Cover-Bild Ich, Heinrich VIII.
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7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 19.04.2013
  • ISBN: 9783838732275
Margaret George

Ich, Heinrich VIII.

Historischer Roman
Rainer Schmidt (Übersetzer)

Er regierte England (1509-1547) und Irland und war ein stolzer Waliser. Er hatte sechs Frauen und ließ zwei davon köpfen; er brach mit der römischen Kirche, weil sie ihm die Scheidung verweigerte, und gründete die anglikanische; er ließ seinen Freund Thomas Morus hinrichten und wünschte sich verzweifelt einen Thronfolger. Als machtbessesener, selbstherrlicher Monarch ist Heinrich VIII. in die Geschichte eingegangen. Doch er hatte noch ganz andere Seiten. Margaret George zeichnet das Bild eines Mannes voller Widersprüche, doch mit großer charismatischer Ausstrahlung, der mehrere Sprachen spricht, mit den Humanisten verkehrt, sich aber auch für das Glücksspiel, den Tanz und die Jagd begeistert.

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2023

So war das damals

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INHALT:
Das Buch beginnt mit seinem Prolog im April 1557.
Will Somers schreibt als sterbender, alter Mann einen Brief an Catherine Carey Knollys.
Die beiden haben sich über viele Jahre nicht gesehen, ...

INHALT:
Das Buch beginnt mit seinem Prolog im April 1557.
Will Somers schreibt als sterbender, alter Mann einen Brief an Catherine Carey Knollys.
Die beiden haben sich über viele Jahre nicht gesehen, denn sie musste nach Basel ins Exil. Will schrieb ihr nur, um sie von der Erbschaft zu informieren und mit ihr abzusprechen, wie man ihr das unhandliche Erbe überbringen könnte. Es gingen Briefe hin und her und Will berichtete, dass das Erbe Tagebücher vom König, ihrem Vater waren.
Catherine verachtete den König Heinrich Fitzroy, weil er sie nie als Kind anerkannte. Sie wollte nichts mehr davon hören.

Heinrich war drei Jahre alt, als er mit seinem Vater, dem König, zur Westminster Hall gehen musste. Er sollte dort Ehren und Titel entgegennehmen, so war es schon immer gewesen.
Er bekam zuerst den Bath Orden und wurde zum Ritter und dann musste er noch mal erscheinen um zum Herzog von York ernannt zu werden.
Heinrich hatte einen älteren Bruder, Arthur, und der würde König werden.
Er, Heinrich war ja nur der zweitgeborene Sohn.
Der dreijährige hörte zufällig seinen Vater mit dem Erzbischof Morton reden. Es war wohl geplant, dass er, der zweitgeborenen, einmal Erzbischof von Canterbury werden sollte.

Sein Vater, der König war Heinrich VII aus dem Hause Tudor.
Das war nicht so einfach denn die Tudor´s waren einst ja nicht königlich, sie waren eine walisische Familie. Sie kamen in die königlichen Reihen, weil Heinrich einst die Tochter des französischen Königs heiratete. Deswegen war es für den König Heinrich VII niemals einfach, weil sich einige Menschen doch an seine Herkunft erinnerten.
Im Alter von fünf Jahren war Heinrich VII entweder auf der Flucht oder in Gefangenschaft.
Er heiratete später die Tochter seines größten Feindes, Edward IV.
Durch die Heirat mit Elisabeth hatte auch der Krieg ein Ende. Er war schon relativ alt, als er heiratet, er war neunundzwanzig.
Knapp ein Jahr nach der Heirat wurde dann Arthur geboren, dann Margaret, dann Heinrich und dann noch Elisabeth.

Im Jahr 1500 als Arthur fünfzehn und Heinrich zehn war, sollte Arthur die spanische Prinzessin Katharina heiraten. Arthur war nicht wohl, er konnte nicht reiten, singen oder tanzen und auch die Hochzeitsnacht bereitete ihm Kummer.
Er bat seinen kleineren Bruder um Hilfe beim Reiten.

