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Veröffentlicht am 06.07.2020

Schwere Kost

Die Stadt der Blinden
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Aufgrund einer Epidemie, bei der Menschen ohne jegliche Vorzeichen erblinden, Erden die Betroffenen weg gesperrt, man möchte fast sagten, interniert.

Die Stadt der Blinden zeugt auf nüchterne, gar erschreckende ...

Aufgrund einer Epidemie, bei der Menschen ohne jegliche Vorzeichen erblinden, Erden die Betroffenen weg gesperrt, man möchte fast sagten, interniert.

Die Stadt der Blinden zeugt auf nüchterne, gar erschreckende Weise, wie Menschen behandelt werden und wie Menschen handeln, die ohne Schuld ein solches Schicksal zu meistern haben.

So wichtig dieses Thema, dessen sich Jose Saramago annimmt, so anstrengend allerdings gestaltet sich dann aber auch dies Lektüre dieses Werkes. Mam findet keine herkömmlichen Konversationen der verschiedenen Charaktere miteinander, die durch Gänsefüßchen zu erkennen wären. Man erkennt keine Namen der Protagonisten, mam erkennt nicht Punkt noch Komma, sondern es finden sich nicht selten Sätze, die über 8, 9 Zeilen gehen. Auch Absätze sucht man nahezu vergeblich.
Mag sein, dass dies ein gutes Stilmittel darstellt, die Situation der Blindheit im übertragenden Sinne auf den Leser zu übertragen. Den Lesefluss sowie die Lesefreude jedoch lässt dieser Stil komplett auf einen Nullpunkt runter fahren.

Schade, ein gutes Thema mit sicherlich einer wichtigen Aussage wird hier behandelt. Jedoch verleidet der mega anstrengende Stil eine Lektüre - ich hab mich leider dabei ertappt, dass ich mich zum Lesen quälte.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

So lala

Vater unser
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Eine Familie, ausgelöscht bis auf den der
das Gemetzel im Eigenheim schwerverletzt überlebt. Ist er wirklich das einzig überlebende Opfer dieser Bluttat? Oder gestaltet sich die ganze Sachlage doch ...

Eine Familie, ausgelöscht bis auf den der
das Gemetzel im Eigenheim schwerverletzt überlebt. Ist er wirklich das einzig überlebende Opfer dieser Bluttat? Oder gestaltet sich die ganze Sachlage doch komplett anders?
Die junge Staatsanwältin Julia steht vor der Wahrheitsfindung, zudem funkt ihr ihre Vergangenheit dazwischen.

Außer dass die Sympathie zu det Protagonistin ab ich weiß nicht welcher Stelle gar nicht weiter aufkommen will, sind manche Entwicklungen meiner Ansicht nach nicht plausibel.

Weiterhin soll dies ein Thriller sein . Ich würde diese Story aber viel eher als Krimi mit leichtem dramatischen Einschlag ansehen.

Insgesamt hat mich "Vater Unser" lediglich mäßig gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Am oberen Rand von solide

Das Echo
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„Das Echo“ von Minette Walters ist der erste Krimi der Autorin, der mir in die Finger gerät, auch wenn er schon ein paar Tage länger auf dem Markt ist.

In diesem Krimi geht es um die Architektin Amanda ...

„Das Echo“ von Minette Walters ist der erste Krimi der Autorin, der mir in die Finger gerät, auch wenn er schon ein paar Tage länger auf dem Markt ist.

In diesem Krimi geht es um die Architektin Amanda Powell, in deren Garage sich eine Leiche auffindet, die die eines Stadtstreicher ist. Das Seltsame am weiteren Verlauf ist, dass Amanda im Folgenden für die Beerdigungskosten aufkommt. Schließlich wird der Journalist Michael Deacon darauf aufmerksam und beginnt mit Nachforschungen zu dieser Geschichte. Er stößt auf Dinge, die vorher nicht für möglich gehalten worden wären – ohne an dieser Stelle zu viel zu verraten.

Zu Beginn denkt man, die Hauptfigur sei Amanda Powell, was sich aber dann relativ schnell. Ändert, denn Michael Deacon stellt sich als der Protagonist heraus. Was auch nicht schwer fällt, da er für meine Verhältnisse recht sympathisch rüber kommt.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, wie diese Story verfilmt wird. Ab und an wird es hier und da auch schon mal echt ein klein wenig eklig, aber da will ich jetzt nicht zu viel verraten. Ich habs gerne lesen. Ja, manchen wird das schon aufstoßen und zu viel sein, aber ich finds gut.

