Cover-Bild Die geteilten Jahre
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783426282014
Matthias Lisse

Die geteilten Jahre

Roman
Der Roman über eine abenteuerliche Flucht, der auf der wahren Geschichte des Autors Matthias Lisse basiert, und eine anrührende Familiengeschichte

Berlin 13. August 1961
Der Traum vom „Arbeiter- und Bauernparadies“ ist ausgeträumt, und wie viele andere haben Wolfgang Leipold und seine Frau nur ein Ziel: die DDR, zusammen mit ihrem kleinen Sohn Marcus, so schnell wie möglich zu verlassen. Doch ihr Entschluss kommt zu spät, denn mit der Errichtung der Mauer ist ihnen der Weg in die Freiheit versperrt und jeder Gedanke an eine Flucht aus der DDR so gut wie unmöglich.
Jahre später träumt Marcus, inzwischen verheiratet und Vater einer Tochter, ebenfalls davon, in den Westen zu gehen, doch zunächst gelingt es nur ihm, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Wie aber soll er es schaffen, seine Frau Imke und die kleine Jessica zu sich zu holen?
Neue Hoffnung keimt auf, als im September 89 Tausende DDR-Flüchtlinge die Prager Botschaft stürmen – darunter auch Imke und ihre Tochter …
Ein beeindruckender und authentischer Roman zum Jahrestag 30 Jahre Mauerfall.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2019

Mein Jahreshighlight 2019 und eine spannende Geschichte über das Leben in der DDR

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„Die geteilten Jahre“ von Matthias Lisse erzählt die Lebensgeschichte des Autors vom Bau der Mauer bis zur Wiedervereinigung Deutschlands 1990. Erschienen ist der Roman im September 2019 bei Droemer-Knaur.

Berlin, ...

„Die geteilten Jahre“ von Matthias Lisse erzählt die Lebensgeschichte des Autors vom Bau der Mauer bis zur Wiedervereinigung Deutschlands 1990. Erschienen ist der Roman im September 2019 bei Droemer-Knaur.

Berlin, 13. August 1961: Wolfgang Leipold und seine Familie haben genug von der DDR und so beschließen sie, dass sie in die BRD fliehen möchten. Nach ihrem Urlaub an einem See machen sie sich daher auf nach Berlin um von dort aus nach West-Berlin zu fahren. Doch dies ist nicht mehr möglich. Polizisten versperren alle Übergänge und es wird begonnen eine Mauer zu bauen. Die Familie Leipold ist fortan im eigenen Land gefangen und muss sich mit dem Leben im „Arbeiter- und Bauernparadies“ arrangieren.
Viele Jahre später hat sich ihr Sohn Marcus immer noch nicht mit den Verhältnissen im Land abgefunden. Trotz Frau und Kind beschließt er eines Tages zu fliehen und alles dafür zu tun seine Familie schnellstmöglich nachzuholen. Eine bange Zeit der Trennung mit unsicherem Ausgang beginnt, die allen Beteiligten sehr viel Kraft abverlangt. Wie lange wird es dauern bis alle wieder vereint sind?

