Cover-Bild Die Bücher des Monsieur Picquier
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 12.07.2021
  • ISBN: 9783453423886
Marc Roger

Die Bücher des Monsieur Picquier

Roman
Ursula Held (Übersetzer)

Eine bezaubernde Hommage an die Literatur und die Freundschaft

„Der alte Buchhändler“ – so nennen ihn die Pfleger hinter vorgehaltener Hand. Denn Monsieur Picquiers winziges Zimmer im Seniorenheim ist vollgestopft mit Tausenden von Büchern. Sie sind seine Schätze, sein wertvollster Besitz. Doch Parkinson und Grüner Star machen es ihm unmöglich, darin zu lesen. Da bietet sich eines Tages der Hilfskoch Grégoire als sein Vorleser an. Ihm ist alles recht, um für eine Zeitlang dem harten Dienst in der Küche zu entgehen. Was als Zweckgemeinschaft beginnt, wächst rasch zu einer engen Freundschaft, die Picquier aus seiner Einsamkeit erlöst und Grégoire den Mut gibt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Wer sind Deine Helden?

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Monsieur Picquier war Buchhändler. Jetzt ist er pensioniert und lebt im Seniorenheim. Hier her hat er dreitausend seiner dreißigtausend Bücher „gerettet“, wie er das nennt. Es ist eng in diesem Zimmer, ...

Monsieur Picquier war Buchhändler. Jetzt ist er pensioniert und lebt im Seniorenheim. Hier her hat er dreitausend seiner dreißigtausend Bücher „gerettet“, wie er das nennt. Es ist eng in diesem Zimmer, aber Monsieur Picquier stört das nicht. Seine Augen und Parkinson machen ihm das Lesen unmöglich und so überredet er den neuen Hilfskoch Grégoire, ihm jeden Tag eine Stunde vorzulesen. Für die beiden Männer, die aus so unterschiedlichen Generationen stammen, beginnt eine außergewöhnliche Zeit, die beide verändert.

Es ist schwer in Worte zu fassen, wie bezaubernd und bewegend dieses Buch ist. Es werden eine Menge Themen angeschnitten und mehr oder weniger ausführlich dargelegt, allerdings immer ohne moralischen Zeigefinger. Der Umgang mit Senioren, der Umgang mit Gleichaltrigen (sei es nun Jung oder Alt untereinander), das Problem der Vereinsamung, Homosexualität, Liebe, Altersunterschiede, Ausbeutung, Pflegenotstand – das sind nur ein paar der Themen, die im Buch einen Platz finden. Hier wurde wirklich aus dem Vollen geschöpft, das Leben realistisch wiedergegeben. Und doch geht die Geschichte ans Herz und tief unter die Haut.

Grégoire hat so gut wie kein Selbstvertrauen, weil er in der Schule als Versager galt. Seine Mutter arbeitet hart, um beide über Wasser zu halten. Der Job als Hilfskoch soll sie ein bisschen unterstützen und doch rechnet der junge Mann damit, ihn nicht lange zu haben. Schließlich ist er ja ein Versager! Die schicksalhafte Begegnung mit dem alten Buchhändler gibt ihm den Mut, ganz neue Wege zu gehen und an sich selbst zu glauben. Hier kann sich jeder ein Beispiel nehmen und erkennen, dass viele Wege nach Rom führen – und Rom viele schöne Ecken hat!

Marc Roger nutzt eine sehr weiche, sanfte Sprache. Da treffen die wenigen derben Stellen im Buch den Leser umso heftiger. Doch dieses Stilmittel verfehlt seine Wirkung nicht. Genau wie die Figuren im Buch, verändert die Begegnung mit dem greisen Mann und dem gerade Volljährigen den Leser auf wunderbare Art und Weise. Die Liebe zu Büchern begleitet den Buchhändler ein Leben lang, wird ihm zum Werkzeug und verändert auch das Leben, Denken und Handeln der Menschen um ihn herum. Es ist eine Metapher, die jeder für sich passend „entschlüsseln“ kann. Es ist tiefgründig und emotional, weise und leise, aber verschafft sich Gehör. Das ist wunderbar!

Solche Bücher sind seltene Diamanten im Gestein der Bücherberge. Ich bin sehr froh, es gefunden zu haben und lege es allen ans Herz – es fordert den Leser an manchen Stellen stark, doch bereichert ihn von Anfang bis Ende. Humor und Gefühl kommen nicht zu kurz, die eine oder andere Überraschung lauert hinter einigen Ecken und am Ende ist man sicher, neue Freunde gefunden zu haben. Ich gebe die vollen fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Ein warmherziges und poetisches Buch

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Bücher in denen Buchhändler vorkommen besitzen eine Art magische Anziehung für mich. So ist es kein Wunder, dass ich auch diesen Roman mein Eigen nennen wollte. "Bücher über Bücher" wie ich sie nenne ...


