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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2020

Ein atmosphärischer Wohlfühlroman

Das Glück ist lavendelblau
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„Das Glück ist lavendelblau“ ist eine romantische Geschichte über die Freundschaft, Liebe und Familie von der Autorin Pauline Mai.

Penelope – genannt Pepe – lebt in Berlin. Als sie hört, dass ihre Großmutter ...

„Das Glück ist lavendelblau“ ist eine romantische Geschichte über die Freundschaft, Liebe und Familie von der Autorin Pauline Mai.

Penelope – genannt Pepe – lebt in Berlin. Als sie hört, dass ihre Großmutter einen Unfall hatte, reist sie direkt zu ihr in die Provence, um ihr in ihrer Pension zu helfen. Pepe stürzt sich mit Spaß in die Arbeit, kümmert sich um die Gäste, bereitet das Frühstück zu und sucht dabei nach ihrem eigenen Glück.

Der Schreibstil ist so locker und leicht, dass ich regelrecht durch die Seiten hindurchgeflogen bin. Die Atmosphäre der Provence und der gemütlichen Pension wird so lebendig beschrieben, dass ich direkt das Gefühl hatte vor Ort zu sein. Die Lavendelfelder hatte ich direkt vor Augen und den Duft der Cupcakes und Eclairs, die Pepe für ihre Gäste gebacken hat, konnte ich förmlich riechen.

Penelope ist eine sehr sympathische Protagonistin und ihre Gefühle und Gedanken waren nachvollziehbar. Auch die übrigen Charaktere werden authentisch und größtenteils liebenswert beschrieben.

Insgesamt ist es ist ein romantisches Buch zum Wohlfühlen, mit viel Atmosphäre und Leben.
Ein schöner Sommerroman, der mich mitgenommen hat auf eine Reise nach Frankreich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2020

Spannend, detailliert und nichts für schwache Nerven

Belladonna
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„Belladonna“ ist der erste Band der Grant-County-Reihe der Autorin Karin Slaughter, der von der Sprecherin Nina Petri gelesen wird.

In der Kleinstadt Heartsdale in Grant County ist Sara Linton Kinderärztin ...

„Belladonna“ ist der erste Band der Grant-County-Reihe der Autorin Karin Slaughter, der von der Sprecherin Nina Petri gelesen wird.

In der Kleinstadt Heartsdale in Grant County ist Sara Linton Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin. Nach der Scheidung von ihrem Mann Jeffrey lebt sie alleine. Jeffrey ist Polizeichef und somit haben die beiden beruflich noch miteinander zu tun.

Als Sara sich mit ihrer Schwester Tessa in einem Restaurant trifft, findet sie auf der Toilette eine grauenvoll zugerichtete Frau. Die blinde Sybil Adams wurde brutal vergewaltigt und aufgeschlitzt. Noch lebt die Frau und Sara versucht sie erfolglos zu retten. Bei dem Opfer handelt es sich um die Zwillingsschwester von Lena, einer jungen Polizistin. Bei der Obduktion kommen erschreckende Einzelheiten zutage und schon bald verschwindet eine zweite Frau…

Es tun sich menschliche Abgründe auf, die an Grausamkeit kaum zu überbieten sind. Karin Slaughter hat nicht mit Einzelheiten gespart und alles wird äußerst detailliert geschildert, sowohl die Charaktere, als auch die Taten und Schauplätze. Für Kopfkino wird hier bestens gesorgt.

Die Spannung wächst von Minute zu Minute und die Abartigkeit, die der Täter an den Tag legt ist so schockierend, dass man das Buch mit Sicherheit lange im Gedächtnis behält.

Die Protagonisten werden authentisch beschrieben und man kann ihre Ängste und Gefühle gut nachvollziehen. Insbesondere Sara ist mir ans Herz gewachsen, ihr Umgang mit Jeffrey wird hier gelungen dargestellt und ich bin gespannt, wie sich das Verhältnis zwischen den beiden in den nächsten Bänden entwickelt.

Nina Petri intoniert das Buch eher ruhig, teilweise schon fast monoton, was ein starker Kontrast zu den spannenden Ereignissen ist, mir aber gut gefiel, da ich die Handlung auch so aufregend genug fand.

„Belladonna“ ist ein rundum gelungener Auftaktband der Grant County-Reihe, nach dem ich nun gespannt auf weitere Fälle mit Sara und Jeffrey bin.

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  • Sprecherin
  • Handlung
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  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 04.05.2020

Unterhaltsamer Reihenauftakt

Forever Free - San Teresa University
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„Forever Free“ ist der erste Band aus der „San Teresa University“-Reihe der Autorin Kara Atkin.

Raelyn Miller freut sich auf einen Neustart in der San Teresa University in Kalifornien. Sie möchte New ...

„Forever Free“ ist der erste Band aus der „San Teresa University“-Reihe der Autorin Kara Atkin.

Raelyn Miller freut sich auf einen Neustart in der San Teresa University in Kalifornien. Sie möchte New York und ihr altes Leben zurücklassen und ein selbstbestimmtes Leben führen. Das entpuppt sich als schwieriger als gedacht, da Rae ein sehr zurückhaltender und introvertierter Mensch mit vielen Unsicherheiten ist. Als sie auf Hunter trifft, fühlt sie sich direkt zu ihm hingezogen. Aber nicht nur sie steht sich dabei im Weg. Über Hunter gibt es eine Menge Gerüchte, aber seine Art, wie er handelt und sich verhält machen ihn durchaus liebenswert.

