Cover-Bild Erebus
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Lifestlye, Hobby und Freizeit - Reiseberichte, Reiseliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 20.09.2021
  • ISBN: 9783442142675
Michael Palin

Erebus

Ein Schiff, zwei Fahrten und das weltweit größte Rätsel auf See
19. Mai 1845, Greenhithe, England: Sir John Franklin macht sich mit 134 Männern und zwei Schiffen, der Terror und der Erebus, auf den Weg ins arktische Eis, um den letzten weißen Fleck der Nordwestpassage zu kartieren. Drei Jahre später verschwinden die Schiffe, ihr Schicksal und das ihrer Crews bleibt mehr als anderthalb Jahrhunderte lang ein Rätsel – bis 2014 vor der Nordküste Kanadas ein wahrhaftiger Schatz gefunden wird: das Wrack der HMS Erebus.

Michael Palin – Monty-Python-Star, Weltenbummler und begnadeter Erzähler – entfaltet in seinem lebendigen und atmosphärischen Bestseller die so glanzvolle wie tragische Geschichte der Erebus; von ihrem Stapellauf über zahlreiche Fahrten auf allen Weltmeeren, die ihr und den vom Forschungsgeist getriebenen Entdeckern Ruhm brachte, bis hin zu der verhängnisvollen Expedition in die Arktis, die in einer Katastrophe endete.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2023

Triumph und Schrecken

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Michael Palin ist im allgemeinen mehr für seine Schauspielkarriere oder als Mitglied von Monty Python bekannt, doch er hat seinen ursprünglichen Beruf als Historiker niemals aufgegeben und es darin auch ...


Michael Palin ist im allgemeinen mehr für seine Schauspielkarriere oder als Mitglied von Monty Python bekannt, doch er hat seinen ursprünglichen Beruf als Historiker niemals aufgegeben und es darin auch zu einigen Lorbeeren gebracht. Mit „Erebus“ zeichnet er nun gekonnt und lebensnah die gesamte Lebensgeschichte eines weltbekannten Schiffes nach und beschreibt den Werdegang und das Sterben der Männer die auf ihm dienten.

Am Anfang graute mir fast etwas davor, mich durch die vielen Kapitel hindurchbeißen zu müssen, bis es endlich unter Franklins Kommando interessant werden würde, aber hier hatte ich mir unnötig Sorgen gemacht. Ganz im Gegenteil: als es auf das Ende zuging, graute mir fast davor, von der Erforschung der Nord-West-Passage zu lesen. Zu sehr hatte ich mich mit dem Schiff, seiner ungewöhnlichen Konstruktion und mit den interessanten Persönlichkeiten angefreundet.

Palin schöpft bei seinen Erzählungen aus einem reichen Schatz an Logbüchern, die auf jeder Reise eines königlichen Schiffes gleich mehrere Offiziere führen mussten und somit in großer Zahl in englischen Archiven verfügbar sind. Hinzu kommen persönliche Briefe der Seeleute und jener, die an Land geblieben sind. Somit ist es dem Autor möglich die Charaktere gut zu beschreiben und sie mit ihren Eigenarten und Schrullen zum Leben zu erwecken.

Die Reise beginnt ganz am Anfang, mit der Planung der damals noch als Bombarde ausgelegten Erebus, begleitet sie dann auf ihren ersten Patrollienfahrten um dann James Clarck Ross’ Expedition in die Arktis zu verfolgen.

Spätestens hier bekommt man ein hautnahes Gefühl dafür, wie sich das Leben auf einem Segelschiff des 19. Jahrhunderts anfühlen konnte. Man erfährt nicht nur trockene maritime Fakten, sondern auch Details, wie man es schaffte, die Mannschaft bei jahrelangen Fahrten bei Laune zu halten, beispielsweise mit welchen spontanen Einfällen auch einmal rauschende Feste zur See gefeiert wurden. Man fühlt mit, wie sehr die Männer sich bei monatelangen Zwischenstopps mit der Gesellschaft in einem Hafen angefreundet haben und diese dann aber wieder für immer verlassen müssen.

Mit der Franklin-Expedition reißt der Strom aus Logbüchern und Briefen natürlich irgendwann ab. Durch die intensiv bearbeitete Vorgeschichte kann man sich dennoch in die Köpfe der Seeleute hineindenken und die Katastrophe wirkt um so intensiver.

Insgesamt ist es ein sehr empfehlenswertes Buch, auch wenn man sich nicht im besonderen für die Seefahrt interessiert, denn Palin schafft es sehr gut, dieses Interesse zu wecken. Für schwache Nerven ist es dennoch nichts, denn der reale Schrecken, den das Ende der Erebus und der Terror mit sich brachte, wird durchaus schonungslos dargestellt.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Als wäre man dabei

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Palin beschreibt die beiden großen Expeditionen sehr umfangreich und lebendig. Dabei greift er auf Briefe, Tagebuch-Einträge und Ähnliches zurück, was der Geschichte noch mehr Leben einhaucht und man fast ...

