Puzzleteile aneinander zu fügen. Vor allem greifen diese Persönlichkeiten noch immer in Angies Leben ein. Sie schreiben ihr Briefe, sprechen ihr auf Band, ziehen verruchte Kleidungsstücke an oder lassen einen Slip im Supermarkt mitgehen. Doch sie schützen Angie auch, vor dem Unheil, das immer noch in ihr Leben eindringt. Ein ungeheuerlicher Verdacht lässt sie bald begreifen, dass sie auch schon vor ihrer Entführung eine innere Person in sich hat entstehen lassen. Eine, die sie gebraucht hat, weil sie etwas Schlimmes nicht ertragen hat.
„Scherbenmädchen“ liest sich durchweg unterhaltsam und spannend. Ich konnte es kaum aus der Hand legen! Dieser Roman sollte sich definitiv einreihen, in die Armada an Bestsellern der Problemliteratur wie „Tote Mädchen lügen nicht“ von Jay Asher, „Bevor ich sterbe“ von Jenny Downham, „Die Welle“ von Morton Rhue und „Nichts: Was im Leben wichtig ist“ von Janne Teller.

Liz Coley ScherbenmädchenJedoch ist mir am Ende des Romans ein kleiner Logikfehler aufgefallen: ««««««ACHTUNG SPOILER:»»»»»» Als das Foto des Entführers veröffentlicht werden soll (ohne die Entführung zu erwähnen), damit die Öffentlichkeit über den Verbleib des Mannes in den letzten Jahren vielleicht etwas beisteuern könnte, vermuten alle bereits, dass die Presse eins und eins zusammenzählen würde und darauf kommt, wer dieser Mann ist. Gegen Ende als Angie sich entschließt den Eltern von Sam nichts zu erzählen, erfahren diese jedoch, wer der Vater ihres Kindes ist. Dabei würden diese nun doch erst recht erfahren, dass Angie die Mutter ist, wenn die Presse eins und eins zusammenzählt! Schade, fand ich auch, dass man nicht mehr erfährt, wie der Entführer tatsächlich gestorben ist, da hätte ich noch eine haarsträubende Auflösung (von Engel) erwartet. ««««««ENDE SPOILER»»»»»»

Fazit: Trotz allem ein wirklich sehr lesenswertes Buch, das man nicht so schnell vergessen wird!

Veröffentlicht am 22.02.2021

Spannender und tiefgründiger Thriller

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Vor drei Jahren verschwand Angie im Alter von 13 Jahren spurlos aus ihrem Zeltlager. Plötzlich taucht sie vor ihrem Elternhaus wieder auf, ohne jegliche Erinnerung wo sie war und was geschehen ist. Gemeinsam ...

Vor drei Jahren verschwand Angie im Alter von 13 Jahren spurlos aus ihrem Zeltlager. Plötzlich taucht sie vor ihrem Elternhaus wieder auf, ohne jegliche Erinnerung wo sie war und was geschehen ist. Gemeinsam mit einer Therapeutin versuchen sie die Erinnerungen zurück zu holen.

Das Buch hat sich wirklich schnell und flüssig lesen lassen und war von Anfang bis Ende durchweg spannend. Die Geschichte ist schockierend und tiefgründig und ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, weil ich wissen wollte was mit Angie geschehen ist.

Die Charaktere sind sehr authentisch und das handeln der einzelenen war realistisch und nachvollziehbar, besonders die Gedanken und Gefühle von Angie sind hier wirklich gut rüber gekommen. Schwerpunkt der Geschichte liegt bei der Krankheit einer Dissoziativen Störungen, die sehr gut umgesetzt wurde. Auch wenn schon früh klar wurde was geschehen ist, gibt es einige Plottwist die ich nicht habe kommen sehen. Das Ende ging mir persönlich etwas zu schnell und war im Gesamtbild gesehen zu actionreich.

Fazit: Scherbenmädchen ist ein spannender und schockierender Thriller, mit einer tiefgründigen Geschichte, die mich wirklich berührt hat. Ich kann dieses Buch jedem Empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.03.2019

Absolut empfehlenswert

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Angie ist dreizehn Jahre alt als sie bei einem Sommerzeltlager der Pfadfinderinnen entführt wird und spurlos verschwindet. Drei Jahre später taucht sie ganz unverhofft in der Straße ihres Elternhauses ...

Angie ist dreizehn Jahre alt als sie bei einem Sommerzeltlager der Pfadfinderinnen entführt wird und spurlos verschwindet. Drei Jahre später taucht sie ganz unverhofft in der Straße ihres Elternhauses wieder auf. Sie hat keinerlei Erinnerungen an die Geschehnisse der vergangenen drei Jahre. Diese sind wie ausgelöscht. Mit Hilfe einer Psychologin versucht Angie die Gedächtnislücke zu schließen und das Erlebte aufzuarbeiten.

Die nun sechzehnjährige Angie, die sich aufgrund der fehlenden Erinnerung immer noch wie 13 fühlt, muss sich nun wieder in ihr Leben einfinden. Anfangs gelingt ihr das nur schwer, im Verlauf der Handlung und mit Hilfe der Psychologin aber immer besser. Die Ärztin diagnostiziert bei dem Mädchen eine dissoziative Identitätsstörung. Das bedeutet, dass sich Teile des Bewusstseins abgespalten haben und Teilpersönlichkeiten ausgebildet wurden.

Die Autorin schafft es, dass man sich als Leser gut in Angie hinein versetzen, ihre Gefühle nachempfinden und mit ihr fühlen kann. Durch die Persönlichkeitsstörung erfährt man nur in Häppchen, was Angie in den vergangenen drei Jahren Schreckliches widerfahren ist. Dadurch wird eine Spannung aufgebaut, die während des gesamten Handlungsverlaufs konstant aufrecht erhalten bleibt. Die Beschreibungen der Krankheit sind detailliert, glaubhaft und zeugen von guter Recherche der Autorin. Im Nachwort gibt es zu der dissoziativen Identitätsstörung, kurz DIS, auch noch ein paar interessante Erläuterungen.

Bei „Scherbenmädchen“ handelt es sich um ein Jugendbuch, das meiner Ansicht nach Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen begeistern kann. Ich fand das Buch, trotz kleinerer Schwächen, toll. Angies Geschichte hat mich gefesselt. Ich habe die Seiten regelrecht verschlungen und es fiel mir oft schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Grundidee der Handlung hat mir sehr gut gefallen.

Für dieses Buch kann ich eine absolute Leseempfehlung, nicht nur für Jugendliche, aussprechen.