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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2020

Genialer Auftakt einer Trilogie – spannend & lehrreich

Code: Orestes - Das auserwählte Kind
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„Code: Orestes - Das auserwählte Kind“ ist das gelungen Debüt der Autorin Maria Engstrand und der erste Band einer Trilogie.

Die 12-jährige Malin bekommt von einem Unbekannten einem Brief überreicht, ...

„Code: Orestes - Das auserwählte Kind“ ist das gelungen Debüt der Autorin Maria Engstrand und der erste Band einer Trilogie.

Die 12-jährige Malin bekommt von einem Unbekannten einem Brief überreicht, den sie in 100 Tagen an ein Kind übergeben soll, das in das Nachbarhaus ziehen wird. Tatsächlich zieht 100 Tage später Orestes mit seiner Mutter Mona und seiner kleinen Schwester Elektra dort ein. Obwohl Orestes zunächst wenig begeistert ist, beginnen Malin und Orestes gemeinsam den Brief zu entschlüsseln und stoßen dabei auf immer mehr Geheimnisse um einen Wissenschaftler aus dem vorherigen Jahrhundert.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Malin erzählt, eine sehr sympathische Protagonistin, die ein wenig schüchtern wirkt. Ihre Mutter ist sehr mit ihrer Arbeit eingespannt und ihr Vater ist krankheitsbedingt ein wenig geschwächt. Orestes und seine Familie sind vollkommen anders. Er wirkt kühl und wenig zugänglich und seine Mutter hat einen leichten Hang zur Esoterik. Sowohl Orestes als auch Malin sind äußerst clever, zwei kleine Mathegenies, die sich durch das gemeinsame Lösen der Rätsel und Entschlüsseln der Codes annähern. Dabei ist es ausgesprochen interessant, was man alles über Codes, Rechenschieber, Rechenmaschinen, die Entwicklung der Schreibmaschine und vieles Weitere erfährt. Neben wissenswerten Fakten, weißt die Autorin auch noch auf die Risiken des Internets hin und die Gefahren, wenn man von Fremden angesprochen wird.

Der Schreibstil ist einfach und lässt sich leicht und flüssig lesen, die Handlung ist spannend und die Rätsel fordern zum Miträtseln auf und das in Kombination mit den Fakten, war für mich eine rundum gelungene Story. Das Ende ist stimmig, aber es gibt natürlich auch einen Cliffhänger, der neugierig auf den nächsten Band macht.

Der Verlag empfiehlt das Buch Lesern im Alter von 11 bis 13 Jahren, aber ich hatte ebenso viel Spaß an dem Buch - an den geheimen Codes, die entschlüsselt werden mussten, an den Rätseln und auch an den stimmigen Zeichnungen von der Illustratorin Lotta Geffenblad - wie meine Kinder. Insgesamt ist es ein tolles Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Mary MacLane – stark, mutig, rebellisch

Ich erwarte die Ankunft des Teufels
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Durch ihr erstes Buch „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ wurde die Autorin Mary MacLane berühmt. Es wurde bereits 1902 veröffentlicht, aber erst jetzt in die deutsche Sprache übersetzt.

Mary MacLane ...

Durch ihr erstes Buch „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ wurde die Autorin Mary MacLane berühmt. Es wurde bereits 1902 veröffentlicht, aber erst jetzt in die deutsche Sprache übersetzt.

Mary MacLane ist eine Frau, die für Eigensinn, Rebellion und Skandale steht. Ihr Buch schrieb sie in Form eines Tagebuchs im Alter von 19 Jahren. Ihre Worte sind ausdrucksstark. Sie formuliert ihre Wünsche und Sehnsüchte klar und deutlich, übt nachdrücklich Kritik an der Gesellschaft und war ihrer Zeit weit voraus, wodurch sie mit ihrem Werk für entsprechende Unruhe und Aufmerksamkeit gesorgt hat. Ihr Schreibstil ist einfach, die Sätze lassen sich leicht lesen und ihre Direktheit und Offenheit haben mich – insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Geschriebene bereits vor mehr als hundert Jahren verfasst wurde – fasziniert und verwundert, da es ihr gelingt so wortreich über Kleinigkeiten zu schreiben, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen. Sie legt ein ganz außergewöhnliches Selbstbewusstsein an den Tag, was man den jungen Frauen auch heute nur wünschen kann. Meiner Meinung nach ist es ein zeitloses Buch, das in jede Zeitepoche passt.

