Cover-Bild Sechs Koffer
19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 08.08.2018
  • ISBN: 9783462050868
Maxim Biller

Sechs Koffer

Roman

Eine berührende Familiengeschichte – und ein virtuoser literarischer Kriminalroman von großer politischer Aktualität.

In jeder Familie gibt es Geheimnisse und Gerüchte, die von Generation zu Generation weiterleben. Manchmal geht es dabei um Leben und Tod. In seinem neuen Roman erzählt Maxim Biller von einem solchen Gerücht, dessen böse Kraft bis in die Gegenwart reicht. »Sechs Koffer« – die Geschichte einer russisch-jüdischen Familie auf der Flucht von Ost nach West, von Moskau über Prag nach Hamburg und Zürich – ist ein virtuoses literarisches Kunststück. Aus sechs Perspektiven erzählt der Roman von einem großen Verrat, einer Denunziation. Das Opfer: der Großvater des inzwischen in Berlin lebenden Erzählers, der 1960 in der Sowjetunion hingerichtet wurde. Unter Verdacht: die eigene Verwandtschaft. Was hier auf wenig Raum gelingt, sucht seinesgleichen in der deutschen Gegenwartsliteratur: eine Erzählung über sowjetische Geheimdienstakten, über das tschechische Kino der Nachkriegszeit, vergiftete Liebesbeziehungen und die Machenschaften sexsüchtiger Kultur-Apparatschiks. Zugleich ist es aber auch eine Geschichte über das Leben hier und heute, über unsere moderne, zerrissene Welt, in der fast niemand mehr dort zu Hause ist, wo er geboren wurde und aufwuchs. »Sechs Koffer« ist ein Roman von herausragendem stilistischen Können, elegantem Witz und einer bemerkenswerten Liebe zu seinen Figuren: Literatur in Höchstform – und spannend wie ein Kriminalroman.

»Wie hütet man ein Familiengeheimnis? Indem man es allen erzählt. Maxim Biller ist mit diesem Buch ein wahres Kunststück gelungen.« Durs Grünbein

»Dieser Roman ist ein kunstvoll geschliffener Edelstein. Immer wieder blitzt eine andere Facette auf, bricht ein anderer Schein hervor, eine neue geschliffene Seite. Eine Epoche ist darin eingeschlossen, die Härte einer Zeit, so rätselhaft klar. Großartig, nein, nicht artig, groß: Maxim Biller.« Robert Menasse

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2018

Der Verrat

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Jede Familie hat so ihre Eigenheiten, viele vielleicht auch kleine und große Geheimnisse. In der Billerschen Familie geht es um die große Frage, wer denn nun damals den Großvater Tate denunziert hat; diese ...

Jede Familie hat so ihre Eigenheiten, viele vielleicht auch kleine und große Geheimnisse. In der Billerschen Familie geht es um die große Frage, wer denn nun damals den Großvater Tate denunziert hat; diese Tat endete mit dessen Hinrichtung. Keine Kleinigkeit also, die da auf der von Prag nach Hamburg emigrierten Familie lastet.

Ich kam mit dem Buch nicht zurecht, oder das Buch nicht mit mir. Die Figuren fand ich in Ansätzen interessant, aber das war es auch schon. Weder der Ich-Erzähler, noch andere mysteriöse Figuren wie sein Onkel Lev haben mich irgendwie fesseln können, berühren schon gar nicht. Jeder verdächtigt hier jeden, und was eigentlich eine große Sache sein sollte (schließlich ist der Großvater ermordet worden), verliert sich irgendwie in dem Hickhack wer denn nun wem Geld schuldet, die Beziehung vergiftet oder sonstwie geschadet hat. Ich hatte das schnell satt, dieses ewige Gezanke. Die Frage nach dem „echten“ Schuldigen kann ich nach der Lektüre nicht beantworten, falls sich die Antwort irgendwo zwischen den Zeilen versteckte, dann habe ich darüber hinweggelesen, wahrscheinlich auch, weil ich die Lektüre hinter mich bringen wollte. Gut gefallen haben mir die verschiedenen Erzählperspektiven (auch wenn die wie gesagt keine große Erleuchtung bringen), der Blick in den Alltag der 1960er und die Erfahrungen der emigrierten Familie. Ansonsten sind die sechs Koffer an mir vorbeigegangen, ohne mich wirklich zu berühren.