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Veröffentlicht am 29.11.2021

Mörderisches Spiel

Spiel des Schneemörders
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„Spiel des Schneemörders“ von Klaus Heimann, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 250 Seiten gelesen. Die Geschichte spielt im Ruhrpott und ist in Ich-Form von Sigi Siebert geschrieben.
Auch ...

„Spiel des Schneemörders“ von Klaus Heimann, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 250 Seiten gelesen. Die Geschichte spielt im Ruhrpott und ist in Ich-Form von Sigi Siebert geschrieben.
Auch in diesem Buch sitzt der pensionierte Hauptkommissar Sigi Siebert mit seinem Freund Ecki in der Kneipe und wartet auf die anderen. Dabei versinkt er in Erinnerungen an einen Fall im Winter 2010. Damals fand der Fahrer eines Räumfahrzeuges eine tote Frau im Schnee. Bei den Recherchen im privaten Umfeld ist keinerlei Motiv für einen Mord zu finden. Sigi, sein Kollege Erich und Möhrchen stecken fest.
Dann naht Weihnachten ebenso wie der Besuch von Sigi’s Schwiegermutter. Aber das Schlimmste ist, dass seine Frau Lotte ihre Freundin Nicki eingeladen hat. Und das, ohne Sigi zu fragen oder es ihm vorher mitzuteilen. Damit ist Weihnachten für ihn gelaufen, denn Nicki ist eine in Selbstmitleid versunkene, stimmungskillende Nervensäge.
Dann ist es fast schon ein Glück, dass eine weitere Frauenleiche am Weihnachtsabend gefunden wird und Sigi arbeiten darf. Auch hier gibt es keinerlei Zusammenhang zum ersten Fall und auch keine Verdächtigen. Erst aufgrund eines Weihnachtsgeschenkes kommen die Ermittler dem Täter langsam auf die Spur.
Zwischendurch gibt es kurze Abschnitte aus Sicht des Täters und was ihn zu den Taten treibt.
Die Charaktere sind wieder sehr gut dargestellt. Erich und Lotte sind grundsätzlich ein gutes Paar. Aber Lottes Alleingänge in Sachen Weihnachtsplanung haben mich ganz schön empört. Dagegen war die Weihnachtsbaumstory in 4 Akten sehr amüsant. Lotte ist doch sehr bestimmend und ich fragte mich oft, warum Sigi sich alles gefallen lässt.
Erich und Möhrchen haben mir auch wieder gefallen. Allerdings finde ich die Bezeichnung „die kleine Rote“ nicht schön und es kam mir auch zu oft vor in dem Buch.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es war ein eher unaufregender Krimi mit einigen humorvollen Szenen. Gegen Ende ging es dann doch noch recht rasant zu und das Motiv des Täters ist erschreckend.
Das Cover gefällt mir sehr gut

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2019

Der Tote im Stollen

Erzfieber
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„Erzfieber“ von Marcus Wächtler habe ich als ebook mit 183 Seiten gelesen. Diese sind in 5 Kapitel eingeteilt.

Freiberg erhält eine anonyme 5-Millionenspende und gleichzeitig wird der Kämmerer vermisst. ...

„Erzfieber“ von Marcus Wächtler habe ich als ebook mit 183 Seiten gelesen. Diese sind in 5 Kapitel eingeteilt.

Freiberg erhält eine anonyme 5-Millionenspende und gleichzeitig wird der Kämmerer vermisst. Das alles nimmt Ariane Itzen nur am Rande wahr. Sie arbeitet als Sprechstundenhilfe in einer Tierarztpraxis. Als sie und ihre Kollegin Stefanie den Hund Charlie zu seinem Herrchen bringen wollen, weil dieser ihn seit Tagen nicht abgeholt hat, findet sie dessen Leiche. Da sich die beiden Frauen nicht vorstellen können, dass dieser verantwortungsvolle Hundebesitzer Selbstmord begangen haben soll, kümmert sich Ariane selbst um die Sache und auch um den armen Hund. Dabei trifft sie auf Kommissar Ben Benserle von der Kripo Chemnitz.
Während Ben persönliche Interessen an Ariane hat, hält diese sich noch bedeckt und benutzt in erst einmal nur als Informationsquelle.
Der Tote Herr Bublitz war ein Mitarbeiter in der Stadtverwaltung, verantwortlich für Liegenschaften und beschäftigte sich u.a. mit modernem Bergbau. Alles riecht nach Geld, Macht und Korruption.
Für Ariane beginnt eine Odyssee. Sie gerät immer wieder in Gefahr, übernachtet bei fremden Leuten, traut sich nicht nach Hause. Und von Ben hört man lange nichts.

