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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.12.2023

Berührend & herzerwärmend

Der Schacherzähler
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„Der Schacherzähler“ ist ein herzerwärmender und berührender Roman der in Schwerin lebenden Autorin Judith Pinnow.

Im Mittelpunkt des Romans stehen die alleinerziehende Mutter Malu mit ihrem hyperaktiven, ...

„Der Schacherzähler“ ist ein herzerwärmender und berührender Roman der in Schwerin lebenden Autorin Judith Pinnow.

Im Mittelpunkt des Romans stehen die alleinerziehende Mutter Malu mit ihrem hyperaktiven, neunjährigen Sohn Janne und Walther, ein alter Mann der Oldman genannt wird. Er verbringt seinen Tage mit Schach spielen im Park. Janne sieht ihn, ist neugierig und spricht ihn an. Obwohl Oldman nicht sehr zugänglich ist, entwickelt sich bald eine wunderbare Freundschaft. Zunächst erzählt Oldman Janne alles über Schach und dann auch über sein Leben.

Der Schreibstil von Judith Pinnow lässt sich angenehm leicht lesen. Die Kapitel sind kurz und die Perspektiven wechseln zwischen den Charakteren, wodurch der Roman abwechslungsreich ist und einen guten Einblick in die Gedanken einzelnen Charaktere gibt. Diese sind allesamt gut ausgearbeitet.

Es werden zahlreiche Themen des Lebens angesprochen. Dabei geht es um Trauer, Verlust, Familie, Träume, Hoffnung und Wünsche.
Das Buch regt zum Nachdenken an, enthält aber auch eine schöne Prise Humor, die immer wieder dafür gesorgt hat, dass ich schmunzeln musste.

Durch liebevolle Zeichnungen der Illustratorin Vivien Thiessen wird das Buch auch optisch zu einem kleinen Highlight.

Ich kann dieses herzerwärmende Wohlfühlbuch jedem empfehlen, der warmherzige und berührende Bücher mag.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Realität & Fiktion kunstvoll verwoben

Das Gemälde
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„Das Gemälde“ ist ein interessanter Roman, der auf einer wahren Geschichte basiert von der auf Martha's Vineyard lebenden Autorin Geraldine Brooks.

Der Roman beginnt in der Gegenwart 2019 in Washington. ...

„Das Gemälde“ ist ein interessanter Roman, der auf einer wahren Geschichte basiert von der auf Martha's Vineyard lebenden Autorin Geraldine Brooks.

Der Roman beginnt in der Gegenwart 2019 in Washington. Der Kunsthistoriker Theo rettet ein Gemälde eines Pferdes aus dem Sperrmüll einer Witwe. Er will mehr über das Bild erfahren. Dabei gerät er an Jess, eine Wissenschaftlerin, die sich mit einem Pferdeskelett beschäftigt. Bei diesem handelt es sich wie bei dem Bild um das berühmte Rennpferd Lexington.
Jarret war um 1850 gemeinsam mit seinem Vater Harry in Kentucky für die Pflege des Rennpferds Lexington zuständig.
1954 hat die Galeristin Martha Jackson ein in Öl gemaltes Bild eines Pferds entdeckt.

Diese drei Erzählstränge wechseln sich ab, wobei es größerenteils um die Erfolge des Rennpferds um 1850 und die Ereignisse in der Gegenwart geht.
Jedes Kapitel trägt in seiner Überschrift Zeit, Ort und den Charakter, der im Mittelpunkt steht.

Die Ereignisse um das Rennpferd Lexington sind historisch belegt und die Autorin verknüpft hier gekonnt Fakten und Fiktion. Die Handlungsstränge fand ich alle drei gleichermaßen interessant und fesselnd.
Es geht hier aber nicht allein um das Rennpferd und seine Erfolge, sondern um viel mehr:
Kunst, die Entstehung des Gemäldes und seine Reise, die Geschichte von Lexington, das Leben im 19. Jahrhundert, Sklaverei, Rassismus, Klimawandel und Rennpferde.

Der Schreibstil der Autorin ist ruhig und lebendig zugleich. Es gibt viele Details, so dass beim Lesen Bilder in meinem Kopf entstanden sind. Obwohl die Handlung nicht im klassischen Sinne spannend ist, fesselt Geraldine Brooks durch Cliffhanger am Kapitelende, die mich gedanklich durch den Perspektivwechsel begleitet haben und dafür sorgten, dass ich gespannt weitergelesen habe.

Dieser Roman ist keineswegs nur etwas für Fans des Pferdesport, da hier eine Vielzahl an Themen in unterschiedlichen Zeiten miteinander kombiniert wurden.
Geraldine Brooks ist wirklich eine großartige Autorin, die gekonnt gut recherchierte historische Fakten mit Fiktivem verbindet und damit für beste Unterhaltung sorgt. Ich kann das Buch Lesern, die detaillierte und vielschichtige Unterhaltung mögen, empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.12.2023

Gedanken über Zuversicht und Hoffnung

Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?
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„Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?“ ist ein interessantes Sachbuch des Autors Till Raether.

Mir fällt es schwer den Inhalt des Buches zusammenzufassen. Der Autor schreibt über unsere ...

„Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?“ ist ein interessantes Sachbuch des Autors Till Raether.

