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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2021

Unglaublich, was manche Menschen für Vorlieben haben...

Dem Tod verpflichtet
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Zum Buch: Der Sonderermittler Ruben Hattinger vom LKA in Bamberg erhält einen neuen Fall. In Nürnberg wird eine Frau vor das Auto des Apothekers Johann Pohl geworfen. An ihrer Leiche befinden sich seltsame ...

Zum Buch: Der Sonderermittler Ruben Hattinger vom LKA in Bamberg erhält einen neuen Fall. In Nürnberg wird eine Frau vor das Auto des Apothekers Johann Pohl geworfen. An ihrer Leiche befinden sich seltsame Symbole auf dem Rücken. Die gleichen Symbole fand man vor etlichen Jahren auch an einer bis heute unbekannten männlichen Wasserleiche.
Aus diesem Grund tun sich Ruben und seine Kollegen Eva und Schober mit dem Ermittler in Nürnberg, Mike Köstner zusammen. Als dem Apotheker dann auch noch ausgetauschte Medikamente nachgewiesen werden, ist das für Ruben ein Zufall zu viel… hat Johann etwas zu verbergen?

Meine Meinung: Das ist mein zweites Buch von Mark Franley und wieder bin ich sehr begeistert von seinem Storytelling! Er versteht es unheimlich gut, viele einzelne lose Bindfäden durch das Buch zu weben, die dann erst am Ende zusammenfinden!
Der Leser hat zwar gleich die Vermutung, dass mit dem Apotheker etwas nicht stimmt, aber warum und wie sein Verhalten mit den aufgefundenen Leichen zu tun hat, darauf kommt der Leser nicht! Nach außen hin gibt Johann Pohl nämlich den perfekten Familienvater und erfolgreichen Geschäftsmannes. Und darum finde ich dieses Buch auch wieder sehr spannend!

Über die Ermittler muss man des Öfteren schmunzeln, gerade über Ruben Hattinger. Denn er ist zwar eine ausgezeichnete Spürnase, aber im Umgang doch manchmal recht seltsam. Seine Kollegin Eva, die ja schon länger mit ihm zusammenarbeitet, kann da aber immer ganz gut vermitteln, bevor Mike an Ruben verzweifelt!

Mein Fazit: Mir hat dieser Thriller auch wieder sehr gut gefallen, was bestimmt auch und vor allem am Sonderermittler Ruben Hattinger liegt! Den mag ich einfach besonders gerne, weil er so herrlich schräg ist! Der Fall geht zum Ende hin nochmal gut unter die Haut, hier tun sich dann nochmal wirklich heftige menschliche Abgründe auf… Also von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Spurensuche in der Semper-Oper...

Der Kryptologe
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Zum Buch: Nach einem Jahr Suspendierung ist Arne Stiller wieder am Start bei der Kripo in Dresden. Gut, er hat sein altes Büro an einen Kollegen verloren und sitzt jetzt in einer heizungslosen Dachkammer ...

Zum Buch: Nach einem Jahr Suspendierung ist Arne Stiller wieder am Start bei der Kripo in Dresden. Gut, er hat sein altes Büro an einen Kollegen verloren und sitzt jetzt in einer heizungslosen Dachkammer mit altem Equipment, aber er ist froh, wieder an Bord zu sein. Wie der Zufall es will, bekommt er gleich einen akuten Fall. In der Kanalisation unter der Semper-Oper wird eine Frau tot aufgefunden und von ihrer Tochter Liliana fehlt jede Spur. Auffällig sind die Zahlen, die jemand in den Körper der Frau geritzt hat. Da ist es sehr passend, dass Arne Kryptologe ist! Kann er den Zahlencode entschlüsseln und Liliana finden?

