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Veröffentlicht am 18.05.2023

Love-Scammer im Norden

Nordwestschuld
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Die Soko St. Peter-Ording übernimmt den Vermisstenfall der 55-jährigen Karla Hensel. Es stellt sich heraus, dass Karla erst vor kurzem über Facebook einen interessanten Man kennengelernt hat. Inken, ihre ...

Die Soko St. Peter-Ording übernimmt den Vermisstenfall der 55-jährigen Karla Hensel. Es stellt sich heraus, dass Karla erst vor kurzem über Facebook einen interessanten Man kennengelernt hat. Inken, ihre Mitarbeiterin aus der Buchhandlung, berichtet, dass Karla auch Geldüberweisungen an diesen Mann getätigt haben soll und vermutet dahinter einen sogenannten Love-Scammer. Steckt dieser hinter Karlas Verschwinden oder hat das vielleicht ganz andere Gründe? Nur wenig später tauchen am Ordinger Strand Skelettteile auf. Sie gehören Elke Färber, die vor gut zwei Jahren aus Izehohe verschwunden ist. Auch sie hatte Kontakt zu einem Love-Scammer. Hängen die beiden Fälle zusammen und treibt ein gefährlicher Betrüger im Norden sein Unwesen?

"Nordwestschuld" ist der vierte Band aus der Reihe mit der Soko SPO. Der Fall ist in sich abgeschlossen und somit kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Lediglich die Story um die beiden Hauptprotagonisten Anna Wagner und Hendrik Norberg baut auf die Vorgängerbände auf.

In diesem Band wird ein brisantes Thema um "Love-Scammer" angesprochen. Ich finde es erschreckend, dass immer wieder Frauen auf die Masche solcher "Liebesbetrüger" hereinfallen und unvorsichtig im Internet sind. Das Schicksal der beiden Frauen hat mich einerseits berührt, aber anderseits auch verständnislos den Kopf schütteln lassen. Hoffentlich kann die Autorin vielleicht bei dem ein oder anderen die Augen öffnen.

Der Spannungsbogen war zwar konstant da, aber die Spannung war doch eher gemütlich bei diesem Krimi. Wie die Vorgänger auch fand ich es wieder sehr schön geschrieben mit viel Lokalkolorit. Da konnte ich mich wieder so richtig schön nach SPO beim Lesen denken. Im Handlunsverlauf kam das ein oder andere Rätsel auf, die mir aber doch etwas zu schnell aufgeklärt worden sind. Dadurch kam die Spannung nicht so wirklich in Fahrt. Die ein oder andere Fährte wurde angesprochen, aber dann leider nie wieder richtig zur Sprache gebracht. Da hätte ich mir die ein oder andere unerwartete Wendung mehr gewünscht.

Die beiden Hauptprotagonisten Anna und Hendrik fand ich wieder sympathisch. Durch ihre Schicksalsschläge wirken die beiden auch sehr lebendig. Schade fand ich es diesmal, dass die beiden nicht so gut miteinander harmoniert haben. Hätte mir mehr gewünscht, dass sie mehr zusammen ermitteln.

Mein Fazit:
Ein gelungener aber sehr ruhiger Nordsee-Krimi. Man darf hier nicht allzu hohe Spannung erwarten, ist aber perfekt mal so für Zwischendurch. Klare Leseempfehlung an alle die es ruhiger mögen.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Die Suche nach Lilly läuft...

Der Strand: Verraten
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Der mutmaßliche Mörder der verschwundenen gehörlosen Lilly Sternberg ist tot. Doch Lilly wurde bislang noch nicht gefunden, auch ihre Leiche ist bislang nicht aufgetaucht. Der Fall soll zu den Akten gelegt ...

Der mutmaßliche Mörder der verschwundenen gehörlosen Lilly Sternberg ist tot. Doch Lilly wurde bislang noch nicht gefunden, auch ihre Leiche ist bislang nicht aufgetaucht. Der Fall soll zu den Akten gelegt werden. Allerdings gibt es für den Ermittlungsleiter Tom Engelhardt und der Kryptologin Mascha Krieger noch zu viele offene Fragen und so widersetzen sie sich den Anweisungen ihrer Vorgesetzten. Als am Sellnitzer Strand eine stark verweste Leiche angespült wird, hegen sie die Vermutung, dass es sich hierbei um Lilly handelt. Doch die DNA stimmt nicht überein. Jetzt tun sich noch weitere Fragen auf, wer ist die unbekannte Tote und hängt ihr Tod möglicherweise mit Lillys Verschwinden zusammen?

"Der Strand: Verraten" ist der zweite Teil der Trilogie um Lillys Verschwinden mit Ermittlungsleiter Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger. Hier sollte man wirklich bereits den ersten Teil der Trilogie kennen, denn im ersten Teil wurde Lillys Verschwinden nicht ganz aufgeklärt und die Suche nach ihr geht hier weiter. Die Geschehnisse und Handlungen bauen also auf dem ersten Teil auf. Nach wie vor finde ich das ein wenig schade, dass der Fall "Lilly" nicht in einem Buch abgehandelt worden ist. Allerdings gestaltet es sich natürlich so spannender und man möchte unbedingt wissen wie es weitergeht - die Neugierde auf das was noch kommt wächst.

