Der Bär und die Nachtigall
Der Bär und die NachtigallInhalt:
In einem Dorf am Rande der Wildnis, weit im Norden Russlands, wo der Wind kalt bläst und der Schnee viele Monate des Jahres fällt, erzählt die alte Dienerin Dunja den Kindern des Grundbesitzers ...
Inhalt:
In einem Dorf am Rande der Wildnis, weit im Norden Russlands, wo der Wind kalt bläst und der Schnee viele Monate des Jahres fällt, erzählt die alte Dienerin Dunja den Kindern des Grundbesitzers Pjotr Wladimirowitsch Geschichten über Zauberei, Folklore und den Winterkönig mit den frostblauen Augen. Verbotene Geschichten über eine uralte Magie. Doch für die junge, wilde Wasja sind dies weit mehr als Märchen. Sie allein kann die Geister sehen, die ihr Zuhause beschützen. Und sie allein spürt, dass sich in den Wäldern eine dunkle Magie erhebt ...
Meine Meinung:
Normalerweise kopier ich nicht den Klappentext als Inhaltsangabe, aber hier hab ich wirklich keine Ahnung wie ich den Inhalt anderes beschreiben soll ohne zuviel vorweg zunehmen oder zu wenig zu schreiben. Generell bin ich ehrlich habe ich ein wenig Probleme eine ausführliche Rezension hierzu zu schreiben.
Das Buch unterscheidet sich schon zu Beginn von jedem anderen was ich jemals gelesen habe, da unsere Protagonistin Wasja zu dem Zeitpunkt noch gar nicht geboren wurde. Wir begleiten ihre Eltern die gerade herausfinden das Marina schwanger ist. Die Geburt stellt ein hohes Risiko da, da Marina viel zu schwach ist um ein weiteres Kind zur Welt zu bringen. Trotz allem entscheidet sich für das Kind da sie spürt das dieses anders sein wird als ihre anderen Kinder und die ungeborene Tochter Magie in sich tragen wird. Nach dieser kleinen Einleitung folgen wir Wasja übr einige Jahre hinweg und bekommen hautnah mit wie sie von einem kleinen Mädchen zu einer jungen Frau heran wächst.
Eine große Charakterentwicklung bleibt hier in meinen Augen aber aus. Gestört hat mich das jedoch nicht sonderlich. Ich mochte ihre rebellische Art die sich durch das ganze Buch hinweg durchzieht, generell habe ich Wasja schnell ins Herz schließen können, denn auch wenn sie sehr rebellisch ist, ist sie trotz allem sehr fürsorglich vor allem ihrer kleinen Schwester und dem Kindermädchen Dunja gegenüber. Auch scheint sie die einzige zu sein die all die verschieden Hausgeister sehen kann, weshalb sie es sich zur Aufgabe macht auch diesen zu helfen. Und auch wenn sie immer das tut was sie will und nie das was von ihr verlangt wird tut sie doch immer das richtige auch wenn es in den Augen der anderen unverantwortlich ist. Wasja weiß mit jedem Schritt dem sie im Leben geht ganz genau was sie tut und es ist ihr ganz egal was andere davon halten. Im Endeffekt will sie einfach nur das Dorf in dem sie lebt mit all ihrer Einwohner vor dem Bösen retten.
Nebencharaktere wie Wasjas Geschwister, Dunja oder ihren Vater konnte ich ebenfalls gut leiden während mich ihre Stiefmutter Anna und manche Bewohner des Dorfes einfach nur wütend gemacht haben. Hatte ich anfangs noch Mitleid mit Anna wurde sie dann zu einem Charakter welchen ich am liebsten angebrüllt hätte. Mich hat sie sehr an die Stiefmutter aus Cinderella erinnert. Immer bedacht auf ihr leibliches Kind während sie das Stiefkind am liebsten umbringen würde wenn sie das könnte.
Zu der Geschichte an sich: Religion spielt in "Der Bär und die Nachtigall" eine sehr große Rolle. Für mich ist dieses Thema sehr schwierig. Entweder stört es mich gar nicht oder es stört mich sehr, dies kommt immer auf die Umsetzung an.Hier war es für mich einfach zu viel des Guten. Wenn man während des Lesens etwas darüber lernt um sich als nicht religöse Person besser in die Charaktere hineinversetzten zu können habe ich damit kein Problem, aber so ist es für mich schwierig die Handlungen vereinzelter religöser Charaktere nachzuvollziehen bzw zu verstehen. Auch der Plottwist im Bezug auf einen der Charaktere der neu ins Dorf kommt war für mich von vornherein klar was mich auch wieder nur die Augen verdrehen lassen hat. Generell hatte ich ziemliche Probleme damit in die Geschichte rein zu kommen und habe mich oftmals dabei erwischt wie ich mich ein wenig zwingen musste das Buch in die Hand zu nehmen. Nach 300 Seiten konnte mich das Buch dann aber doch noch ein bisschen fesseln und das Ende war mehr als gelungen.
ZU Beginn fand ich es ziemlich verwirrend das die Namen der Charaktere mal auf deutsch und mal auf russisch genannt wurden. Das hab ich am Anfang gar nicht realisiert und dachte das wären verschiedene Charaktere. Unter anderem fand ich es auch ziemlich nervig das die Charaktere sehr oft mit ihrem vollen Namen angesprochen wurden , sprich Vor - und Nachname. Da die Namen russisch sind hat das meinen Lesefluss oft unterbrochen. Ich weiß nicht ob es zur damaligen Zeit so üblich war oder nicht. Für mich war es jedoch ein kleiner Störfaktor.
Das Setting wiederum fand ich unglaublich gut. Die winterliche Atmosphäre ist unheimlich gut rüber gekommen und auch womit die Bewohner des Dorfes um diese Zeit des Jahres zu kämpfen hatten war interessant zu lesen. Was mir anfangs nicht klar war ist, dass es weit in der Vergangenheit spielt, was ich hauptsächlich dadurch gemerkt habe das Frauen schon in jungen Jahren verheiratet werden oder man sein Fleisch noch selber jagt, was im Winter zu großen Problemen führt, vor allem in so schlimmen wie in dieser Geschichte. Die Menschen hatten also nicht nur mit der Kälte zu kämpfen sondern auch mit großem Hunger.
Mein Fazit:
Im großen und ganzen macht die Geschichte nichts falsch ich bin mir sicher das Buch könnte vielen Menschen gefallen, für mich war es jedoch nicht die passende Geschichte. Es war bei weitem nicht schlecht aber für mich persönlich jetzt auch nicht ein Buch welches ich nochmals lesen würde. 3/5 Sterne