Neben Rae und Hunter lernt man noch Kate und April kennen, die in Kalifornien schnell zu guten Freundinnen von Rae werden und diese auf eine tolle Art und Weise unterstützen. Hunter bleibt lange Zeit eine „Black Box“, sein Verhalten weist auf ein Geheimnis hin, aber nähere Einzelheiten lassen auf sich warten. Raelyn war mir durch ihre eher zurückhaltende Art direkt sympathisch. Ihre Gefühle und inneren Kämpfe, die sie geführt hat, fand ich nachvollziehbar.

Der Schreibstil ist angenehm und liest sich flüssig und lebendig und wirft einen direkt von der ersten Seite an mitten ins Geschehen. Kara Atkin lässt ihren Charakteren Zeit sich zu entwickeln und bevor es zu dem ersten Zusammentreffen der Protagonisten kommt, dauert es eine ganze Weile. Die Handlung wirkt weder überstürzt noch in die Länge gezogen, hier wurde genau das richtige Tempo getroffen. Allerdings sind die Übergänge ab und zu ein wenig holprig und man muss sich erst einmal zurechtfinden, wo man ist.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Mir gefiel die Entwicklung der Protagonisten und ich bin ausgesprochen gespannt auf ein Wiedertreffen der Nebencharaktere in den folgenden Bänden.

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  • Charaktere
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  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.05.2020

Bedrückend – einfühlsam – erschütternd

Die wir liebten
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„Die wir liebten“ ist ein eindrucksvoller Roman des Autors Willi Achten, den man nicht so leicht wieder vergisst.

Die Brüder Edgar und Roman leben in den 1970-er Jahren in einem Dorf in Westdeutschland. ...

„Die wir liebten“ ist ein eindrucksvoller Roman des Autors Willi Achten, den man nicht so leicht wieder vergisst.

Die Brüder Edgar und Roman leben in den 1970-er Jahren in einem Dorf in Westdeutschland. Nachdem der Vater sich neu verliebt und die Familie verlässt, verfällt die Mutter immer mehr dem Alkohol. Das Jugendamt wird auf die Familie aufmerksam und die Brüder werden in ein nahegelegenes Heim – dem Gnadenhof - gebracht. Was sich zunächst nach einer guten Lösung anhört, stellt sich als ein Alptraum für Edgar und Roman heraus, aus dem sie nicht so leicht entfliehen können.

Der Schreibstil von Willi Achten lässt sich leicht lesen, ist aber sehr eindringlich. Er beschreibt seine Charaktere authentisch und detailliert. Außerdem gelingt es ihm gut, den Zeitgeist der siebziger Jahre eingefangen und versetzt einen beim Lesen direkt einige Jahre zurück. Geschickt arbeitet er Politisches mit ein, ohne das es gewollt oder trocken wirkt, es fließt einfach am Rande mit ein und spiegelt so die damalige Gesellschaft wider.

Während das Buch – das aus der Ich-Perspektive von Edgar erzählt wird – mit der traurigen Familiengeschichte der Brüder beginnt, entwickelt es sich zu einem erschütternden Gesellschaftportrait.
Die Ereignisse sind bedrückend, man kaum glauben, wie weit die nationalsozialistische Vergangenheit auch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg im Leben der Menschen wiederzufinden war und dass so etwas hier vor wenigen Jahren noch möglich gewesen ist.

Ein wirklich eindrucksvolles Buch, das mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2020

Eine hoffnungslose Situation

Das Tor
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„Das Tor“ ist ein bedrückendes und nicht einfach zu lesendes Buch der ägyptischen Autorin und Psychiaterin Basma Abdel Aziz.

Im Mittelpunkt des Buches steht das Tor. Die Bürger eines fiktiven arabischen ...

„Das Tor“ ist ein bedrückendes und nicht einfach zu lesendes Buch der ägyptischen Autorin und Psychiaterin Basma Abdel Aziz.

Im Mittelpunkt des Buches steht das Tor. Die Bürger eines fiktiven arabischen Staates benötigen für alles eine Genehmigung. Den Antrag können sie stellen, wenn sich das Tor öffnet. Deswegen sammeln sich die Menschen davor und warten. Jeder geht mit der Situation anders um und es werden verschiedene Schicksale der wartenden Menschen geschildert. Je länger die Menschen warten, desto verzweifelter werden sie, aber sie warten weiter.
Die Stimmung ist düster und bedrückend. Die Hoffnungslosigkeit, die sich in jedem einzelnen Schicksal widerspiegelt ist greifbar und nachvollziehbar. Die Menschen werden eingeschränkt und kontrolliert, sie leben lediglich von der Hoffnung.

Der Schreibstil ist lebendig, aber ich fand ihn anstrengend, da die Autorin zwischen den einzelnen Charakteren hin- und herspringt, die Perspektive häufig wechselt und die arabischen Namen meinen Lesefluss gebremst haben. Die düstere Grundstimmung ist zermürbend, man wartet mit den Menschen vor dem Tor darauf, dass etwas passiert und fragt sich wann, was und ob etwas geschehen wird.

Leider erfährt man wenig von dem, was sich außerhalb der Menschenmenge vor dem Tor ereignet und bekommt durchgehend nur ein sehr eingeschränktes Blickfeld – genau wie die Menschen vor dem Tor.
Obwohl ich das Buch nicht einfach und auch sehr anstrengend zu lesen fand, finde ich, dass es der Autorin gut gelungen ist sozialkritische Themen wie Verfolgung, Bestimmung, Unterdrückung, Einschränkungen und Willkür unterzubringen.

Es ist ein mutiges und kritisches Buch, das totalitäre Systeme angreift und Missstände aufzeigt. Allerdings hat es mich ein wenig ratlos zurückgelassen, da es mir lediglich einen Einblick in eine hoffnungslose Situation gegeben hat und mir nur einen kurzen Ausschnitt ohne Ausweg gezeigt hat.

Ein schwieriges Buch, das im Gedächtnis bleibt.

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