Ich war mir tatsächlich unsicher, ob dieses Buch etwas für mich ist, denn meist lese ich Geschichten die zeitlich deutlich weiter zurückliegen. Die Bilder vom Mauerfall haben mich allerdings schon immer sehr berührt, obwohl ich zu dem Zeitpunkt erst 4 Jahre alt war. Ein Treffen auf der Buchmesse mit dem Autor hat mich dann wiederum doch sehr neugierig auf das Buch gemacht, denn es ist seine eigene Lebensgeschichte und seine historischen Romane unter dem Pseudonym Mac P. Lorne lese ich sehr gerne.
Ganz am Anfang hatte ich kleinere Probleme mit dem Schreibstil. Die Kapitel über die politische Führungsriege sind in einem sehr nüchternen Stil verfasst und auch die Gespräche der Familie Leipold wirkten anfangs etwas hölzern auf mich, doch das war spätestens dann weggeblasen als klar wurde, dass sie nicht mehr fliehen können. Die bedrückende Stimmung zu sehen, wie das eigene Land in ein Gefängnis verwandelt wird, wurde sehr gut eingefangen und ab dann hatte mich das Schicksal dieser Familie vollends in seinem Bann.
Wie arrangiert man sich mit einem Staat dessen Ideologie man nicht teilt? Wie sah das Leben in der ehemaligen DDR aus? Das alles sind Fragen, die Matthias Lisse in seinem Roman beantwortet. Ich habe hier wahnsinnig viel über eine Zeit gelernt, die in meiner Schulzeit nicht wirklich behandelt wurde. Der Autor zeigt, wie sehr man dazu genötigt wurde in die SED einzutreten. Immerzu bestand die Gefahr ausgehorcht zu werden, Pakete von der Verwandtschaft wurden geöffnet und man hat jederzeit gespürt, dass der Staat und seine Behörden den Menschen im eigenen Land misstrauen. Dennoch wird nicht alles schlecht gemacht und es gibt auch einige Anekdoten, die die bedrückende Stimmung des Buches zwischendurch auflockern.
Ich habe jederzeit mit den Personen im Buch mitgefiebert, in der zweiten Hälfte des Buches wurde die Anspannung allerdings so sehr gesteigert, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte, obwohl ich schon vorher wusste, wie es ausgehen wird. Die Flucht der Familie Leipold ist so spannend und dramatisch geschildert. Ich habe die Verzweiflung gespürt, konnte teilweise nicht mehr weiter atmen und musste kurze Pausen einlegen, um das Gelesene sacken zu lassen und auch meine Gefühle wieder in den Griff zu bekommen. Man muss hier immer im Hinterkopf behalten, dass es sich zwar um einen Roman handelt, diese aber dennoch die wahre Geschichte des Autors erzählt und das alles wirklich passiert ist.
In diesem Roman darf natürlich ein bestimmtes Stilmittel des Autors nicht fehlen, dass mich in anderen Büchern aufgrund der Häufigkeit so manches Mal gestört hat, sich in diesem Roman aber harmonisch einfügt und die Geschichte auflockert: Das Vorgreifen in der Geschichte. Obwohl ich kein Fan davon bin, hat es mich diesmal absolut gar nicht gestört.
Im Vordergrund steht die Geschichte der Familie Leipold, dennoch wurden auch die politischen Ereignisse nicht außer Acht gelassen. Diese werden in kurzen Zwischenkapiteln erzählt und zeigen wie sehr sich der Erfahrungshorizont der politischen Führung von der eigenen Bevölkerung unterschied. Da es sich um die persönliche Geschichte des Autors handelt, war hier in mancherlei Hinsicht weniger Recherche nötig als sonst. Dort wo sie nötig war, bin ich mir sicher, dass der Autor diese wie gewohnt akribisch gemacht hat und so ein realistisches Bild jener Zeit zeigt. Viel Zusatzmaterial gibt es in diesem Roman nicht. Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar das typische Begriffe aus der DDR erklärt.

Fazit: Meine Rezension kann diesem Buch gar nicht gerecht werden. Mein Jahreshighlight 2019 und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, denn hier wird ein wichtiger Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte erzählt. Persönlich, emotional und sehr dramatisch. Dieses Buch wird mich gedanklich sicher noch einige Zeit begleiten.

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Veröffentlicht am 09.11.2019

Der Ruf der Freiheit

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Meine Meinung:
In diesen Tagen erinnert vieles an den Mauerfall vor 30 Jahren. Ich war damals noch ein kleines Kind, gerade eingeschult und mir der Bedeutung der Ereignisse nicht bewusst. Aber ich wollte ...

