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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2024

Sehr spannend

Die Tote im Feuer
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Lina und ihr Verlobter Sönke stehen kurz vor der Hochzeit und wollen sich am Osterfeuer am Strand von Wyk erfreuen. Dann wird eine verkohlte Leiche im Feuer entdeckt. Das ruft Staatsanwalt Broder Jacobsen ...

Lina und ihr Verlobter Sönke stehen kurz vor der Hochzeit und wollen sich am Osterfeuer am Strand von Wyk erfreuen. Dann wird eine verkohlte Leiche im Feuer entdeckt. Das ruft Staatsanwalt Broder Jacobsen und Hauptkommissar Thies Hansen vom Festland auf die Insel. Broder ist vor vielen Jahren nach einem tragischen Vorfall von der Insel und seiner Jugendliebe Lina weggegangen. Nun stehen sie sich wieder gegenüber und er wird sogar zu ihrer Hochzeit eingeladen. Ob das eine gute Idee ist? Noch dazu, weil in ihren Bekanntenkreis ermittelt wird?
Broder ist mit seinen 28 Jahren bereits Staatsanwalt. Obwohl er sich noch profilieren muss, ist er sehr sympathisch und lässt sich von dem älteren Kommissar nicht einschüchtern. Doch im privaten Umgang mit Lina und ihrer Schwester ist er immer etwas unbeholfen und unsicher. Gerade, was Emma betrifft, die ihn offensichtlich anbaggert.
Hauptkommissar Hansen ist ein alter, etwas gemütlicher Brummbär und würde lieber ohne den Staatsanwalt arbeiten, was er ihn ab und an spüren lässt. Er spricht Dinge direkt an und verfällt dabei oft in den plattdeutschen Dialekt, was mir sehr gefällt. Auch die anderen Charaktere sind authentisch dargestellt. Ebenfalls kommt das Inselflair gut zur Geltung und es kommt Urlaubsstimmung auf.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es ist von Beginn bis Ende spannend, der Fall ist gut und abwechslungsreich konstruiert, es gibt immer neue Wendungen und Verdächtige. Der Schreibstil ist mitreißend und packend. Auch das Cover passt super zur Handlung.
Insgesamt war es für mich ein großes und spannendes Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Der Schein trügt

FriesLandOpfer (Nordseekrimi)
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In Wyk auf Föhr wird der Barbesitzer Harald Königsberger ermordet. Er war sehr beliebt bei den Bewohnern der Insel und ebenso bei den Touristen. Kommissar Wolf und sein neuer Kollege Fabiu Covaci fahren ...

In Wyk auf Föhr wird der Barbesitzer Harald Königsberger ermordet. Er war sehr beliebt bei den Bewohnern der Insel und ebenso bei den Touristen. Kommissar Wolf und sein neuer Kollege Fabiu Covaci fahren auf die Insel, um den Fall zu lösen. Das stellt sich schwieriger dar, als gedacht. Denn alle bescheinigten dem Opfer eine blütenreine Weste. Aber warum wurde er dann so zugerichtet und verstümmelt? Für die Ermittler wird es ein schwieriger und aufreibender Fall. Lange Zeit gibt es keine eindeutigen Hinweise, trotz weitreichender Befragungen. Doch nach und nach kommen sie Dingen auf die Spur, die den Fall in ein ganz neues Licht rücken und ihn noch sehr viel schlimmer machen.
Der Schreibstil ist locker und man kann zügig lesen, das Küstenflair und die Mentalität der Menschen sind authentisch dargestellt.
Ich bin von dem Buch sehr begeistert. Es war von Beginn bis Ende spannend. Hauptteil war natürlich der Fall und dessen Aufklärung.
Aber interessant waren auch die zwischenmenschlichen Beziehungen der beiden Kommissare. Wolf leidet noch unter den Folgen des Unfalls, bei dem seine Kollegin Manu schwer verletzt wurde. Nun bekommt er den jungen Fabiu zugeteilt, dessen Personalakte nicht so lupenrein ist und ihn misstrauisch macht.
Fabiu selbst hat gar keine Zeit, sein Team besser kennenzulernen, denn gleich am ersten Tag gibt es den Mord und er muss mit Wolf auf die Insel. Das ist aber eine gute Gelegenheit für die beiden. Fabiu hält sich sehr bedeckt, was seine Akte betrifft, ist eher etwas unsicher in seinen Äußerungen und überkorrekt, als ob er Angst hätte, etwas Falsches zu sagen oder zu machen. Er besitzt eine gute Beobachtungsgabe und ein gutes Auffassungsvermögen. Von Wolf und seinen oft unkonventionellen Methoden ist er nicht begeistert. Aber nach und nach ergänzen sie sich super und die oft auch etwas makabren Gespräche und verbalen Schlagabtausche fand ich sehr amüsant. Als dann Manu noch telefonisch dazu kam, war das Trio perfekt und Fabiu muss nun auch noch die Flachwitze der beiden ertragen.
Am Ende wird der Fall geklärt und die Kollegen vertragen sich alle. Ich hoffe sehr, dass es weitere Bücher mit den Ermittlern gibt. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.
Auch das etwas düstere Cover gefällt mir.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Packend und rasant

