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Veröffentlicht am 01.05.2020

Solider Krimi aus Kanada

Der gute Cop
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In der fiktiven, kanadischen Stadt Dundurn ermittelt Detective Superintendent MacNeice gleich in mehreren Kriminalfällen. Das bedeutet Stress. Bei einem Bikerkrieg auf einer Farm gibt es mehrere Tote. ...

In der fiktiven, kanadischen Stadt Dundurn ermittelt Detective Superintendent MacNeice gleich in mehreren Kriminalfällen. Das bedeutet Stress. Bei einem Bikerkrieg auf einer Farm gibt es mehrere Tote. Der Bürgermeister von Dundurn hat ein Projekt. Er will im Hafen, die vor langer Zeit, versenkten Kriegsschiffe heben und in einem neuen Museum ausstellen. Bei der Arbeit stoßen sie auf dem Grund des Hafenbeckens liegenden alten Oldtimer mit zwei jahrzehntealten Toten. Hinzu kommen noch Betonsäulen mit weiteren Toten jüngeren Datums. Ein Unfalltod kann ausgeschlossen werden. MacNeice und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Gleichzeitig treibt noch ein rassistischer Serienkiller sein Unwesen, bei dem auch DI Fiza Aziz in den Fokus gerät....

Bei “Der gute Cop” handelt es sich chronologisch um den zweiten Band von DI MacNeice. Der erste Band “Erasing Memory” ist stand jetzt (Mai, 2020) noch nicht übersetzt worden. Die Kriminalfälle scheinen pro Buch in sich abgeschlossen zu sein, doch zu Beginn des Lesens merkt man, dass einem das Hintergrundwissen um die Ermittler aus dem ersten Band fehlt.

Zu Beginn hatte ich Mühe in das Buch zu starten. Vieles musste ich mehrmals lesen, um es zu verstehen. Es kann auch an der Übersetzung aus dem Englischen liegen. Am Schreibstil lag kann es aber nicht gelegen haben, denn der ist ganz gut. Alles wird sehr detailreich und ausführlich mit ein wenig Humor beschrieben. Als Leser hat man so das Gefühl, als wenn man direkt mit vor Ort ist und alles mit seinen eigenen Augen sieht. Ich konnte mir das Setting und die Handlungen vor Ort immer ganz gut bildlich vorstellen.

Was mir auch gut gefallen hat, ist dass das Buch zwei Handlungsstränge hat. Das bringt beim Lesen Abwechslung. Der eine Handlungsstrang war der des Serienkillers und der andere der mit den Bikern. Ein bisschen schade finde ich, dass beide Stränge voneinander unabhängig sind. Bei den mit den Bikern bin ich ehrlich gesagt nicht durchgestiegen. Es war alles sehr verwirrend und ich weiß immer noch nicht wie alles zusammenhängt. Der mit dem Serienkiller gefiel mir besser, da alles klarer und logisch nachvollziehbarer war. Er war auch spannender als der andere, auch wenn er nicht ganz so ausführlich war.
Meiner Meinung nach hätte der Autor sich auf einen Fall konzentrieren sollen und den anderen weglassen können. Wäre besser gewesen.

Nicht so gut fand ich auch, dass in der Story so viele Personen mit Namen waren, sei es die Hauptcharaktere, die Toten oder die Nebencharaktere. Teilweise haben sie auch noch fast die gleichen oder ähnliche Namen, wodurch ich immer durcheinandergekommen bin. Hier wäre ein Personenverzeichnis im Anhang sehr vorteilhaft gewesen. Einige Personen die aufgetaucht sind, kamen gar nicht mehr vor. Als Leser hatte man noch offene Fragen, die dann aber gänzlich unbeantwortet blieben, leider.
Die Charaktere werden auch so gut wie immer nur mit Nachnamen genannt. Da habe ich mich als Leser distanziert gefühlt und ich konnte überhaupt keine Bindung zu den Personen aufbauen. Der Hauptcharakter MacNeice blieb völlig undurchsichtig, obwohl der Klappentext und der Buchtitel etwas anderes versprochen haben.

Meine Erwartungen vom Klappentext haben sich leider nicht erfüllt. Dennoch finde ich “Der gute Cop” nicht gänzlich schlecht. Verwirrende Story, unbeantwortete Fragen, aber guter Schreibstil. Man kann das Buch lesen, aber es nicht das Ultimative. Ein Kriminalfall hätte in meinen Augen gereicht, wenn der Autor auf diesen dann besser eingegangen wäre. Von mir gibt es daher nur 3,5 von 5 Sternen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2020

Mord auf Sylt

Schweigende See
1

Bei diesem Buch handelt es sich um den 7. Fall in der Reihe von Kommissar John Benthien und seinem Team. In den Dünen auf Sylt wird eine verbrannte Leiche gefunden. Benthien und sein Team nehmen die Ermittlungen ...