Kurz nach der Hochzeit wurde Arthur nach Wales geschickt, wo er lernen sollte, wie ein König zu herrschen. Doch schon vier Monate später starb er und Heinrich musste nun König werden.
Er wartete, bis er endlich herrschen durfte, doch sein Vater war ja erst fünfundvierzig und er war äußerst gesund.
Als Heinrich elf Jahre war, berichtet ihm der König, sein Vater, dass er Katharina heiraten sollte. Die Witwe seines Bruders, die er schon immer liebte.
Die Verlobung wurde bekannt gegeben und es war geplant, dass er mit vierzehn Katherina heiraten sollte.

MEINE MEINUNG:
Ja, so war es der Plan, doch in Königshäusern war ja alles anders.
Heinrich freute sich auf die Hochzeit mit Katherina und auf einmal soll alles nicht mehr stattfinden.
Man wollte die Spanier nur bei Laune halten. Es war alles Berechnung, Heinrich wurde vierzehn und von Hochzeitsvorbereitungen keine Spur. Er war enttäuscht, hätte er doch zu gerne Katherina geheiratet.

Als Heinrich siebzehn war, erkrankte der König und mit einem Mal bekam Heinrich Angst. Er fühlte sich zu jung, ein Land zu regieren. Zu der Zeit war es nicht einfach zu leben und mit dem jungen Alter König zu werden war nicht ganz ungefährlich.
Niemals würde er alleine herrschen und sich dann im Erwachsenenalter durchzusetzen ist nicht einfach.
Selbst in dieser Zeit gab es sehr, sehr viele Intrigen, die zu dieser Zeit auch wesentlich brutaler ausfielen als heute.
Im Alter von siebzehn Jahren wurde dann Heinrich VIII König von England.

Ich finde diese Zeit in diesen Jahren und mit den Königshäusern war für Kinder keine schöne Zeit. Sie hatten keine Kindheit, Mädchen wurden schon mit neun oder 10 Jahren verlobt und mit zwölf oder dreizehn verheiratet. Oft bekamen sie mit vierzehn Jahren schon ihr erstes Kind. Mit vierzehn Jahren wurde in dieser Zeit ein Junge schon zum Mann gekürt.
Ich finde es war für Kinder eine schwere Zeit, wegen der fehlenden Kindheit. Sie durften nicht mit gleichaltrigen spielen und ohne Erlaubnis durften sie auch nicht aus dem Haus. Mir kommt es so vor, als wären es kleine Gefangene, gefangene des Adels.

1509 beschloss Heinrich, dass er und seine Frau Katharina am Mittsommertag gekrönt wurden. Ja, Heinrich hatte nun endlich, da sein Vater gestorben war, seine Katherina aus Spanien geheiratet.

Bald nach der Hochzeit war Katherina schwanger und Heinrich der VIII war sehr glücklich. Sah er doch sein Erbe und die Thronfolge schon gesichert. Doch es sollte anders kommen.
Drei Monate vor der Zeit kam Katherina nieder und sie hatte eine Totgeburt. Heinrich war enttäuscht und das Kind wurde weggeschafft und verscharrt, es war wohl dem Königsadel nicht würdig.
Seltsame Sitten waren das schon zu dieser Zeit, heute könnte man sich so ein Handeln gar nicht mehr vorstellen.
Kaum ein Jahr später gebar Katharina dann einen gesunden, kräftigen Jungen, er sollte Heinrich heißen. Obwohl der Junge kräftig war, starb der dennoch nach 52 Tagen und so begann das Schicksal zwischen Heinrich und seiner Frau. Sie hatte noch eine Totgeburt, die viel zu früh stattfand und sie gebar auch ein viertes mal einen kleinen Jungen, Prinz William, doch auch der starb, 7 Stunden nach der Geburt.

Bei der sechsten Geburt, gebar sie ein Mädchen, Prinzessin Maria und sie lebte. Nun fing das Volk auch an zu reden, der König bekam keinen Sohn, er war nicht fähig.

