Cover-Bild Von Ostpreußen in den Gulag
(4)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Reclam, Philipp
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 264
  • Ersterscheinung: 20.03.2019
  • ISBN: 9783150111727
Marcel Krueger

Von Ostpreußen in den Gulag

Eine Reise auf den Spuren meiner Großmutter
Holger Hanowell (Übersetzer)

Viele Geschichten hat Marcel Kruegers Großmutter ihrem Enkel erzählt, als er klein war. Verstanden hat er sie damals nicht so recht, denn es waren Geschichten aus Ostpreußen und Russland, Geschichten von Kartoffelernten und Gefangenenlagern. War das, was die Oma im friedlichen Solingen der 1980er Jahre erzählte, wirklich geschehen?
Nach dem Tod seiner Großmutter sucht Marcel Krueger nach Antwort und begibt sich auf ihre Spuren. Eine Reise voller bewegender, komischer und trauriger Momente beginnt. In Gesprächen zwischen Kuchen, Makrelen, Wodka und Bier erkundet Krueger die weißen Flecken in Oma Cillys Biographie. Er findet die wahre Geschichte einer bewundernswerten Frau, die sich nie unterkriegen lässt, die die Zwangsarbeit im sowjetischen Arbeitslager überlebt und sich ein neues Leben mit Familie in Deutschland aufbaut.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2024

Von Ostpreußen in den Gulag

0

Wenn Marcel Krueger als Kind bei seiner Großmutter war, verwöhnte sie ihn immer mit reichlich gutem Essen und erzählte ihm von ihrem Leben und Ostpreußen und ihre Zwangsarbeit im Gulag. Damals hörten sich ...

Wenn Marcel Krueger als Kind bei seiner Großmutter war, verwöhnte sie ihn immer mit reichlich gutem Essen und erzählte ihm von ihrem Leben und Ostpreußen und ihre Zwangsarbeit im Gulag. Damals hörten sich für ihn diese Geschichten so unwahrscheinlich als. Nun als Erwachsener macht er sich nun auf dem Weg und bereits die Stätten, an denen seine Großmutter war. Er reist mit dem Zug nach Polen und nach Russland und läßt sich durch die ihm damals benannten Ort und Lager führen. Ende des zweiten Weltkrieges wurde Cilly Barabasch zur Zwangsarbeit verschleppt, In Viehwaggons wurden sie transportier, mußten schwere Abreit leisten, verlaust, krank, immer hungrig. Viele der Frauen überlebten diese Behandlung nicht. Cilly erkrankte zwar auch, durch ihre robuste Statur und ihren Willen wurde sie immer wieder gesund, ging nach ihrer Entlassung aus der Gefangenschaft zu Verwandten nach Solingen, heiratete und bekam einen Sohn. Zeitlebens sparte sie nicht am Essen, kochte alles sehr kalorienreich. Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen, die sich immer abwechseln. Einmal im heute und dann in der Gefangenschaft. Der Autor schildert uns diese grausamen Umstände teils so genau, dass man das Buch erstmals zur Seite legen muß, denn man hat mit diesem verzweifelten Menschen Mitleid. Da mich diese Zeit sehr interessiert, habe ich das Buch ziemlich schnell ausgelesen. Die vielen Fotos haben alles noch anschaulicher gemacht. Wir als Nachgeborene müssen froh sein, diese Zeit nicht miterlebt zu haben und dürfen hoffen, dass dies nicht mehr geschieht, obgleich in der Welt jetzt wieder überall Krieg herrscht. Ein wirklich guter Rückblick in diese unmenschlichen Verbrechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2019

Berührend und aufwühlend

0

Geschichtliche Erzählungen lese ich mit Vorliebe und mit hohem Interesse. Ist es doch nicht zuletzt das vergangene Zeitgeschehen, was unsere Gegenwart und damit auch die Zukunft prägt und weiterhin prägen ...

Geschichtliche Erzählungen lese ich mit Vorliebe und mit hohem Interesse. Ist es doch nicht zuletzt das vergangene Zeitgeschehen, was unsere Gegenwart und damit auch die Zukunft prägt und weiterhin prägen wird. Viele geschichtliche Darstellungen, die ich gelesen habe, handeln vom Zweiten Weltkrieg. Und ja, auch „Von Ostpreußen in den Gulag. Eine Reise auf den Spuren meiner Großmutter“ von Marcel Krueger handelt von dieser schrecklichen Zeitepoche, die das Leben aller auf unserem Erdball verändert hat. Und doch geht die Erzählung vom Autor viel weiter. Und ich muss gestehen, ich war in dieser Hinsicht noch völlig uninformiert. Klar wusste ich, dass es nach dem Zweiten Weltkriege sowjetische Kriegsgefangene gab, um den Wiederaufbau des Landes voranzutreiben. Aber so richtig Gedanken habe ich mir da nie gemacht. Die Kriegsgefangenen waren eher ein Nebensatz, auch in unserem Geschichtsunterricht, zumindest wenn ich in meinen schulischen Erinnerungen nachforsche. Doch der Autor Marcel Krueger zeigt dem Leser, dass dies nicht so war. Und nachdem ich dieses Buch, welches mich sogleich fasziniert und natürlich auch abgeschreckt hat, gelesen habe, weiß ich, dass die unzumutbaren, unmenschlichen Zustände der Gefangenen im Zweiten Weltkrieg – speziell der Konzentrationslager – wahrscheinlich dem der Zustände in den Gulags – der Kriegsgefangenenlager – in nichts nachstanden. Besonders erschütternd ist für mich der Umstand, dass viele der Gefangenen, ob sie nun auf der Seite der SS standen oder nicht, einfach so verhungert sind. Und dennoch musste Akkordarbeit geleistet werden. Marcel Krueger beschreibt in seinem Buch „Von Ostpreußen in den Gulag. Eine Reise auf den Spuren meiner Großmutter“ eben die Reise seiner Großmutter als sowjetische Kriegsgefangene. Und parallel reist er ihr nach, wenn auch viele Jahre später. Er kommt an Orte, wo die Oma scheinbar Station gemacht haben muss, unterhält sich mit Land und Leuten und fühlt sich somit seiner verstorbenen Großmutter noch einmal so richtig nah. Für mich ist die Erzählung berührend und gleichzeitig, wie gesagt, auch abschreckend. Und es zeigt dem Leser auch noch mal eine weitere Sichtweise auf die Gräueltaten der Menschheit.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Auf Großmutters Spuren

