Packender Thriller um den Manager eines fiktiven Technologiekonzerns, der in große Nöte gerät
Bei seinem Debüt legt der Autor Martin Wagner gleich einen spannenden Thriller vor, der im Umfeld eines fiktiven Technologiekonzerns angesiedelt ist. Dabei konnte er mich zwar nicht komplett überzeugen, ...
Bei seinem Debüt legt der Autor Martin Wagner gleich einen spannenden Thriller vor, der im Umfeld eines fiktiven Technologiekonzerns angesiedelt ist. Dabei konnte er mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.
Gerade eben hat sich Kai Herzog noch ganz oben auf der Karriereleiter gesehen, da verpasst ihm sein Arbeitgeber, der Münchener Technologiekonzern Munsiol, einen herben Dämpfer und versetzt ihn auf den ungeliebten Posten des Leiters der Forschungsabteilung. Kaum hat er seinen neuen Job angetreten, kommt der Leiter des Ikarus-Projektes, bei dem es um die umweltfreundliche Umwandlung von Kohlendioxid zu Methanol geht, bei einer folgenschweren Explosion ums Leben, zudem scheinen wichtige Unterlagen des Projektes spurlos verschwunden zu sein. Während Herzog versucht, den Schaden für den Konzern zu begrenzen, gerät er ins Visier geheimnisvoller Kräfte, die sehr an dem Projekt interessiert sind und dafür förmlich über Leichen gehen. Und plötzlich geht es für Kai Herzog nicht mehr um seine Karriere, sondern nur noch ums Überleben.
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie fast ausschließlich aus der Perspektive von Kai Herzog, der hier auch als Ich-Erzähler fungiert. Zusätzlich streut er aber auch immer wieder kurze Passagen aus der Perspektive der Ermittler von der Münchener Kriminalpolizei ein, die Kai Herzog eher als Verdächtigen denn als wichtigen Zeugen betrachten. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dass es mir Kai Herzog mit seiner Attitüde aus Arroganz, übertriebenem Ehrgeiz und fataler Selbstüberschätzung nicht unbedingt leicht gemacht hat, ihn zu mögen, schmälert den hohen Unterhaltungswert des Buches in keinster Weise. Zudem ist im Laufe der Geschichte durchaus eine gewisse Wandlung zu erkennen, der ihn in einem etwas besseren Licht erscheinen lässt. Auch der Umstand, dass der Autor an der einen oder anderen Stelle vielleicht doch etwas zu dick aufträgt und Kai Herzog zwischendurch als so eine Art James-Bond-Verschnitt auftritt, konnte meinen Lesegenuss nur unwesentlich trüben. Unter dem Strich überwiegen dann doch die positiven Leseeindrücke.
Wer auf spannende und actionreiche Thriller aus den Bereichen Wirt- und Wissenschaft steht, wird hier gut bedient und unterhalten.