Mir fällt es schwer den Inhalt des Buches zusammenzufassen. Der Autor schreibt über unsere Welt, über Probleme unserer Zeit, der nahen Vergangenheit und der Gegenwart.
Dabei verwendet Till Raether einen sehr angenehm lesbaren Schreibstil. Es fließt viel Persönliches von ihm mit ein und trotz des hoffnungslosen Ausblick auf unsere Welt, haben seine Worte Witz und Ironie.

Er bringt die Dinge auf den Punkt, was fehlt ist eine Lösung. Auch wenn ich diese nicht wirklich erwartet hatte, schön wäre es schon gewesen.
So bleibt es ein Buch, das viel Input gibt, zum Nachdenken anregt und durch neue Perspektiven Zuversicht und Hoffnung schöpfen lässt.

Auch wenn ich mir von dem Buch mehr versprochen hatte - da ich die Artikel und Kolumnen des Autors immer mit großem Interesse verfolge - hat sich das Lesen für mich gelohnt.

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Veröffentlicht am 16.12.2023

Einfach schön – ein richtiges Wohlfühlbuch

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
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„Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ ist das Debüt der in London lebenden Autorin Olivia Ford.
Die 77-jährige Jennifer Quinn ist seit 59 Jahren mit ihrem Mann Bernard verheiratet. Sie liebt es zu backen und ...

„Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ ist das Debüt der in London lebenden Autorin Olivia Ford.
Die 77-jährige Jennifer Quinn ist seit 59 Jahren mit ihrem Mann Bernard verheiratet. Sie liebt es zu backen und ihre Lieblingssendung ist „Das Backduell – Backen auf der Insel“.
Kurz vor ihrem 60. Hochzeitstag wird ihr bewußt, dass das Leben endlich ist und hat das Gefühl, dass sie etwas wagen muss. So beschließt sie, sich heimlich bei ihrer Lieblings-TV-Backshow zu bewerben.
Sie beginnt zu kochen und zu backen, kämpft mit der Technik und mit jedem Rezept, der Zubereitung und dem Duft kommen Erinnerungen hoch - Erinnerungen an eine schwierige Vergangenheit, in denen ein Stück gesellschaftliche Zeitgeschichte steckt.
Der Schreibstil von Olivia Ford ist einfach grandios. Jennifer und Bernard muss man einfach mögen und da die Autorin durch ihre eigenen Großeltern inspiriert wurde, glaube ich sofort, dass sie diese sehr geliebt hat und Backen in ihrer Familie ein großes Thema ist.

Gegenwart und Vergangenheit werden hier durch Rückblenden perfekt miteinander verwoben. Es ist ein wunderbares Buch zum Wohlfühlen, dass durch das lang gehütete Geheimnis von Jennifer auch ein wenig Spannung enthält. Es ist ein Buch, das Mut macht, aufzeigt, dass es für einen Neuanfang nie zu spät ist und das einfach von seinen liebenswerten Charakteren lebt.
Außerdem gibt es einen interessanten Blick hinter die Kulissen des Fernsehens. Die damit verbundene Aufregung wird spürbar und man merkt sofort, dass die Autorin selbst in diesem Sektor gearbeitet hat.
Ich kann diesen herzerwärmenden Wohlfühlroman, der eine Menge Tiefgang und Emotionen enthält, nachdenklich macht und berührt, nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Atmosphärisch & spannend

Höllenkalt
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„Höllenkalt“ ist der erste Band der Áróra-Reihe der isländischen Autorin Lilja Sigurdardóttir.
Die Halbisländerin Áróra Jónsdóttir arbeitet als Ermittlerin im Bereich der Wirtschaftskriminalität in London. ...

„Höllenkalt“ ist der erste Band der Áróra-Reihe der isländischen Autorin Lilja Sigurdardóttir.
Die Halbisländerin Áróra Jónsdóttir arbeitet als Ermittlerin im Bereich der Wirtschaftskriminalität in London. Als ihre ältere Schwester Ísafold verschwindet, bittet ihre Mutter sie nach Island zu kommen. Ein wenig genervt, da sie nie eine gute Beziehung zu ihrer Schwester hatte, begibt sie sich nach Reykjavík und stellt fest, dass ihre Schwester tatsächlich spurlos verschwunden ist. Gemeinsam mit dem Polizisten Daníel macht sie sich auf die Suche.
Durch die kurzen Kapitel – insgesamt sind es über 100 auf nur 368 Seiten – und die wechselnden Perspektiven liest sich das Buch abwechslungsreich und es gelingt der Autorin schnell Spannung zu erzeugen. Irgendwie scheint hier jeder ein Geheimnis zu haben und etwas zu verbergen.
Áróra ist eine interessante Protagonistin. Sie ist sehr selbstbewusst, liebt Geld, ist ein wenig eigenbrötlerisch und weiß als halb Engländerin und halb Isländerin nicht so richtig wohin sie gehört.
Bei der Suche nach Ísafold gibt sie alles. So nimmt sie sich zunächst deren gewalttätigen Freund Björn, der auch noch mit Drogen handelt und die Nachbarn vor, was sie allerdings nicht weiterbringt.
Schnell wird ihr klar, wie fremd ihr ihre Schwester geworden ist.
Neben diesem Handlungsstrang gibt es noch einen zweiten, in dem es um das Lieblingsthema von Áróra - das Geld - geht.
Mich hat das Buch gefesselt. Die Charaktere sind interessant und die Spannung steigt zu Beginn stetig.

Das Ende hat mich überrascht, lässt aber auch einiges offen, so dass ich nun gespannt auf den zweiten Band „Blutrot“, der im Februar nächsten Jahres erscheint, warte.

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