Er hatte ja einen Sohn, aber nicht mit Katherina. Heinrich hatte mit einem Mal kein Interesse an Katharina mehr und er versuchte sie irgendwie loszuwerden.
Als er es endlich geschafft hatte, verheiratete er sich neu. Zu spät stellte er fest, dass es ein Fehler war.
Tja, er begann einige Fehler und so ließ er zwei seine Frauen hinrichten.
Ja, ja das Leben als König war nicht einfach. Jeder kennt Heinrich den VIII und wenn man von ihm erzählt, sagt fast jeder; ja der, der seine Frauen hinrichten ließ.
Wenn man das so hört, denkt man, er war ein brutaler Regent. Ich habe nun dieses Buch gelesen und bin so gar nicht mehr der Meinung, im Gegenteil, er tat mir irgendwie leid.

Ich fand das Buch sehr gut und auch informativ. Ich lese gerne solche Romane, weil es da nicht nur um Geschichte und Jahreszahlen geht. So bekommt man doch viel vom geschichtlichen Hintergrund mit und es wirkt nicht zu langweilig. Also bei mir bleibt so vom geschichtlichen sehr viel hängen.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Eine sehr gute fiktive Biografie!!!

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Dieser Roman über Heinrich VIII. ist für mich die beste Erzählung über sein Leben.

Ich habe es als Taschenbuch gelesen, es ist sehr umfangreich und umfasst das ganze Leben des englischen Königs (1491-1547) ...

Dieser Roman über Heinrich VIII. ist für mich die beste Erzählung über sein Leben.

Ich habe es als Taschenbuch gelesen, es ist sehr umfangreich und umfasst das ganze Leben des englischen Königs (1491-1547) aus der Tudor-Dynastie.

Durch die Ich-Erzählung bekommt man einen tiefen Einblick ihn sein Leben, seine Gedanken und Beweggründe. Es ist unglaublich spannend zu lesen,
Sein Machthunger und seine Selbstherrlichkeit kommen hier sehr gut zum Ausdruck.
Seine sechs Ehefrauen bekommen hier den Platz den sie verdient haben. Man lernt sie genau kennen und leidet zum Teil mit ihnen mit.

Die damalige Zeit wird so authentisch und lebendig von der Autorin geschildert, dass man sich direkt hineinversetzen kann. Essen, Kleidung, Lebensstil, alles wird hier genau beschrieben. Politik spielt eine große Rolle, was auch sehr interessant ist.

Eines meiner absoluten Lieblingsbücher!!!

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Veröffentlicht am 04.09.2018

Über das Leben des König Heinrich VIII

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Dieser Roman ist der zweite aus der Feder von Margaret George, den ich bisher gelesen habe. Wie auch das erste Buch, hat mich die Lebensgeschichte von Heinrich VIII in Bann gezogen.

Die Autorin versteht ...

Dieser Roman ist der zweite aus der Feder von Margaret George, den ich bisher gelesen habe. Wie auch das erste Buch, hat mich die Lebensgeschichte von Heinrich VIII in Bann gezogen.

Die Autorin versteht es, dem Leser historische Persönlichkeiten näher zu bringen, indem sie eine wunderbare Mischung aus eigenen Ideen und historischen Fakten verwendet, die ihre Handelnden schnell realistisch und liebenswert erscheinen lassen. Sogar der englische König Heinrich, welcher hauptsächlich bekannt für seine sechs Ehen, die fast alle tragisch endeten, und seinen Jähzorn, der heutzutage diversen Krankheiten zugeschrieben wird, erscheint in diesem Buch sympathisch und freundlich.