Bei diesem Buch handelt es sich um den 7. Fall in der Reihe von Kommissar John Benthien und seinem Team. In den Dünen auf Sylt wird eine verbrannte Leiche gefunden. Benthien und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Bei der Toten handelt es sich anscheinend um die Zwillingsschwester von Hannah. Die Frage ist nur warum musste sie sterben und wer hat es getan. Zwischendurch bekommt der Leser Tagebucheinträge von der vermutlich Verstorbenen zu lesen.

Der Schreibstil ist recht gut und ohne Blutvergießen. Er ist auf jeden Fall flüssig und leicht zu lesen. Zwischendrin wird die Handlung mit ein wenig Humor aufgelockert, was mir ganz gut gefallen hat.

In dem Krimi passiert sehr viel. Viele Personen wie Ermittler, Verdächtige und Personen drum herum. Am Buchende gibt es ein Personenregister, was auch sehr hilfreich ist. Dennoch ist es nicht ganz ausführlich, sodass man bei den Beziehungen zwischen den einzelnen Personen mal leicht die Orientierung verlieren kann.

Außerdem gibt es sehr viele Geschehnisse, wodurch die Spannung etwas abflaut und das Buch langatmig wird. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Was mir absolut gar nicht gefallen hat, ist das abgehakte Ende. Da denkt man zum Schluss kommt nochmal richtig Spannung auf und dann doch nicht. Auf einmal war alles vorbei. Hatte da das Gefühl, als wenn die Autorin ihre ganze Kraft in die Handlungen davor gesteckt hat und zum Schluss keine Lust mehr für das Ende hatte.

Alles in Allem war der Krimi doch recht interessant und lies sich gut lesen. Wer Lust hat auf leichte Spannung, kaum Blutvergießen und etwas Miträtseln ist mit dem Buch an der richtigen Adresse.
Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Geschichte
Veröffentlicht am 01.02.2020

Hat Potenzial

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
2

Am Anfang fragt man sich, was die Handlung mit dem Titel „Cold Case – Das verschwundene Mädchen“ zu tun hat, denn die Handlung beginnt mit einem aktuellen Vergewaltigungsmordfall. Es scheint als hätte ...

Am Anfang fragt man sich, was die Handlung mit dem Titel „Cold Case – Das verschwundene Mädchen“ zu tun hat, denn die Handlung beginnt mit einem aktuellen Vergewaltigungsmordfall. Es scheint als hätte der dänische Vergewaltiger, von den Dänen getauft als „Valby-Mann“ nach einer dreijährigen Cool-off-Periode dieses Mal in Schweden zugeschlagen. Die Ermittlungen werden aufgenommen und auch die Cold-Case-Polizeikommissarin Tess wird mit ihrem Team ins Boot geholt. Ebenfalls der dänische Profiler Morris, der damals das Profil des Valby-Manns erstellt hat wird hinzugezogen. Schon kurz darauf begeht der Valby-Mann eine zweite Vergewaltigung und macht dabei einen Fehler. Durch diesen Fehler wird eine Verbindung zu dem Cold Case der vor 16 Jahren verschwundenen Annika hergestellt. Hängen die beiden Fälle tatsächlich zusammen?

Der Schreibstil ist recht locker und lässt sich auch gut und flüssig lesen. Die einzelnen Kapitel sind aus den unterschiedlichen Sichtweisen der einzelnen Charaktere geschrieben. Dadurch wird die Handlung noch interessanter gestaltet und man wird dazu verleitet immer weiterzulesen, weil man unbedingt wissen will wie es weitergeht.
Bei den skandinavischen Namen und deren Aussprache tut man sich etwas schwer, wenn man die Sprache nicht beherrscht, aber es tut der Handlung nichts Negatives. Da kann man auch einfach so drüber weg lesen und die Ortsnamen für sich so aussprechen wie man denkt.

Wie quasi für einen Cold Case normal, besteht in der Handlung keine Hochspannung. Dennoch ist es in keiner Weise langweilig. Es ist recht interessant. Allerdings lässt die Ermittlungsarbeit eher zu wünschen übrig, denn die Ermittlerin Tess und ihre Partnerin Marie fahren immer nur hin und her. Da ist die Ermittlungsarbeit für den Cold Case in meinen Augen etwas dürftig geraten. Dennoch ist es interessant zu lesen, weil man doch wissen möchte, wer denn dahintersteckt.
Außerdem finde ich es schade, dass der aktuelle Fall so gut wie gar nicht mit dem Cold Case verknüpft ist, das hätte ich mir mehr gewünscht. So liefen die beiden Fälle irgendwie nur nebeneinander her. Das hätte die Autorin definitiv besser machen können und besser auf beide Fälle noch konkreter eingehen können.