Durch das Nachwort von Ann Cotten und das Essay von Juliane Liebert wird das Buch zu einem tollen Gesamtwerk, das eine lohnende und ungewöhnliche Leseerfahrung war.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Romantische Liebesgeschichte mit Bollywood-Flair

Cherish Hope
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„Cherish Hope“ ist der zweite Band der Hard Play Reihe der Autorin Nalini Singh, der sich auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes problemlos lesen und verstehen lässt.

Naynas Freiheitsdrang ist riesig, ...

„Cherish Hope“ ist der zweite Band der Hard Play Reihe der Autorin Nalini Singh, der sich auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes problemlos lesen und verstehen lässt.

Naynas Freiheitsdrang ist riesig, aber sie liebt auch ihre indische Familie, die großen Wert auf Traditionen legt. Nachdem sie zugestimmt hat den Mann zu heiraten, den ihre Eltern für sie ausgesucht haben, bereut sie diese Entscheidung schon bald wieder, möchte sich zuvor noch ein letztes Mal so richtig frei fühlen und ein Abenteuer erleben. Auf einer Party lernt sie Ray kennen, der in ihr Gefühle hervorruft, mit denen sie nicht gerechnet hat. Aber noch viel weniger hat sie damit gerechnet, dass dieser plötzlich verschwindet und ihr später von ihren Eltern als potentieller Ehemann vorgestellt wird.

Der Schreibstil von Nalini Singh ist wieder einmal einfach nur wundervoll. Sie versteht es zu fesseln und ihre Leser mit in eine andere Welt zu nehmen. Hier in die Welt von Nayna und Ray, mit reichlich Romantik, ein wenig Humor und Bollywood-Flair.

Ein kleines Highlight waren auch die Kapitelüberschriften, sie machen immer direkt neugierig auf das nächste Kapitel, so dass es schwer wird das Buch aus der Han
d zu legen.
Der Roman ist keine anspruchsvolle Geschichte, sondern ein richtiges Wohlfühlbuch mit liebenswerten Charakteren und Nebencharakteren, bei dem man gleichzeitig ein paar Einblicke in eine fremde Kultur bekommt.

Mich hat dieses gefühlvolle Buch berührt und zum Lachen gebracht. Die Dialoge zwischen den Protagonisten waren einfach witzig und die Handlung romantisch, wenn auch mit ein wenig Pomp und Übertreibung.

Mein Fazit: Ein Buch zum Träumen und wohlfühlen, das mich bestens unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Kleine Schritte mit nachhaltiger Wirkung

So klappt's mit dem Welt-Retten: Kompakt-Ratgeber
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„So klappt's mit dem Welt-Retten“ ist ein kompakter Ratgeber der beiden Autorinnen Anja Haider-Wallner und Mona Haider, der interessante und umsetzbare Maßnahmen und Tipps gibt, wie sich durch kleine Aktionen ...

„So klappt's mit dem Welt-Retten“ ist ein kompakter Ratgeber der beiden Autorinnen Anja Haider-Wallner und Mona Haider, der interessante und umsetzbare Maßnahmen und Tipps gibt, wie sich durch kleine Aktionen viel bewirken lässt.

Bereits im Vorwort wird deutlich, dass nicht einer allein die Welt retten kann, aber dass jeder dazu beitragen kann und viele kleine Veränderungen der Weg in die richtige Richtung sind, um etwas zu bewegen.

Zunächst stellt sich natürlich die Frage, wie man selbst lebt und hierfür haben die Autorinnen verschiedene Internetlinks aufgerührt, die z.B. den eignen ökologischen Fußabdruck berechnen.

