Profilbild von Anja95

Anja95

Lesejury Profi
offline

Anja95 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anja95 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2019

Der Bär und die Nachtigall

Der Bär und die Nachtigall
0

Inhalt:

In einem Dorf am Rande der Wildnis, weit im Norden Russlands, wo der Wind kalt bläst und der Schnee viele Monate des Jahres fällt, erzählt die alte Dienerin Dunja den Kindern des Grundbesitzers ...

Inhalt:

In einem Dorf am Rande der Wildnis, weit im Norden Russlands, wo der Wind kalt bläst und der Schnee viele Monate des Jahres fällt, erzählt die alte Dienerin Dunja den Kindern des Grundbesitzers Pjotr Wladimirowitsch Geschichten über Zauberei, Folklore und den Winterkönig mit den frostblauen Augen. Verbotene Geschichten über eine uralte Magie. Doch für die junge, wilde Wasja sind dies weit mehr als Märchen. Sie allein kann die Geister sehen, die ihr Zuhause beschützen. Und sie allein spürt, dass sich in den Wäldern eine dunkle Magie erhebt ...

Meine Meinung:

Normalerweise kopier ich nicht den Klappentext als Inhaltsangabe, aber hier hab ich wirklich keine Ahnung wie ich den Inhalt anderes beschreiben soll ohne zuviel vorweg zunehmen oder zu wenig zu schreiben. Generell bin ich ehrlich habe ich ein wenig Probleme eine ausführliche Rezension hierzu zu schreiben.

Das Buch unterscheidet sich schon zu Beginn von jedem anderen was ich jemals gelesen habe, da unsere Protagonistin Wasja zu dem Zeitpunkt noch gar nicht geboren wurde. Wir begleiten ihre Eltern die gerade herausfinden das Marina schwanger ist. Die Geburt stellt ein hohes Risiko da, da Marina viel zu schwach ist um ein weiteres Kind zur Welt zu bringen. Trotz allem entscheidet sich für das Kind da sie spürt das dieses anders sein wird als ihre anderen Kinder und die ungeborene Tochter Magie in sich tragen wird. Nach dieser kleinen Einleitung folgen wir Wasja übr einige Jahre hinweg und bekommen hautnah mit wie sie von einem kleinen Mädchen zu einer jungen Frau heran wächst.

Eine große Charakterentwicklung bleibt hier in meinen Augen aber aus. Gestört hat mich das jedoch nicht sonderlich. Ich mochte ihre rebellische Art die sich durch das ganze Buch hinweg durchzieht, generell habe ich Wasja schnell ins Herz schließen können, denn auch wenn sie sehr rebellisch ist, ist sie trotz allem sehr fürsorglich vor allem ihrer kleinen Schwester und dem Kindermädchen Dunja gegenüber. Auch scheint sie die einzige zu sein die all die verschieden Hausgeister sehen kann, weshalb sie es sich zur Aufgabe macht auch diesen zu helfen. Und auch wenn sie immer das tut was sie will und nie das was von ihr verlangt wird tut sie doch immer das richtige auch wenn es in den Augen der anderen unverantwortlich ist. Wasja weiß mit jedem Schritt dem sie im Leben geht ganz genau was sie tut und es ist ihr ganz egal was andere davon halten. Im Endeffekt will sie einfach nur das Dorf in dem sie lebt mit all ihrer Einwohner vor dem Bösen retten.

Nebencharaktere wie Wasjas Geschwister, Dunja oder ihren Vater konnte ich ebenfalls gut leiden während mich ihre Stiefmutter Anna und manche Bewohner des Dorfes einfach nur wütend gemacht haben. Hatte ich anfangs noch Mitleid mit Anna wurde sie dann zu einem Charakter welchen ich am liebsten angebrüllt hätte. Mich hat sie sehr an die Stiefmutter aus Cinderella erinnert. Immer bedacht auf ihr leibliches Kind während sie das Stiefkind am liebsten umbringen würde wenn sie das könnte.

