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Veröffentlicht am 06.03.2020

Jeder braucht eine Familie!

Mama Held
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Mir war Mama Held nicht unbekannt, ich habe im Internet ältere Fernsehauftritte gesehen und kenne die Facebook-Seite, die ich euch durchaus empfehlen kann - schaut sie mal an. Daher wollte ich auch dieses ...


Mir war Mama Held nicht unbekannt, ich habe im Internet ältere Fernsehauftritte gesehen und kenne die Facebook-Seite, die ich euch durchaus empfehlen kann - schaut sie mal an. Daher wollte ich auch dieses Buch sehr gern lesen. Es ist zwar nicht der einzige Grund dafür, immerhin lese ich auch solche Bücher gern mal, aber es ist natürlich noch ein Grund mehr. Auch wenn der größte Grund sicher der ist, dass ich selbst behindert bin und mich sehr für all solche Themen interessiere.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist gut geschrieben und es wird sehr gut geschildert wie bei der Mama Held alles abläuft, wie sie überhaupt dazu kam behinderte Pflegekinder aufzunehmen und wie das so in ihrem Leben ist. Aber sie zeigt auch Missstände auf, zum Beispiel die Gesetzeslage und die Kämpfe, die sie und andere ausfechten müssen.
Das einzige was für mich etwas schwierig war, war die Tatsache dass es eben nicht chronologisch aufgebaut ist, sondern immer wieder Sprünge in der Zeit vorhanden sind. Einmal ist man in der einen Zeit, dann viel weiter in der Zukunft, um nochmal wieder etliche Jahre zurück zu gehen und wieder zur Gegenwart zu finden. Zwar sieht man schnell, dass nach einem Absatz wieder etwas neues kommt, das gern in anderer Zeit spielen kann, aber gerade am Anfang fiel es mir schwer zu sortieren was wann ist, und zu welcher Zeit welche Kinder gleichzeitig im Haus sind. Es brauchte bei mir also schon ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, was aber nicht bei jedem so sein muss. Andererseits passt es eigentlich auch ganz gut zum Buch. Es kann vielleicht auch nicht immer alles in eine chronologische Abfolge gebracht werden und kommt hier ja auch ganz einfach auf die Zusammenhänge an.

Dieses Buch kann man aber sehr gut lesen und ich würde es durchaus empfehlen. Ob man nun selbst darüber nachdenkt, ein behindertes Pflegekind aufzunehmen oder nicht. Ich selbst habe das Buch fast in eins durchgelesen. Es gab traurige und witzige Stellen, es kommen auch Menschen und ihre Auftritte im Buch vor, die fassungslos machen. Aber vor allem viel Wahrheit, denn zum Beispiel die Sprüche, die Mama Held erwähnt, die sie zu hören bekommt, die gibt es tatsächlich und das leider viel zu oft. Dem Menschen scheint nicht mal klar zu sein, dass niemand jemals sicher vor Krankheit oder Behinderung ist, keine Sekunde im Leben. Und deswegen finde ich, sollte man dem ganzen nicht so abwehrend und abwertend gegenüber stehen. Mal davon abgesehen, dass jeder Mensch ein Recht hat, gut behandelt zu werden. Ich kenne das selbst, uns wurde auch schon gesagt, Behinderte wollen wir hier nicht. Da ging es um eine Wohnung für meine Mutter und mich. Aber warum? Tja, das kann jeder für sich herausfinden.

Ich hoffe jedenfalls, dass dieses Buch etwas bewirken kann. Vielleicht finden ja gerade dadurch noch ein paar mehr Kinder neue Familien. Ich bilde mir nicht ein, dass dadurch ignorante Menschen weniger ignorant werden, aber es kann immerhin ein wenig was ändern. Denk ich. Ich empfinde es einfach als ein gutes Buch, in dem nichts schön geredet wird. Mama Held bleibt meinem Empfinden nach sehr ehrlich.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Super Auftakt für die Pious Men!

Priest of Bones
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Zuerst muss ich sagen, dass ich den Schreibstil vor allem am Anfang noch auf irgendeine Art als merkwürdig empfinde. Das aber gar nicht im negativem, denn so unerklärbar merkwürdig ich es empfand, so las ...

Zuerst muss ich sagen, dass ich den Schreibstil vor allem am Anfang noch auf irgendeine Art als merkwürdig empfinde. Das aber gar nicht im negativem, denn so unerklärbar merkwürdig ich es empfand, so las es sich dennoch leicht, flüssig und schnell, hatte einen gewissen Witz, übertrieb es damit aber auch nicht. Es liest sich tatsächlich so, als hätte der Protagonist, Tomas Piety, dieses Buch selbst geschrieben, so bleibt der Autor dem Charakter auch durchgehend in der Art des Schreibens treu und man kommt als Leser sehr stark mit Tomas, seinen Gefühlen und seiner Sicht der Dinge in Kontakt. Es ist ein wirklich tolles Buch, mit Charakteren, die alle ihre eigenen Stärken und Schwächen haben und die durch ihre Erfahrungen eng zusammengewachsen sind. Zwar herrscht nicht von grundauf bei jedem Vertrauen, aber dennoch stehen sie zusammen.