Meine Meinung: Das Buch ist der Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe von Elias Haller. Mit Arne Stiller hat er mal wieder einen Charakter geschaffen, der seinesgleichen sucht! Er ist zynisch, nicht gerade teamfähig und streitsüchtig. Aber wenn er einmal eine Spur hat, lässt er nicht mehr los, bis der Täter gefasst ist! Das gefällt mir sehr gut! Auch, dass er mit Inge Allhammer eine Kollegin an seine Seite gestellt bekommt, die quasi auch auf dem Abstellgleis steht, weil sie trockene Alkoholikerin ist und überall aneckt. Aber ich habe das Gefühl, dass diese beiden Außenseiter sehr gut harmonieren, gerade weil Inge sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt! Die Zusammenarbeit der beiden hat mich des Öfteren schmunzeln lassen! Was Arne an Fachwissen hat, macht Inge mit ihrer weiblichen Intuition und ihrem Fleiß wett.

Der Fall hat es natürlich in sich, wie immer, wenn Kinder verschwinden. Und gerade deswegen läuft die Zeit auch fast davon, was es sehr spannend macht. Leider braucht es noch eine weitere tote Mutter und ein verschwundenes Mädchen, bis Arne die Zahlencodes entschlüsseln und den Täter entlarven kann…

Die Story hat tolle Twists und man kann gut miträtseln, was ich von dem Autor auch genauso gewohnt bin! Bis zum Ende hat man mehrere Menschen unter Mordverdacht gestellt und die Auflösung überrascht trotzdem! Mir hat auch das Setting in Dresden und besonders das Umfeld in der Semper-Oper gut gefallen!

Mein Fazit: Auf dem Cover steht Thriller und hier ist auch Thriller drin! Wie gewohnt lässt der Autor seine Leser bis zum Schluss zappeln und an der Mördersuche verzweifeln. Sympathische Ermittler mit Ecken und Kanten runden das Ganze ab! Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Eine Geschichte, die unter die Haut geht und Spuren hinterlässt...

Als der Teufel erwachte
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Zum Buch: In einer Werkstatt wird im Kofferraum eines Wagens ein grausiger Fund gemacht: dort liegen zwei Leichen ineinander verschlungen. Wer sind die jungen Männer und wer hat sie dort deponiert? Es ...

Zum Buch: In einer Werkstatt wird im Kofferraum eines Wagens ein grausiger Fund gemacht: dort liegen zwei Leichen ineinander verschlungen. Wer sind die jungen Männer und wer hat sie dort deponiert? Es stellt sich heraus, dass es sich bei den beiden wohl um Flüchtlinge handelt. Die Ermittler vom LKA Georg Kunze, Tom Neumann und der Kollege Maier beginnen ihre Nachforschungen. Und treten dabei so ganz zufällig zwei Mafia-Bossen auf die Füße…

Meine Meinung: Im zweiten Teil mit den Ermittlern geht es gleich richtig zur Sache. Schnell wird klar, dass es hierbei um groß angelegte Schlepperbanden handelt, die sich eine goldene Nase damit verdienen, die Flüchtlinge zu transportieren. Die Trickkiste, um diese zu verstecken, wird immer größer. Und dabei ist es denen auch egal, wenn den Transport nicht alle überleben.

Erschreckend wird hier aus Sicht eines jungen Arztes aus Syrien dargestellt, wie so eine Flucht abläuft. Und wie gefährlich nur alleine die Überfahrt über das Mittelmeer ist. Natürlich kennen wir alle die Bilder aus dem Fernsehen, aber hier so ein Einzelschicksal im Genauen nachzulesen, hat mich zumindest sehr erschüttert. Das sind Menschen, die alles verloren haben und ihr letztes Geld den Schleppern in den Rachen werfen, um irgendwo in Frieden leben zu können.

Die Ermittler müssen am Anfang ohne Jutta Stern auskommen, die sich noch in Indien aufhält, da sie ihren Vater sucht. Kurz vor dem Heimflug nach Österreich passiert ihr aber auch noch etwas Schlimmes. Die Geschichte von Jutta, die im ersten Teil „Als Gott schlief“ schon ein wenig erzählt wird, ist mir in diesem Band besonders ans Herz gegangen. Auch die Beziehung zwischen Tom und ihr verkompliziert sich. Manche mögen das ja nicht so gern, wenn viel aus dem Privatleben der Ermittler berichtet wird, aber in diesem Fall gefällt mir das, weil mir Jutta, Tom und Georg mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sind. Insgesamt eine „runde Sache“.