Potsdamer Intrigen
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„Potsdamer Intrigen“ ist der 5. Teil der Enne-von-Lilienthal-Krimis und für mich das erste Buch der Reihe.
Als in der Kantine des Landtages eine Leiche gefunden wird, ruft das Kriminalrat Maik von Lilienthal ...

„Potsdamer Intrigen“ ist der 5. Teil der Enne-von-Lilienthal-Krimis und für mich das erste Buch der Reihe.
Als in der Kantine des Landtages eine Leiche gefunden wird, ruft das Kriminalrat Maik von Lilienthal und sein Team auf den Plan. Kurz danach gibt es eine weitere in einem Hochbehälter auf dem Ruinenberg. Die Ermittlungen gehen zügig voran und es kommen erste Zusammenhänge zwischen den Toten zutage. Diese führen weit in die DDR zurück.
Hilfe bekommt das Team von Lilienthals Mutter, der pensionierten Fallanalytikerin Enna, der zu Hause die Decke auf den Kopf fällt. Ebenfalls mischt ihr Partner, der ehemalige Kriminalrat Körner mit. Die beiden sind ein sehr aufgewecktes und sympathisches Paar, was eine ganze Menge zur Lösung beitragen kann. Insiderwissen trägt dazu der Gerichtsmediziner Enderlein bei, mit dem sie gut befreundet sind. Gerade Enna bringt sich charmant und fast unbemerkt in die Ermittlungen ein. Sie lässt sich von ihrem grummeligen Sohn nicht aus der Ruhe bringen, ist immer freundlich und bewahrt die Ruhe. Ich mag sie sehr.
Es ist eine sehr interessante, spannende und teils traurige Geschichte. Erzählt wird nicht nur von den Ermittlungen, sondern auch von persönlichen Schicksalen einiger Beteiligter. Dabei sind recht viele Personen involviert, früher und heute, die teilweise ihre Namen geändert haben. Da muss man schon etwas aufpassen beim Lesen, um den Faden nicht zu verlieren.
Bei den Ermittlern war ich über die privaten (Ex)Beziehungen untereinander des recht kleinen Teams verwundert. Aber das scheint ja nicht wirklich zu funktionieren. Die Charaktere sind authentisch dargestellt. Lilienthal ist oft etwas ungeduldig und, gerade, wenn seine Mutter auftaucht, auch genervt. Kriminalkommissarin Susanne Riemeister will in Berlin Karriere machen und ist auf dem Sprung. Dieser Fall geht ihr ziemlich an die Nieren und sie ist manchmal etwas neben der Spur. Auch die anderen im Team sind gut beschrieben, wie der immer überarbeitete Langner von der Spurensicherung und der leicht schrullige Gerichtsmediziner. Heike ist ein Rechercheass. Was sie so alles aus der Vergangenheit ausgräbt, ist der Wahnsinn.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Auch das Cover ist toll.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Der Club der Hexen

Manchmal hilft nur fauler Zauber
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Anna hat ihren Traumprinzen gefunden, Hartmut verkörpert alles, was sie sich wünscht. Es wurde geheiratet. Aber schon auf der Feier zeichnet sich die Katastrophe ab.
Als sie von einer unbekannten Tante ...

