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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2021

Poetisch, provokant, mitreißend

Das perfekte Grau
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„Das perfekte Grau“ ist ein wortgewaltiges Buch, das sich in keine Schublade stecken lässt und das dritte Buch des Autors Salih Jamal.

Dante, Novelle, Rofu und Mimi, die Protagonisten des Buches sind ...

„Das perfekte Grau“ ist ein wortgewaltiges Buch, das sich in keine Schublade stecken lässt und das dritte Buch des Autors Salih Jamal.

Dante, Novelle, Rofu und Mimi, die Protagonisten des Buches sind vollkommen unterschiedlich, stammen aus verschiedenen Teilen der Welt, haben gegensätzliche Charaktere und haben nichts gemeinsam, außer dass sie alle vier auf der Flucht sind. In einem Hotel in Norddeutschland treffen sie aufeinander und begeben sich gemeinsam auf die Reise. Auf dieser erfährt man nach und nach immer mehr über die Vergangenheit der Protagonisten. Sie öffnen sich einander und es entstehen trotz der Altersunterschiede tiefe Verbindungen zwischen ihnen.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Dante erzählt. Dantes Gedanken und Sicht auf das Leben haben mich immer wieder innehalten lassen und nachdenklich gemacht. Aber auch die Weisheiten von Mimi haben mich fasziniert. Die unterschiedlichen Schicksale der Protagonisten sind mir nahe gegangen. Jeder hat seine Ecken und Kanten, es sind keineswegs glatte Charaktere, sondern welche, die durch ihr Schicksal geprägt wurden und entsprechend schwierig sind.

Die vom Autor gewählte Sprache ist der jeweiligen Situation angepasst. Es gibt trotz der melancholischen Grundstimmung zahlreiche amüsante Momente. Mal ist die Sprache sehr deutlich und derb und dann folgen wieder Weisheiten und Sätze über die es sich lohnt nachzudenken und für die man Zeit benötigt, um sie zu verinnerlichen.

Auch wenn es sich hier um eine fiktive Geschichte handelt, sie beschäftigt sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen und stellt ein Stück Zeitgeschehen der Gegenwart dar.

Obwohl das Jahr gerade erst begonnen hat, habe ich mit diesem Roman bereits mein erstes Highlight gefunden.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Reise in die Vergangenheit

Orangen für Dostojewskij
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„Orangen für Dostojewskij“ ist ein fiktiver Roman über den russischen Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski und den italienischen Komponisten Gioachino Rossini von dem österreichischem Schauspieler ...

„Orangen für Dostojewskij“ ist ein fiktiver Roman über den russischen Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski und den italienischen Komponisten Gioachino Rossini von dem österreichischem Schauspieler und Autor Michael Dangl.

Dostojewski und Rossini waren zur gleichen Zeit in Italien, ob sie sich jemals begegnet sind… Beweise gibt es dafür keine, aber möglich gewesen wäre es.

Nachdem Dostojewski zehn Jahre im Arbeitslager in Russland verbracht hat, erfüllt er sich einen Traum, macht eine Reise nach Westeuropa und geht nach Venedig. Kurz bevor er wieder abreisen will begegnet er dem Komponisten Rossini, dessen Leben in einem krassen Gegensatz zu seinem steht. Rossini lebt das ausschweifende Leben eines Künstlers und es kommt zu langen, intensiven Gesprächen über Kunst und Kultur. Auch die historischen Ereignisse rücken immer wieder in den Vordergrund und man erfährt neben den Fakten über die Künstler eine Menge über die geschichtlichen Hintergründe gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

Der Schreibstil ist durch die vielen Dialoge recht lebendig, gleichzeitig aber auch sehr ruhig und informativ. Man Spürt wie viel Recherchearbeit der Autor in diesen Roman gesteckt hat, nicht nur in das Leben der Künstler, sondern auch in die historischen und politischen Ereignisse.
Durch viele Details und Nebengeschichten liest sich das Buch abwechslungsreich und spannend. Ich habe diese Zeitreise und diese Mischung aus Fiktion und Fakten genossen, da mich das Buch sprachlich und inhaltlich begeistert hat.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Mehr als nur eine Pferdegeschichte

Socke und Sophie – Pferdesprache leicht gemacht
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„Socke und Sophie – Pferdesprache leicht gemacht“ ist kein typisches Pferdebuch. Neben einer spannenden Geschichte erhält man eine Menge Hintergrundwissen über Pferde.

Die zwölfjährige Sophie liebt Pferde ...

„Socke und Sophie – Pferdesprache leicht gemacht“ ist kein typisches Pferdebuch. Neben einer spannenden Geschichte erhält man eine Menge Hintergrundwissen über Pferde.

Die zwölfjährige Sophie liebt Pferde über alles und für sie Pferde die tollsten Tiere der Welt. Damit steht sie allerdings in ihrer Familie ziemlich alleine da. Bei dieser steht Fußball im Vordergrund und reiten ist für sie lediglich teuer und gefährlich. Der Traum vom eignen Pferd erscheint unerreichbar, aber dann bekommt Sophie die Chance sich um ein verwahrlostes und misshandeltes Pony – Sokrates, genannt Socke - zu kümmern. Allerdings sind daran ein paar Bedingungen geknüpft. Sie hat vier Monate Zeit, um aus dem total verängstigten Socke ein reitbares Pferd zu machen, damit er nicht „in der Wurst“ landet.