Der Schreibstil ist sehr schön und ausführlich. Die Kapitel werden immer aus anderen Perspektiven erzählt, das macht die Geschichte wirklich spannend.
Die Autorin beschreibt die Flucht des Syrers Samir und später auch die seiner Mutter Nesrin so authentisch, dass ich wirklich mitgelitten habe. Man merkt, dass Jennifer B. Wind hier gut recherchiert hat. Die Flüchtlingsproblematik ist nicht neu, aber leider auch noch nicht Geschichte und das macht das Buch für mich, auch wenn es bereits 2016 erschienen ist, hochaktuell.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen, weil es Hoffnung macht. Auf ein besseres Leben für alle. Irgendwie schafft Jennifer es immer wieder, dass ich mir zum Schluss die Tränen verdrücken muss, da mich das emotional total mitnimmt. Und das macht für mich den besonderen Stil dieser tollen Autorin aus, danke sehr für ein tolles Lese-Erlebnis!

Mein Fazit: Auch der zweite Band um die Ermittler Jutta Stern, Tom Neumann und Georg Kunze konnte mich wieder total fesseln! Fast atemlos und immer mit Tränen in den Augenwinkeln bin ich durch das Buch geflogen. Gut recherchiert und spannend zu Papier gebracht, das Buch muss unbedingt gelesen werden!

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Wie gut kann man einen Menschen wirklich kennen?

Hingabe
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Zum Buch: Margot Heijne hat gerade eine schlimme Trennung hinter sich. Ihr langjähriger Freund hat sie mit ihrer besten Freundin betrogen. Als sie sich wieder einigermaßen gefangen hat, beschließt sie, ...

Zum Buch: Margot Heijne hat gerade eine schlimme Trennung hinter sich. Ihr langjähriger Freund hat sie mit ihrer besten Freundin betrogen. Als sie sich wieder einigermaßen gefangen hat, beschließt sie, mit ihrer Kollegin einen Wochenendtrip nach London zu unternehmen. Doch die Kollegin sagt ab und Margot fliegt allein nach London. Was anfänglich ein Horrortrip zu sein scheint, ändert sich schlagartig, als sie sich mit dem Mann, der ihr im Flugzeug seine Telefonnummer gab, trifft. Leon ist Kunstfotograf und seine Welt ist so ganz anders als die von Margot. Und er weckt Gefühle in ihr, die sie bis dahin nicht kannte…

Meine Meinung: Der Titel ist hier Programm! Margot findet mit Leon jemanden, der ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstliebe wieder entfacht. Aber er ist auch sehr besitzergreifend und manipulativ. Und schneller, als Margot sich versieht, lässt sie ihr altes Leben hinter sich. Die Gefühle sind hier ambivalent. Einerseits merkt der Leser, dass sich Margot immer weiter von ihrem alten Leben, aber auch ihren Freunden und ihrer Familie entfernt. Andererseits gibt Leon ihr auch die Kraft und das Selbstvertrauen, das sie benötigt, um beruflich weiterzukommen. Sie entdeckt sich quasi gerade neu.

Die Probleme fangen an, als ihr Ex-Freund John sich wieder in ihr Leben drängt. Da Leon sehr eifersüchtig ist, geht das natürlich nicht ohne Konsequenzen. Aber dann stirbt jemand und alles ist durcheinander. Margot wird der Boden unter den Füßen weggezogen und sie beginnt sich zu fragen, wie gut sie Leon wirklich kennt…

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, man kann sich gut mit den Protagonisten identifizieren. Auf der einen Seite die bodenständige, „normale“ Welt von Margot und auf der anderen Seite die „Business-Welt“ von Leon, die glitzert, aber auch sehr oberflächlich ist. Manche Passagen sind aus Tätersicht geschrieben und hinterlassen wirklich eine Gänsehaut! Das Ende ist sehr unerwartet und das macht für mich wirklich einen guten Thriller aus!

Mein Fazit: Wahnsinnig spannend zu lesen, wie hier zwei Welten aufeinanderprallen! Die Ereignisse überschlagen sich ab einem gewissen Punkt und dann kommt ein toller Plot Twist! Ich kann diesen Thriller wirklich gut empfehlen!