Auch wenn ihr die Spannung nicht zum Zerreißen war, für einen Thriller fehlte mir dann doch der Nervenkitzel. Trotzdem gestaltete sich der Verlauf der Handlung spannend, denn immer dann wenn ein Rätsel gelöst war, tauchten wieder Neue auf. Mit unerwarteten Wendungen und Überraschungen wird es nicht ganz durchschaubar. Durch die Cliffhänger wird man angehalten wieder ein wenig mitzurätseln.

Sehr gut gefallen haben mir auch wieder die Perspektivwechsel zwischen einzelnen Protagonisten. Dies sorgte zusätzlich für die Spannung aber auch für Abwechslung. Vor allem nach einem Cliffhänger am Kapitelende wollte man dann doch weiterlesen.

Die beiden Hauptprotagonisten Anna und Tom bekommen langsam "Farbe", sind mir aber trotzdem teilweise noch recht blass. Die Nebencharaktere sind ebenfalls sehr blass, wie Figuren, die bei dem Spiel mitspielen.

Mein Fazit:
Noch eher mäßige Spannung, aber viele ungeklärte Rätsel. Meine Neugierde auf den dritten Teil ist enorm. Bin gespannt wie der Abschluss wird. Leseempfehlung, für alle die, die bereits Band 1 der Trilogie kennen.

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Veröffentlicht am 13.05.2023

Düstere Atmosphäre

Das Sanatorium
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Das einstige Sanatorium für Tuberkulose-Erkrankte ist nun in ein Luxushotel umgebaut worden. "Le Sommet" liegt halb versteckt zwischen Wäldern und Gipfeln hoch in den Bergen. Schon damals war es ein recht ...

Das einstige Sanatorium für Tuberkulose-Erkrankte ist nun in ein Luxushotel umgebaut worden. "Le Sommet" liegt halb versteckt zwischen Wäldern und Gipfeln hoch in den Bergen. Schon damals war es ein recht düsterer Ort und auch jetzt ist die düstere Vergangenheit noch spürbar. Detective Elin Wagner ist zur Verlobungsfeier ihres Bruders angereist und schon kurz darauf beginnt der Albtraum. Isaacs Verlobte verschwindet auf einmal und dann schwimmt auf einmal eine Leiche im Pool. Nachdem das Hotel durch den Schneesturm auch noch von der Außenwelt abgeschnitten wird, ist eins klar, der Mörder ist mitten unter ihnen.

Die Kulisse mit dem abgelegenen Luxushotel und dazu noch der Schneesturm ist wirklich atemberaubend. Dadurch hat die Autorin wirklich eine düstere und bedrohliche Atmosphäre schaffen können. Ich hatte ein paar Mal auch etwas Gänsehaut gehabt beim Lesen.

Bei der Handlung selbst ging ein wenig Potenzial verloren. Zeitweise zog sich die Handlung etwas bis wieder etwas spannenderes passierte. Anfangs hatte man noch die Perspektivwechsel zwischen einzelnen Protagonisten, aber später begleitete man quasi nur noch Elin bei ihren Ermittlungen. Die Spannng dadurch war eher mäßig, doch durch den flüssigen Schreibstil ließ es sich trotzdem gut lesen. Erst auf den letzten 100 Seiten fand ich die Spannung dann zum Zerreißen gespannt.

Ich hatte schon recht früh einen Verdacht gehabt, wer dafür verantwortlich ist. Mit einigen interessanten Überraschungen und unerwarteten Wendungen dachte ich zunächst ich würde falsch liegen, aber am Ende hat sich mein Anfangsverdacht doch bestätigt.

Die Hauptprotagonistin Elin fand ich anfangs noch recht blass. Erst im weiteren Verlauf hat man mehr über ihre schwere Vergangenheit erfahren und nicht nur bei ihr sondern auch im Sanatorium wird ein düsteres Geheimnis aus der Vergangenheit gelüftet. Dennoch blieb sie mir recht unsympathisch, da sie hauptsächlich nur auf sich bedacht gewesen ist.

Leider hat mir das Ende auch nicht ganz so gut gefallen. Der Fall an sich wurde schlüssig aufgeklärt, doch der Epilog gab nochmal ein neues Rätsel auf und man kann nur frei hineininterpretieren. Wenn das Buch zu keiner Serie gehört finde ich abgerundete Enden besser als offene und frei zu interpretierende.

Mein Fazit:
Habe mich dabei auch trotz mäßiger Spannung recht gut unterhalten gefühlt. Ein bisschen Potenzial ging hier verloren. Ein paar Seiten weniger hätten es wahrscheinlich auch getan. Trotzdem eine Leseempfehlung von meiner Seite.