Es war eine durchaus interessante Geschichte, die auch Hintergrundinformationen des Bergbaus und über Freiberg und Umgebung vermittelte. Mit den Charakteren von Ben und Ariane bin ich nicht richtig warm geworden. Sie hat u.a. Beweismittel unterschlagen und war mir etwas zu eifrig. Und Ben war meist genervt, ungeduldig oder hat gar nichts gesagt. Da wird es wohl kein Happy End geben mit den beiden. Am besten fand ich Charlie, der sehr geduldig, lieb und freundlich war.

Da nicht alle Fragen in dem Buch beantwortet werden konnten, kann man von einer Fortsetzung ausgehen.

Das düster gehaltene Cover fand ich sehr schön.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Antagonist

Richard-Tackert-Reihe / Antagonist
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Gleich zu Beginn wird eine weibliche Leiche aus dem Kanal gezogen. Die Tote ist Annemarie Funke und war Tierärztin, hat sich bei PETA engagiert und war Mitglied bei den Anyone;s sisters, einer Esoterikgruppe. ...

Gleich zu Beginn wird eine weibliche Leiche aus dem Kanal gezogen. Die Tote ist Annemarie Funke und war Tierärztin, hat sich bei PETA engagiert und war Mitglied bei den Anyone;s sisters, einer Esoterikgruppe. Hauptkommissar Tacker und sein Team ermitteln. Es muss geklärt werden, wie und wo die Frau ins Wasser gekommen ist, vom Schiff, vom Land aus? Auch ein Motiv ist nicht erkennbar. Sie war überall beliebt, aufgeschlossen, freundlich, hatte aber wohl keinen großen Freundes- oder Bekanntenkreis. Es werden Personen aus beiden Gruppen befragt, die mehr oder weniger sympathisch sind. Besonders die Esoteriker sind sehr empfindlich, was ihr Tun betrifft. Mit Robert Schöndorf hatte sie allerdings massive Probleme. Der wird genauer unter die Lupe genommen. Und nicht nur von der Polizei.
Auch Anna Heisterberg, eine Privatdetektivin, hat den Auftrag bekommen, etwas über seine Machenschaften heraus zu bekommen.
Annemarie hatte Streit mit Frauke Hahnefeld wegen ihres Mannes. Also nehmen sich die Ermittler auch den inzwischen Ex-Mann vor. Er und seine Freundin sind ein ziemlich unsympathisches Paar.
Außerdem gab es in Annemarie’s Studentenzeit einen Vorfall, der vielleicht nach so vielen Jahren eine Rolle spielen könnte.
Zwischendurch gibt es kurze Abschnitte mit den Gedanken eines Unbekannten.
Ein kurzer, kompakter Krimi mit einer gesunden Prise Humor. Er war nicht besonders spannend, aber durchaus interessant. Die Ermittler sind mir alle sympathisch und arbeiten auch als gutes Team zusammen.
Besonders amüsant finde ich die Götternamen der Fische.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Der Tote auf dem Friedhof

Blumen des Todes
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Der Täter hat sein Opfer kunstvoll an einem Grabstein drapiert. Das Opfer Archie Willson ist den Ermittlern aus der Boulevardpresse bekannt. DI Aliya Pereira und ihr Kollege DS Marc Bain beginnen mit den ...