Ab und an schweift die Autorin sehr ins Privatleben der Hauptermittlerin Tess ab. Auf der einen Seite ist es sehr interessant zu erfahren, welche Persönlichkeit Tess ist, aber auf der anderen Seite könnte das Abschweifen für manche Leser als störend empfunden werden, weil es etwas vom eigentlichen Fall ablenkt.
Zu Beginn hätte ich mir gewünscht, dass die Tess als Hauptperson etwas besser vorgestellt wird. So hatte man eher das Gefühl, dass es schon Teil X einer Reihe ist.

Auch wenn auf dem Cover aufgrund der fehlenden Hochspannung vielleicht eher “Kriminalroman” statt “Thriller” stehen sollte und die Handlung an einigen Stellen noch verbesserungswürdig ist, hat das Buch definitiv Potenzial und es lohnt sich zu lesen.
Daher gibt es 3,5 Sterne und ich freue mich auch schon auf die folgenden Bände.

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  • Cover
  • Charaktere
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  • Erzählstil
Veröffentlicht am 06.01.2020

Guter Psychothriller

Das Geschenk
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In diesem Buch greift Fitzek das Thema Analphabetismus auf und wie ich finde ist es ihm sehr gut gelungen.


Milan Berg ist Analphabet und konnte dies auch Jahrzehntelang erfolgreich verheimlichen. Als ...

In diesem Buch greift Fitzek das Thema Analphabetismus auf und wie ich finde ist es ihm sehr gut gelungen.


Milan Berg ist Analphabet und konnte dies auch Jahrzehntelang erfolgreich verheimlichen. Als er an einer Ampel steht, hält im Wagen neben ihm ein Mädchen ein Zettel, auf dem etwas geschrieben steht, an die Autoscheibe. Milan kann es nicht lesen, doch er hat es im Gespür, dass das Mädchen in Gefahr ist. Gemeinsam mit seiner Freundin macht er sich auf dem Weg dem Mädchen zu helfen. Schnell wird klar, dass es etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hat und bringt ihn zurück in sein Heimatdorf auf Rügen...

Als Fan von Sebastian Fitzek habe ich mich auf sein neues Werk gefreut, allerdings muss ich zugeben, das ich dieses Mal leicht enttäuscht wurde.

Der Schreibstil ist natürlich wie immer richtig klasse und es gibt auch wie immer unerwartete Wendungen. Es ist einfach klasse wie Fitzek einen erst immer in die falsche Richtung laufen lässt und es am Ende doch einfach ganz anders kommt als gedacht.

Doch dieses Mal waren mir Stückchen von der Handlung einfach zu unlogisch und absurd, die es im realen Leben vermutlich nie geben wird. Aber dafür ist Fitzek ja so bekannt.

Mein Fazit:
Er hatte schon bessere Werke, aber es ist trotzdem lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.12.2019

Spannender Auftakt mit historischen Hintergründen

Die Stille des Todes
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"Die Stille des Todes" ist der erste Band von der Autorin Eva Garcia Sáenz.
Vitoria, die Hauptsadt des Baskenlandes wird im Sommer 2016 von einer Mordserie erschüttert. Ein Paar, komplett nackt, wird tot ...

"Die Stille des Todes" ist der erste Band von der Autorin Eva Garcia Sáenz.
Vitoria, die Hauptsadt des Baskenlandes wird im Sommer 2016 von einer Mordserie erschüttert. Ein Paar, komplett nackt, wird tot in einer Kathedrale aufgefunden. Alles sieht danach aus, als wenn die Mordserie von vor 20 Jahren wieder aufgenommen worden ist. Doch der damals festgenommene Mörder sitzt heute noch im Gefängnis. Hat man damals etwa den Falschen festgenommen und verurteilt. Inspector Ayala, genannt Kraken, ermittelt gemeinsam mit seiner Partnerin Inspectora Gauna und geraten schon bald selbst ins Visier des Mörders...

Da die Handlung an vielen verschiedenen Orten handelt, finde ich es gut, dass jedes Kapitel eine Orts- und Zeitangabe als Überschrift hat. Außerdem sind in den beiden Buchklappen Übersichtskarten, eine von der Stadt Vitoria und eine vom Baskenland. Das hilft ungemein zur Orientierung.

Zudem kommen sehr viele Personen in der Handlung vor. Das kann einen sehr leicht durcheinander bringen, aber das Gute ist, am Ende des Buches gibt es eine Übersicht mit allen Personen und einer Kurzbeschreibung.

Durch spanische Wörter und auch teilweise langen, verschachtelten Sätzen ist der Schreibstil relativ schwer. Außerdem hat das Buch sehr lange Kapitel, wodurch es teilweise langatmig wird.

Trotz alledem finde ich es einen gelungenen Auftakt in eine neue Krimi-Reihe und freue mich bereits auf die Folgebände.

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