Zu der Geschichte an sich: Religion spielt in "Der Bär und die Nachtigall" eine sehr große Rolle. Für mich ist dieses Thema sehr schwierig. Entweder stört es mich gar nicht oder es stört mich sehr, dies kommt immer auf die Umsetzung an.Hier war es für mich einfach zu viel des Guten. Wenn man während des Lesens etwas darüber lernt um sich als nicht religöse Person besser in die Charaktere hineinversetzten zu können habe ich damit kein Problem, aber so ist es für mich schwierig die Handlungen vereinzelter religöser Charaktere nachzuvollziehen bzw zu verstehen. Auch der Plottwist im Bezug auf einen der Charaktere der neu ins Dorf kommt war für mich von vornherein klar was mich auch wieder nur die Augen verdrehen lassen hat. Generell hatte ich ziemliche Probleme damit in die Geschichte rein zu kommen und habe mich oftmals dabei erwischt wie ich mich ein wenig zwingen musste das Buch in die Hand zu nehmen. Nach 300 Seiten konnte mich das Buch dann aber doch noch ein bisschen fesseln und das Ende war mehr als gelungen.

ZU Beginn fand ich es ziemlich verwirrend das die Namen der Charaktere mal auf deutsch und mal auf russisch genannt wurden. Das hab ich am Anfang gar nicht realisiert und dachte das wären verschiedene Charaktere. Unter anderem fand ich es auch ziemlich nervig das die Charaktere sehr oft mit ihrem vollen Namen angesprochen wurden , sprich Vor - und Nachname. Da die Namen russisch sind hat das meinen Lesefluss oft unterbrochen. Ich weiß nicht ob es zur damaligen Zeit so üblich war oder nicht. Für mich war es jedoch ein kleiner Störfaktor.

Das Setting wiederum fand ich unglaublich gut. Die winterliche Atmosphäre ist unheimlich gut rüber gekommen und auch womit die Bewohner des Dorfes um diese Zeit des Jahres zu kämpfen hatten war interessant zu lesen. Was mir anfangs nicht klar war ist, dass es weit in der Vergangenheit spielt, was ich hauptsächlich dadurch gemerkt habe das Frauen schon in jungen Jahren verheiratet werden oder man sein Fleisch noch selber jagt, was im Winter zu großen Problemen führt, vor allem in so schlimmen wie in dieser Geschichte. Die Menschen hatten also nicht nur mit der Kälte zu kämpfen sondern auch mit großem Hunger.

Mein Fazit:

Im großen und ganzen macht die Geschichte nichts falsch ich bin mir sicher das Buch könnte vielen Menschen gefallen, für mich war es jedoch nicht die passende Geschichte. Es war bei weitem nicht schlecht aber für mich persönlich jetzt auch nicht ein Buch welches ich nochmals lesen würde. 3/5 Sterne

Veröffentlicht am 11.12.2019

Follow me back

Follow Me Back
0

Inhalt:

Auf Grund eines früheren Traumas traut sich Tessa nicht mehr ihr Haus zu verlassen und kapselt sich von der Außenwelt ab. So verbringt sie die meiste Zeit auf Twitter um über ihren Lieblingssänger ...

Inhalt:

Auf Grund eines früheren Traumas traut sich Tessa nicht mehr ihr Haus zu verlassen und kapselt sich von der Außenwelt ab. So verbringt sie die meiste Zeit auf Twitter um über ihren Lieblingssänger Eric Throne zu schreiben, Dieser hält von seinen Fans jedoch überhaupt nichts und will beweisen das er nicht der ist für den ihn alle halten. Er erstellt sich ein Fake Profil und sucht sich ausgerechnet Tessa aus um seinen Frust an ihr auszulassen. Doch was anfangs so harmlos erscheint soll schon bald zu eine der gefährlichsten Entscheidungen werden die er je getroffen hat.

Meine Meinung:

Ich habe soviel über dieses Buch gehört das ich schon gar keine andere Wahl mehr hatte als es mir endlich zu kaufen und zu lesen. Und lasst mich sagen das ich keineswegs enttäuscht wurde. Ich wollte schon so lange mal ein Rockstar Roman lesen und dachte das wäre das perfekte Buch zum Einstieg. Jetzt wo ich es gelesen habe bin ich mir gar nicht mehr so sicher ob es überhaupt in diese Kategorie fällt. Natürlich liegt der Fokus schon sehr auf das Leben eines Popstars aber es passiert einfach noch so viel mehr womit ich anfangs gar nicht so wirklich gerechnet habe. Teilweise hatte die Geschichte sogar etwas von einem Thriller.