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Ist Rachel Howarth wirklich der Hexerei schuldig?

MATTHEW CORBETT und die Hexe von Fount Royal - Band 1
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Zum Buch: Wir befinden uns im Jahr 1699 in Carolina. Das sumpfige Land ist noch nicht dicht besiedelt. Fount Royal, eine Kolonie von Europäern mitten in den Sümpfen, soll einmal eine große Stadt und Handelspunkt ...

Zum Buch: Wir befinden uns im Jahr 1699 in Carolina. Das sumpfige Land ist noch nicht dicht besiedelt. Fount Royal, eine Kolonie von Europäern mitten in den Sümpfen, soll einmal eine große Stadt und Handelspunkt werden, wenn es nach dem Bürgermeister Bidwell geht. Leider gab es in letzter Zeit zwei Morde und andere unheimliche Vorkommnisse. Dafür verantwortlich gemacht wird die schöne Rachel Howarth, die von den Bürgern als Hexe tituliert wird. Da es sich bei den Kolonisten aber überwiegend um Engländer handelt, soll hier auch das englische Recht gesprochen werden. Und das soll der Richter Woodward tun, der mit seinem Gerichtsdiener Matthew Corbett dort anreist. Doch Matthew ist nicht so richtig von Rachels Schuld überzeugt…

Meine Meinung: Das ist mein erstes Buch dieses Autors, aber sicher nicht das Letzte! Zumal dieses Buch nur der 1. Band der Geschichte um die Hexe von Fount Royal ist, da der Luzifer-Verlag das Buch in zwei Bände eingeteilt hat. Und jetzt möchte ich natürlich auch wissen, wie es weitergeht!

Aber nun zum Fall: Rachel wird der Hexerei angeklagt und wenn es nach den Einwohnern geht, soll sie recht schnell auf dem Scheiterhaufen brennen. Doch der Richter Isaac Woodward bricht nichts übers Knie und möchte erst einmal alle Zeugen sowie die Angeklagte anhören. Da kommen fürchterliche Begebenheiten zum Vorschein, was die Hexe alles mit dem Teufel getan haben soll. Und natürlich ist sie auch für Missernten und Hausbrände, sowie das Wetter verantwortlich. Denn in den Sümpfen regnet es seit Wochen…

Der junge Matthew ist sehr neugierig und die Verhöre werfen für ihn Fragen auf, die nicht beantwortet werden können. Somit ist in seiner Logik nicht alles stimmig. Als er dann wegen eines Hausfriedensbruchs (es war natürlich wieder seine Neugier, die ihn in diese Situation gebracht hat) dann selber für 3 Tage ins Gefängnis muss, direkt neben der Hexe, ist er noch mehr von ihrer Unschuld überzeugt.

Die Charaktere sind in dieser Geschichte wunderbar gezeichnet, so wie die Landschaft, die man sich wirklich bildhaft vorstellen kann. Im Jahre 1699 gab es leider noch nicht so viel Komfort wie heute und das kommt in vielen Situationen richtig gut rüber.
Matthew ist mit seinen 20 Jahren noch Jungfrau und wirkt sehr unschuldig. Aber er ist über alle Maßen neugierig und sehr clever, das macht ihn sofort sympathisch. Der Richter möchte auf jeden Fall der Gerechtigkeit dienen, wird aber sehr krank in den Sümpfen und von daher möchte er eigentlich nur schnell wieder weg von dem Ort. Die Menschen sind einfach gestrickt und glauben halt alles, was man ihnen so erzählt und so brodelt die Gerüchteküche…

Mein Fazit: Mich hat der Schreibstil und die ganze Szenerie im Buch sehr mitgerissen beim Lesen und ich werde mir auf jeden Fall noch die anderen Bände mit Matthew Corbett besorgen! Das Buch kann ich empfehlen, wenn man auf düstere Sumpflandschaften im 17. Jahrhundert steht, wo die Menschen alles glaubten, was die Herren ihnen sagten…

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