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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2021

Historisch, emotional, mitreißend

Schwestern fürs Leben
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„Schwestern fürs Leben“ ist der erste Band der norddeutschen Familiensaga von der in Hamburg lebenden Autorin Sybille Schrödter.

Nach einem kurzen Prolog um 1910 beginnt die Handlung an Heiligabend 1919 ...

„Schwestern fürs Leben“ ist der erste Band der norddeutschen Familiensaga von der in Hamburg lebenden Autorin Sybille Schrödter.

Nach einem kurzen Prolog um 1910 beginnt die Handlung an Heiligabend 1919 in Flensburg und endet 26 Jahre später 1945. Im Mittelpunkt stehen die Schwestern der Familie Danneberg. Der einzige Sohn, der das Flensburger Rumhaus Danneberg übernehmen sollte, ist im Ersten Weltkrieg gefallen und für den Vater Ole ist es undenkbar, dass eine seiner Töchter das Geschäft übernehmen könnte. Das sehen die Schwestern anders, sie kämpfen für ihre Rechte und das nicht nur in Bezug auf das Rumhaus.

Sehr angenehm fand ich, dass es vorweg eine Aufstellung der wichtigsten Charaktere - der Familie Dannemann, der Familie von Runohrs, der Familie Jensens, der Angestellten, der Ehemänner und der Liebhaber – gab. Bei der recht hohen Anzahl an Charakteren mit ihren verschiedenen Beziehungen untereinander hat mir dies das Lesen deutlich vereinfacht.

Obwohl sich der Schreibstil leicht und angenehm ist, hat es ein wenig gedauert, bis ich mich in die Handlung rein gefunden hatte, da ich die Schwestern ein wenig schwierig fand. Für Lene ist es ein großer Traum das Rumhaus zu leiten und um ihren Ziel näher zu kommen, ist sie nicht kleinlich. Auf Gefühle anderer Menschen nimmt sie wenig Rücksicht und sie heiratet sogar einen Mann, den sie nicht wirklich liebt, da ihr Vater diesem die Leitung übertragen möchte, womit sie gleichzeitig ihre Schwester Lizzie sehr verletzt. Dennoch bringen ihr ihre Schwestern eine gewisse Bewunderung entgegen und der Zusammenhalt zwischen ihnen, ihr gemeinsamer Kampf um Anerkennung und Selbstständigkeit zieht sich durch die Handlung.

Da das Buch die Familiengeschichte über mehr als ein Vierteljahrhundert erzählt, gibt es einige Zeitsprünge. Trotzdem konnte ich der Entwicklung der einzelnen Charaktere gut folgen. Es gibt weit mehr als ein Familiengeheimnis und auch wenn ich es zwischenzeitlich ein wenig verwirrend fand wer nun wie mit wem verwandt war und in welchem Verhältnis stand, wurde abschließend alles gut aufgelöst.

Mich hat die Geschichte der Schwestern gefesselt. Anhand ihres Lebens wurde ein mitreißendes Stück Zeitgeschichte lebendig. Interessant fand ich dabei, dass die unterschiedlichsten politischen Standpunkte gut in die gesamte Story eingewoben wurden.
Nun bin ich gespannt, wie es für die Schwestern weitergeht und freue mich auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Gelungener Trilogieauftakt

Das Kreuz des Pilgers
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„Das Kreuz des Pilgers“ ist der erste Band der Pilger-Reihe der Autorin Petra Schier.

Die Handlung beginnt im Juni im Jahre 1379 und Reinhild von Winneburg-Manten möchte mit ihrem Mann Gottfried gemeinsam ...

„Das Kreuz des Pilgers“ ist der erste Band der Pilger-Reihe der Autorin Petra Schier.