Der Täter hat sein Opfer kunstvoll an einem Grabstein drapiert. Das Opfer Archie Willson ist den Ermittlern aus der Boulevardpresse bekannt. DI Aliya Pereira und ihr Kollege DS Marc Bain beginnen mit den Ermittlungen, wobei es Aliya gerade nicht leicht hat mit ihrer 13jährigen Tochter, die sie von der Schule abholen musste und notgedrungen mit zum Tatort genommen hat. Das hat ihr gleich weitere Minuspunkte bei ihrem Vorgesetzten Cooper eingehandelt, der sie eh schon auf dem Kicker hat.
Die Ermittler stoßen auf Archies Mitbewohner Frank, der auf transsexuell macht. Er verheimlicht eindeutig etwas, außerdem hat er wohl das Los gekauft, mit dem Archie gewonnen hat.
Bei den Recherchen kommt heraus, dass der tote Archie von seinem Millionen-Lottogewinn noch nichts ausgegeben hat und nur von den Zinsen gelebt und gefeiert hat. Er war wohl etwas kopflos und hatte noch keine konkreten Pläne. Aber sein Finanzberater erzählte der Polizei, dass Archie alle zum Verkauf stehenden Kirchen erwerben wollte.
Es werden die vielen Briefe, die Archie nach seinem Gewinn erhalten hatte, ausgewertet. Und dort stoßen die Beamten auf eine erste heiße Spur, die sie in Archie's Vergangenheit führt. Alle an dem damaligen Vorfall Beteiligten hatten Drohbriefe bekommen. Erst am Ende dieses Abschnittes wird es wieder spannender, als es einen weiteren Toten gibt.
Jetzt ist die Frage, wer sich an diesen Personen rächen will? Die Schwester des damals verunglückten Jungen kommt mir etwas verschroben vor. Weitere Verwandte gibt es angeblich nicht. Der Junge war auch sehr gläubig. Ob daher Archie‘s Interesse an Kirchen rührte und er etwas gutmachen wollte?
Die vielen Ermittlungen und Befragungen fand ich nicht wirklich spannend, jedoch durchaus interessant und das gehört ja zu den Aufklärungsarbeiten auch dazu.
Mit Aliya bin ich nicht so richtig warm geworden, sie erscheint mir in ihrer Art etwas unterkühlt zu sein, gestresst und übellaunig. Über ihre Lebensumstände erfährt man zuerst nicht viel. Dass es da noch Robin gibt und Lena gab, wird erst später im Buch erwähnt und auch nur häppchenweise. Aliya ist zwar in Glasgow geboren, hat aber indische Wurzeln. Dadurch kommt es öfters zu beinah rassistischen Sprüchen.
Im Gegensatz zu ihr war mit DS Bain sehr sympathisch mit seiner ruhigen, freundlichen Art.
Auch der Vorgesetzte Cooper war zu Beginn immer recht schroff zu Aliya, aber im Verlauf des Buches hat er sich etwas geändert und es gab sogar mal ein Lob.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, der Schreibstil war einfach und es ließ sich zügig lesen. Es gab viele unterschiedliche Charaktere, die alle auf ihre eigene Art und Weise in die Geschichte passten.
Der Schluss hat mich dann doch etwas überrascht.
Das Cover finde ich sehr schön, düster und geheimnisvoll auf einem dunklen Friedhof.

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Nicht ganz mein Humor

Salzburger Saitenstich
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„Salzburger Saitenstich“ von Katharina Eigner ist der 3. Fall für Arzthelferin Rosmarie Dorn.
Der stadtbekannte Hypochonder Rettenbacher wird tot aus dem Almkanal gefischt. Rosmarie glaubt nicht an einen ...

„Salzburger Saitenstich“ von Katharina Eigner ist der 3. Fall für Arzthelferin Rosmarie Dorn.
Der stadtbekannte Hypochonder Rettenbacher wird tot aus dem Almkanal gefischt. Rosmarie glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Obwohl Rettenbacher Alkoholiker war, ist so ein normaler Tod untypisch für ihn. Er hat für seine Beerdigung eine spektakuläre Zeremonie vorbereitet und sich sogar mit einer Star-Geigerin getroffen. Als Rosmaries Chefin eine Bemerkung zu Rettenbacher macht, ist diese geschockt. Hätte der Tote ihre helfen können, etwas über ihre Vergangenheit als Findelkind herauszufinden? Da die Polizei in diesem Fall von einem Unfall ausgeht und nicht weiter ermittelt, ergreift Rosmarie zusammen mit ihrer Chefin die Initiative. Dabei stoßen sie auf so einige interessante zwischenmenschliche Details.
Die Personen sind authentisch beschrieben und die Handlung spiegelt das Leben in einer kleinen Ortschaft wider. Jeder kennt Jeden und weiß alles über ihn oder ist überrascht, nicht alles zu wissen. Rosmaries Familie mag ich sehr. Da sie selbst ein Findelkind ist, wurde sie von Tante Zenzi als Baby aufgenommen und wird von allen geliebt. Schwiegermutter Hermi war mir dabei besonders sympathisch. Sie ist eine gewitzte alte Dame.
Ich habe mich mit diesem Buch etwas schwergetan, es ist wohl nicht so ganz mein Humor. Außerdem gab es sehr viele Abschweifungen vom aktuellen Geschehen hin zur Vergangenheit, zu früheren Fällen oder Personen. Aber die Aufklärung des Falles war dann doch eine Überraschung.
Das Cover finde ich sehr schön und passend zur Handlung.

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