Schon ganz am Anfang wird der Leser zum weiterlesen animiert da man Zeuge eines Polizeiverhörs von Eric Thorn, einem unserer Hauptprotagonisten wird. Somit fragt man sich schon zu Beginn wie es so weit gekommen ist und was Eric getan hat um verhört werden zu müssen. Im Verlauf des Buches gibt es immer wieder mal kleine Ausschnitte dieses Verhörs und lässt somit viel Raum um viele eigene Theorien aufstellen zu können. Die Spannung wird durchgehend aufrecht erhalten da man erst zum Ende hin erfährt was schlussendlich passiert ist. Liest man gerade keine Ausschnitte des besagten Verhörs, lesen wir aus der Sicht von Eric und Tessa. Beide lernt man in ihren Kapiteln sehr gut kennen und lieben. Und am wichtigsten ist es das man langsam aber sicher auch erfährt wie sich die Ereignisse so überschlagen konnten. Auch fand ich keine der beiden Sichten an irgendeiner Stelle langweilig. Während der Fokus von Erics Storyline auf der Musik und einem Leben in der Öffentlichkeit liegt, erfährt man bei Tessa sehr viel über ihre Phobie. Was diese getriggert hat weiß man zu Beginn allerdings noch nicht.

Was mich an "follow me back" besonders begeistert hat war der Einblick in das Leben eines Superstars. Ob alles was dort beschrieben ist wahr ist oder nicht darüber lässt sich natürlich streiten. Für mich klang das aber alles schon ziemlich realistisch. Da ich selbst ein großer Fan von gewissen Musikern bin habe ich sehr viel über all das nachgedacht was hier beschrieben wird. Gewisse Punkte haben mich einfach nicht mehr losgelassen was durchaus ein gutes Zeichen ist, Das ein Leben als Person des öffentlichen Lebens nicht einfach ist war für mich kein Geheimnis, aber womit Eric so zu kämpfen hat war nochmal auf ein ganz anderes Level. Auch das er seine Fans nicht sonderlich mag konnte ich auf gewisse Weise nachvollziehen. Als Fan erlebt man die heutige Fan Kultur natürlich nochmal anderes als die Stars. aber alles was dort beschrieben wurde ist einfach so verdammt wahr. Man hat manchmal einfach das Gefühl einige der Fans, die trauriger weise auf Social Media auch noch am lautesten sind, interessieren sich gar nicht mehr für die Musik. Ich habe das Gefühl die Stars werden einfach nur noch auf ihr Äußeres reduziert und was sie in ihrem privat Leben so treiben. Ganz Schlimm ist es dann natürlich auch wenn diese eine Freundin haben. Ich habe leider schon oft erlebt das Fans das Fandom verlassen haben, weil der Musiker plötzlich seine Beziehung öffentlich gemacht hat. So wurden sie vom "größten Fan" zum "Hater". Da diese Fans besonders auffallen schäme ich mich manchmal sogar ein bisschen zu sagen das ich ein "Fangirl" bin.

Eric als Charakter fand ich also super interessant. Auch wenn er anfangs wie ein kleiner eingebildeter Idiot rüberkommt, merkt man schnell was alles hinter seiner Fassade steckt was ihn dann wiederum sehr sympatisch gemacht hat. Tagtäglich hat er mit Ängsten zu kämpfen die man sich so gar nicht vorstellen kann. Als "normaler Mensch" denkt man darüber nicht nach, umso heftiger war es darüber zu lesen. Zu sehen wie sich sein Charakter im Laufe des Buches entwickelt war somit unglaublich schön mit anzusehen.

Mit Tessa konnte ich mich super gut identifizieren. Nicht auf Grund ihrer Phobie sondern auf Grund des "Fangirl daseins" Ich glaube jeder der schon mal eine große Liebe zu einem Musiker gehegt hat weiß wovon ich rede. Sie ist einer der Fans die sich wirklich noch für die Musik interessieren. Se ist auch sehr emphatisch und scheint Erics Gefühle zu durchschauen obwohl sie ihn nicht mal privat kennt, was sie für mich nochmal extra sympatisch gemacht hat. Sie versucht immer hinter die Fassade der Menschen zu blicken und verurteilt niemanden sofort. Ihre ganze Art ist einfach wundervoll und definitiv einer dieser Charaktere die ich als beste Freundin haben will.