Die Handlung beginnt im Juni im Jahre 1379 und Reinhild von Winneburg-Manten möchte mit ihrem Mann Gottfried gemeinsam mit einer Gruppe aus Pilgern und Kaufleuten aus der Schweiz in ihre Heimatstadt Koblenz zurückkehren. Mit dabei sind auch ihre beiden Freunde Palmiro und Conlin, die sie seit Kindertagen kennt. Während ihrer Reise sind sie an ein silbernes Kreuz gelangt, das den Menschen in die Seele blicken und Gutes und Böses unterscheiden kann. Bei einem Überfall auf die Reisegruppe kommt Gottfried ums Leben und nun muss Reinhild allein für ihren fünfjährigen Sohn Hannes und sich sorgen.

Der Einstieg in die Geschichte war sehr angenehm. Bereits nach wenigen Seiten habe ich mich zeitlich zurückversetzt gefühlt und konnte mir das Leben der Menschen gut vorstellen. Der Schreibstil von Petra Schier ist unkompliziert und flüssig zu lesen. Die Dialoge machen alles sehr lebendig und auch authentisch. Der Zeitgeist wird hier gut eingefangen und ich konnte durch die detaillierten Beschreibungen der Schauplätze direkt in die Örtlichkeiten des 14. Jahrhunderts eintauchen.

In der Geschichte findet man immer wieder Querverweise zu anderen Romanen der Autorin und mir hat es gut gefallen diese hier, wenn auch nur als Nebencharaktere, anzutreffen.

Zu Beginn des Buches findet man eine Karte der Umgebung, durch die man sich sehr gut orientieren kann und so weiß man, wo sich alles abspielt.

Auch das vorgestellte Personenverzeichnis fand ich sehr hilfreich, da man sich so einen guten Überblick über die zahlreichen Charaktere verschaffen kann und den Überblick behält wer zu wem in welchem Verhältnis steht. Durch die detaillierten Beschreibungen, konnte ich mir von jeder Person ein gutes Bild machen.

Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung für Leser, die gut recherchierte Romane mit Spannung und interessanten historischen Hintergründen mögen.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Sehr persönlich - Teil des Lebens

Was bleibt, wenn wir sterben
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„Was bleibt wenn wir sterben“ ist ein sehr persönliches Buch der Journalistin und Trauerrednerin Louise Brown. Sie befasst sich hier mit einem Thema, dass wir im Leben nur zu gerne außen vorlassen, dabei ...

„Was bleibt wenn wir sterben“ ist ein sehr persönliches Buch der Journalistin und Trauerrednerin Louise Brown. Sie befasst sich hier mit einem Thema, dass wir im Leben nur zu gerne außen vorlassen, dabei ist es ein Teil des Lebens und gehört dazu: der Tod.

Nachdem Louise Brown in kurzer Zeit beide Elternteile verloren hat und sich zwangsläufig mit dem Thema Tod und Trauer auseinandersetzen muss, möchte sie etwas Sinnvolles mit ihren Erfahrungen machen. Hier hat die Autorin ihre Erfahrungen und Eindrücke als Trauerrednerin zusammengefasst. Es ist keine Anleitung für Verbliebene wie man mit dem Thema umgehen muss/kann, es sind lediglich ihre persönlichen und beruflichen Erlebnisse. Mir hat es sehr gut gefallen wie offen Louise Brown mit dem Thema umgeht, da ich selbst das Thema schwierig finde und mir oft die richtigen Worte fehlen.

Wenn man einen geliebten Menschen verliert, sind es die Erinnerungen, die uns Trost spenden und die dabei helfen, die Trauer zu verarbeiten. Ich finde das Buch sehr tröstlich zu lesen und wenn man das Thema Tod, so wie die Autorin dies tut, in sein Leben lässt, ist es auch gar nicht mehr so beängstigend. Wenn wir den Tod als Teil des Lebens akzeptieren, wird der Umgang sowohl für die nächsten Trauernden als auch für die, die ein wenig weiter weg stehen, einfacher.

Ich finde das Buch mutig und mir gefällt der einfühlsame Schreibstil der Autorin sehr gut. Deswegen möchte ich es nicht nur Menschen empfehlen, die sich gerade in der Situation des Trauerns befinden, sondern allen, da das Thema auch alle betrifft.

