Leben wir mit Datenkraken?
In Zero stolpert die junge Journalistin Cynthia über einen mysteriösen Fall: Ein Schüler stirbt nach einer Verfolgungsjagd, und Hinweise führen zu einem undurchsichtigen Datenunternehmen. Bei ihren Recherchen ...
In Zero stolpert die junge Journalistin Cynthia über einen mysteriösen Fall: Ein Schüler stirbt nach einer Verfolgungsjagd, und Hinweise führen zu einem undurchsichtigen Datenunternehmen. Bei ihren Recherchen stößt sie auf Aktivisten, die gegen die allgegenwärtige Überwachung kämpfen. Je tiefer sie eintaucht, desto klarer wird: Wer Daten kontrolliert, kontrolliert Menschen.
Zero ist ein Paradebeispiel dafür, wie Literatur gesellschaftlich relevante Themen spannend aufbereiten kann. Elsberg zeichnet das Bild einer nahen Zukunft, in der Datenkraken und Konzerne weit mehr über uns wissen, als uns lieb sein kann. Cynthia wird unfreiwillig zur Schlüsselfigur in einem Konflikt, der weit über persönlichen Ehrgeiz hinausgeht. Ihr Weg führt sie in Kreise von Aktivisten, die verzweifelt versuchen, gegen übermächtige Strukturen anzukämpfen.
Besonders überzeugend ist die Art und Weise, wie Elsberg Spannung und Sachkenntnis verbindet: Die technischen Details wirken fundiert, aber nie überfordernd, sodass auch Leser ohne IT-Hintergrund mühelos folgen können. Gleichzeitig hält er das Tempo hoch und setzt auf Cliffhanger, die einen regelrecht zum Weiterlesen zwingen. Am Ende bleibt nicht nur ein gelungener Thriller, sondern auch eine beklemmende Erkenntnis: Wir sind längst Teil einer Welt, in der Daten zur stärksten Währung geworden sind. Ein Buch, das wachrüttelt und nachhallt.