Die psychologischen Aspekte fand ich teilweise super interessant auch wenn ich der Meinung bin das die Darstellung ihrer Phobie gar nicht gut ausgearbeitet war. Angefangen hat es schon damit das ihre Phobie die komplett falsche Bezeichnung bekommen hat. Ich bin kein Experte in Psychologie aber ich glaube ich kann mit Sicherheit sagen das sie nicht die Phobie hat die zu Beginn genannt wurde. Somit hätte ich mir also ein bisschen mehr Recherche seitens der Autorin gewünscht. Wenn man sich dafür entscheidet eine psychische Krankheit mit einzubauen und darauf aufmerksam machen möchte dann bitte auch richtig. Zum Ende hin gab es dann im Bezug auf ihre Krankheit eine Wendung bei der ich einfach nur mit dem Kopf geschüttelt habe. Ich kann sagen das es mich sogar schon ein bisschen wütend gemacht hat, denn so sollte man niemals eine psychische Krankheit repräsentieren.

Wie ich schon angedeutet habe ist dieses Buch nicht nur Friede Freude Eierkuchen sondern nimmt ziemlich düstere Züge an. Ich hatte anfangs meine Theorie was passieren könnte wurde in dieser aber nicht bestätigt was mich doch sehr verwundert hat. Ich mochte wie es sich entwickelt hat, jedoch hat es mich mit einigen Fragen in Bezug eines Charakters zurück gelassen. Hier denke ich aber dieser wird im zweiten Teil noch eine größere Rolle spielen. Zumindest hoffe ich das.

Damit komme ich auch schon zu dem Ende. Ich meine was zur Hölle war das? Dieser Cliffhänger ist einer der heftigsten die ich jemals gelesen habe, also kauft euch bitte auch direkt den zweiten Teil wenn ihr den ersten lesen wollt. Ich konnte einfach nicht glauben was ich da gelesen habe.

Mein Fazit:

Ein unglaublich gutes Buch mit Fanfiction Vibes. Ein muss für alle Fangirls die mal auf die andere Seite des Ruhms blicken wollen und auf atemberaubende Spannung stehen. 4,5/5 Sterne

Veröffentlicht am 22.11.2019

Unglaublich genial

Um mich herum stehen bekannte Gesichter
0

Inhalt:

Nach einem schrecklichen Unfall ist das Leben von Camilla nicht mehr das was es einmal war, doch ein Anruf soll alles verändern, als sie ein Jobangebot in Russland bekommt. Ohne zu zögern nimmt ...

Inhalt:

Nach einem schrecklichen Unfall ist das Leben von Camilla nicht mehr das was es einmal war, doch ein Anruf soll alles verändern, als sie ein Jobangebot in Russland bekommt. Ohne zu zögern nimmt sie dieses an und will ihr Leben wieder in die Hand nehmen. Sie will endlich alles hinter sich lassen und nochmal ganz von vorne anfangen. Als ihr Flugzeug jedoch abstürzt wird ihr Trip zu einem Kampf ums überleben.

Meine Meinung ´:

Schon im ersten Kapitel geht es mit der Geschichte richtig los und man erlebt von der ersten Sekunde des Buches an wie das Leben von Camilla eine drastische Wendung annimmt. Der Grund dafür hat mich schockiert zurück gelassen. Nach diesem ersten Kapitel finde ich es komplett nachvollziehbar wieso Camilla in so ein tiefes Loch fällt. Wie sie allerdings damit umgeht hat mir nicht nur einmal das Herz gebrochen wenn ich ehrlich bin. Ich konnte ihr Leid regelrecht selber spüren. Auch die kleinen Erinnerungsfetzen die wir in dem ein oder anderen Kapitel zu lesen bekommen waren alles andere als erfreulich, denn auch in ihrer Kindheit musste unsere Protagonistin schon einiges durchmachen und wurde von ihren Mitschülern nicht immer fair behandelt. Solche Szenen zu lesen zereist mir Wort wörtlich das Herz. Meiner Meinung nach hat es kein Mensch egal wie alt oder jung es verdient so behandelt zu werden. Ganz egal was man für Ecken und Kanten hat. Es sind genau diese Dinge für die man einen Menschen wertschätzen und nicht fertig machen sollte.

Wie man also schon erahnen kann ist dieses Buch keine leichte Kost. Mich hat es ganz besonders deswegen angesprochen, weil ich unbedingt wissen wollte wie der Autor das Thema Depression in diesem Buch verpackt hat. Auch wenn ich es persönlich nicht leicht finde über dieses Thema zu lesen spricht es mich doch immer wieder an und ich kann meine Finger nicht davon lassen. Schnell ist mir klar geworden das der Autor sich ziemlich genau mit dem Thema befasst haben muss. Es wird schon viel auf das Thema eingegangen, aber es sind die kleinen Sachen die es so authentisch gemacht haben. Dinge die man als Außenstehender vielleicht gar nicht mitbekommt oder wo man sich fragt ob dies vielleicht nicht doch etwas unrealistisch ist. Wenn man sich aber ein bisschen mit der Thematik auskennt weiß man, es die kleinen Sachen im Leben sind die einen zu bestimmten Handlungen oder Gedanken bewegen.