Meine Meinung:
In diesen Tagen erinnert vieles an den Mauerfall vor 30 Jahren. Ich war damals noch ein kleines Kind, gerade eingeschult und mir der Bedeutung der Ereignisse nicht bewusst. Aber ich wollte mehr über dieses Ereignis erfahren, welches unser Land so sehr geprägt hat. Was gibt es da besseres als der Augenzeugenbericht eines Lieblingsautors. Das Cover finde ich sehr gelungen, die Teilung wird spürbar, obwohl man weiß, dass die beiden Personen eigentlich zusammen gehören. Somit spiegelt das Cover den Titel sehr gut wieder, auch der Klappentext macht Lust auf diesen Roman und verrät zwar recht viel, doch dies tut der Spannung im Roman Gott sei Dank keinen Abbruch.
Da wie gesagt der Klappentext bereits sehr viel verrät, möchte ich nicht noch näher auf den Inhalt eingehen, einzig muss man sich immer wieder vor Augen halten, dass dieser Roman eine authentische Lebensgeschichte ist. Die Figuren sind sehr lebendig geschildert, sodass man ihr handeln und denken sehr gut nachvollziehen kann. Es gibt Figuren zu denen man eine „Hass“- Beziehung aufbaut und es gibt Figuren die man sofort ins Herz schließt. Dieser Roman berührt somit nicht nur mit seiner Story, sondern auch durch die Figuren. Der Aufbau des Romans ist chronologisch, allerdings wird die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt, einmal aus Markus Sicht und dann gibt es da noch kurze Kapitel, die in die innersten Organisationseinheiten der DDR blicken. Die Zeitabschnitte über Markus und seine Familie sind recht lang und hier gibt es einige Zeitsprünge bzw. Zeitraffungen. Hier hätte ich mir vor allen Dingen kürzere Kapitel gewünscht, da man hier schwer unterbrechen konnte, dies ist gerade wenn es privat etwas stressig ist von Nachteil. Der Schreibstil des Autors ist wie immer sehr gut zu lesen und gerade die letzten Seiten fliegen nur so dahin. Auch die berühmten Andeutungen des Autors sind hier wieder zu finden, ich mag es sehr und in diesem Fall sind sie absolut berechtigt, da das Ende ja bekannt ist. Am Ende des Romans finden wir ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen zur Geschichte der DDR. Ich wünsche diesem Roman noch sehr viele Leserinnen und Leser, denn es darf nie in Vergessenheit geraten, was damals geschehen ist. Diese Geschichte wird viele Menschen berühren, da ein Stück Geschichte lebendig wird. Eine absolute Leseempfehlung für diesen Roman, vielleicht schon mal als Geschenk für die nächste Gelegenheit vormerken
Ich bedanke mich sehr bei meinen MitleserInnen auf Büchereule.de, Matthias Lisse für die Begleitung der Leserunde und dem Verlag für die Bereitstellung des Lese- und Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Der Traum von Freiheit

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Inhaltsangabe: Quelle Droemer-Knaur

Der Roman über eine abenteuerliche Flucht, der auf der wahren Geschichte des Autors Matthias Lisse basiert, und eine anrührende Familiengeschichte

Berlin 13. August ...

Inhaltsangabe: Quelle Droemer-Knaur

Der Roman über eine abenteuerliche Flucht, der auf der wahren Geschichte des Autors Matthias Lisse basiert, und eine anrührende Familiengeschichte

Berlin 13. August 1961
Der Traum vom „Arbeiter- und Bauernparadies“ ist ausgeträumt, und wie viele andere haben Wolfgang Leipold und seine Frau nur ein Ziel: die DDR, zusammen mit ihrem kleinen Sohn Marcus, so schnell wie möglich zu verlassen. Doch ihr Entschluss kommt zu spät, denn mit der Errichtung der Mauer ist ihnen der Weg in die Freiheit versperrt und jeder Gedanke an eine Flucht aus der DDR so gut wie unmöglich.
Jahre später träumt Marcus, inzwischen verheiratet und Vater einer Tochter, ebenfalls davon, in den Westen zu gehen, doch zunächst gelingt es nur ihm, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Wie aber soll er es schaffen, seine Frau Imke und die kleine Jessica zu sich zu holen?
Neue Hoffnung keimt auf, als im September 89 Tausende DDR-Flüchtlinge die Prager Botschaft stürmen – darunter auch Imke und ihre Tochter …
Ein beeindruckender und authentischer Roman zum Jahrestag 30 Jahre Mauerfall.



Meine Meinung zum Autor:

Es ist mein erstes Buch, von Matthias Lisse und ich muss sagen, es ist ihm großartig gelungen, seine Lebensgeschichte und die seiner Familie in einer Romanform zu verpacken. Man konnte die Sehnsucht nach Freiheit, in jeder Zeile verspüren. Alles ist sehr Bildhaft und Authentisch beschrieben, so das man das Gefühl hatte mitten im Geschehen zu sein. Man erlebte all diese Willkür dieses Arbeit und Bauernstaates, von wegen Paradies. Ich habe mit der Familie mitgefiebert, gehofft und gebangt. Ich erfuhr so manches neues, das mir nicht bewusst war, das die Russen das KZ Buchenwald weiterführten, nur diesmal wurden die DDR Bürger inhaftiert, die sich dem System nicht beugten. Da ich 1952 im Westen geboren bin, kann ich mich noch gut an einige dieser erschreckenden Bilder aus dem Fernsehen erinnern, als man die Mauer hochzog und das Land unbarmherzig teilte. Es war das reinste Gefängnis für die Menschen die dort lebten, was man so las und erfuhr ging einem unter die Haut und machte einem betroffen. Ich wünsche mir das noch viele junge und ältere Menschen dieses Buch lesen, und sagen können, so wie es der Autor sagt: „ Genau so war`s“.