Aber auch insgesamt ist es eine sehr interessante und auch irgendwie sehr spannende Geschichte, die hier tatsächlich mal nach Kriegsende ansetzt und gerade im ersten Band eher auf die Rückkehr in seine Heimat und die Rückeroberung seiner Geschäfte durch Tomas und seinen Trupp basiert. Wer Helden erwartet ist hier vielleicht nur zum Teil richtig. Klar, sie sind Helden, jeder auf seine eigene Art und manche mehr, manche weniger. Im Grunde sind es aber die, die in anderen Büchern meistens die schlechteren oder "Bösen" sind. Hier braucht man keine edlen Ritter in strahlenden Rüstungen, oder den selbstlosen Helden erwarten.
Aber auch wenn Tomas ein, wie er sagt, Geschäftsmann ist, achtet er trotzdem auf seine Leute und die Bewohner 'seiner' Straßen. Es ist ja nicht immer alles gut und böse, schwarz oder weiß, trotzdem sind die Pious Men für mich die Guten, ganz eindeutig. Gerade mit Tomas als Anführer, der für Ordnung sorgt und seine Regeln durchsetzt. Es ist einfach ein Buch ganz nach meinem Geschmack.

Ein toller Auftakt, der für nachfolgende Bände noch viel Potential lässt und mich auch ohne einen Cliffhanger sehr neugierig auf die Fortsetzung macht. Für mich war dieses Buch ein voller Erfolg, mir gefällt die Geschichte und die ganze Dynamik zwischen den Charakteren sehr und ich bin schon unheimlich gespannt, wie die Geschichte weiter gehen wird, wie sich einzelne Charaktere weiterentwickeln werden und vor allem, wie es bei Tomas selbst weitergehen wird.

Von mir eine klare Empfehlung, ich konnte das Buch nicht zur Seite legen und weiß nicht mal was mich so sehr gefesselt hat. Vermutlich waren es tatsächlich die Pious Men. Es war einfach toll und vollkommen anders. Auf Seiten solcher Charaktere steht man in anderen Büchern vermutlich weniger und genau das bringt wieder einen ganz neuen Wind in das Genre und löst sich auch teilweise von bestimmten Charakterklischees, wenn auch sicher nicht von allen.

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Veröffentlicht am 29.02.2020

Interessante Geschichte

Das Exodus-Projekt
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Das Exodus-Projekt ist tatsächlich sehr mysteriös, die Handlung nicht immer zu durchschauen und dadurch auf seine eigene Art auch spannend. Es ist dazu auch sehr flüssig und leicht zu lesen, sodass es ...

Das Exodus-Projekt ist tatsächlich sehr mysteriös, die Handlung nicht immer zu durchschauen und dadurch auf seine eigene Art auch spannend. Es ist dazu auch sehr flüssig und leicht zu lesen, sodass es gut in eins durchgelesen werden kann. Es ist also tatsächlich nicht super langweilig. Dennoch konnte es mich einfach nicht völlig fesseln, nicht vollkommen von sich überzeugen. Ja es war gut. Die Geschichte, das ganze Szenario – eine tolle und sehr interessante Idee. Es hat mir auch auf irgendeine Art durchaus gut gefallen, gerade auch das Geheimnis hinter all dem, das schon überraschend und spannend war. Aber es fehlte mir einfach irgendwas.

Die Handlung hätte noch etwas mehr haben können. Mehr Tiefe, mehr von den Charakteren. Ja, vielleicht kamen die Figuren etwas zu kurz. Im Grunde konnte sich da gar nicht so viel entwickeln, weil alles auf diese eine Handlung beschränkt war, was an sich nicht schlimm ist. Nur kam mir auch der Schauplatz an sich etwas kurz. Es fehlte gefühlt einfach tatsächlich Tiefe. Mehr von der Geschichte, dem Ort, dem Leben, den Menschen. Es ist ganz schwer zu beschreiben, ich hätte zum Beispiel auch erwartet, dass Sofia eine deutlich größere Rolle spielen würde, habe darauf gewartet – aber es kam einfach nicht. Dazu kommt, dass ich auch gar nicht weiß, wie viel Zeit in dem "Jetzt" der Geschichte eigentlich vergangen ist. Wie lange waren sie dort?

Insgesamt würde ich das Buch nicht unbedingt als nervenzerfetzend beschreiben, auch wenn eine Grundspannung da war. Aber für mich kam wie gesagt einfach einiges zu kurz und eine Entwicklung kann ich nur bei Zak's Schwester sehen – und das auch erst auf den letzten Seiten.

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Super Geschichte mit ganz neuen Arten!