Im Anschluss ist das Buch in vier große Themengebiete unterteilt:

Enkeltauglich Leben
Ökologische Nachhaltigkeit
Menschwürde
Solidarität und Demokratie

Bei „Enkeltauglich Leben“ handelt es sich um ein Spiel, für das dem Buch auch ein Spielplan beiliegt. Es geht darum in einer Gruppe Ideen und Ziele, die die ökologische Nachhaltigkeit fördern, festzulegen und bis zum nächsten Zusammentreffen umzusetzen. Es gibt zahlreiche Variationsmöglichkeiten und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Die Themen zu“ Ökologische Nachhaltigkeit“ fangen bei ganz Alltäglichem wie Kochen und Essen an, beschäftigen sich aber auch mit dem Wohnen, dem Konsum, der Mobilität im Alltag und auf Reisen. Zu allen Themengebieten findet man hier Ideen und Tipps, was man ändern und besser machen kann. Das Schöne dabei ist, dass die Ideen alltagsnah und noch nicht einmal unbedingt mit Einschränkungen verbunden sind.

Besonders gut haben mir die beiden letzten Themen gefallen, da sie dazu aufrufen, sich für Gerechtigkeit einzusetzen und Vorschläge unterbreiten, wie und wo man sich selbst engagieren kann.

Das Buch lässt sich leicht lesen und ist optisch so gestaltet, dass man es gerne zur Hand nimmt. Tipps und Informationen sind farblich abgesetzt, so dass man sie, wenn man noch einmal nachlesen möchte, schnell und problemlos wiederfindet.

Ich kann das Buch jedem, der etwas verändern möchte, nicht weiß, wo er anfangen soll und ein kompaktes Nachschlagewerk mit vielen Links und Adressen zur weiteren Informationssuche sucht, nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Erschreckende Ereignisse brillant erzählt - aufwühlend, intensiv, fesselnd

Eine Farbe zwischen Liebe und Hass
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In seinem Buch „Eine Farbe zwischen Liebe und Hass“ hat der kanadische Autor Alexi Zentner Rassismus und Fanatismus aus einem ungewohnten Blickwinkel niedergeschrieben, wodurch neue Einblicke auf eine ...

In seinem Buch „Eine Farbe zwischen Liebe und Hass“ hat der kanadische Autor Alexi Zentner Rassismus und Fanatismus aus einem ungewohnten Blickwinkel niedergeschrieben, wodurch neue Einblicke auf eine erschreckende Seite des gesellschaftlichen Lebens in der heutigen Zeit entstehen.

Der 17-jährige Jessup lebt in einfachen Verhältnissen. Seine Familie ist von der Überlegenheit der weißen Rasse überzeugt. Sein Stiefbruder hat zwei schwarze Studenten tot geprügelt und sein Stiefvater hat dabei zugesehen ohne einzugreifen. Obwohl Jessup kein Rassist ist, er sogar eine schwarze Freundin hat und er versucht sich zu distanzieren, wird er für das, was passiert ist, angefeindet.

Alexi Zentner erzählt die Ereignisse aus der Perspektive von Jessup. Die Ereignisse sind erschreckend und obwohl Jessup kein Rassist ist, begegnet er durch die Einstellung seiner Familie und auch allein durch seine Hautfarbe Vorurteilen. Es wird sehr deutlich, dass sich kaum jemand von Vorurteilen frei machen kann und dass diese immer unterschwellig im Raum stehen, egal ob es dabei um die Hautfarbe oder die Zugehörigkeit des Glaubens geht.

Das Buch ist nicht in Kapitel gegliedert, sondern besteht aus vielen kurzen Abschnitten, wodurch ich es schwierig fand eine passende Stelle zum Absetzen zu finden, da es fesselnd geschrieben ist. Gleichzeitig erfordern die Ereignisse und der intensive Schreibstil schon ein wenig Zeit, in denen man sie auf sich wirken lässt.
Die aktuelle Thematik, die drastische Darstellung, was Rassismus, Fanatismus und Vorurteile bewirken, wie schwierig es ist sich diesem zu entziehen, werden von Alexi Zentner gekonnt vermittelt.

Fazit: Ein Buch, das nachdenklich macht, zeigt, dass es mehr als zwei Seiten gibt und zum Ausbrechen aus dem Schubladendenken und dem permanenten Hinterfragen auffordert.

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