Bücher in denen Buchhändler vorkommen besitzen eine Art magische Anziehung für mich. So ist es kein Wunder, dass ich auch diesen Roman mein Eigen nennen wollte. "Bücher über Bücher" wie ich sie nenne lassen mein Herz als Buchmensch höher schlagen und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Monsieur Picquier , einst selbst Buchhändler, lebt inzwischen in einem Seniorenheim, umgeben von tausenden Büchern, die früher einmal in den Regalen seines Buchladens standen. Nur einige wenige konnte er retten. Sogar auf einen Fernseher verzichtet er zugunsten von Büchern in seinem kleinen Zimmer, denn lieber hat er dort einige Dutzend dieser treuen Begleiter mehr stehen, als ein Fernsehgerät. Als der junge und völlig talentfreie Gregoire , eigentlich als Hilfskoch im Seniorenheim angestellt, zu Monsieur Picquiers Vorleser wird, beginnt aus einer Zweckfreundschaft sehr bald schon eine tiefe , innige Freundschaftzu werden , die so keiner der Außenstehenden je für möglich gehalten hätte.
Gregoire und Monsieur Picquier könnten unterschiedlicher nicht sein, und dennoch entwickelt sich zwischen ihnen ein ganz tiefes und wunderbares Band, welches weder von Skeptikern noch von Neidern, auf die beide immer wieder in diesem Buch treffen, zerstört werden kann. Diese Freundschaft zwischen einem jungen , gesunden und unerfahrenen Mann und dem alten, von Parkinson und grünem Star gebeutelten Mann mit einer enormen Lebenserfahrung dürfte kaum einen Leser unberührt lassen. Die Mischung aus leisen und ersten Tönen mit lauten und freudigen Tönen ergänzt dieses ungleiche Paar auf eine so treffende Weise, dass man von einer harmonischen und völlig in sich stimmigen Geschichte sprechen muss. Das Buch lässt den Leser mit einem guten und zufriedenen Gefühl zurück. Es gehört zu jenen Büchern , die auf eine magische Art und Weise das Herz erwärmen. Mehr kann man über dieses Buch auch nicht erzählen, ohne allzu viel zu verraten. Mann muss es einfach gelesen haben umzu verstehen was ich meine.
Ein wunderbares Buch über das Leben, die Freundschaft und über Bücher.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Es weht ein anderer Wind im Seniorenheim

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Ja, im Seniorenheim "Les Bleuets" weht ein anderer, viel frischerer Wind, seit es einen Vorleser gibt. Nämlich Hilfskoch Grégoire, der bislang mit Lesen so gar nichts am Hut hatte. Aber bei der Essensverteilung ...

Ja, im Seniorenheim "Les Bleuets" weht ein anderer, viel frischerer Wind, seit es einen Vorleser gibt. Nämlich Hilfskoch Grégoire, der bislang mit Lesen so gar nichts am Hut hatte. Aber bei der Essensverteilung hat er den ehemaligen Buchhändler Monsieur Picqiuer kennen gelernt, dessen winziges Zimmer auch im Stile einer Buchhandlung eingerichtet ist - findet jedenfalls Grégoire, der sich zugegebenermaßen nicht allzu gut auskennt.

Aber: das Zimmerchen ist voll mit Büchern und dabei ist das nur ein Bruchteil vom persönlichen Besitz des alten Buchhändliers. Denn mehr passt hier nicht hinein. Das tragische: aufgrund seines Leidens kann der alte Herr sie gar nicht mehr selber lesen.

Grégoire, der es bisher so gar nicht mit Büchern hatte, den alten Herrn jedoch sehr schätzt, bietet sich daraufhin als Vorleser an, was von der Heimleitung als - zunächst winzig kleiner - Anteil seiner Arbeitszeit genehmigt wird. Grégoire wird richtig gut und er findet in dem alten Herrn überraschenderweise einen Vertrauten. Peu à peu wird er zum Vorleser des gesamten Seniorenheims.

Doch Monsieur Picquier geht es gesundheitlich immer schlechter und er hat eine große Bitte an Grégoire: es ist etwas ganz Unheuerliches, aber das verrate ich nicht.

Denn das Buch ist wirklich lesenswert - gerade in Zeiten, wo man so richtig gepackt werden will von einem Roman und zwar so, dass man ihn erst aus der Hand legt, wenn er wirklich zu Ende ist.

In vielen Aspekten war der vorliegende Roman ein solches Buch für mich, aber um mich so ganz und gar abzuholen, war ein bisschen zu viel Sex drin, auch an - aus meiner Sicht - unpassender Stelle. Aber ich kann mir vorstellen, dass es vielen noch besser gefällt, zumal die Handlung komplett aus der Sicht von Grégoire geschildert wird, was den eigentlichen Charme des Buches ausmacht.

Ich wollte und erwartete ein bisschen zu viel. Wer jedoch einfach einen Roman lesen will, der süffig ist, dazu Tiefe und einen leisen Humor gekonnt vereint, der ist hier an der richtigen Stelle!

Veröffentlicht am 07.08.2021

Ein Buch, das zu Herzen geht

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Monsieur Picquier - genannt "der alte Buchhändler" - lebt im Seniorenheim. Die Wände seines Zimmers sind vollgestellt mit Regalen, in denen sich um die 3000 Bücher befinden. Restbestände aus seiner Buchhandlung, ...

Monsieur Picquier - genannt "der alte Buchhändler" - lebt im Seniorenheim. Die Wände seines Zimmers sind vollgestellt mit Regalen, in denen sich um die 3000 Bücher befinden. Restbestände aus seiner Buchhandlung, die er aufgeben musste.
Selbst lesen kann der alte Herr aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr. Parkinson und Grüner Star verhindern es.
Doch da taucht Grégoire auf. Er ist achtzehn und arbeitet im Seniorenheim als Hilfskoch. Mit Büchern konnte der junge Mann bisher nichts anfangen. Doch dies ändert sich, als er Monsieur Picquier regelmäßig besucht und beginnt, ihm vorzulesen.

Mit "Die Bücher des Monsieur Picquier" ist Marc Roger ein wunderbar warmherziger Roman gelungen. Es ist das Erstlingswerk des Autors und erzählt auf anrührende Weise über die Liebe zu Büchern und zum Lesen, über Freundschaft und Vertrauen.
Eine kleine, aber feine Lektüre, die zu Herzen geht, die einen berührt und verzaubert.
Absolut empfehlenswert!

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