Angefangen vom Mauerbau , Flucht bis zur Wiedervereinigung, hat er alles sehr spannend erzählt, auch konnte man über einige Dinge trotz allen Ernstes schmunzeln.


Was habe ich gebangt und gehofft, als sein Vater Wolfgang Leipold und seine Frau Christine mit ihrem kleinen Sohn Markus, versuchten am Ende ihres Urlaubs, von Berlin aus in den Westen zu flüchten, sie an jeder noch möglichen Grenzstelle in Ost Berlin, in den Westen zukommen. Mir war schon sehr beklommen zu Mute, wie alles so hermetisch plötzlich abgeriegelt war. Und der Traum von der Freiheit Endete. Es war kein leichtes Leben das die Familie und ihr Sohn Markus führten, schon das er getauft ist und sie in die Kirche gehen ist dem Staat ein Dorn im Auge. Man macht Markus das Leben auch in der Schule schwer, dann der tragische Fechtunfall, mit all den Folgen. Bei einer Stelle im Buch musste ich grinsen, als Markus trotz das er auf dem einen Auge so gut wie Blind ist, zum Militär musste und zum Wachdienst verdonnerte wurde, wie er seine Vorgesetzten mit den eigenen Waffen schlug, und im dunkeln, auf einen angeblichen Feind Schoß, und diese in Angst und schrecken versetzte, ich war froh das es für ihn so glimpflich ab lief. Mich freute es das er mit seiner Liebe zu den Pferden, doch noch seine Chancen bekam, und er seiner großen Liebe Imke begegnete. Wie das Leben dort immer enger wurde, die Regal in den Läden leer sind, auf eine Wohnung warten muss, und sich immer ducken, ja kein falsches Wort sagen, das erinnerte mich an die Zeit unter Hitler, das Leben dort war das reinste Gefängnis. Ich habe Markus und Imke bewundert , das sie es wagten in den Westen zu fliehen mit ihrer kleinen Tochter Jessica, alles auf eine Karte zu setzen. Ihre Fluchtpläne waren sehr abenteuer- und gefährlich, ich hielt oft beim Lesen die Luft an und hatte Angst um sie. Die Szene in der Botschaft in Prag, waren schon sehr ergreifend, wie die ganze Geschichte. Man hofft und bangt einfach mit. Auch erfährt man einiges über Erich Honecker und seine

Frau, die ich einfach noch schlimmer fand. Mehr möchte ich nicht verraten, lest die Geschichte selbst.

https://www.lovelybooks.de/autor/Matthias-Lisse/Die-geteilten-Jahre-2023465110-w/rezension/2325030646/

Veröffentlicht am 14.10.2019

Unbedingt lesen!

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Wolfgang Leipold und seine Frau wollen weg aus der DDR. Alles ist geplant, die Rückkehr aus dem Urlaub soll im Westen Berlins enden. Es ist jedoch der 13. August 1961 und als die Leipolds in Berlin ankommen, ...

Wolfgang Leipold und seine Frau wollen weg aus der DDR. Alles ist geplant, die Rückkehr aus dem Urlaub soll im Westen Berlins enden. Es ist jedoch der 13. August 1961 und als die Leipolds in Berlin ankommen, ist es zu spät, die Mauer wird gerade hochgezogen, kein Weg führt mehr über die Sektorengrenze.

Zurück in Leipzig fällt es schwer wieder im sozialistischen Alltag anzukommen. Auch Sohn Marcus tut sich schwer mit der Staatsideologie, wie seine gesamte Familie. Von dieser zu einem kritisch denkenden Menschen erzogen, kommt es immer wieder zu Reibereien mit der Staatsmacht. Aber irgendwie gelingt es Marcus sich zu arrangieren und die Schwächen des Systems zu erkennen und zu nutzen. Doch irgendwann hält auch er es nicht mehr in der DDR aus und so planen er und seine Frau die Flucht. Doch die ist leichter geplant als getan, allerdings kommt die Geschichte der Familie am Ende zu Hilfe.