Endling - Die Suche beginnt
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Das Buch ist wirklich toll, aber dennoch muss ich hier schon zu Anfang erwähnen, dass ich es definitiv nicht für 11 Jährige Kinder empfehlen würde, so wie es vom Verlag gelistet ist. Viel in dem Buch wo ...

Das Buch ist wirklich toll, aber dennoch muss ich hier schon zu Anfang erwähnen, dass ich es definitiv nicht für 11 Jährige Kinder empfehlen würde, so wie es vom Verlag gelistet ist. Viel in dem Buch wo gekämpft wird und auch Blut fließt mag noch in Ordnung sein, eine andere etwas brutalere Stelle grenzwertig für ein Kinderbuch - aber wieder eine andere Szene war deutlich zu brutal für ein Kinderbuch und absolut nichts, was ein 11 Jähriges Kind lesen muss. Für ältere Kinder, Jugendliche und für erwachsene mag es in Ordnung sein, aber selbst ich fand es brutal und kenne solche Stellen sonst ausschließlich aus Fantasy Büchern die sich nicht an Kinder richten. Natürlich kommt es auch hier immer auf das Kind an, aber ich denke, auch wenn der Großteil des Buches auch Kindern sehr viel Spaß machen wird, dass gerade diese ein zwei Stellen doch etwas zu viel für die Altersgruppe sein könnten.

Davon mal abgesehen ist dieses Buch aber wirklich super und gefiel mir sehr!
Ich liebe die Charaktere und auch die Geschichte ist unheimlich gut und beschäftigt sich mit Themen, die trotz des Fantasy Genres und der Tierelemente prima auf die Welt wie wir sie kennen übertragen lassen. Es ist eine Geschichte in der sich sehr viel um Machtgier und um die Ausrottung einer, beziehungsweise mehrerer Rassen dreht, und darum, was der Mensch in seiner Gier eigentlich alles anrichten kann. Gleichzeitig ist es einfach eine Geschichte die spannend ist und großes ein Abenteuer verspricht. Vor allem ist aber das Schicksal von Byx am Anfang des Buches unendlich traurig und lässt einen schon früh in die Geschichte eintauchen und mit ihr als Protagonistin mitfühlen. Auch die verschiedenen Arten werden toll beschrieben und erklärt, so finde ich gerade die Fähigkeit der Dalkins, Lügen zu erkennen, spannend. Aber auch die Felijaga und Wobbyks sind sehr toll und faszinierend!

Für mich ist dieses Buch abschließen gesagt ein sehr gutes Fantasy Buch und ein super Auftakt für die Reihe. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Verrat, aber auch Freundschaft und unerschütterlicher Zusammenhalt. Einfach toll und auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Wenn Sage und Fantasie sich vermischen

Die Dunkelheit der Drachen
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Der Rattenfänger von Hameln - der ist doch sicher den meisten bekannt, und wenn es auch nur dem Namen nach so ist. In dieser Geschichte spielt er aber eine sehr große Rolle, denn hier verwebt der Autor ...

Der Rattenfänger von Hameln - der ist doch sicher den meisten bekannt, und wenn es auch nur dem Namen nach so ist. In dieser Geschichte spielt er aber eine sehr große Rolle, denn hier verwebt der Autor die Sage um den Rattenfänger von Hameln mit seiner ganz eigenen Fantasygeschichte mit Menschen, Drachen und Magie in einer eigenen Welt, in der die Musik eine ganz besondere Rolle hat.

Spannend, witzig und ernst. Ein Buch mit einer guten Mischung von allem. Eins, das einfach Spaß macht. Hier wachsen Figuren über sich hinaus und es finden verschiedene Charaktere als Freunde zueinander, während auch schwierigere Themen behandelt werden. Zum Beispiel Strafen und wie sie verhängt werden, die Machtgier und ihre Folgen, oder die Frage nach Vertrauen. Einfach eine tolle Geschichte, die ich empfehlen kann - und das nicht nur für Kinder! Auch hier kann es im Kampf hoch her gehen. Außerdem kann diese Geschichte jedem Spaß machen, denn sie ist wirklich gut gemacht und toll umgesetzt! Die Figuren sind klasse und die Wichtigkeit der Musik, und der Magie dieser in der Welt, ist einfach toll dargestellt. Mir hat das Buch sehr gefallen!

Der Schreibstil des Autors ist wirklich toll, so lässt sich das Buch ganz einfach und flüssig lesen. Zwar ist es an verschiedenen Stellen ganz unterschiedlich, ob man gut eine Pause einlegen, oder das Buch kaum weglegen kann, aber das finde ich gar nicht so schlecht. Für mich muss es nicht durchgängig nerven zerreißend spannend sein, wenn eine gute Grundstimmung und Grundspannung besteht, wenn das Buch auch von sich aus mit der Geschichte gut fesseln kann, so wie es dieses hier durchaus tut. Es ist eben einfach ein kleines Abenteuer.

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