Palin beschreibt die beiden großen Expeditionen sehr umfangreich und lebendig. Dabei greift er auf Briefe, Tagebuch-Einträge und Ähnliches zurück, was der Geschichte noch mehr Leben einhaucht und man fast das Gefühl hat direkt dabei zu sein (wenn diverse "Ausflüge" in die Gegenwart nicht wären). Einige Orte, an denen die Erebus (mit der ebenfalls legendären und oft erwähnten TERROR) vorbeikam, besuchte er selber und beschreibt von seinen Eindrücken und den Veränderungen.
Erebus ist kein trockenes Geschichtsbuch. Auch wenn es einige Längen aufweist und ich mir mehr von der zweiten Reise erhofft hatte (diejenige, welche auch die letzte der Erebus war), so kann Palins lockerer und doch informativer Schreibstil (der manchmal ein kleines Augenzwinkern nicht verhehlen kann, aber kein Abklatsch des Monty Python-Humors darstellt) unterhalten.
Die Fahrten der Erebus (und der Terror) sind spannend. Fotos, Gemälde und Karten ergänzen den Text.

Veröffentlicht am 19.04.2022

Die Lebensgeschichte eines Schiffes

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Entdeckungsreisen und Forschungsexpeditionen fand ich schon immer interessant und seit ich Eingefroren im Nordpol gelesen habe, ist auch ein bisschen Polarfieber bei mir ausgebrochen. Daher reizte mich ...

Entdeckungsreisen und Forschungsexpeditionen fand ich schon immer interessant und seit ich Eingefroren im Nordpol gelesen habe, ist auch ein bisschen Polarfieber bei mir ausgebrochen. Daher reizte mich dieses Buch auf vielen Ebenen und ich war gespannt, wie Michael Palin, den ich bis dato auch nur als Monty Python Mitglied kannte, mir die Geschichte der Erebus erzählen würde.

Vom Stapellauf bis zum Sinken: die Lebensgeschichte eines Schiffes
Als Erstes muss ich sagen, dass der Klapptext nicht gut gewählt ist, denn er suggeriert, dass es in diesem Buch vorrangig um die verhängnisvolle Franklin-Expedition geht. Tatsächlich macht diese letzte Fahrt der Erebus nur in etwa ein Drittel des Buches aus. Der Titel des Buches zeigt da schon eher, worum es eigentlich geht: nicht um eine einzelne Expedition, sondern um das Schiff Erebus. Palin erzählt uns die Geschichte der HMS Erebus und zwar von ihrem Bau an, bis zum Sinken auf der letzten tragischen Expedition. Dazwischen hat das Forschungsschiff aber noch weitere Abenteuer erlebt, in erster Linie eine erfolgreiche Expedition in die Antarktis (Die Erebus ist zusammen mit der Terror bis heute das am südlichsten vorgedrungene Segelschiff) und diese Expedition nimmt auch einen Großteil des Buches ein, ist sie doch wesentlich besser dokumentiert, als die letzte Fahrt ohne Überlebende. Wer also rein an der Franklin-Expedition interessiert ist, sollte vielleicht lieber zu einem anderen spezifischeren Buch greifen. Wer hingegen Lust hat mehr über die Anfänge der Polarforschung zu erfahren, kann gerne zugreifen.

Denn, geht man nicht mit falschen Erwartungen an dieses Buch heran, kann es durchaus überzeugen. Palin hat die Geschichte der Erebus wirklich hervorragend recherchiert und hat eine unterhaltsame und verschmitzte Art, diese Flut an Informationen dem/der Leser/in zu präsentieren. Er versucht nicht einfach nur die Fakten rund um die Erebus runterzurattern, sondern uns eine Geschichte zu erzählen und größtenteils gelingt ihm das auch sehr gut. Gerade weil Palin auch versucht den Alltag der Seeleute und deren Befinden und Stimmungen zu beleuchten. Dadurch wirken die historischen Ereignisse und die Männer dahinter deutlich nahbarer und man baut als Leser/in eine Bindung über die Jahrhunderte weg zu ihnen auf.

Leider, dass muss ich aber auch sagen, übertreibt es Palin an manchen Stellen mit dem Alltag dann doch und das Buch hat seine zähen Passagen. Gerade zwischen den beiden großen Expeditionen, aber auch in den Zeiten, wo die Erebus irgendwo vor Anker liegt, hätte man einiges kürzen können.
Was mich ebenfalls gestört hat, sind die Einschübe aus seinen eigenen Reiseerfahrungen, die der Autor immer wieder hineinwirft. Diese hatten in meinen Augen überhaupt keinen Mehrwert für das Thema, nämlich die Erebus. Und ganz ehrlich, wenn es mich interessieren würde, was für Leute Palin auf Falkland in irgendeiner Bar trifft, dann würde ich eins von seinen zahlreich veröffentlichten Reisebücher lesen. Hier empfand ich diese Einschübe als störend.

Fazit:


Ein informatives und interessantes Sachbuch rund um die Geschichte der HMS Erebus vom Stapellauf bis zum Wrack, das trotz ein paar Längen und unnötigen Einschüben zu unterhalten weiß. Palin ist ein hervorragender Geschichtenerzähler und versteht es sehr gut, trockene Historie nahbar und unterhaltsam zu erzählen.

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