Ein Krimi, der ohne zu sehr auf die Wendungstaste zu drücken, am Ende so da steht, dass man denkt, es ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Alles in allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, auch wenn das jetzt hier kein Highlight darstellt. Aber „Das Echo" ist ein guter, solider Krimi. Ja solide, aber am oberen qualitätslevel würde ich sagen.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Ein Zeitzeugnis einer Zeit, die sich niemals wiederholen darf

Wann wird diese Hölle enden?
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Bereits vor der Lektüre dieses Buches habe ich mich mir diesem Thema befasst. Das Tagebuch der Anne Frank sei hier neben vielen anderen Büchern als prominentestes Referenzwerk genannt, desweiteren habe ...

Bereits vor der Lektüre dieses Buches habe ich mich mir diesem Thema befasst. Das Tagebuch der Anne Frank sei hier neben vielen anderen Büchern als prominentestes Referenzwerk genannt, desweiteren habe ich im Rahmen einer Studienreise das KZ Dachau besucht.

Was bei mir tief im Innern jedesmal abläuft, ist, dass sich mir ein Kloß im Hals bildet. Das Grauen, welches die Nazi-Herrschaft in den Jahren seiner Schreckens-Herrschaft verübt hat, will mir quasi die Kehle zuschnüren.
Auch hier schwebt mir dies beklemmende Gefühl wie ein Damoklesschwert über dem Kopf.

Mary beschreibt ihr Leben: zunächst ihre unbeschwerte Kindheit in privilegiertem Elternhaus, das sich dann ich durch die Erlasse der Nazis drastisch ändert. Auch bekommt sie die rohe, kalte Gewalt der Nazis mit, Tod und Schrecken aus nächster Nähe mit - Dinge, mit denen sich ein Kind niemals konfrontiert sehen sollte.

Schließlich gelingt es Mary mit ihrer Familie, nach Amerika in Sicherheit zu fliehen.
Die Schilderung der Lebensumstände sind nüchtern, gar analytisch geraten. Aus Selbstschutz? Ich weiß es nicht, warum zwar durchaus die Gräuel dieser Zeit mich nicht kalt lassen, aber die Schilderungen der Anne Frank - falls ein Vergleich an dieser Stelle überhaupt gezogen werden darf - sind mir persönlich besser zugänglich.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Enttäuscht

Die Augen der Finsternis
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Achtung, Spoiler

"Die Augen der Finsternis" von Dean Koontz ist kein brandneues Lesefutter. So erschien es bereits 1988 unter dem Titel "Die Augen der Dunkelheit" - aufgrund des dieser Tage durch die ...

Achtung, Spoiler

"Die Augen der Finsternis" von Dean Koontz ist kein brandneues Lesefutter. So erschien es bereits 1988 unter dem Titel "Die Augen der Dunkelheit" - aufgrund des dieser Tage durch die unser aller Leben bestimmende Corona-Pandemie mehr als aktuellen Bezugs wurde der Stoff neu aufgelegt.

Tina Evans verlor vor einem Jahr ihren Sohn bei einem Autounfall. Doch sie als Mutter stehe diese ganzen Angelegenheit skeptisch gegenüber, sie spürt, dass Danny noch leben muss.

Einerseits stößt Tina bei ihrer Suche nach der Wahrheit auf Widerstand, doch andererseits begibt sie sich auf die Recherche, die von den übersinnlichen Zeichen ausgehen.

Gerade wegen des hochaktuellen Bezugs begab ich mich Feuer&Flamme-mäßig an die Lektüre.
Doch nachdem ich bereits mehr als die Hälfte des Buchs durch hatte und bis dahin noch immer nicht konkreter auf den angeblich so aktuellen Bezug eingegangen wurde, wuchs in mir die Skepsis, wie diesbezüglich noch ein Turn-Around vollzogen werden könne.

Doch auch nach der Lektüre des kompletten Buchs falle ich vor Begeisterung nicht aus dem Lesesessel. Sogar der auf dem Buchdeckel so vollmundig beschriebene Genre-Titel "Thriller" stellt sich als ein "naja" heraus.

Dem Hype, der in der jüngsten Zeit um dieses Buch gemacht wurde, kann ich leider in keinster Weise zustimmen. Denn wenn das eigentliche Thema des Buches auf lediglich ein paar der allerletzten 364 Seiten angerissen wird, würde man als Bewertung unter einen Aufsatz "Thema verfehlt" schreiben - nicht anders ist hier der Fall.

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