Generell will ich gar nicht wissen wie viel Zeit Marc Kemper in die Recherche für dieses Buch investiert haben muss. Es waren nicht nur die psychologischen Aspekte die sehr gut ausgearbeitet waren, auch die Überlebensstrategien der Überleben oder die kleinen Details beim Flugzeugabsturz. Der Autor hat auf jeden Fall Ahnung wovon er schreibt. Ich kann also mit Sicherheit sagen das er sich hier nichts aus den Fingern gezogen hat um eine Geschichte wie diese schreiben zu können. Das Buch mag vielleicht nicht lang sein, aber alleine die Tatsache das er soviel Arbeit und Herzblut in die Geschichte gesteckt hat ist es Wert das man es sich mal genauer anschaut.

Neben den ganzen Zwischenmenschlichen Aspekten fehlt es aber auch an Spannung nicht. Camilla und die anderen Überlebenden bei ihrem Kampf ums Überleben zu begleiten war ein auf und ab der Gefühle. Es passieren so viele Sachen in diesem kurzen Buch, so das ich manchmal das Gefühl hatte beim lesen die Luft angehalten zu haben. Hier wird definitiv nichts schön geredet oder verharmlost. Generell geht es hier auch etwas brutaler und auch blutiger zu. Ich fand diese Szenen jetzt nicht besonders schlimm oder ekelig beschrieben, es war schon realistisch, wer aber etwas zart beseideter ist und sowas nicht lesen kann sollte mit Vorsicht an dieses Buch gehen.

Auch die Nebencharaktere habe ich schnell lieben gelernt. Der Zusammenhalt der Truppe war einfach nur fabelhaft mit anzusehen. Es war ehrlich gesagt mal etwas anderes ein Buch zu lesen in welchem ich wirklich jeden Charakter ganz gut leiden konnte. Abgesehen von den Menschen aus Camillas Vergangenheit, aber da man diese nicht wirklich kennen lernt lasse ich diese einfach mal außen vor. Ganz besonders habe ich Pawel ins Herz geschlossen. Ich kann gar nicht mal genau beschreiben woran das gelegen hat. Seine Art war einfach nur purer Zucker. Wer jetzt erwartet das es hier auch noch eine Liebesgeschichte gibt, der täuscht sich. Das Buch kommt perfekt ohne aus und um ehrlich zu sein blieb dafür sowieso keine Zeit. Nie hätte ich geglaubt das ich das mal sagen würde, aber ich glaube eine Liebesgeschichte zwischen zwei der Charaktere hätte dieses Buch ruiniert und sehr unrealistisch wirken lassen.

Der Plottwist am Ende hat mich dann doch nochmal überrascht. Ich hatte hier und da meine Vermutungen was einen der Nebencharaktere angeht, wurde in dieser auch bestätigt, aber auf einem ganz anderem Level. Genauer beschreiben kann ich das natürlich nicht da ich sonst alles spoilern würde. Auch hier war ich deswegen sehr überrascht, da ich solche Enden normalerweise ziemlich seltsam finde. Das Zusammenspiel aus allem hat das Ende aber so perfekt gemacht das ich mir gar kein anderes hätte vorstellen können . Ich hatte immer das Gefühl das noch ein entschiedenes Puzzle teil fehlt um die Geschichte komplett zumachen und einen viel tieferen Sinn zu geben. Dieses fehlende Puzzle teil war dieses Ende, da es noch einmal in die tiefsten Tiefen der menschlichen Psyche eintaucht und einen vor Augen führt wozu der Verstand in der Lage ist wenn es darum geht sich aus Lebensbedrohlichen Situationen zu retten.

Um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht wie ich den Schreibstil des Autors beschreiben soll, da dieser schon ziemlich speziell ist im Vergleich zu den Büchern die ich sonst so lesen. Damit will ich gar nicht sagen das er schlecht ist , das komplette Gegenteil ist der Fall. Der Schreibstil hat mir ziemlich gut gefallen und hat sich auch ziemlich leicht lesen lassen. Die Art wie er sich ausdrückt ist einfach eine ganz eigene und besondere.