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Veröffentlicht am 03.09.2021

Wichtige Themen wunderschön umgesetzt

Kasi Kauz und die komische Krähe (Kasi Kauz 1)
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„Kasi Kauz und die komische Krähe“ ist ein schönes Kinderbuch über wichtige Themen des Schauspielers und Autors Oliver Wnuk.

Als im Wald ein fremder Vogel mit buntem Gefieder auftaucht, sind die einheimischen ...

„Kasi Kauz und die komische Krähe“ ist ein schönes Kinderbuch über wichtige Themen des Schauspielers und Autors Oliver Wnuk.

Als im Wald ein fremder Vogel mit buntem Gefieder auftaucht, sind die einheimischen Waldtiere äußerst misstrauisch. Jedes der Tiere hat andere Bedenken und Vorurteile gegenüber dem Neuankömmling. Lediglich Kasi Kauz steht dem Neuankömmling offen gegenüber und versucht Freundschaft zu schließen. Aber er nimmt auch die Ängste und Sorgen der anderen Tieren ernst und hört ihnen zu.

Die kurzen einfachen Sätze sind genau richtig für kleine Zuhörer ab fünf Jahren. Die Tiere haben eingängige Namen und ihre Vorbehalte werden anschaulich und altersgemäß erklärt. Es ist total schön zu erfahren wie Kasi Kauz ihnen ihre Ängste nimmt, die Vorurteile abbaut und so für Toleranz und Akzeptanz sorgt.

In dem Buch gibt es zahlreiche, liebevoll gestaltete Zeichnungen des Illustrators Matthias Derenbach, die die Handlung perfekt abrunden.

Ich kann das Buch nur empfehlen. Es eignet sich wunderbar, um schon mit den Kleinsten offen über das Anderssein, Toleranz und Akzeptanz zu sprechen.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Spannend und atmosphärisch

Der Sucher
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„Der Sucher“ ist ein atmosphärischer und spannender Roman der in Dublin lebenden Autorin Tana French.

Den Ex-Cop Cal Hooper hat es nach seiner Scheidung aus Chicago in den Westen von Irland gezogen. Dort ...

„Der Sucher“ ist ein atmosphärischer und spannender Roman der in Dublin lebenden Autorin Tana French.

Den Ex-Cop Cal Hooper hat es nach seiner Scheidung aus Chicago in den Westen von Irland gezogen. Dort hat er sich ein Haus mit einem großen Grundstück gekauft und möchte die Ruhe und das Leben genießen. Ihm gefällt die Natur und das ruhige Dorfleben mit seinen freundlichen Einwohnern. Aber es bleibt nicht lange friedlich. In seiner Nachbarschaft kommen Tiere auf zu Tode und der zunächst zurückhaltende 13-jährige Trey benötigt seine Hilfe. Er möchte, dass Cal ihm bei der Suche nach seinem verschwundenen Bruder hilft.

Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und mag ihren Schreibstil sehr. Sie schafft es jedes Mal wieder mich mit nach Irland zu nehmen und sorgt dafür, dass ich die Atmosphäre spüre und die Landschaft vor Augen habe. Auch in diesem Roman ist ihr das wieder großartig gelungen, allerdings habe ich ihn als anders als ihre vorherigen Bücher empfunden. Es dauert ungewohnt lange bis sich Spannung aufbaut, stattdessen wird vieles in der Natur sehr bildhaft und detailliert beschrieben. Mir haben die ausgiebigen Landschaftsbeschreibungen sehr gut gefallen, da hierdurch eine tolle Atmosphäre geschaffen wurde.

Die Charaktere wirken authentisch und lebendig. Durch sie erfährt man viel über die Gesellschaft in der ländlichen Gegend, über ihre Gemeinschaft, Vorteile und Ängste.

Auch wenn dieser Roman ganz anders war als ich ursprünglich erwartet hatte, mich hat er gefesselt und ich empfehle ihn gerne weiter.

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