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Erinnerungen?

Erinnere dich!
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Vor 20 Jahren verschwand bei einer Wanderung mit ihren Freunding die Abiturientin Maja spurlos. Ihr damaliger Freund Arno Seitz hat seit jeher seine traumatischen Erinnerungen an das Erlebnis verdrängt. ...

Vor 20 Jahren verschwand bei einer Wanderung mit ihren Freunding die Abiturientin Maja spurlos. Ihr damaliger Freund Arno Seitz hat seit jeher seine traumatischen Erinnerungen an das Erlebnis verdrängt. Heute ist er Dozent an einer Berliner Uni. Irgendjemand der sich nicht zu erkennen geben will, zwingt Arno dazu sich seinen Erinnerungen zu stellen. Das Abituriententreffen in der ehemaligen Heimat kommt dazu recht gelegen. Die Freunde von damals beschließen die Wanderung nochmal zu machen. Bei Arno kommt dadurch längst Vergessenes wieder hoch - Bilder & Gefühle. Er hat Maja zulezt gesehen, doch was ist dann geschehen?

Obwohl die Handlung wirklich sehr gut konstruiert ist, habe ich auch trotz des flüssigen Schreibstils am Anfang etwas gebraucht um in die Handlung hinein zu finden. Der Anfang war zwar recht träge und man wusste noch nicht so genau wo das hinführen wird, doch man befand sich dann doch recht schnell in einem perfides Psychospiel. Es war so gut verstrickt, dass man nicht unterscheiden konnte, welche Erinnerungen nicht doch trügsam sein könnten. Verschiedene Wendungen führen den Leser immer wieder auf den Holzweg.

Erzählt wird aus der ICH-Perspektive von Arno. So bekommt man dadurch einen noch besseren Einblick in Arnos Erinnerungen und in seine Ängste und Gefühle. Beim Lesen fragt man sich immer wieder, ob seine Erinnerungen wohl wahr sind. Manche möchte man auch gar nicht wahrhaben, man zweifelt ob es wirklich so gewesen sein könnte.

Mein Fazit:
Ein Thriller mit wenig Tempo, aber dennoch Spannung pur, denn man will wissen wer oder was hinter Majas spurlosen Verschwinden steckt. Eine Spannung, die sich allmählich entwickelt und am Ende ganz schnell zuschlägt. Toll erzählt und konstruiert, daher eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Serienmörder zurück?

Nachtjagd
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In Norwegen wird am Ufer eines Sees die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ihre Leiche ist übersät mit mit Wunden. Der Osloer Kriminalkommissar Anton Brekke ist sich sicher, dass das das Werk des entflohenden ...

In Norwegen wird am Ufer eines Sees die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ihre Leiche ist übersät mit mit Wunden. Der Osloer Kriminalkommissar Anton Brekke ist sich sicher, dass das das Werk des entflohenden Serienmörder Stig Hellum ist und dieser sein grausames Werk wieder aufgenommen hat. Vermutlich hat er sogar schon sein nächstes Opfer im Visier. Der Kampf gegen die Zeit beginnt. Doch was hat der Fall auch mit einem Mann, der in Texas in der Todeszelle sitzt und nun sein Schweigen bricht, zu tun?

"Nachtjagd" ist der dritte bzw. wird auch als sechster Teil der Reihe mit Kommissar Anton Brekke angegeben. Einige Bände der Reihe sind wohl noch nicht übersetzt. Das Buch ist aber auch ohne Vorkenntnisse lesbar. Da ich die Vorgänger noch nicht kannte, hatte ich anfangs nur ein paar kleine Findungsprobleme mit dem Hauptprotagonisten Anton Brekke gehabt, die sich aber schnell wieder gelegt haben.

Mit den Protagonisten hatte ich aber auch allgemein so meine kleinen Schwierigkeiten gehabt. Da hier viele Charaktere, hauptsächlich auch Nebencharaktere aufgetreten sind, fiel es mir etwas schwer sie immer wieder zuzuordnen. Teilweise tauchten sie kurz auf und kamen erst später in der Handlung wieder zu Wort.

Ansonsten fand ich die Handlung aber sehr gut konstruiert. Durch die unterschiedlichen Handlungsstränge, mit den Ermittlungen in den Mordfällen in der Gegenwart und den Rückblicken zu dem Mann in der texanischen Todeszelle, fragt man sich die ganze Zeit wie die Fälle wohl mit einander zu tun haben. Der Wechsel der Perspektive sorgte zusätzlich zur Spannung auch für Abwechslung. Allgemein wurde die Spannung durch unerwarteten Wendungen und der ein oder anderen Überraschung immer wieder angefacht.

Mein Fazit:
Ein gut konstruierter Thriller, erzählt in unterschiedlichen Handlungssträngen und Zeitebenen. Dadurch wird es spannend und rätselhaft. Habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und daher eine klare Leseempfehlung.

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