Matthias Lisse erzählt mit diesem Buch seine eigene Geschichte in Romanform. Das ist ihm gut gelungen und man glaubt ihm jedes Wort, man hat beim Lesen das Gefühl mit ihm zusammen zu sitzen und ihm zu lauschen. Viele Dinge, die er hier wiedergibt sind bekannt. Die Schikane, wenn man nicht in der Partei ist, die Bespitzelung, die Schinderei in der NVA und vieles mehr. Da ich als Wessi groß geworden bin, kenne ich solche Dinge nur aus den Erzählungen anderer und aus Dokumentationen, von denen es ja zuhauf gibt. Ich denke manch ostdeutscher Leser wird in diesem Buch auch einiges wieder finden, was ihm selbst widerfahren ist.


Das Buch ist eine Erinnerung an Zeiten, die sich niemand zurückwünscht. Es zeigt recht deutlich was mit der DDR alles untergegangen ist und dass das auch gut so ist. Viele, die heute sagen „War doch nicht alles schlecht in der DDR“ sollten sich dieses Buch noch einmal zu Gemüte führen. Vielleicht erkennen sie dann, dass vieles eben doch schlecht war und was wir in den knapp dreißig Jahren nach der Wiedervereinigung alles erreicht haben.


Von mir eine absolute Leseempfehlung und die Hoffnung, dass dieses Buch noch viele Leser findet!

Veröffentlicht am 14.10.2019

Interessant, spannend und ehrlich

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INHALT:
13. August 1961: Einen Tag, nur einen Tag kommen Wolfgang Leipold, seine Frau und ihr Sohn Marcus zu spät. Nun sind die Grenzen in den Westen dicht, eine Mauer versperrt ihnen den Weg in die Freiheit ...


INHALT:
13. August 1961: Einen Tag, nur einen Tag kommen Wolfgang Leipold, seine Frau und ihr Sohn Marcus zu spät. Nun sind die Grenzen in den Westen dicht, eine Mauer versperrt ihnen den Weg in die Freiheit und es gibt kein Entkommen mehr. Widerwillig müssen sie im Osten bleiben. Die Jahre vergegen und Marcus ist inzwischen verheiratet und hat eine kleine Tochter. In der ganzen Zeit ist auch in ihm der Wunsch entstanden, die DDR zu verlassen. Durch einen glücklichen Zufall gelingt es ihm , in den Westen zu gehen, allerdings ohne seine Familie. Nun muss er unbedingt einen Weg finden, auch seine Frau und seine Tochter nachzuholen. Bei einem Versuch, wird er verhaftet und plötzlich überschlagen sich der Ereignisse.
MEINE MEINUNG:
Ich bin in der DDR geboren und habe die Wende mit 16 Jahren erlebt. Daher interessiert mich dieses Thema besonders und so musste ich auch unbedingt das Buch lesen. Und es beginnt, mit dem Fluchtversuch 1961, auch gleich sehr spannend und fesselnd. Dann folgen die Jahre in der DDR und man merkt sofort, wie genau hier recherchiert wurde. Sehr ausführlich wird über das anstrengende und beengte Leben erzählt, über die Schwierigkeiten, sich alltägliche Dinge zu beschaffen und auch über die Einfallsreichtum und die Solidarität untereinander. Der Autor erzählt aus eigener Erfahtung und das merkt man auch. Viele Dinge sind mir beim Lesen auch wieder eingefallen und es wirkkt alles sehr authentisch. Die Hilflosigkeit, das Ausgeliefertsein und die Angst der Menschen kommt besonders gut zum Ausdruck. Jederzeit kann etwas passieren, jederzeit hört einer mit- das macht einfach nur mürbe. Man spürt beim Lesen förmlich den starken Willen der Menschen, ihre Träume und Sehnsüchte und ihr Fernweh. Oft bekam ich beim Lesen eine Gänsehaut und am Ende standen mir die Tränen in den Augen. So ergreifend, so nah und so echt. Heute noch der Wahnsinn.
FAZIT:
Sehr ehrlich, sehr eindrucksvoll, sehr emotional und sehr detailverliebt. Dieses Buch ist ein Muss und diese Zeit darf nicht vergessen werden. Und Matthias Lisse hat mit dieser wunderbaren und interessanten Geschichte dazu beigetragen.