Der Schreibstil von Juli Zeh ist lebendig und eingängig. Sie berichtet im Wechsel aus der Perspektive von Socke und Sophie. Das gibt interessante Einblicke in die Gedanken eines Problempferdes. Die unterschiedlichen Sichtweisen von Mensch und Tier werden hier gut vermittelt.

Im Anhang werden die Begriffe, die erklärungsbedürftig sein könnten, in türkis gedruckt in einfachen Worten aber sehr ausführlich erklärt. Hier erhält man jede Menge zusätzliches Wissen über Pferde. Die detailliert gestalteten Zeichnungen des Illustrators Flix verdeutlichen dabei was gemeint ist. Auch in der Geschichte um Sophie und Socke gibt es passende liebevoll gestaltete Abbildungen, die die Ereignisse auflockern.

Insgesamt ist das Buch eine schöne Kombination aus einer spannenden Pferdegeschichte und Pferdewissen, das sich perfekt für junge Pferdefans eignet und zu einem besseren Verständnis zwischen Mensch und Tier führt.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Selbstliebe fängt mit Selbsterkenntnis an

Happy Life Diät
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„Happy Life Diät: Der intuitive Weg zu einem glücklichen Ich“ ist ein Ratgeber von Shermine Shahrivar, in dem es nicht allein um Diät und Abnehmen geht. Vielmehr geht es darum mittels der sechs Säulen ...

„Happy Life Diät: Der intuitive Weg zu einem glücklichen Ich“ ist ein Ratgeber von Shermine Shahrivar, in dem es nicht allein um Diät und Abnehmen geht. Vielmehr geht es darum mittels der sechs Säulen Ernährung, Bewegung, Familie, Sexualität, Spiritualität, Arbeit - zu einem gesunden und glücklichem Leben zu finden.

Da die Autorin als Model und Schauspielerin arbeitet, ist ihr Äußeres ihr Kapital und eine gewisse Fixierung darauf verständlich. In ihrem Buch beschreibt sie ihre ganz persönlichen Erfahrungen und die Erkenntnisse, die sie daraus zieht. Dabei macht sie deutlich, dass Diäten und Gewichtsreduktion allein nicht zu einem ausgeglichenerem und glücklicherem Leben führe. Dazu gehört mehr.

Über ihre eigenen Erfahrungen gibt sie Denkanstöße und interessante Tipps. Sie spricht offen über ihre Probleme, lässt den Leser an ihren Gedanken teilhaben und erklärt schlüssig, warum jede einzelne Säule wichtig ist, um mit sich selbst ins Reine zu kommen und zu einem inneren Gleichgewicht zu finden.

Der Schreibstil ist lebendig und ich hatte weder das Gefühl ein Sachbuch noch einen Ratgeber zu lesen, da ich mich direkt und auf Augenhöhe angesprochen gefühlt habe. Die positive lebensbejahende Einstellung der Autorin wird mit jeder Seite aufs Neue vermittelt und auf die optische Gestaltung mit Fotos und farblichen Akzenten finde ich ansprechend und gut gelungen.

Mein Fazit: Ein gelungenes Buch, das zu einem achtsamen Umgang mit sich selbst, mehr Selbstliebe und Selbstakzeptanz aufruft.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Viele unerwartete Wendungen

Die gefährliche Mrs. Miller
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„Die gefährliche Mrs. Miller“ ist das Thriller-Debüt der Autorin Allison Dickson.

Phoebe Miller lebt mit ihrem Ehemann in einem Vorort von Chicago. Da sie ihren verstorbenen Vater reich beerbt hat, fehlt ...

„Die gefährliche Mrs. Miller“ ist das Thriller-Debüt der Autorin Allison Dickson.

Phoebe Miller lebt mit ihrem Ehemann in einem Vorort von Chicago. Da sie ihren verstorbenen Vater reich beerbt hat, fehlt es ihnen an nichts und sie könnten ein angenehmes Leben führen. Aber ihre Ehe ist am Ende und Phoebe verlässt kaum noch das Haus. Sie fühlt sich aus einem alten Lieferwagen heraus beobachtet. Als eine neue Familie in das Nachbarhaus zieht freundet sich Phoebe schnell mit der Mutter an und beginnt zudem eine Affäre mit dem 18-jährigen Sohn. Darüber vergisst sie den Lieferwagen und ihre Vorsicht, was ihr schon bald zum Verhängnis wird….

Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und ist sehr bildhaft. Der größte Teil der Handlung ist aus Phoebes Sicht geschrieben, wodurch man ihr Verhalten gut nachvollziehen kann. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze rätselhafte Einschübe „Intermezzo“ aus der Sicht einer unbekannten Person, die Fragen aufwerfen, schwer einzuordnen sind und Spannung aufkommen lassen. Nach und nach erfährt man mehr über Phoebes Leben und über das ihres verstorbenen Vaters.

Während die Handlung im ersten Teil eher ruhig verläuft, ändert sich dies in der zweiten Hälfte komplett. Im ersten Moment war ich von den Wendungen total überrascht und überrumpelt. Meine Überlegungen und Gedanken musste ich mehrfach neu sortieren und auch von den Charakteren war ich hin- und hergerissen, jeder hatte etwas zu verbergen.

Das Buch ist schnell gelesen und die durch die unerwarteten Wendungen wurde es im zweiten Teil richtig spannend, so dass man einfach wissen möchte wie es weitergeht. Auch wenn ich nicht alles 100%ig plausibel fand, war es für mich war es gute und spannende Unterhaltung. Dem Genre „Thriller“ hätte ich es allerdings nicht zugeordnet.

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