Der gesamte Roman ist in Form eines Tagebuchs geschrieben, welches der König selbst verfasst hat. Unterbrochen wird die Geschichte von Anmerkungen und teilweise spitzen Kommentaren seines einstigen Hofnarren Will.
Dass zwischen den nachweisbaren geschichtlichen Tatsachen viele eigene Gedanken der Autorin verstrickt sind, fällt beim Lesen überhaupt nicht auf, wie ich finde. Es scheint fast so, als lese man wirklich das geheime Tagebuch eines Regenten. Dies gibt dem Buch eine besondere Note.
Jetzt, nachdem ich den Roman ausgelesen habe, bleibt fast das Gefühl, als hätte man den König tatsächlich durch sein Leben begleitet.

Mit einer tollen Wortgewandtheit und wunderbarem Ausdruck, hat die Autorin hier das Portrait eines interessanten Mannes gezeichnet, der die Geschichte seines Landes, eines Königreichs geprägt hat.

Mir hat dieser historische Roman ausgesprochen gut gefallen, daher vergebe ich fünf Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Divorced, beheaded, died, divorced, beheaded, survived

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Fast vierzig Jahre lang war er König von England. Sechs Ehefrauen hat er in dieser Zeit verschlissen, mit der katholischen Kirche gebrochen, drei Erben in die Welt gesetzt, sich musikalisch und literarisch ...

Fast vierzig Jahre lang war er König von England. Sechs Ehefrauen hat er in dieser Zeit verschlissen, mit der katholischen Kirche gebrochen, drei Erben in die Welt gesetzt, sich musikalisch und literarisch hervorgetan und so ziemlich jede Disziplin des königlichen Sportprogramms perfektioniert. Jetzt erzählt Seine Majestät höchstpersönlich wie es so war.

Das Buch kommt als Memoiren in Tagebuchform daher, Heinrich VIII. erzählt rückblickend sein Leben. Zur Auflockerung, für kleine Ergänzungen und eine etwas andere Perspektive sorgen Einschübe seines persönlichen Hofnarrs Will. Dieser kommentiert in unregelmäßigen Abständen Heinrichs Einträge, mal mehr und mal weniger zynisch. Margaret George hat mit dieser Tagebuchidee bei mir ins Schwarze getroffen. Man kann sich sehr gut in Heinrich hineinversetzen und selbst langwierige politische Entwicklungen sind auf keinen Fall staubtrocken erzählt. Gleichzeitig ist jedoch gerade die einseitige Perspektive auch die Crux dieses Buches, denn Heinrich schildert logischerweise v.a. seine Sicht der Dinge und auch Will kann nicht alles berichtigen. So hätte z.B. das Schicksal der Anne Boleyn doch eine differenziertere Darstellung verdient gehabt. Die wenigsten Leser werden Heinrichs Meinung, sie wäre eine echte Hexe gewesen, teilen. Da dem Buch zudem ein Nachwort fehlt, vermisse ich ein wenig die objektive Darstellung des Geschehens. Allgemein nehmen Heinrichs Frauen einen sehr großen Raum ein, dass man fast den Eindruck gewinnen könnte, dass viele Lebensjahre lang v.a. das königliche Gemächte das Denken besorgt hat. Sicherlich hat Heinrichs Liebeswirrwarr und die Sorge um einen männlichen Erben ihn mächtig umgetrieben und auch große Teile seines Denkens bestimmt, aber leider lässt die Autorin sein anderweitiges politisches und kulturelles Handeln manchmal etwas unter den Tisch fallen. Auf knapp 1200 Seiten wäre da mit Sicherheit noch das eine oder andere Plätzchen zu finden gewesen. Obwohl das Buch ein ziemlicher Wälzer ist, kam dennoch nie Langeweile auf, denn George hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Zugegeben, die sechs Varianten von wie-finde-ich-eine-Ehefrau-und-werde-sie-dann-wieder-los sind manchmal etwas ermüdend. Aber Margaret George hält sich hier eben an die historischen Tatsachen und zumindest das Ende der Damen varriiert doch immer wieder hübsch abwechselnd. Man denke an den alten Merksatz: divorced, beheaded, died, divorced, beheaded, survived.

Fazit: wer den berühmtberüchtigten Heinrich mal näher und auf unterhaltsame und kurzweilige Art kennenlernen will, der ist hier richtig.