Eine kleine Anmerkung muss ich allerdings noch machen. Wie ich schon oben erwähnt habe ist dieses Buch keine locker leichte Wohlfühl Lektüre. Hier werden Themen behandelt die den einen oder anderen möglicherweise triggern könnten. Wenn ihr also Interesse an diesem Buch habt macht euch bitte vorher schlau welche Themen genau behandelt werden und entscheidet dann ob ihr seelisch dazu in der Lage seid diese Geschichte zu lesen.

Mein Fazit:

Dieses Buch ist in meinen Augen ein absolutes Meisterwerk. Ein Survival Adventure das in die tiefen der menschlichen Psyche eintaucht geht nicht ? Und ob das geht. Und zudem hat es auch noch unglaublich gut funktioniert. Besser hätte man diese beiden Themen nicht kombinieren können. Es ist spannend, es ist traurig, es ist blutig, es ist faszinierend und zugleich auch noch außerordentlich wichtig. Eine riesengroße Leseempfehlung von mir. 4,5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.11.2019

Sinking Ships

Sinking Ships
0

Inhalt:

Die junge Studentin Carla hat mehr um die Ohren, als es für Menschen in ihrem Alter angebracht ist. Sie muss die Uni Besuchen, hat einen Nebenjob in einer Bar und muss sich zudem auch noch um ...

Inhalt:

Die junge Studentin Carla hat mehr um die Ohren, als es für Menschen in ihrem Alter angebracht ist. Sie muss die Uni Besuchen, hat einen Nebenjob in einer Bar und muss sich zudem auch noch um ihre beiden jüngeren Brüder kümmern. Zeit für sich bleibt ihr da wenig. Doch als Mitchell eine ihrer größten Ängste herausfindet steht für ihn fest das er ihr helfen muss. Wie es das Schicksal so will bringt ausgerechnet er ihre Mauern zum bröckeln und er lernt eine Carla kennen die eigentlich nie jemand zu Gesicht bekommen sollte.

Meine Meinung:

Nachdem mir der erste Teil "Burning Bridges" schon so gut gefallen hat stand es außer Frage das ich den zweiten Teil unbedingt zeitnah lesen muss. Als ich herausgefunden habe das es hier um Carla und Mitchell geht war ich doch etwas verwundert. Nicht nur weil ich vor allem Mitchell im ersten Teil gar nicht für voll genommen habe, sondern auch weil es keinerlei Andeutungen darauf gab das die beiden Gefühle für einander entwickeln könnten.

Zu Beginn des Buches erfährt man allerdings schon das Mitchell seit geraumer Zeit etwas für Carla empfindet, während sie ihm mit einer gewissen Abneigung gegenüber tritt. Carla konnte Mitchell noch nie leiden. Er war für sie immer nur der große, nervige Bruder ihrer besten Freundin Savannah. Auf einer Party droht Carla jedoch zu ertrinken und wird ausgerechnet von Mitchell gerettet, der ein talentierter, wenn nicht sogar der talentierteste Schwimmer des Collages ist. Daraufhin nähren sich die beiden an und auch wenn Carla immer mehr das Gefühl bekommt sich in Mitchell zu verlieben will sie sich das nicht eingestehen und blockt die Gefühle ab.

Mitchell war mir von Anfang an super sympatisch. Seine offene und lockere Art hat mich sofort begeistern können. Man merkt schnell was für ein hilfsbereiter junger Mann er ist und wie viel er bereit ist für Carla zu tun nur um sie einmal zum lächeln zu bringen. Die Art und Weise wie er das macht ist nicht im geringsten aufdringlich. Hier hat es die Autorin geschafft durchaus realistische Situationen zu schildern die nicht überspitzt oder zu gewollt wirken. Mehr über den Bruder von Savannah zu erfahren und ihn etwas besser kennen zulernen hat auf jeden Fall für eine Menge Lesespaß gesorgt, denn auch wenn man es Anfangs gar nicht erwartet hat auch er Probleme. Nach Außen hin führt er das perfekte Leben mit der perfekten Familie, doch es ist eben nicht alles Gold was glänzt ;)

