Ein gelungenes Debüt
Keeping Faith – Farben der LiebeDer Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Schnell würden mir die Protagonisten sympatisch. Gerade Ben der (zu meiner Freude) ganz gegen den Trend der aktuellen Romanhelden weder zu selbstverliebt ...
Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Schnell würden mir die Protagonisten sympatisch. Gerade Ben der (zu meiner Freude) ganz gegen den Trend der aktuellen Romanhelden weder zu selbstverliebt noch überheblich oder superreich ist konnte durch seine realistische Art überzeugen. Um ehrlich zu sein hatte ich die ganze Zeit damit gerechnet, einen Perspektivwechsel zu erhalten, doch alle Kapitel sind aus Bens Sicht geschrieben. Dies war zwar unerwartet, doch gleichzeitig sehr erfrischend.
Das Setting selbst spielt in Chicago doch abgesehen vom Krankenhaus und dem Wohnhaus bekommt man wenige Eindrücke von der Umgebung vermittelt. Doch gerade diese intensive Reduzierung auf die wenigen Schauplätze und die wenigen, dafür sehr durchdachten, Charaktere geben der Geschichte einen besonderen Charme.
Die Gefühle der Protagonisten könnten mich nicht so gut erreichen, dies ist allerdings ohne Perspektivwechsel meist schwieriger. Die Entwicklung von Ben und die wachsende Anziehung zu Faith fand ich spannend. Diese Anziehung zwischen den beiden basiert auf den Persönlichkeiten und nicht auf rein körperliches Verlangen. Die wenigen erotischen Momente sind romantisch gehalten und gehen nicht ins Detail.
Das Ende ist ungewohnt schnell, wie eine abschließende Momentaufnahme. Einen Ausblick auf die Weiterentwicklung zwischen den beiden und die Fortschritte in der Problembewältigung hätten mir noch gut gefallen. Doch andererseits passt es so sehr gut zu dem Stil der Geschichte.
Insgesamt ein gelungenes Debüt mit sympathischen Charakteren und einer ungewohnten Perspektive. Ich bin gespannt welche Erzählungen noch folgen