Anna hat ihren Traumprinzen gefunden, Hartmut verkörpert alles, was sie sich wünscht. Es wurde geheiratet. Aber schon auf der Feier zeichnet sich die Katastrophe ab.
Als sie von einer unbekannten Tante ein Haus auf Amrum erbt und Vida kennenlernt, die Wohnrecht im Haus hat, schmieden die beiden einen Plan, um Hartmut loszuwerden. Und Anna tritt in den „Club der Hexen“ ein. Bald ist Anna glücklich auf Amrum, in ihrem Häuschen und mit der Freundschaft zu Vida. Auch macht sie eine neue Bekanntschaft und fühlt sich wie ein verliebter Teenager. Besser hätte alles nicht kommen können. Alles ist gut, bis der Club der Hexen einen weiteren Plan fassen muss. Danach passierte eine lange Zeit nichts. Es wurde der Tagesablauf von Anna geschildert, viele Sagen der Insel erzählt und inseltypische Touristenanlaufpunkte genannt und beschrieben. Das zog sich zwar etwas in die Länge, war aber auch nicht uninteressant.
Trotzdem die Geschichte ziemlich abstrus und an den Haaren herbeigezogen ist, habe ich mich doch sehr amüsiert. Es gibt einige Morde, doch auch diese sind eher lustig beschrieben. Da das Buch als Roman und nicht als Krimi ausgewiesen ist, finde ich das auch in Ordnung.
Auch der Schreibstil ist locker und humorvoll und durch die kurzen Kapitel ging das Lesen zügig voran.
Anna scheint ein reines Multitalent zu sein, von Reiten bis Kitesurfen kann sie anscheinend alles. Sie hat auf der Insel viele Freunde und ein neues Zuhause gefunden. Auch die anderen Charaktere sind authentisch dargestellt und haben mir mehr oder weniger gefallen. Es gab viele Inselbeschreibungen von Amrum und auch Föhr, was zu einer gewissen Urlaubsstimmung führte. Ob der Club der Hexen weiterhin aktiv ist, ist nicht bekannt. Man sollte sich dort keine Feinde machen.
Im Anhang gibt es noch verschiedene friesische Rezepte zum Nachmachen, die im Buch genannt wurden.

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Dramatisches Finale

Schneeweißchen stirbt
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„Schneeweisschen stirbt“ ist der 3. und letzte Teil der Grimm-Reihe. Man sollte auf jeden Fall die Vorgängerbücher gelesen haben, da es eine fortlaufende Handlung ist.
Zu Beginn gibt es eine kurze Zusammenfassung ...

„Schneeweisschen stirbt“ ist der 3. und letzte Teil der Grimm-Reihe. Man sollte auf jeden Fall die Vorgängerbücher gelesen haben, da es eine fortlaufende Handlung ist.
Zu Beginn gibt es eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse aus den letzten beiden Teilen, was sehr hilfreich ist.
Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann ist nach den furchtbaren Ereignissen, bei denen sie schwere Verletzungen davongetragen hat, zurück im Dienst. Dort spürt sie die Veränderungen, die in der Zwischenzeit vorgenommen wurden. Und das nur, um die schlimmen Dinge, die bei den Polizeibehörden und im Senat passiert sind, zu vertuschen.
Doch noch immer ist die Organisation Grimm nicht enttarnt. In den letzten Jahren gab es weitere ‚Märchen-Morde‘, auch immer wieder Festnahmen und Verurteilungen, aber keiner verrät den eigentlichen Drahtzieher. Und weiterhin kursieren Snuff-Filme im Darknet, die auf weitere Märchen hindeuten, nach denen gemordet wird.
Während Nora ihren Therapeuten zu überzeugen versucht, dass mit ihr alles in Ordnung ist und sie einfach nur ihren Job, gegen korrupte Beamte zu ermitteln, machen will, versucht ihr ehemaliger Vorgesetzter Konrad König, von seiner Kollegin Manja Steinke zu erfahren, wo sie gefangen gehalten wurde.
Als es bei einer Gala zur Einführung des neuen Landespolizeipräsidenten plötzlich eine angebliche technische Panne gibt, sind die Anwesenden entsetzt und Nora wieder voll im Geschehen. Dieses Mal geht es um das Märchen „Allerleirauh“. Nunmehr scheint allerdings jemand unter den Grimm-Anhängern aufzuräumen und Verbrechen aus der Vergangenheit werden aufgeklärt.
Das Buch ist wie gewohnt sehr mitreißend geschrieben und von der ersten bis zur letzten Seite super spannend. Die guten und bösen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Man kann eigentlich niemandem trauen. Alles ist ein Netzt aus Lügen und Korruption bis in die höchsten Kreise.
Am Ende bestätigte sich mein Verdacht vom Ende des zweiten Teils, allerdings anders als gedacht. Es ist traurig und dramatisch. Wie König so schön sagte, es gibt keine Gewinner, nur Verlierer.
Die Trilogie ist eine super spannende und grausame Reihe, die es zu lesen lohnt.
Das Cover ist auf die beiden ersten Teile abgestimmt, dieses Mal mit einem weißen Schwan auf rotem Hintergrund.

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