Auf Carla war ich ganz besonders gespannt. Nie hätte ich gedacht das hinter diesem toughen Mädchen eine so zerbrechliche Person steckt.Sie strahlt immer so viel Selbstbewusstsein aus, sagt immer ihre Meinung und ist generell eine sehr ehrliche Person und sagt wenn ihr etwas nicht passt. Nur mit Sprichwörtern hat sie es nicht so, was der kompletten Geschichte noch einmal eine extra Portion Charme verleiht. Wir begleiten Carla auf einer Achterbahnfahrt der Gefühle und bekommen mit unter wie viel Stress sie eigentlich steht. Ihr 15 jähriger Bruder Mateo macht es ihr auch nicht gerade leicht. Er verbringt zuviel Zeit mit den falschen Leuten und bringt dadurch nicht nur sich sondern seine ganze Familie in Gefahr. Hier muss ich sagen das ich davon gerne mehr gelesen hätte. Warum handelt er so wie er handelt ? Was geht in seinem Kopf vor ? Ist es wirklich nur die Pubertät oder steckt vielleicht noch mehr dahinter ? Vielleicht kann man ja auf einen Band hoffen in dem Mateo einer der Hauptprotagonisten ist? Auch wenn Carla hier sehr zerbrechlich rüberkommen mag, merkt man doch wie stark sie eigentlich ist. Nicht wegen der Fassade die sie tagtäglich davor bewahrt ihr wahres Ich zu zeigen, sondern auf Grund der Tatsache das sie soviel Mut und Kraft aufbringt um Leute hinter diese Maske blicken zu lassen. Was das in ihr auslöst wird in der Geschichte immer deutlicher erkennbar und spiegelt sich in ihrer Charakterentwicklung sehr stark wieder.

An und für sich fand ich die Geschichte um Mitchell und Carla ganz süß. Hier wurden Probleme zur Sprache gebracht über die ich so noch nie in einem New Adult Roman gelesen habe. Eines von Carlas Problemen fand ich von vornherein so interessant, dass ich doch ein bisschen enttäuscht war darüber nicht etwas mehr erfahren zu haben. Der Fokus liegt hier doch sehr auf ihrer großen Angst vor dem Wasser, was bei weitem nicht schlecht ist und auch sehr interessant zu lesen war, dennoch hätte ich mir ein bisschen mehr Ausgleich zwischen ihren Problemen gewünscht. Was mir auch gefehlt hat war dieser große Plottwist auf den ich vergeblich gehofft habe. Es gab eine menge spannende Szenen, aber im Vergleich zu Burning Bridges geht es hier doch eher ruhiger zu. In "Sinking Ships" geht es viel mehr um die persönliche Entwicklung von Carla , um Familienprobleme und darum wie wichtig es ist seinen Freunden , seinen Gefühlen und vor allem sich selbst gegenüber ehrlich zu sein.

Muss ich zu dem Schreibstil von Tami Fischer eigentlich noch was sagen ? Ihre Art zu schreiben ist einfach wunderschön. Ich habe herausgefunden das ich mit langen detaillierten Beschreibungen nichts anfangen kann. Bei Tami ist aber alles so malerisch beschrieben, so das ich selbst diese Stellen super gerne gelesen habe.

Mein Fazit:

Mit "Sinking Ships" hatte ich wieder viele schöne Lese stunden, auch wenn ich gestehen muss, dass dieser Teil leider nicht an den ersten rankommt. Dennoch freue ich mich schon unglaublich auf den dritten Teil und hoffe das ich diesen genauso verschlingen werde wie die ersten beiden. 4/5 Sterne

Veröffentlicht am 11.11.2019

No Exit

No Exit
0

Inhalt:

Darby hatte nicht vor Weihnachten bei ihrer Familie zu verbringen, doch eine schlimme Nachricht ihrer Schwester lässt ihr gar keine andere Wahl. Gefangen in meinem Schneesturm. macht sie halt ...

Inhalt:

Darby hatte nicht vor Weihnachten bei ihrer Familie zu verbringen, doch eine schlimme Nachricht ihrer Schwester lässt ihr gar keine andere Wahl. Gefangen in meinem Schneesturm. macht sie halt an einer Raststätte und sitzt dort bis zum Morgengrauen mit 4 Fremden fest. Auf der Suche nach Handyempfang entdeckt sie ein kleines Mädchen, eingesperrt in einem Truck. Fest steht, einer der 4 Fremden ist der Täter und so beginnt eine Nacht voller Grauen. Schafft Darby es das kleine Mädchen zu retten?

Meine Meinung:

Schon als ich das Cover von diesem Buch gesehen habe wurde ich sofort neugierig auf den Inhalt. Ein entführtes Mädchen. Gefangen in einer abgelegen Raststätte. Keine Möglichkeit dem Wahnsinn zu entkommen. Das alleine verspricht doch schon ein unglaublich gutes Buch zu werden.