0

Klappentext:
Viele Geschichten hat Marcel Kruegers Großmutter ihrem Enkel erzählt, als er klein war. Verstanden hat er sie damals nicht so recht, denn es waren Geschichten aus Ostpreußen und Russland, ...

Klappentext:
Viele Geschichten hat Marcel Kruegers Großmutter ihrem Enkel erzählt, als er klein war. Verstanden hat er sie damals nicht so recht, denn es waren Geschichten aus Ostpreußen und Russland, Geschichten von Kartoffelernten und Gefangenenlagern. War das, was die Oma im friedlichen Solingen der 1980er Jahre erzählte, wirklich geschehen?
Nach dem Tod seiner Großmutter sucht Marcel Krueger nach Antwort und begibt sich auf ihre Spuren. Eine Reise voller bewegender, komischer und trauriger Momente beginnt. In Gesprächen zwischen Kuchen, Makrelen, Wodka und Bier erkundet Krueger die weißen Flecken in Oma Cillys Biographie. Er findet die wahre Geschichte einer bewundernswerten Frau, die sich nie unterkriegen lässt, die die Zwangsarbeit im sowjetischen Arbeitslager überlebt und sich ein neues Leben mit Familie in Deutschland aufbaut.

Sehr interessante Geschichte, aber durch den Schreibstil der etwas holprig ist habe ich das Buch nach der Hälfte abgebochen. Eine schöner Erinnerung an die Großmutter, auch wenn es in Zeiten des Krieges war.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Niemand sollte einen Menschen besitzen den er nicht liebt

0

Marcel Kruegers Großmutter Cilly hat ihm immer viele Geschichten von damals erzählt, als er noch ein kleiner Junge war. Doch leider hatte er das da noch nicht alles recht verstanden, für ihn waren es lediglich ...

Marcel Kruegers Großmutter Cilly hat ihm immer viele Geschichten von damals erzählt, als er noch ein kleiner Junge war. Doch leider hatte er das da noch nicht alles recht verstanden, für ihn waren es lediglich Geschichten aus ihrer Heimat, von Gefangenenlager oder Kartoffelernten. Und so ganz wusste er nie, ob seine Großmutter das auch wirklich alles erlebt hatte. Erst nach dem Tod seiner Großmutter geht der Autor selbst auf Spurensuche. Das es dabei eine Reise voller trauriger, bewegender aber auch lustiger Momente werden würde, ahnt er da noch nicht. Bei Gesprächen zwischen Makrelen, Kuchen, Wodka und Bier erforscht er Cillys damalige Heimat und ihre ganz eigene Biografie. Dahinter findet er die wahre, bemerkenswerte Geschichte über eine starke Frau, die das russische Arbeitslager, Zwangsarbeit und danach ihr neues Leben mit der Familie in Solingen/Deutschland aufgebaut hatte.

Meine Meinung:
Eine interessante Geschichte von der ich mir aufgrund des Cover und des Klappentexts allerdings bei weitem mehr oder gar was ganz anderes erhofft hatte. Anfänglich berichtete der Autor noch einiges aus dem Leben seiner Großmutter Cilly, wobei er immer wieder in viele geschichtliche Hintergründe abschweift. Dabei ging dann leider immer mehr Cillys eigentliche Lebensgeschichte ein wenig unter. Mir persönlich waren dadurch die Beiträge aus Cilly Leben viel zu kurz gewesen, sodass ich das Buch nach gut einem Drittel abgebrochen hatte. Auch wenn ich es gut empfand, dass er gerade die brutalen Szenen als die Russen das Dorf einnahmen und Frauen vergewaltigten nicht beschrieben hatte, hätte ich es mir schon gewünscht das er deutlich mehr den Alltag und Leben von Cilly nachstellt. Den ich wollte hier ja kein Geschichtsbuch lesen, sondern einen Lebensbericht einer bemerkenswerten Frau die, die damalige Zeit Ostpreußens überstanden hat. Deshalb empfand ich dieses Buch sehr trocken und starr und es fehlte mir zusehends die Lebendigkeit, die ich ansonsten von Lebensberichten kannte. Sicher der Autor hatte geschichtlich einiges zu berichten, doch war es für mich leider gar nicht das was ich mir von diesem Buch erwartet und erhofft hatte und gebe deshalb leider nur 2 von 5 Sterne.