Das erste Kapitel in dem wir Darby auf ihrem Weg zu der Raststätte begleiten hat sich ein wenig in die länge gezogen, aber dann ging es mit der Geschichte nur Bergauf. Schon auf den ersten Seiten gab es den ersten Plottwist, der meiner Meinung nach gar kein wirklicher Plottwist war da ich mir das schon von vornherein denken konnte. Ich weiß nicht ob dies von dem Autor gewollt war oder ob ich einfach nur ein guten Riecher hatte. Allerdings gab es zu viele Hinweise die daraufhin gedeutet haben. Das hat die Geschichte aber nicht weniger spannend gemacht,ganz im Gegenteil. Es hat der Geschichte noch mal eine extra Portion Spannung verliehen die beim weiteren Verlauf auch keine einzige Sekunde abgenommen hat.

Ich finde Darby als unsere Hauptprotagonistin super stark. Ihr ganzer Charakter hat mich einfach nur begeistert. Sie hat vielleicht nicht immer die schlausten Entscheidungen getroffen. Nicht in dem Sinne, dass sie naiv gehandelt hat, sondern so das man immer mitgefiebert hat und dachte das diese Aktion doch einfach nur nach hinten losgehen kann, da es so verdammt gefährlich ist. All ihre Handlungen hat sie getroffen um die Menschen um sich herum zu retten, ganz egal ob sie dabei sterben könnte. Solange die anderen Überleben ist ihr alles Recht. Während sich alles immer mehr zuspitzt merkt man ihrer Verzweiflung immer mehr. Man kann sich so gut in die Situation hineinversetzen und hat gar keine andere Wahl als mitzufiebern.

Generell ist die Geschichte auch ziemlich brutal angehaucht. An der einen oder anderen Stelle musste ich schon schwer schlucken da ich mir alles so bildlich vorstellen konnte. Mit dem Entführer der kleinen sollte man es sich auf jeden Fall nicht verscherzen. Manchmal hab ich mir gewünscht ein bisschen mehr Hintergrund Informationen über ihn zu erfahren, da es mich brennend interessiert hat wie er zu solch einem kranken Psychopathen werden konnte. Im Nachhinein denke ich mir das dies das Buch vielleicht ein bisschen in die Länge gezogen hätte und von der eigentlichen Geschichte abgelenkt und somit auch den Lesefluss unterbrochen hätte. Und das was man erfährt ist im Grunde auch genug. Teilweise handelt er so verdammt skrupellos, sodass ich einfach nur fassungslos und schockiert dagesessen habe und nicht glauben konnte was ich da gerade gelesen habe.

Während wir hauptsächlich aus der Perspektive von Darby lesen wechselt die Perspektive aber auch mal zu dem Entführer,sogar aus der Sicht des kleinen Mädchens wird mal erzählt. Auch die Atmosphäre in diesem Buch ist unglaublich genial. Auch wenn draußen kein Schnee liegt hatte ich das Gefühl im tiefsten Winter festzustecken und konnte den Schnee förmlich riechen. Das ich durch gehend gefroren habe kann daran liegen das es tatsächlich ziemlich kat draußen ist, aber ich glaube hauptsächlich lag es auch daran wie gut alles beschrieben wurde.

Auch die Charakterentwicklung von Darby fand ich ziemlich heftig. Am Ende habe ich sie kaum noch wieder erkannt, was natürlich auch vollkommen verständlich ist, ihreren Beschützer Instinkt gegenüber des Entführungsopfers hat sie aber beibehalten. Die gesamte Entwicklung der Geschichte war einfach nur unglaublich fesselnd.

Das Ende ist sehr gut gelungen. Man bleibt mit keinen offenen Fragen zurück. Auch wenn ich den Epilog zweimal lesen musst, da ich beim ersten mal gar nicht verstanden habe was jetzt Sache ist und ich dachte irgend etwas falsch verstanden zu haben, war es dennoch einfach nur fantastisch. 4/5 Sterne, da ich nicht das typische 5 Sterne Lieblings buch Gefühl habe. Dennoch eine große Empfehlung!

Mein Fazit: Lasst euch eins gesagt sein. Wenn ihr mit diesem Buch anfangt könnt ihr es nicht mehr aus der Hand legen bis ihr es beendet habt. Eine absolut packende Geschichte voller Wendungen und darüber wie viel man bereit ist zu opfern um jemand anderem das Leben zu retten.